Hiob 1

Predigt Jürgen 15.10. 2000

Hiob 1

Hiob 1. 1-22

Als junger Mensch war er stark und unverwüstlich. Als Geschäftsmann trieb er sich gnadenlos zu Höchstleistungen an. Mit 33 Jahren hatte er die erste Million Dollar verdient. Jede Sekunde seines Lebens widmete er seinen Geschäften.

Krankhafter Ehrgeiz trieb ihn zu ungewöhnlichen Leistungen an. Mit 43 Jahren beherrschte er das größte Geschäftsunternehmen der Erde, und mit 53 Jahren war er der reichste Mann und der erste Dollarmilliardär. Aber seinen Erfolg hatte er mit seiner Gesundheit und Lebensfreude bezahlt. John Rockefeller wurde schwer krank. Er verdiente in der Woche zwar eine Million Dollar, aber er sah aus wie eine Mumie. Er war einsam und verhaßt, ruhelos und todkrank. Er konnte nur noch Zwieback und Milch schlürfen. Sein ausgemergelter Körper und seine ruhelose Seele boten ein Jammerbild menschlicher Existenz. Die Zeitungen hatten seinen Nachruf schon gedruckt, und niemand gab Rockefeller noch eine Lebenschance. In langen, schlaflosen Nächten kam Rockefeller dann aber zur Besinnung. Er dachte an die Unsinnigkeit, Geld aufzuhäufen und selber daran kaputtzugehen. So entschloß er sich, sein Vermögen gegen die Nöte auf der Erde einzusetzen. Er gründete die berühmten Rockefellerstiftungen. Sein Geld ging in alle Teile der Erde und erreichte Universitäten, Krankenhäuser und Missionsgesellschaften. Seine Millionen waren für die ganze Menschheit ein Segen. Sie halfen mit, das Penicillin zu entdecken und Malaria, Tuberkulose, Diphterie und andere Krankheiten zu besiegen. Armut, Hunger und Unwissenheit wurden mit seinem Geld bekämpft. Ganze Bücher müßten geschrieben werden, um die Segnungen seines Geldes zu schildern. Und dann geschah das Wunder Rockefeller konnte wieder schlafen. Bitterkeit, Egoismus, Groll und Haß wichen aus seinem Herzen und machten der Liebe und Dankbarkeit Platz. Er wurde gesund und konnte wieder Freude am Leben erfahren. Ein kalter harter Mann verwandelte sich in Liebe und Wärme und blühte auf zu einem erfüllten Leben. Er wurde 98 Jahre alt.

Ob Rockefeller ein gläubiger Christ geworden ist, das weiß ich leider nicht. Seine Lebensgeschichte ähnelt aber gewissermaßen einer historischen biblischen Persönlichkeit, die zunächst einen gläubig – frommen Lebensstil gelebt hat, aber erst nach einer äußerst leidvollen Zerbrechung immer mehr in Gottes lebendiger Liebe aufgehen konnte…, ich denke dabei an Hiob!

Nach meiner kleinen Predigtreihe über die sieben Worte vom Kreuz war ich zunächst ein wenig ratlos und überlegte mir recht lange, über was ich denn zukünftig predigen könnte. Eine Steigerung in der Thematik der sieben Worte vom Kreuz konnte ich mir kaum vorstellen, nachdem in sieben Predigten unser HERR Jesus immer wieder ganz im Zentrum stand. Ich suchte nach ganz neuen geistlichen Herausforderungen, nach Themen und Gedanken, über die wir in den Gemeinden nur ganz selten etwas hören. Recht unentschlossen fragte ich meine liebe alte Bekannte aus München, die Käethi, um Rat, die mir als Rentnerin schon so manchen weisen Tip gegeben hat… Und spontan meinte sie, ich solle doch mal etwas über: Hiob !!! bringen… Ziemlich begeistert nahm ich diesen Gedanken auf, zumal mich Hiob schon seit Jahren fasziniert, ich mich aber an dieses schwierig scheinende Buch noch nicht herangetraut habe… Viel zu wenig habe ich bisher bei diesem jährlichen flüchtigen Durchlesen verstanden… Wir hörten uns bei Kaethi eine Predigtkassette über Hiob an und ich sagte mir, das ist es… Nicht nur das Thema Leid wird in diesem Buch so schrecklich – schön beschrieben, sondern auch ein fester, nur wenig schwankender Glaube. Das Problem mit der richtigen Seelsorge ist ein Hauptthema, dazu lesen wir viel über Gottes Schöpfung und Allmacht. Und Satan wird uns ausführlich vorgestellt, als verlogener Verkläger und teuflischer Widersacher Gottes… Bereits im letzten Jahr habe ich mir aus Interesse ein bisher ungelesenes Buch über Hiob gekauft. Dieser geistliche Kampf Gut gegen Böse ist einfach faszinierend – wenn wir auf der richtigen Seite stehen! Etwas ähnliches wie Hiob hat auch unsere Rockefeller erfahren, etwas ähnliches konnte ich auch in meiner Zerbrechung erleben, bevor ich zum Glauben gekommen bin…

