10. November

  1. November

Ps 74,10          Ach, Gott, wie lange soll der Widersacher noch schmähen und der Feind deinen Namen immerfort lästern?

Matth 6,9-10   Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme.

Süßer Trost, der HERR wird kommen!

Der Psalm 74 beklagt sich in bitteren Worten über die Zerstörung des Tempels in Jerusalem im Jahre 586 vor Christus, siehe Ps 74,7-9: „Sie verbrennen dein Heiligtum, bis auf den Grund entweihen sie die Wohnung deines Namens. Sie sprechen in ihrem Herzen: Laßt uns sie ganz unterdrücken! Sie verbrennen alle Gotteshäuser im Lande. Unsere Zeichen sehen wir nicht, kein Prophet ist mehr da, und keiner ist bei uns, der etwas weiß.“ All diese Klagen münden in die brennende Frage in Vers 10: „Ach, Gott, wie lange soll der Widersacher noch schmähen und der Feind deinen Namen immerfort lästern?“

Das Volk Israel erlebte damals mit seiner Verschleppung nach Babylon eine Endzeitstimmung, lesen wir die bewegenden Worte aus Psalm 137,1: „An den Wassern zu Babel saßen wir und weinten, wenn wir an Zion gedachten.“ Das verheißene Land scheint verloren, der Tempel ist zerstört. Für die gefangenen Israeliten ist die Lage hoffnungslos. Das Volk ist für seine jahrhundertelange Untreue bestraft worden. Eine Vorhersage des Propheten Jeremia hat sich erfüllt, siehe Jeremia 25,11: „…so dass dies ganze Land wüst und zerstört liegen soll. Und diese Völker sollen dem König von Babel dienen siebzig Jahre.“ In Jer 29,10 lesen wir: „Denn so spricht der HERR: Wenn für Babel siebzig Jahre voll sind, so will ich euch heimsuchen und will mein gnädiges Wort an euch erfüllen, dass ich euch wieder an diesen Ort bringe.“ Vielleicht kennen einige aus dem Volk diese Verheißung, dass der HERR nach 70 Jahren Gnade schenken wird, dass der HERR sie wieder in das gelobte Land Israel zurückbringen wird? Und wenn schon, die Situation bleibt ausweglos, wer von den mittleren und älteren Jahrgängen wird schon diese Zeit der Gefangenschaft überstehen? Eine trostlose Endzeitstimmung legt sich offensichtlich über das verschleppte Volk Israel.

Und auch heute erleben viele Menschen eine Endzeitstimmung, Nach den Terroranschlägen vom 11. September dieses Jahres auf das World Trade Center in New York und nach dem Beginn des Krieges gegen die islamischen Terroristen in Afghanistan ist die Stimmungslage weltweit ähnlich niedergedrückt. Christen werden weltweit verfolgt, da ist es eine ganz besondere Gnade, dass wir hier so friedlich im katholischen – frommen Bayern leben dürfen. Laut der evangelischen Nachrichtenagentur ´Idea` vom 31. Oktober 2001 liegt die Zahl der christlichen Märtyrer in diesem Jahr bereits weltweit bei 167.000…

Auf die Menschheit kommen schwere Zeiten zu. Diese Welt hat sich von satanischen Mächten immer mehr verführen lassen, diese Welt hat es in den gerechten Augen Gottes deshalb nicht anders verdient. Jesus kündigt uns in Matthäus 24 einige Vorzeichen dieser Endzeit bereits an, lesen wir die Verse 3-8: „Und als er auf dem Ölberg saß, traten seine Jünger zu ihm und sprachen, als sie allein waren: Sage uns, wann wird das geschehen? Und was wird das Zeichen sein für dein Kommen und für das Ende der Welt? Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Seht zu, dass euch nicht jemand verführe. Denn es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin der Christus, und sie werden viele verführen. Ihr werdet hören von Kriegen und Kriegsgeschrei; seht zu und erschreckt nicht. Denn das muß so geschehen; aber es ist noch nicht das Ende da. Denn es wird sich ein Volk gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere; und es werden Hungersnöte sein und Erdbeben hier und dort. Das alles aber ist der Anfang der Wehen.“

Wie gut, dass wir bei alledem ganz fest geborgen in unserem HERRN Jesus sind. Wie gut, dass wir da sicher sein können, dass uns unser HERR Jesus abholen wird, bevor Seine Gerichte in der siebenjährigen Trübsalszeit so richtig auf diese verführte Welt hernieder prasseln.

Mir selbst geht es eigentlich viel zu gut. Ich könnte es mir heutzutage schon vorstellen, noch jahrelang glücklich und zufrieden in dieser Welt zu leben, bevor es mir im Himmel noch viel tausendmal besser gehen wird. Doch ich verstehe jetzt auch die Bitten vieler Geschwister immer besser, die voller Erwartung die Worte aus dem Vaterunser beten, siehe Matth 6,9-10; „Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme!“

Danke, mein lieber HERR Jesus, dass Du auch mich heutzutage dazu gebrauchen möchtest, Dein Reich mitzubauen, Amen!