Tod und Auferstehung

                                         Tod und Auferstehung

                                    Predigt Jürgen 30. März 1997

                                              Philipper 1, 21 – 27

 

Vor etwa drei Monaten, zu Weihnachten 1996, haben wir uns allesamt mit diesem Buch von Gotthelf Beck „Und wenn Du schon mit 20 stirbst?“ beschenkt. Gotthelf Beck lebt mit seiner Familie als Missionar in Tokio und leitet dort eine Christliche Versammlung. In unserer aktuellen  Monatsschrift „Die Wegweisung“ vom März 1997 erzählt er übrigens sehr lebendig über die Arbeit in seiner japanischen Gemeinde. Der HERR hat der Familie Beck sechs Mädchen geschenkt, ein Mädchen starb allerdings schon sechs Monate nach der Geburt. Die damals 19 jährige Lindtraud Beck erkrankt während ihrer Krankenschwesterausbildung unheilbar an Krebs und bereits mit 20 Jahren holt sie der HERR nach schwerem Leiden heim in die ewige Herrlichkeit. Unser Bruder Gotthelf zeichnet hier in dieser Lebensbeschreibung ein ergreifendes Bild von einer jungen Frau, deren ganzes Leben von einer glühenden Liebe zu ihrem HERRN Jesus geprägt ist. Wer dieses Buchgeschenk noch nicht gelesen hat, dem sei es herzlich empfohlen!

Wenn Lindtraud noch leben würde, wäre sie heute 37 Jahre alt, also ungefähr in meinem Alter. Sie wächst in Japan auf, mit etwa sieben Jahren hat sie Jesus kennengelernt. Während ihrer Ausbildung in Deutschland lernt sie manchmal bis in die tiefe Nacht hinein, vernachlässigt dabei aber nie Gottes Wort. Ihre Bibel hat sie so richtig durchgeackert, nicht nur viele Stellen sind unterstrichen, sondern auch viele Bemerkungen stehen am Rand. Im Wort hat sie gelebt. Es ist die Quelle ihrer Freude und Kraft. Wenn besonders viel zu tun ist, steht sie oft schon zwischen drei und vier Uhr morgends auf, um in ihrer Bibel zu lesen. Das Wort umgibt sie ständig, sie lebt im HERRN! Dann treten die ersten Schmerzen auf, die Lindtraud völlig ignoriert. Sie möchte niemandem zur Last fallen, und außerdem kann sie sich nicht vorstellen, daß ihr Leben so schnell zu Ende gehen wird. Als sie dann endlich untersucht wird, ist es bereits viel zu spät, es besteht keine Hoffnung mehr, ihr ganzer Unterleib ist mit Krebsgeschwüren gefüllt. Nachdem Linde klar ihren Zustand erkennt, verfällt sie jedoch nicht in Ängste oder gar Depressionen, sondern bekennt mit frohem Herzen: „Dann bin ich froh, daß ich bald zum HERRN Jesus darf. Eines allerdings tut mir leid, daß ich so wenig Frucht für Ihn habe bringen dürfen!“ Ihr Berufsziel war es, als Missionarin nach Japan zurückzukehren, viele Menschen dort für Jesus zu gewinnen, doch jetzt bekennt sie froh: „Mein HERR macht keine Fehler, IHM vertraue ich, von IHM  weiß ich mich geliebt!“ Trotz ungeheurer Schmerzen bleibt Linde voller Freude und Hoffnung, durch ihr Zeugnis kommen Mitpatienten zum Glauben. Über ihren Zustand hat sie sich kein einziges Mal beklagt oder sich beweint. Linde bleibt davon überzeugt, daß der Tod nie das Ende ist. Sterben bedeutet für sie lediglich, von dieser Welt Abschied zu nehmen, um für immer beim HERRN Jesus zu sein. Für Linde ist es kein Sterben-müssen, sondern ein Heimgehen-dürfen. Als Linde in den

Eltern am Sterbebett nur noch ergriffen mitfreuen, daß Linde jetzt bei Jesus ist! Ein Arzt meint: „Was bedeutet schon alle Karriere, wen man nicht so sterben kann wie Linde!“

Und dann die Beerdigung… für die meisten Gäste ist es eher eine Hochzeitsfeierlichkeit! Sie sind sich auch sicher, daß sie Linde, vielleicht schon bald, im Himmel wiedersehen dürfen. Auch ich darf mich freuen, ihr im Himmel zu begegnen, mich für ihr großartiges Zeugnis zu bedanken. Lindes Vater Gotthelf leitet selber diese Beerdigung. In seiner Trauerrede sagt er: „Lindtraud durfte heimgehen. Wir aber müssen noch hierbleiben. Wohl in der Hauptsache, weil wir noch viel zu erdgebunden, ichbezogen und selbstsüchtig sind!“