Zwei Verse aus Hiob haben mich schon immer zutiefst beeindruckt, es sind dies

Hi 1,21   Hi 1,21 Und er sagte: Nackt bin ich aus meiner Mutter Leib gekommen, und nackt kehre ich dahin zurück a. Der HERR hat gegeben, und der HERR hat genommen b, der Name des HERRN sei gepriesen c!
(a) Pred 5,14; 1Tim 6,7; (b) Kap. 9,12; 1Sam 2,7; Rt 1,21; (c) Neh 9,5; Ps 34,2; Eph 5,20

Hi 19,25   Aber ich weiß, daß a mein Erlöser lebt, und als der letzte wird er über dem Staub sich erheben. b
(a) Jes 41,14; Hos 13,14; (b) Kap 26,6

Und dann, vor wenigen Tagen, schlug ich meine Bibel auf und konnte erfreut feststellen, daß ausgerechnet das Buch Hiob jetzt für die nächsten sieben Tage auf meinen persönlichen Jahresbibelplan steht… Und da wußte ich: Jetzt ist Hiob wirklich dran, ab jetzt möchte ich mir Hiob wirklich vornehmen, für eine kleinere Predigtreihe! So weit also zu meiner Motivation, Ihr seht also, daß mich das Thema Hiob wirklich berührt hat.

Steigen wir nun einfach einmal ein, lesen wir Hiob 1. Sicherlich kennen die allermeisten von uns dieses bereits sehr bekannte Kapitel

Hi 1,1     DAS BUCH HIOB (IJOB)
Hiobs Frömmigkeit und Glück
Es war ein Mann im Lande a Uz, der hieß b Hiob. c Der war fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und mied das Böse
.
(a) Jer 25,20; Klgl 4,21; (b) Hes 14,14; 14,20; (c) Jak 5,11

Hi 1,2    Und er zeugte sieben Söhne und drei Töchter,

Hi 1,3    und er besaß siebentausend Schafe, dreitausend Kamele, fünfhundert Joch Rinder und fünfhundert Eselinnen und sehr viel Gesinde, und er war reicher als alle, die im Osten wohnten.

Hi 1,4    Und seine Söhne gingen hin und machten ein Festmahl, ein jeder in seinem Hause an seinem Tag, und sie sandten hin und luden ihre drei Schwestern ein, mit ihnen zu essen und zu trinken.

Hi 1,5    Und wenn die Tage des Mahles um waren, sandte Hiob hin und heiligte sie und machte sich früh am Morgen auf und opferte Brandopfer nach ihrer aller Zahl; denn Hiob dachte: Meine Söhne könnten gesündigt und Gott abgesagt haben in ihrem Herzen. So tat Hiob allezeit.

Hi 1,6    Hiob bewährt sich in schwerer Prüfung
Es begab sich aber eines Tages, da die a Gottessöhne kamen und vor den HERRN traten, kam auch der b Satan unter ihnen.
(a) Kap 2,1; 1. Mose 6,2; (b) 1. Chr 21,1
*Das sind himmlische Wesen, die das Gefolge Gottes bilden (vgl. Kap 38,7; Ps 82,1) und vor seinem Thron erscheinen (vgl. 1. Kön 22,19); zu ihnen gehört auch der Satan (vgl. Sach 3,1).

Hi 1,7    Der HERR aber sprach zu dem Satan: Wo kommst du her? Der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Ich habe die Erde hin und her durchzogen.

Hi 1,8    Der HERR sprach zum Satan: Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es ist seinesgleichen nicht auf Erden, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse.

Hi 1,9    Der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Meinst du, daß Hiob a Gott umsonst fürchtet?
(a) Ps 73,13

Hi 1,10   Hast du doch ihn, sein Haus und alles, was er hat, ringsumher beschützt. Du hast das Werk seiner Hände gesegnet, und sein Besitz hat sich ausgebreitet im Lande.

Hi 1,11   Aber strecke deine Hand aus und taste alles an, was er hat: was gilt’s, er wird dir ins Angesicht absagen!

Hi 1,12   Der HERR sprach zum Satan: Siehe, alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur an ihn selbst lege deine Hand nicht. Da ging der Satan hinaus von dem HERRN. a
(a) 5. Mose 8,2

Hi 1,13   An dem Tage aber, da seine Söhne und Töchter aßen und Wein tranken im Hause ihres Bruders, des Erstgeborenen,

Hi 1,14   kam ein Bote zu Hiob und sprach: Die Rinder pflügten, und die Eselinnen gingen neben ihnen auf der Weide,

Hi 1,15   da fielen die aus Saba ein und nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit der Schärfe des Schwerts, und ich allein bin entronnen, daß ich dir’s ansagte.

