16. April

16. April

1Sam 24,20     Saul sprach zu David: Wo ist jemand, der seinen Feind findet und läßt ihn mit Frieden seinen Weg gehen?

Lk 6,27           Jesus Christus spricht: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen.

Feindesliebe und Nächstenliebe!

David muß in seinen Sturm- und Drangjahren als Kronprinz in spe so einige gefährliche und kriegerische Abenteuer überstehen. David ist  beliebt beim Volk Israel. Den Riesen Goliath hat er bereits besiegt und so dem Königshaus des Saul zu einem unerwarteten Sieg über die Philister verholfen. Doch Saul beneidet ihn, weil ihm sein Volk viel weniger Ehre schenkt als dem jungen David. Lesen wir dazu 1. Sam 18.7-9: „Und die Frauen sangen im Reigen und sprachen:  Saul hat tausend erschlagen, aber David zehntausend. Da ergrimmte Saul sehr, und das Wort mißfiel ihm, und er sprach: Sie haben David zehntausend gegeben und mir tausend; ihm wird noch das Königtum zufallen. Und Saul sah David scheel an von dem Tage an und hinfort.“ In Saul gärt es immer mehr, bis er den David regelrecht haßt und ihm nach dem Leben trachtet.

In der Wüste Engedi ist es wieder einmal fast soweit. Mit dreitausend jungen Männern verfolgt Saul den David und ist ihm direkt auf der Spur. Saul übernachtet sogar in derselben Höhle wie David mit seinen wenigen Getreuen, ohne ihn jedoch zu entdecken. Das wäre doch Davids Chance gewesen, sich von diesem fanatischem Quälgeist ein für alle Male zu befreien… David geht ja auch sonst nicht gerade zimperlich mit seinen Feinden um. Doch anstatt Saul, den König und den Gesalbten des HERRN im Schlaf zu töten, schont David sein Leben und schneidet nur einen Zipfel seines Kriegsgewandes ab. Später ist Saul ganz gerührt von so viel Feindesliebe, er spricht zu David, siehe 1Sam 24,20: „Wo ist jemand, der seinen Feind findet und läßt ihn mit Frieden seinen Weg gehen?“

Jesus fordert auch uns dazu auf, unsere Gegner und Feinde nicht zu hassen, sondern zu lieben, siehe Lk 6,27: „Jesus Christus spricht: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen.“ Was das ganz praktisch bedeuten kann, können wir zum Beispiel in Sprüche 25, 21-22 nachlesen: „Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brot, dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser, denn du wirst feurige Kohlen auf sein Haupt häufen, und der HERR wird dir’s vergelten.“ Jesus selbst hat Seine Feinde geliebt. Er ist auch für sie gestorben, um aus ihnen Seine Freunde zu machen! Selbst am Kreuz von Golgatha, kurz vor Seinem Tod, bittet Er noch für sie, siehe Lk 23,34: „Vater, vergib ihnen; denn  sie wissen nicht, was sie tun!“

So wie Jesus auch mir vergeben hat, so soll ich denen vergeben, die an mir schuldig geworden sind. Als Mitarbeiter in einem Missionswerk haben wir im Kollegenkreis normalerweise keine Feinde, doch es kann Mitarbeiter geben, mit denen wir vielleicht nicht so gut auskommen. In solch einem Fall können wir diese Kollegen in Jesu Namen segnen und für sie beten, siehe auch  Lk 6,28: „…segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen.“

Danke, mein lieber HERR Jesus, dass Du mir vergeben hast. Bitte, hilf mir, auch selbst immer zu vergeben und meine Nächsten immer mehr zu lieben, Amen!“