Lindtraud Beck soll hier nicht verherrlicht werden. aber wir dürfen uns an ihrem Leben und Sterben ein großes Beispiel nehmen. Im Hebräerbrief 13, 7 werden wir geradezu ermuntert, einen solchen Glauben nachzuahmen, ich lese den Vers

„7 Gedenkt an eure Lehrer, die euch das Wort Gottes gesagt haben; ihr Ende schaut an und folgt ihrem Glauben nach.“   (Luther)

Diese hinreißende Biograpie über Lindtraud Beck ist für mich ein großer Ansporn, das Thema Tod und Sterben für mich einmal zu verarbeiten, es zumindest zu versuchen. Vor etwa sechs Jahren, noch vor meiner Bekehrung, war mir so ziemlich alles egal, mein Lebenswille pendelte sich immer mehr in Richtung 0 Prozent ein. Das Leben hatte für mich nach vielen Enttäuschungen keinen Sinn mehr, nichts befriedigte mich mehr, alles war sinnlos, und erst recht ich, wie ein hoffnungsloses Stück Dreck fühlte ich mich. Und dann die Ängste vor dem Nichts, vor der Sinnlosigkeit, die mich immer mehr überfielen. Wäre ich damals tatsächlich gestorben, so wäre ich mit Sicherheit in der ewigen Verdammnis gelandet… Nun hat mir der HERR seit über 5 1/2 Jahren ein fröhliches und sinnerfülltes Leben geschenkt. Ich empfinde fast jeden Tag, den ich seitdem zusätzlich leben darf, als wunderschönes Geschenk Seiner Gnade. Wenn ich vor sechs Jahren gestorben wäre, dann hätte ich sicherlich so viele Gründe, mich heute in der Hölle ganz fürchterlich zu beschweren. Und heute? Wenn es morgen mit mir tatsächlich aus sein sollte – worüber sollte ich mich dann beklagen? Aus Gnade ist mein Leben so wunderbar verlängert worden, bis in alle Ewigkeit hinein! Ich hätte schon längst tot sein können – und dann wäre wirklich alles aus gewesen. Der HERR schenkt mir heute schon so viel Frieden, Kraft und Freude, um wieviel herrlicher wird es dann erst in der Ewigkeit sein? Mit meiner Bekehrung habe ich schon einmal fast alles losgelassen, bin praktisch am Nullpunkt wieder neu angefangen. Daher fällt es mir wahrscheinlich heute leichter, wieder loszulassen von dieser für mich vergleichsweisen schönen und heilen Welt, die mich bei Wort des Lebens umgibt – sollte mich der HERR kurzfristig abberufen und heimführen. Aber das ist alles Theorie für mich, ich hoffe sehr, daß der Glaube wirklich weit genug in mein Herz hineinrutscht, wenn für mich der Tag gekommen ist…!

Es geht heute um Tod und Auferstehung, bereits vor einigen Wochen wollte ich hierzu in einer Predigt etwas sagen. Doch dann habe ich mit Herbert getauscht, und siehe da, jetzt ist Ostern, dieses Thema paßt wunderbar. Das sind so kleine, göttliche Zu – Fälle, wie ich sie liebe! Lesen wir jetzt einige Verse aus Philipper 1, 21 – 26

„21 Denn Christus bedeutet für mich alles; Er ist mein Leben. Deshalb kann das Sterben für mich nur Gewinn sein. 22 Weil ich aber mehr für Christus erreichen kann, wenn ich am Leben bleibe, weiß ich nicht, was ich mir wünschen soll. 23 Beides erscheint mir verlockend: Manchmal würde ich am liebsten schon jetzt sterben, um bei Christus zu sein. Gibt es etwas Besseres? 24 Andererseits ist mir klar, daß ich bei Euch noch eine wichtige Aufgabe zu erfüllen habe. 25 Deshalb bin ich auch davon überzeugt, daß ich am Leben bleibe und zu Euch zurückkommen werde. Dann will ich Euch helfen, damit Euer Glaube wächst und Eure Freude noch größer wird. 26 Wenn ich erst wieder bei Euch bin, werdet Ihr noch mehr loben und danken können für alles, was Christus getan hat.“         (Hoffnung für alle)

Wir sind beim Thema! Es geht ums Sterben und um das Leben danach! Nach diesen einleitenden Gedanken folgt nun eine kurze Gliederung des heutigen Wortes:

 

Hauptteil

  1. Einer kam zurück!
  2. Tod, wo ist Dein Schrecken?
  3. Unsere wunderbare himmlische Hoffnung!

Schlußgedanke: Jesus, unser Schicksal!