Hi 1,16   Als der noch redete, kam ein anderer und sprach: a Feuer Gottes fiel vom Himmel und traf Schafe und Knechte und verzehrte sie, und ich allein bin entronnen, daß ich dir’s ansagte.
(a) Ps 78,48

Hi 1,17   Als der noch redete, kam einer und sprach: Die a Chaldäer machten drei Abteilungen und fielen über die Kamele her und nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit der Schärfe des Schwerts, und ich allein bin entronnen, daß ich dir’s ansagte.
(a) Jer 51,24

Hi 1,18   Als der noch redete, kam einer und sprach: Deine Söhne und Töchter aßen und tranken im Hause ihres Bruders, des Erstgeborenen,

Hi 1,19   und siehe, da kam ein großer Wind von der Wüste her und stieß an die vier Ecken des Hauses; da fiel es auf die jungen Leute, daß sie starben, und ich allein bin entronnen, daß ich dir’s ansagte.

Hi 1,20  Da stand Hiob auf und zerriß sein Kleid und schor sein Haupt und fiel auf die Erde und neigte sich tief

Hi 1,21   und sprach: Ich bin a nackt von meiner Mutter Leibe gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren. Der HERR hat’s gegeben, der HERR hat’s genommen; der Name des HERRN sei gelobt! – b
(a) Pred 5,14; 1. Tim 6,7; (b) Jak 5,11

Hi 1,22  In diesem allen sündigte Hiob nicht und tat nichts Törichtes wider Gott.

Hiob ist wirklich eine äußerst beeindruckende und faszinierende Persönlichkeit!

Die Heilige Schrift berichtet uns nichts über den Verfasser dieses Buches Hiob. Nur eines ist sicher: Weder Hiob noch seine Kinder können der Urheber gewesen sein, denn woher hätten sie wissen können, was da in der himmlischen Ratsversammlung vor sich geht? Und selbst wenn Hiob es gewußt hätte, dann wäre es ganz gewiß nicht zu diesen kapitellangen Monologen und Dialogen über sein Leiden gekommen. Also, Hiob scheidet ganz gewiß als Autor aus!

Das Buch Hiob ist ein sehr altes Buch aus dem Alten Testament. Angenommen wird laut Wuppertaler Studienbibel eine Abfassungszeit etwa um 1000 Jahre vor Christus, also etwa die Zeit Salomons. Diese Wuppertaler Studienbibel schreibt weiter: „Der historische Hiob war, wie es der Prophet Hesekiel bezeugt, einer der Gerechten der uralten Vorzeit. Die Opfer waren noch kein priesterliches Privileg. Hiob bringt sie selbst als Hausvater dar. Zahlungsmittel zur Zeit Hiobs waren keine geprägten Münzen, sondern Metallbarren oder Goldringe (Hiob 42,11). Die 140 Jahre, die Hiob nach seiner Rechtfertigung noch lebte (Hiob 42,16) weisen in die Zeit vor der Vätergeschichte, ebenso die Erwähnung der Musikinstrumente im Buch Hiob. Von den Saiten-, Blas- und Schlaginstrumenten wird nur je eines, und zwar dasjenige, das bereits in der Urgeschichte bekannt ist, erwähnt (Hiob 21,12, 30,31,

1 Mose 4,21). Hiob war eine Persönlichkeit, die vor der Volkswerdung Israels lebte. Hiob lebte noch in der Urgeschichte oder aber an der Schwelle zur Zeit der Väter…“

Nach diesen einleitenden Gedanken möchte ich uns jetzt einen Überblick davon geben, was uns heute über Hiob erwartet.

B Hauptteil

  1. Hiobs Segen
  2. Die himmlische Versammlung
  3. Satan greift ein

C Schlußgedanke: …der Name des HERRN sei gelobt!

Singen wir nun aus Lied 595 die erste Strophe

 

„Danke, mein Vater, für alles, was Du schenkst. Danke, daß selbst im Kleinsten Du heute an mich denkst. Danke, daß alles zu meinem Besten dient, auch wenn ich es nicht verstehe, Du siehst den Sinn.

Danke, mein Vater, für alles, was Du schenkst. Danke, daß selbst im Kleinsten Du heute an mich denkst.“

