1. November

  1. November

Ps 6,10                        Der HERR hört mein Flehen; mein Gebet nimmt der HERR an.

Apg 12,5         So wurde nun Petrus im Gefängnis festgehalten; aber die Gemeinde betete ohne Aufhören für ihn zu Gott.

Die Gemeinde fleht…

und der HERR erhört! – Bitten und beten, das tun wir doch eigentlich täglich. Aber Flehen? Zugegebenermaßen ist das Wort ´flehen` ein etwas aus der Mode gekommener Begriff, uns geht es heute allen recht gut, da gibt es kaum einen Grund zum Flehen. Das Wort ´beten` kommt in der Lutherbibel 64 mal vor, in konjugierter Form sicherlich um ein vielfaches  mehr. Immerhin gibt es den Ausdruck ´flehen`, so wie er hier steht, auch 37 mal im Lutherdeutsch, siehe z. B. Ps 6,10 „Der HERR hört mein Flehen; mein Gebet nimmt der HERR an.“

Flehen – was ist das eigentlich? Wenn wir uns die Apg 12,5 anschauen, dann können wir ein wenig von dieser Wortbedeutung erahnen: „So wurde nun Petrus im Gefängnis festgehalten; aber die Gemeinde betete ohne Aufhören für ihn zu Gott.“ Der Apostel Petrus wird vom König Herodes in das Gefängnis geworfen, und seine Gemeinde fängt jetzt an zu beten. Petrus ist da kein allgemeines Gebetsanliegen, welches nach einem kurzen Gebet ´erledigt` ist. Nein, für Petrus tritt die ganze Gemeinde ein im Gebet, sie betet unaufhörlich, eindringlich, intensiv und leidenschaftlich. Ältere Leute würden hier vielleicht ´inbrünstig` dazu sagen. Die Gemeinde fleht für Petrus. Und der HERR hört ihr Flehen, Er nimmt ihr Gebet an, siehe Psalm 6,10…! Lesen wir dazu einige Verse aus der Apg 12, 7-12: „Und siehe, der Engel des Herrn kam herein, und Licht leuchtete auf in dem Raum; und er stieß Petrus in die Seite und weckte ihn und sprach: Steh schnell auf! Und die Ketten fielen ihm von seinen Händen. Und der Engel sprach zu ihm: Gürte dich und zieh deine Schuhe an! Und er tat es. Und er sprach zu ihm: Wirf deinen Mantel um und folge mir! Und er ging hinaus und folgte ihm und wußte nicht, dass ihm das wahrhaftig geschehe durch den Engel, sondern meinte, eine Erscheinung zu sehen. Sie gingen aber durch die erste und zweite Wache und kamen zu dem eisernen Tor, das zur Stadt führt; das tat sich ihnen von selber auf. Und sie traten hinaus und gingen eine Straße weit, und alsbald verließ ihn der Engel.“ Die Gemeinde fleht, und der HERR hat erhört! Perfekt wäre der geistliche Zustand der Gemeinde in dieser Situation, wenn diese flehenden Geschwister auch noch an eine Gebetserhörung geglaubt hätten… Der befreite Petrus wandert zu dem Haus der Maria, wo sich viele Geschwister immer wieder zusammenfinden, um auch gemeinsam zu beten. Die Magd Rhode horcht an der Tür, sie erkennt die Stimme des Petrus , läuft sofort zu ihren Geschwistern zurück und verkündet begeistert, Petrus stehe vor der Tür… Doch die Geschwister wollen es zunächst nicht glauben und meinen, Rhode sei entweder verrückt oder ein Engel stehe vor der Tür… Die Gemeinde fleht, und der HERR hat erhört!

Auch ich habe schon einige Male zum HERRN um Hilfe gefleht. Einmal habe ich Ihm sogar ein Ultimatum gestellt, so verzweifelt war ich! Erst seit kurzem bekehrt, war ich mit meiner damaligen Arbeitssituation in einem Krankenhaus äußerst unzufrieden. Umgeben von einer dominanten Chefin und vielen frustrierten Kolleginnen hatte ich in einem Großraumbüro äußerst unbefriedigende Arbeiten zu verrichten. Ich schrie um Hilfe, gab auch am gleichen Abend in der Gebetsstunde der Gemeinde bekannt, dass ich sofort kündigen würde, wenn sich mein Zustand nicht bis zu einem kurzfristigen Termin ändere… Die Gemeinde betete viel für mich. Am nächsten Morgen gab mir meine Chefin bekannt, dass ich zum nächsten Monatsersten, also in wenigen Tagen, in eine andere Buchhaltungsabteilung versetzt werde…! Von da an ging es mir immer besser, der neue Job war viel anspruchsvoller und eigenverantwortlicher! Die Gemeinde fleht, und der HERR hat erhört!

Danke, mein lieber HERR Jesus, dass Du da bist, danke, dass wir mit unserem Bitten und Flehen immer wieder zu Dir kommen können. Danke, mein Heiland, dass Du hörst – und erhörst!