Singen wir nun die Strophe 1 aus dem Lied 250

„O Gott, Dir sei Ehre, der Großes getan. Du liebtest die Welt, nahmst der Sünder Dich an. Dein Sohn hat Sein Leben zum Opfer geweiht. Der Himmel steht offen zur ewigen Freud. Preist den HERRN! Preist den HERRN! Erde, hör diesen Schall! Preist den HERRN! Preist den HERRN! Völker, freut Euch all! O kommt zu dem Vater, in Jesus wir nahn. Und gebt Ihm die Ehre, der Großes getan!“

Das Thema Tod und Sterben wird heute in unserer Gesellschaft total verdrängt! 

Wir sind unsterbliche Lebewesen. Die Bibel lehrt uns dabei die Unsterblichleit des ganzen Menschen nach Leib, Seele und Geist. Der Tod ist etwas durchaus Widernatürliches. Er war von Anfang an nicht da, ist keine Schöpfungsordnung Gottes, sondern Folge der Sünde und Lohn der Sünde.

„23 Der Lohn der Sünde ist der Tod“

so lesen wir es in Römer 6.

Unser sündiges Leben ist auf die Gegenwart ausgerichtet, der Mensch will heute alles erleben und genießen, das Leben auskosten – denn irgendwann, möglichst noch in ferner Zukunft, wird alles vorbei sein. Bloß nicht dran denken…! Die Werbung zielt auf Jugend und Schönheit und spricht dabei hauptsächlich die jüngeren und kaufkräftigen Verbraucher so von Mitte 20 bis Anfang 40 Jahre an. Kosmetische Produkte sollen möglichst lange altersbedingte Falten und andere Makel kaschieren. In München hat sich ein Verein gegründet, deren Mitglieder es sich vorgenommen haben, möglichst nicht zu sterben, und dies soll durch eine gesunde Lebensweise erreicht werden. Wir haben alle mehr oder weniger Angst vor dem Tod, da sind auch wir als Christen nicht ausgenommen. Es sei ja noch keiner wiedergekommen, der uns etwas über ein Leben nach dem Tod erzählen kann…, so hören wir es als Entschuldigung immer wieder.

Doch! Vor fast 2000 Jahren geschah etwas, das den Lauf der Geschichte veränderte. Dieses „Etwas“ war so dramatisch, das es das Leben von elf Männern total umkrempelte. Das Etwas war ein leeres Grab! Ein Grab, bewacht und versiegelt! Wir lesen es in Matthäus 27

„66 Sie gingen hin und sicherten das Grab mit der Wache und versiegelten den Stein.“

Die erste auffällige Tatsache ist, daß dieses Siegel, das für die Macht und Autorität des römischen Reiches steht, aufgebrochen ist! Die Konsequenzen, die dieses Brechen eines Siegels nach sich ziehen, sind schwerwiegend! Werden solche Siegelbrecher gefaßt, werden sie mit einer gnadenlosen Kreuzigung, mit dem Kopf nach unten, hingerichtet. Das Grab ist leer, sowohl jüdische Historiker wie Josephus als auch römische Quellen, die den ersten Christen eher feindlich gesinnt sind, bestätigen diese Tatsache. Das erste Eingeständnis der Tempelbehörden besteht in der Behauptung, daß die Jünger den Leib gestohlen hätten. Doch wie? Ein zwei Tonnen schwerer Stein muß dann irgendwie vom Grab fortbewegt worden sein, während eine römische Wacheinheit auf Posten steht! Und darauf steht die Todesstrafe! Die Geschichte der römischen Disziplin spricht für die Tatsache, daß die Soldaten ihren Posten niemals verlassen hätten, wäre das Grab nicht leergewesen! Wie ging es aber wirklich damals zu? Lesen wir aus Matthäus 28

„1 Als aber der Sabbat vorüber war und der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria von Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. 2 Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben. Denn der Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. 3 Seine Gestalt war wie der Blitz und sein Gewand weiß wie der Schnee. 4 Die Wachen aber erschraken aus Furcht vor ihm und wurden, als wären sie tot. 5 Aber der Engel sprach zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, daß ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. 6 Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht die Stätte, wo er gelegen hat.“        (Luther)