Das finden wir heute ganz selten, und auch in Gottes Augen ist ein sehr reicher und gottesfürchtiger Mensch bestimmt eher die Ausnahme. Und Hiob ist solch eine absolute Ausnahmeerscheinung: Hiob gilt, so sagt es uns die Schrift hier, als der reichste Mensch im ganzen bekannten Morgenland. Und gleichzeitig ist er fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und immer bemüht, böse Dinge zu vermeiden, nicht zu tun. Dies lesen wir gleich im ersten Vers… Hiob ist ganz einfach komplett gesegnet, auch mit einem großen Kindersegen: Sieben Söhne sind das höchste Glück eines Vaters in alttestamentlicher Zeit, und drei Töchter sind auch kein Unglück – so beschreibt es ein Ausleger namens Hertzberg. Dieses vollkommene Glück wird auch in der Zahlensymbolik angedeutet: Sieben und Drei – und in der Zahl zehn vollendet. Hiobs Reichtum wird zeitgemäß nach Vieh gezählt und nicht nach z. B. nach Edelmetallen, Ackerland und Hausbesitz. Hiobs großer Viehbestand ist ein Hinweis auf sein halbnomadisches Leben. Seine 7000 Schafe sind Tiere der Nomaden. Seine 3000 Kamele und Dromedare sind Steppen- und Karawanentiere. Die 500 Gespanne Rinder dienen wohl der Bebauung des Ackerlandes und die 500 Eselstuten sind beliebte Reit- und Lasttiere. Hiob steht also einem fürstlich großen Hause vor, mit einer großen Anzahl von Knechten und Dienern. Solch ein gottesfürchtiges und glückliches und materiell so reich gesegnetes Leben ist wirklich zu allen Zeiten eine große Ausnahme.

Reichtum wird im alten Testament grundsätzlich positiv beurteilt. Reichtum ist Gottes Gabe und Ausdruck Seines persönlichen Segens und ist, genauso auch wie Armut, vom Verhalten des Menschen abhängig. Das alte Testament verurteilt nicht den Reichtum, es verurteilt aber die Folgen, die ein solcher Reichtum mit sich bringen kann, wenn ein reicher Mensch mit seines Besitztümern verantwortungslos umgeht. Das alte Testament warnt uns immer wieder in lebendigen Bildern vor den Gefahren des Reichtums. Materieller Reichtum kann z. B. dazu führen, daß der reiche Besitzer die Armen unterdrückt, daß er die Witwen und Waisen entrechtet, daß er durch Lüge und Gewalt sein Vermögen vermehrt und es auch seinen Nachbarn raubt. Denken wir da nur an den König Ahab und an seine Frau Isebel, die sich mit verleumderischen und mörderischen Methoden den Weinberg Nabots unter den Nagel reißen…

Reichtum selbst ist ein großer Segen Gottes, und wenn dieser Reichtum auch noch zur Ehre Gottes eingesetzt wird, dann ist ein solch reicher Mensch tatsächlich reich gesegnet! Dazu eine Verse aus dem AT

Spr 24,4   und a durch ordentliches Haushalten werden die Kammern voll kostbarer, lieblicher Habe. –
(a) Kap 31,10-31

Spr 10,4  Lässige Hand macht arm; aber a der Fleißigen Hand macht reich.
(a) Kap 6,6

Spr 11,16  Den Faulen wird es mangeln an Hab und Gut, die Fleißigen aber erlangen Reichtum.
*Vervollständigt aus der griechischen Übersetzung.

1Chr 29,28       Und er starb in gutem Alter, a satt an Leben, Reichtum und Ehre. Und sein Sohn Salomo wurde König an seiner Statt.
(a) 1. Mose 25,8; 35,29; 2. Chr 24,15; Hiob 42,17

Hier ist vom König David die Rede.

Das neue Testament  hingegen spricht von irdischen Reichtümern eher in einem negativen Zusammenhang:

Mt 13,22  … die Sorge der Welt und der betrügerische Reichtum ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht.
(a) Kap 6,19-34; 1. Tim 6,9

Mt 19,23  Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch: Ein Reicher wird schwer ins Himmelreich kommen.

Mt 19,24  Und weiter sage ich euch: Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als daß ein Reicher ins Reich Gottes komme.

Jak 5,1  Das Gericht über die Reichen
Und nun, ihr Reichen: Weint und heult über das Elend, das über euch kommen wird! a
(a) Lk 6,24-25

Als Jünger Jesus brauchen wir keinen irdischen Reichtum, um glücklich und reich gesegnet zu sein. Jesus Christus ist unser Reichtum! Dazu einige Verse

2Kor 8,9   Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: obwohl er reich ist, wurde er doch a arm um euretwillen, damit ihr durch seine Armut reich würdet.
 (a) Mt 8,20; Phil 2,7

und

1Kor 1,5 daß ihr durch ihn in allen Stücken reich gemacht seid, in aller Lehre und in aller Erkenntnis.

Wir können äußerlich sehr arm sein, und doch zu den reichsten und glücklichsten Menschen dieser Erde zählen – wenn wir uns von Jesus im Geiste immer wieder reich beschenken lassen. Dazu eine Geschichte von Leo Tolstoi