Nach jenen umwälzenden Ereignissen des ersten Ostertages erscheint Jesus mehrere Male als auferstandener HERR! Stellen wir doch die mehr als 500 Zeitzeugen, die Jesus nach Seinem Tod und Begräbnis zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten lebendig sehen, einmal in einem Gerichtssaal auf. Es wird klar, daß wir mit diesen 500 Menschen, wenn jeder auch nur sechs Minuten, inklusive Kreuzverhör, aussagt, daß wir mit diesen 500 Menschen erstaunliche 50 Stunden Augenzeugenberichten aus erster Hand haben! Jüdische Frauen haben Jesus als erste gesehen. Nach den jüdischen Prinzipien sind aber Frauen als Zeugen wertlos. Die Erfinder einer möglichen Auferstehungslegende hätten wohl niemals Frauen als erste Zeugen gewählt!

Jesus lebt, nicht nur die Schrift kann es bezeugen, sondern auch ein jeder Christ, der unseren HERRN lieb hat! Jesus lebt, sonst hätte Er mein Leben nicht verändern können! Aus eigener Kraft hätte ich all diese Dinge, die seit meiner Bekehrung passiert sind, nie schaffen können! Jesus lebt, auch ich möchte es gerne bezeugen! Bereits einige Tage nach meiner Bekehrung ist mir unter Gebet etwas nahezu unmögliches gelungen. Ich habe mit dem Rauchen aufgehört. Ganz problemlos, von einem Tag auf den anderen. Dies ist mir vorher auch unter den größten Anstrengungen fünfzehn Jahre lang nicht geglückt! Jesus lebt auch heute noch! Er hat mir damals geholfen, in München ganz von vorne anzufangen. Alles wurde neu. Die Arbeitsstelle, mein Bekanntenkreis, meine Gewohnheiten. Von alleine hätte ich das nie auf die Beine stellen können. Am liebsten hätte ich mich ja vor lauter Angst bei meinen Eltern bei Bielefeld verkrochen, wäre niemals mehr nach München zurückgekehrt! Doch unter Gebet hat der HERR meine großen Sorgen und Problemen immer kleiner werden lassen. Heute bin ich fast sorgenfrei, ein glückliches und zufriedenes Kind Gottes. Unter Gebet und im Wort lebend habe ich all meine Ängste innerhalb von nur einem Jahr total überwinden dürfen! Der HERR lebt, Er hat meine anfängliche Treue so sehr belohnt und mich aus der stinkenden Millionenstadt München herausgeführt in eine der schönsten Wohngegenden Deutschlands! Der HERR lebt! Jahrelang hatte ich oft nur Kummer und Verdruß mit meinen Arbeitsstellen, es war zum Verzweifeln. Besser als heute ist es mir bei „Wort des Lebens“ in meinen ganzen zwanzig Arbeitsjahren noch nie ergangen, der HERR hat mir eine wunderbare Arbeit geschenkt! Der HERR lebt, Er hilft mir auch beim Predigen, früher wäre eine öffentliche Rede für mich ein Greuel gewesen! Der HERR lebt, tagtäglich erlebe ich sehr kleine und auch große Wunder und Gebetserhörungen. Der HERR lebt, Er hat mein Leben total umgekrempelt. Er hat mir Ängste und Sorgen genommen und mir dafür so viel Frieden und Freude geschenkt! Von alleine hätte ich all das nicht erreichen können, wirklich nicht! Ich weiß, daß mein Erlöser lebt, das darf ich immer wieder staunend feststellen! Weil Jesus lebt, darf auch ich mein ganzes Hoffen auf Ihn setzen, weil Jesus lebt, darf auch ich leben! Mit meiner Bekehrung hat mein Leben erst so richtig angefangen! Weil Jesus lebt, ist er als Gott auch allgegenwärtig, hat Macht, überall dort zu sein, wo Er es will, also auch bei mir. Wir beten nicht einen Abwesenden an, sondern einen Anwesenden. Auch wir dürfen leben, alle, die wir an den lebendigen Heiland glauben! Ein jeder von uns hat mit unserem HERRN vielleicht ähnliche und gewiß ganz persönliche Erfahrungen gemacht. Wir alle, die wir an Jesus glauben, hat der HERR auf ganz persönliche Weise reich beschenkt. Jesus kam zurück – und deshalb dürfen wir leben!

Und weil Jesus lebt, brauchen wir keine Angst mehr vor dem Leben zu haben. Und darüber hinaus hat auch der Tod jeden Schrecken für uns verloren! Dies ist eine gewaltige These. Die Schrift untermauert sie felsenfest, und wir dürfen sie fröhlich glaubend annehmen! Persönliche Zeugnisse bestätigen diese Tatsache, denken wir nur an das wunderbare Beispiel unserer heimgegangenen Schwester Lindtraud zurück!

 „Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?“      (1. Korinther 15, 55 – Luther)

Singen wir jetzt die zweite Strophe aus dem Lied 250

„O große Erlösung, erkauft durch Sein Blut! Dem Sünder, der glaubt, kommt sie heute zugut. Die volle Vergebung wird jedem zuteil, der Christus erfasset, das göttliche Heil. Preist den HERRN! Preist den HERRN! Erde, hör diesen Schall! Preis den HERRN! Preist den HERRN! Völker, freuet Euch all! O kommt zu dem Vater, in Jesus wir nahn. Und gebt Ihm die Ehre, der Großes getan!“

Von Woche zu Woche werden im Magazin einer bekannten deutschen Tageszeitung Prominente gefragt, wie sie einmal sterben möchten. Die Antwort ist in fast allen Fällen „plötzlich“ oder „sehr schnell“. Genauso gedankenlos, wie die meisten Menschen heutzutage leben, so möchten sie auch sterben. Doch die Bibel weist uns einen anderen Weg. In Psalm 9O, dem sogenannten Ewigkeitspsalm, lesen wir

 „12 Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden.“      (Psalm 90,12 Luther)

Berühmte Dichter und Denker haben schon früh erkannt, daß ein Leben ohne Leben nach dem Tod total sinnlos ist. Und wenn sie dann ihr Leben lang nicht an unseren lebendigen Heiland Jesus geglaubt haben, dann endet ihr Leben zumeist schrecklich und voller Depression. Von Goethe sagt man, er habe nur äußerst ungern an einer Beerdigung teilgenommen, weil er nicht auf den eigenen Tod aufmerksam gemacht werden wollte. Von Jean Paul Sarte stammt das Zitat: ´Es ist widersinnig, daß wir überhaupt geboren werden. Es ist widersinnig, daß wir sterben müssen!` Der Philosoph, Aufklärer und Spötter Voltaire lebte im 17. Jahrhundert und war ein scharfer Kritiker des Christentums. Voltaire war der Meinung, daß das Wort Gottes bald schon untergeht, es niemand mehr brauchen wird. Dennoch schreibt er ein bekanntes Gebet und bittet Gott  dabei, daß er nach seinem Tode nicht in alle Ewigkeit büßen müsse, falls er sich doch geirrt haben sollte und es Gott doch gäbe! Voltaire ist ein Zeitgenosse des bekannten Grafen Zinzendorf, des berühmten Missionars und  Begründer der Herrnhuter Brüdergemeine. Während die Herrnhuter Missionare überall in der Welt gegen Sklaverei streiten, auch Sklaven freikaufen, wann immer es sie vermögen, ist Voltaire als ein für die Vernunft kämpfender Aufklärer aktiv am Sklavenhandel beteiligt, mit 5000 Goldtalern. Er sagt einmal: „Ich habe es satt, dauernd zu hören, daß zwölf Männer genügt hätten, um eine Religion zu gründen. Ich habe Lust zu beweisen, daß einer ausreicht, um sie auszurotten.“ Voltaires Ende ist schrecklich,  seine Krankenschwester sagt: ´Für alles Geld Europas möchte ich keinen Ungläubigen mehr sterben sehen.` Voltaires Ende ist so grauenhaft, daß auch seine intimsten Freunde es nicht bei ihm aushalten. Dem Arzt bietet er sein halbes Vermögen an, wenn er ihm sein Leben noch um sechs Monate verlängern könne. Und als dieser ihm erklärt, er könne keine sechs Wochen mehr leben, schreit Voltaire: ´…dann werde ich zur Hölle fahren, und Sie mit`. Abwechselnd hört man ihn Gott lästern und dann wieder Ihn anrufen. Er bittet Tische und Stühle um Vergebung, zum HERRN findet er jedoch nicht mehr. Das Wort Gottes hat Voltaire überlebt, in seinem Haus in Paris verkauft heute die britische Bibelgesellschaft Bibeln! So verfährt Gott mit den Wichtigtuern der Weltgeschichte. Ausgerechnet sein Haus, das zur Quelle weitverbreiteter Gottlosigkeit geworden ist, wird zur Segensquelle für viele Menschen!