Ein Zar lag schwerkrank darnieder und versprach: „Die Hälfte meines Reiches will ich dem geben, der mich wieder gesund macht!“ Da versammelten sich alle Waisen des Landes und beratschlagten, wie sie den Zaren heilen könnten. Aber niemand wußte Rat. Nur ein Waiser erklärte: „Wenn man einen glücklichen Menschen findet, ihm sein Hemd auszieht und es dem Zaren anlegt, dann wird der Zar genesen.. Darauf schickte der Zar Boten aus, die in seinem weiten Reich einen glücklichen Menschen suchen sollten. Aber es gab keinen einzigen Menschen, der mit allem wahrhaft zufrieden und deshalb glücklich gewesen wäre. Der eine war zwar gesund, aber in seiner Armut unglücklich. Und wenn einer gesund und reich war, dann war die Ehe unglücklich oder seine Kinder waren nicht geraten. Kurz, alle hatten einen Grund, sich über irgend etwas zu beklagen. Da ging einmal spät am Abend der Zarensohn an einer armseligen Hütte vorüber, und er hörte, wie jemand drinnen sagte.: „Nun ist Gott sei Dank meine Arbeit geschafft, ich habe gut verdient, ich bin satt und kann mich nun ruhig schlafen legen. Was wünschte ich noch? Ich wüßte es nicht!“ Den Zarensohn erfaßte eine große Freude. Nach seiner Rückkehr in den Palast befahl er, diesem Mann sein Hemd auszuziehen und ihm dafür so viel Geld zu geben, wie er nur wünschte, und dem Zaren das Hemd zu überbringen. Die Boten eilten zu dem glücklichen Menschen, um ihm gegen schweres Gold sein Hemd einzutauschen. Aber der Glückliche war so arm, daß er gar kein Hemd hatte…

Wir können alle froh und glücklich sein, daß es uns in Jesus so gut geht. Und wir können uns auch mit dem so reichen und gottesfürchtigen Hiob freuen, daß unser HERR Jesus auch immer wieder reiche Menschen erweckt, die all ihren irdischen Reichtum mehr oder weniger der Ehre Gottes zur Verfügung stellen!

Singen wir nun aus Lied 595 die zweite Strophe:

„Danke, mein Vater, für alles, was Du schenkst. Danke, daß selbst im

Kleinsten Du heute an uns denkst! Danke, daß Fragen, die uns das Dasein stellt, vor Dir nicht verborgen sind. HERR, das gibt uns Mut. Danke, mein Vater, für alles, was Du schenkst. Danke, daß selbst im Kleinsten Du heute an uns denkst!“

Es gibt tatsächlich auch heute noch so gottesfürchtige und reiche Menschen wie den Hiob, die viel von ihrem Reichtum in das Reich Gottes investieren. Wort des Lebens kennt einige so reich gesegnete Spender, und auch auf der diesjährigen EXPO in Hannover wäre das evangelistische Pavillon der Hoffnung nicht erbaut worden, wenn nicht einige reiche und gläubige Christen ihren Beitrag zu diesem 18 Millionen DM teuren Gebäude geleistet hätten. Einen Beitrag, der sich schon jetzt bezahlt macht, denn dieses Pavillon der Hoffnung, welches architektonisch einem riesigen Walfisch gleicht, ist nun zum Symbol dieser Weltausstellung gewählt worden. Genauso übrigens auch wie damals der Eiffelturm in Paris oder das Atomium in Brüssel bei früheren Weltausstellungen… Da muß ja der Teufel direkt neidisch und eifersüchtig werden, wenn er sieht, wie gezielt reiche und gläubige Menschen zur Ehre Gottes leben…

Werfen wir nun wieder unseren Blick einige tausend Jahre zurück in die Zeit Hiobs. Während Hiob als Hauspriester für sich und seine große Familie immer wieder für ihre möglichen Sünden Opfer bringt, können wir jetzt einen seltenen Blick in den Himmel werfen. Dort findet eine regelrechte Betriebsversammlung statt, die sogenannten Gottessöhne versammeln sich vor dem HERRN im Himmel. Diese Gottessöhne sind jedoch nicht mit Gott gleichzusetzen, sie sind nicht gottgleich, sondern sie gehören zu der Zahl der himmlischen Heerscharen, der Engel und der Himmelsboten. Dazu Psalm 89

Ps 89,7  Denn wer in den Wolken könnte dem HERRN gleichen und dem HERRN gleich sein unter a den Himmlischen?
(a) 1. Kön 22,19

Und zu diesen Himmelsboten gehört auch Satan, noch darf er ungestört im Himmel ein und ausgehen. Wenn Satan nicht gerade auf einer dieser Versammlungen Rechenschaft vor unserem HERRN im Himmel ablegt, durchstreift er, wie er selbst sagt, diese Erde, immer wieder auf der Suche, Menschen zu verführen, sie zu verblenden und sie zu schädigen. Und da ist ihm natürlich dieser Hiob ein Dorn im Auge, denn Hiob läßt sich nicht verführen, er hält sich vom Bösen immer wieder fern. Unser HERR im Himmel stellt diesen Hiob gegenüber Satan geradezu als musterhaft und vorbildlich heraus, ich lese aus

Hi 1,8    Der HERR sprach zum Satan: Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es ist seinesgleichen nicht auf Erden, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse.