Friedrich Nietzsche, der begabte, aber gottesfeindliche Philosoph, rief einst: „Gott ist tot, Gott ist tot – riecht Ihr nicht, wie er verwest?“ Nietzsche starb in einem Irrenhaus. In einem Kölner Bordell  holte er sich zuvor eine Geschlechtskrankheit, die ihn langsam, aber sicher zugrunde richtete. Auf sein bekanntes Zitat „Gott ist tot. Nietzsche“ antwortete einmal ein aufgeweckter Christ mit „Nietzsche ist tot. Gott“.

Es geht auch anders. Selbst ungläubige Sterbeforscher geben zu, daß Christen in der Regel viel friedlicher sterben als ungläubige Menschen.

So ist der Vater von Fritz Rienecker, dem Autor des Bibellexikons,  den Psalm 103 aufsagend, in die Hände klatschend mit glückseliger Freunde heimgegangen in die ewige Herrlichkeit.

Als Franz von Assissi 1225 auf dem Sterbebett liegt und die Ärzte ihm nach damaligem Brauch sehr unsanft und schonungslos mit Brennen und Schneiden behandelten, um ihn dem Tode noch zu entreißen, bat er einen befreundeten Klosterbruder, der sich auf das Saitenspiel verstand, er möge ihm durch seine Kunst die Qual lindern helfen. Jener aber meinte, er habe der Welt entsagt und darum wolle er sich auch mit einer solch weltlichen Kunst nicht mehr abgeben. Als Franz am anderen Morgen erwacht, erzählt er freudestrahlend seinen Freunden: Gott selbst habe ihm seinen Wunsch erfüllt. In der Nacht sei ein Engel an sein Lager getreten und habe ihm Melodien von überirdischer Schönheit vorgespielt, wie sie menschliches Können niemals hervorzubringen vermögen!

Einige gläubig sterbende Christen erleben sogar das ganz besondere Vorrecht, in ihrer Sterbestunde den Heiland zu sehen. So ruft der Dichter Eduard Möricke kurz vor seinem Tod noch laut aus. „Kyrie eleison! Du bleibst meine Stütze, meine Säule, Du, o Christus, Dich sehe ich!“

Fritz Rienecker schreibt in seinem Buch „Das schönste kommt noch“ ganz allgemein, daß im Angesicht des Todes oft ein blitzartiger Blick nach rückwärts und oft eine Schau nach vorne erfolgt. Bei Christen ist angesichts des Todes solch eine Schau nach vorn oft gefüllt mit überirdischer Freude und Herrlichkeit, aber es können auch schwere Anfechtungen durchlitten werden. Wenn Gläubige sterben und z. B. selig einschlummern, dann dürfen sie gewiß sein, gleich darauf wieder im Paradies aufzuwachen. Wir dürfen sicher sein, daß uns Jesus abholen wird an diesem Meilenstein zur glückseligen Ewigkeit, dazu später noch etwas mehr.

Über eine Sterbestunde sagen Ärzte folgendes aus: Unter den fünf Sinnen verschwindet der Gesichtssinn in der Regel zuerst. Das Auge des Sterbenden sieht ein Flimmern. Der erblindete Johann Sebastian Bach wurde jedoch noch kurz vor seinem Tod sehend. Während das Auge mehr und mehr an Sehkraft verliert, hört das Ohr noch klar und deutlich. Es steht einwandfrei fest, daß das Gehör bis zuletzt arbeitet. Der Sterbende kann die Stimmen der Weinenden hören und tröstende Worte kann der Sterbende gut aufnehmen. Es ist  so häßlich, in Gegenwart des Sterbenden ungute Bemerkungen über ihn zu äußern. Und es ist daher ein sehr wichtiger Liebesdienst, den Sterbenden Trostworte aus der Heiligen Schrift zuzurufen. Es ist interessant, daß bei dem Sterben der Gläubigen im Neuen Testament der Ausdruck „Sterben“ vermieden wird. Dagegen ist sehr viel von „entschlafen“, von „Erhöhung“, vom „Ausgang“ die Rede, aber auch vom „gürten“, wenn z. B. ein Martyrertod angedeutet wird.