 … und das trifft Satan natürlich sehr! Es muß doch Möglichkeiten geben, diesen Hiob dazu zu bringen, sich von Gott abzusagen… Nur so kann er diese Schmach, die ihm Gottvater zugefügt hat, ausbügeln, nur so kann sich Satan sozusagen revanchieren. Satan ist beleidigt durch Hiobs gottesfürchtige Nachfolge. Satan will sich mit dieser Ehre schmücken, die der Hiob dem Vater im Himmel immer wieder entgegenbringt!

Satan antwortet unserem HERRN im Himmel und bestätigt Hiobs Frömmigkeit, hinterfragt sie aber zugleich wieder…

Hi 1,9    Der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Meinst du, daß Hiob a Gott umsonst fürchtet?

             (a) Ps 73,13

Es gehört zum teuflischen Wesen, auch die Ehrlichsten immer wieder zu verdächtigen. Sicherlich kennt Satan genügend Sünden Hiobs. Doch Hiob hat immer wieder Buße getan – und da ist auch keine Sünde dabeigewesen, mit der sich Hiob von Gottes Gnade verabschiedet hätte. Sündlos ist nur unser HERR Jesus auf dieser Welt geblieben, selbst Satan als Chefankläger aller dunklen Mächte konnte Jesus keiner Sünde überführen. Denken wir dabei nur an die drei satanischen Versuchungen Jesu, siehe Matthäus 4… Jesus blieb ohne Sünde, siehe

2Kor 5,21 Denn Gott hat Christus, der ohne jede Sünde war, mit all unserer Schuld beladen und verurteilt, damit wir von dieser Schuld frei sind und Menschen werden, die Gott gefallen.a   (Hoffnung für alle)
[a] Wörtlich: Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit in ihm würden

Satan verdächtigt also Hiobs Frömmigkeit. Satan stellt die Frömmigkeit Hiobs lediglich als ein gutes Geschäft des Menschen hin, der nach dem Grundsatz verfährt: Wie Du mir so ich Dir. Dies alles steckt in dem kleinen Wort „umsonst“ (siehe Wuppertaler Studienbibel Seite 45):

„…Meinst du, daß Hiob Gott umsonst fürchtet?“

Und Satan fährt fort

Hi 1,10   Du hast ihn, seine Familie und seinen ganzen Besitz stets bewahrt. Seine Arbeit war erfolgreich, und seine Herden haben sich gewaltig vermehrt.

Hi 1,11   Aber – versuch es doch einmal und laß ihn Hab und Gut verlieren, dann wird er dich ganz sicher vor allen Leuten verfluchen.»   (Hoffnung für Alle)

Satan schlägt Gott einen Deal vor. Der Teufel selbst kann nicht Hand anlegen an Hiobs Hab und Gut, solange der HERR den Hiob segnet und der HERR es nicht zuläßt. Satan kann und darf nie mehr tun, als Gott es selbst zuläßt. Satan ist weder allmächtig noch allgegenwärtig. Satan hat keine Macht über Menschen, die unter dem Segen Gottes stehen, es sei denn der HERR läßt es zu. Und auch dann können diese geprüften Menschen nicht in die Hände Satans fallen, der HERR läßt keines Seiner Schafe verlorengehen! Unser HERR Jesus hat bereits nicht nur für Hiob sondern auch für uns den endgültigen Sieg über Satan vollbracht. Und das ist eine wichtige Lehre für uns: Satan wird zwar Gottes Kinder immer wieder anfechten und in Versuchung führen, solange es der HERR zuläßt – aber Satan wird niemals mehr die komplette Gewalt über uns gewinnen.

Und so geht unser Vater im Himmel auf dieses teuflische Angebot ein

Hi 1,12   Der HERR sprach zum Satan: Siehe, alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur an ihn selbst lege deine Hand nicht. Da ging der Satan hinaus von dem HERRN. a
(a) 5. Mose 8,2

Unser HERR im Himmel läßt es in Seiner Souveränität zu, daß Hiob geprüft wird. Gott weiß in Seiner Allmacht und Allwissenheit, daß Hiob diese Prüfung bestehen wird, und daß letztlich alles zu Hiobs Besten dienen wird, auch wenn der folgende Vers aus Römer 8 aus der Sicht eines Leidenden nur sehr schwer verständlich ist.

Röm 8,28  Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem a Ratschluß berufen sind.
(a) Eph 1,11

Unser HERR im Himmel weiß, daß Hiob auch weiterhin Gott die Ehre geben wird. Gott weiß, daß Er mit Hiob siegen wird, und deshalb geht unser HERR auf dieses satanische Angebot ein.