Singen wir nun die dritte Strophe aus unserem Lied 250

„Wie groß ist Sein Lieben! Wie groß ist Sein Tun! Wie groß unsere Freude, in Jesus zu ruhn! Doch größer und reiner und höher wirds sein, wenn jubelnd und schauend wir droben ziehn ein! Preist den HERRN! Preist den HERRN! Erde, hör diesen Schall! Preist den HERRN! Preist den HERRN! Völker, freuet Euch all! O kommt zu dem Vater, in Jesus wir nahn. Und gebt Ihm die Ehre, der großes getan!“

Einige Bibelstellen scheinen sich aber zu widersprechen, was nun die Auferstehung der Toten angeht. Findet sie erst am jüngsten Tage statt oder in irgendeiner Form direkt nach dem Sterben? Ich glaube, die Geschichte um die Sadduzäerfrage in Lukas 20 kann uns da einige Antworten geben. Hier geht es um die Frage, welchen Ehemann eine Frau im Himmel einmal haben wird, wenn sie mehrmals verheiratet gewesen ist. Jesus antwortet diesen Sadduzäern folgendermaßen:

„34 Und Jesus sprach zu ihnen: Die Söhne dieser Welt heiraten und werden verheiratet; 35 die aber, die für würdig gehalten werden, jener Welt teilhaftig zu sein und der Auferstehung aus den Toten, heiraten nicht, noch werden sie verheiratet; 36 denn sie können auch nicht mehr sterben, denn sie sind Engeln gleich und sind Söhne Gottes, da sie Söhne der Auferstehung sind. 37 Daß aber die Toten auferweckt werden, hat auch Mose beim Dornbusch angedeutet, wenn er den Herrn »den Gott Abrahams und den Gott Isaaks und den Gott Jakobs« nennt. 38 Er ist aber nicht Gott der Toten, sondern der Lebenden; denn für ihn leben alle.“      (Elberfelder 1985)

Nun können wir hieraus folgende Schlüsse ziehen: Die Glaubenden sind nach ihrem Sterben den Engeln gleich. Das bedeutet, sie sind wie die Engel bewußt denkende Persönlichkeiten und als solche mit himmlischer Leiblichkeit versehen, die frei von Geschlechtlichkeit ist. Die Engelsgleichheit tritt sofort nach dem Sterben der Glaubenden in Erscheinung. Aber unser Ziel ist ein weit höheres, als den Engeln gleich zu sein. Wir werden nämlich IHM gleich sei, siehe Römer 8

„29      Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem

Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei

unter vielen Brüdern.“   (Elberfelder 1985)

Im Gegensatz zu der „Auferstehung aus Toten“, von der Jesus hier redet, spricht die Schrift aber auch von der Auferstehung am Jüngsten Tag, siehe z. B. Joh 5

„28 Wundert euch darüber nicht, denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören 29 und hervorkommen werden: die das Gute getan haben zur Auferstehung des Lebens, die aber das Böse verübt haben zur Auferstehung des Gerichts.“

und Joh. 6

„40 Denn dies ist der Wille meines Vaters, daß jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.“

Ich denke, bei der Auferstehung am Jüngsten Tag  ist von unserem Lebensziel die Rede. Im Unterschied dazu besteht das Wesen der Auferstehung aber im ewigen Leben. Denn ewiges Leben wird nicht unterbrochen, weder durch einen langen, dunklen „Tunnel des Nichts“  noch durch ein bewußtloses Seelenschlafen. Ewiges Leben kennt keinen Augenblick irgendeiner Unterbrechung, etwa durch den Tod verursacht, das deutet schon die Wortbedeutung an. Ewiges Leben ist ein Leben ohne Sterben! Jesus sagt es in Johannes 11 so

„25 … Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird

leben, auch wenn er gestorben ist;“    (Elberfelder 1985)

Unser Auferstehungsleben als solches beginnt richtigerweise sogar nicht erst mit unserem leiblichen Tod, sondern ein jeder, der sich in seinem irdischen Leben wiedergebären läßt, der hat  bereits das ewige Leben in der Stunde der Wiedergeburt empfangen. Unser Auferstehungsleben, wie wir es jetzt schon haben, setzt sich nach dem Sterben sofort fort, denn ewiges Leben kann überhaupt nicht unterbrochen werden oder gar aufhören, nicht eine Sekunde lang! Nach unserem Sterben werden wir sofort beim HERRN sein! Einige Theologen mögen anderer Meinung sein, doch für mich ist es eine so wunderschöne und glaubenswürdige Tatsache, daß der Tod bei den Glaubenden nur der Übergang aus dem ersten Stadium des irdischen Auferstehungslebens in das zweite Stadium des himmlischen Auferstehungslebens ist.