Singen wir nun aus Lied 595 die dritte Strophe

„Danke, mein Vater, für alles, was Du schenkst. Danke, daß selbst im

Kleinsten Du heute an uns denkst! Danke, daß durch Dich die Schuld vergeben ist, daß Du frei machst von den Zwängen, die uns bedrohn. Danke, mein Vater, für alles, was Du schenkst. Danke, daß selbst im Kleinsten Du heute an uns denkst“

Und Satan darf nun Hiobs Besitz, sein Hab und Gut, antasten und angreifen. Und er zögert nicht lange. Es ist die Zeit der Familienfeste, für dessen Ausgang  Hiob immer wieder Entsühnungsopfer bringt… Rein sollen Hiob und seine Kinder sein und bleiben, auch wenn bei solchen fröhlichen Festen immer mal wieder gesündigt wird, bei zuviel Wein und anderen lustvollen Genießereien. Vier Überbringer von Unglücksbotschaften, die sogenannten Hiobsbotschafter, treffen ganz unerwartet kurz hintereinander mitten hinein in Hiobs glückliches Familienleben. Der erste Unglücksbote berichtet sehr aufgeregt, daß Hiobs gesamter Rinder – und Eselstutenbesitz von einer Horde räuberischer Sabäer geraubt worden ist… Darüber hinaus wurden alle Viehhüter bis auf den ersten Unglücksboten ermordet… Hiob kommt kaum zum Luftholen, da berichtet ein zweiter Hiobsbotschafter von einer großen Naturkatastrophe. Gottes Feuer sei vom Himmel gefallen und hat die Schafherden mit ihren Hirten verbrannt, nur der Bote sei entronnen… Ein heftiges Gewitter mit vielen Blitzen hat hier wohl die trockene Steppenlandschaft in Brand gesetzt und Hiobs sämtlichen Kleinviehbestand vernichtet… Und dann geht es an die dreitausend Kamele…  Der inzwischen eingetroffene dritte Hiobsbote berichtet von den Untaten räuberischer Beduinenstämme, die über die Kamelherden hergefallen seien und alle Tiere geraubt hätten. Auch seien alle Kamelhirten, bis auf diesen Boten, mit der Schärfe des Schwertes erschlagen worden… Der letzte Hiobsbote versetzt dem armen Hiob den schwersten Schlag, er berichtet vom Tod all seiner Kinder, die fröhlich beim Wein im Hause ihres erstgeborenen Bruders zusammensaßen. Ein heftiger Wüstenwind, ein reißender Sturm, habe ihr Haus zusammenkrachen lassen und alle Feiernden, bis auf diesen vierten Hiobsboten, begraben. Hiob verliert innerhalb kürzester Zeit alles, was er hat, ihm bleiben nur noch seine Frau und das Haus, in dem sie wohnen.

Was würdest Du machen, wenn Dir von heute auf morgen Dein Auto oder Dein Roller gestohlen wird, wenn Du gleichzeitig von heute auf morgen Deinen Arbeitsplatz und Dein Einkommen verlierst, wenn Du gleichzeitig von heute auf morgen auf all Dein Vermögen, auf Dein Geld und auf Deine Anlagen verzichten mußt und wenn Dir gleichzeitig von heute auf morgen, zum Beispiel durch eine Naturkatastrophe, all Deine Kinder oder auch Deine Verwandten hinwegsterben? Es wäre unglaublich und nicht zu ertragen… Ich weiß nicht, was ich dann machen würde, in solch eine schreckliche Situation kann ich mich nicht hineinversetzen – ich würde wohl bestimmt nicht auf Anhieb Gott preisen, wie es Hiob getan hat…

Unser HERR im Himmel verheißt uns in der Schrift, daß wir nicht über unsere Kraft hinaus versucht und geprüft werden, siehe

1Kor 10,13 Bisher hat euch nur menschliche Versuchung getroffen. Aber Gott ist treu, a der euch nicht versuchen läßt über eure Kraft, sondern macht, daß die Versuchung so ein Ende nimmt, daß ihr’s ertragen könnt.
(a) Ps 68,20; 2. Petr 2,9

Gott kennt die Glaubenskraft Hiobs, Er weiß, was Hiob alles ertragen kann, ein inniges und hingegebenes Leben im Glauben hat Hiob dazu ausgerüstet. Hiob bebt sicherlich innerlich, tief erschüttert, doch er klagt nicht. Hiob besinnt sich auf die Trauerriten. Nach diesen vier Hiobsbotschaften führt er niedergeschmettert und stumm vier Trauerhandlungen aus. Hiob zerreißt sein Obergewand, Hiob schneidet sich seine Kopf- und Barthaare ab, Hiob wirft sich auf die Erde und Hiob verneigt sich tief vor Gott, um anzubeten… Spätestens an dieser Stelle muß Satan erkennen, daß er Hiob zu Unrecht verdächtigt. Hiob erhebt nicht die Faust gegen Gott, sondern wirft sich zu Boden, um anzubeten…

Singen wir nun aus Lied 595 die vierte Strophe

„Danke, mein Vater, für alles, was Du schenkst. Danke, daß selbst im

Kleinsten Du heute an uns denkst! Danke, daß Beten an offne Ohren dringt, daß Du hörst auf unser Rufen, uns Hilfe schenkst. Danke, mein Vater, für alles, was Du schenkst. Danke, daß selbst im Kleinsten Du heute an uns denkst“

Ich habe mir schon oft überlegt, wie ich reagieren würde, wenn es mir nach so vielen guten und segensreichen Jahren einmal sehr schlecht ginge… Das größtmögliche denkbare Übel für mich persönlich wären wohl schwere und anhaltende Krankheiten und gleichzeitig eine Behinderung meiner fünf Sinne, zum Beispiel durch Blindheit. Da darf ich immer wieder voller Dankbarkeit den HERRN loben und preisen, daß Er mir bis heute so viel Gnade geschenkt hat und ich darf Ihn bitten, daß Er mich auch zukünftig vor soviel Unglück bewahren möge, Sein Wille geschehe!

Und was macht Hiob in seiner fürchterlichen Situation? Hiob betet an und spricht die berühmten Worte

Hi 1,21   und sprach: Ich bin a nackt von meiner Mutter Leibe gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren. Der HERR hat’s gegeben, der HERR hat’s genommen; der Name des HERRN sei gelobt! – b (Luther)
(a) Pred 5,14; 1. Tim 6,7; (b) Jak 5,11

Diese Worte müssen wir uns einmal auf der Zunge zergehen lassen, ich lese noch einmal nach der Hoffnung für alle

Hi 1,21   «Nackt bin ich zur Welt gekommen, und nackt verlasse ich sie wieder. Herr, du hast mir alles gegeben, du hast mir alles genommen, dich will ich preisen!»

Der Teufel hat verloren. Hiob führt nicht nur ein gottgefälliges Leben, weil Gott ihn so reich beschenkt hat, sondern weil Hiob Gott lieb hat und ganz aus Seiner Gnade leben will, ob er nun bettelarm ist oder steinreich! Hiob ist immer dazu bereit, Gott von Herzen zu loben und zu preisen. Mit dieser Einstellung kann Hiob ein glückliches und reiches Leben führen, wie wir es gesehen haben, mit dieser Einstellung kann Hiob aber auch klaglos trauern und sterben, und daraus besteht Hiobs Lebenskunst! Hiob ist bis hierhin bereit, in allen Lebenssituationen Gott die Ehre zu geben, daß heißt, Ihn zu loben und zu preisen… Das ist höchste und vollendete Weisheit. Ich erinnere mich gerne an ein altes Loblied, welches wir nicht in unseren Gesangbüchern finden, darin heißt es: „Glücklich sein heißt, den HERRN zu preisen…“ Hiob, scharf gezeichnet von den Trauerzügen, die ihn zu Boden drücken, vergißt nicht all das Gute, welches ihm der HERR bisher geschenkt hat. Satan bekommt nicht all die erwarteten und gewünschten Lästerungen zu hören, sondern dafür Lobpreisungen Gottes!

Und wie sieht es bei uns aus? Wie schnell vergessen wir doch immer wieder, Gott dafür zu loben und zu preisen für all das Gute, was Er bereits in unserem Leben getan hat. Stattdessen sind wir oft unzufrieden, weil wir immer noch nicht alles haben, was unser Herz begehrt und was uns der Teufel als sehr begehrlich erscheinen läßt. Einmal müssen auch wir, ganz alleine auf uns und auf unseren Glauben gestellt, den Weg gehen, den alles irdische Lebewesen geht… wenn es ans Sterben geht, es sei denn, wir erleben die Gnade der späten Geburt, wir erleben die Entrückung!  Und spätestens dann, beim Sterben, kommen wir mit unserer Unzufriedenheit nicht weiter, dann tut das Dahinscheiden so weh…! Wenn wir es heute, in unserer jetzigen Lebensphase, nicht lernen, in allem dankbar auf unseren HERRN zu schauen, Ihn für alles zu loben und zu preisen, dann können wir in weniger guten Tagen bestimmt nicht durchhalten, dann kann uns der Satan dazu bringen, Gott zu lästern…, und dann wird es uns erst recht nicht gutgehen!

Ich hoffe und bete für uns alle sehr, daß uns das Buch Hiob nicht nur heute dazu verhelfen wird, auch in schwierigen Situationen nicht zu verzweifeln und immer wieder voller Dankbarkeit und Lob auf unseren HERRN zu schauen.

Glücklich sein heißt, den HERRN zu preisen… Hören wir noch einmal zum Schluß Hiobs bewegende Worte

Hi 1,21   und sprach: Ich bin a nackt von meiner Mutter Leibe gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren. Der HERR hat’s gegeben, der HERR hat’s genommen; der Name des HERRN sei gelobt! – b (Luther)
(a) Pred 5,14; 1. Tim 6,7; (b) Jak 5,11

Singen wir zum Schluß die letzte Strophe aus Lied 595

„Danke, mein Vater, für alles, was Du schenkst. Danke, daß selbst im

Kleinsten Du heute an uns denkst! Danke, daß mit Dir die Fülle zu uns kommt, daß ein Leben aus der Freude uns ganz erfüllt. Danke, mein Vater, für alles, was Du schenkst. Danke, daß selbst im Kleinsten Du heute an uns denkst“

Amen!