In Offb. 14 verheißt ein Engel Gottes den Sterbenden

„13 Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben von nun an. „ (Luther)

Das bedeutet: Schon von nun an, von jetzt ab und nicht zur Zeit der Wiederkunft des HERRN genießen die Entschlafenen die himmlische Seligkeit.

Die Geschichte vom reichen Mann und dem armen Lazurus in Lukas 16 setze ich hier einmal als bekannt voraus. Nach seinem Tode befindet sich der Reiche, dessen Name unbekannt bleibt, weil er nicht im Lebensbuch des Lammes steht, am Ort der Qual, der arme Lazurus wird jedoch dagegen von Abraham persönlich umsorgt und getröstet. Was können wir daraus für Schlüsse ziehen? Nach dem Tode befinden wir uns in einem wachen Zustand, entweder an einem wunderschönem Ort oder an einem höchst unfreundlichem Platz. Dort werden wir uns gegenseitig wiedererkennen können, der Auferstehungsleib ähnelt unserem jetzigen Aussehen. So hat der reiche Mann trotz unüberwindlicher Entfernung auch den Lazarus wiedererkennen können. Das Preisgericht für die Erlösten als auch das schreckliche Gericht für die Ungläubigen hat noch nicht stattgefunden, Lazarus befindet sich gewissermaßen in einem Vorhof des eigentlichen Himmels, auch hier herrschen schon paradisische Zustände, der reiche Mann dagegen leidet dagegen in einem Vorhof der Hölle.

Und auch die nächste Geschichte vom Schächer am Kreuz ist bekannt. Jesus leidet am Kreuze, und neben ihm ertragen zwei Verbrecher denselben fürchterlichen Todeskampf. Ich lese aus Lukas 23

„39 Aber einer der Übeltäter, die am Kreuz hingen, lästerte ihn und sprach: Bist du nicht der Christus? Hilf dir selbst und uns! 40 Da wies ihn der andere zurecht und sprach: Und du fürchtest dich auch nicht vor Gott, der du doch in gleicher Verdammnis bist? 41 Wir sind es zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsre Taten verdienen; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. 42 Und er sprach: Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst! 43 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“    (Luther)

 Einer der beiden Übeltäter hat als Sterbender im letzten Moment seine Schuld bekannt und Jesus um Gnade gebeten. Er kann sonst nichts mehr machen, keine weitere Frucht mehr bringen, und dennoch ist dieser Verbrecher gerettet, und er wird mit Jesus noch am selben Tage im Paradies sein! Und diese in ihrer Tragik so wunderbare Geschichte zeigt uns wieder, daß wir in demselben Augenblick, in dem das irdische Leben im Tode erlischt, sich für die Gläubigen die Pforten des himmlischen Paradieses auftun werden, wir also beim HERRN Jesus sein werden. Tod, wo ist Dein Stachel, Hölle, wo ist Dein Sieg? Der Tod hat für den Glaubenden jeden Schrecken verloren. Jesus ist uns vorangegangen, daran erinnern wir uns auch an diesen Osterfeiertagen wieder. Und Jesus wird uns auch beim Sterben abholen hinein in Seine großartige, für uns noch unsichtbare Herrlichkeit, möchte ich hier noch einmal zusammenfassend bemerken. Als Gläubige fehlt uns jeder Grund, vor dem Tode Angst zu haben.

„21… Denn Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn.“ (Phil 1,21

Ja, wir dürfen uns auf unsere himmlische Heimat sogar riesig freuen! Paulus und auch unsere Lindtraud Beck haben uns hier ein großes Zeugnis gegeben.

Eine Legende aus dem Orient zeigt sehr eindrucksvoll auf, wie vergeblich es ist, dem Tod entrinnen zu wollen, wenn unsere letzte Stunde gekommen ist: Ein König in Damaskus hat unter seinen Mitarbeitern einen jungen Mann, den er sehr gerne hat. Eines Tages stürzt dieser junge Offizier in den Arbeitsraum des Königs und ist ganz aufgeregt. „Ich habe eine ganz dringende Bitte, mein König“, bittet er. „Leihe mir sogleich Dein schnellstes Pferd. Ich muß sofort nach Bagdad reiten!“ Der König fragt erstaunt: „Und warum das?“ – „Als ich eben durch den Garten Deines Palastes ging, sah ich den Tod dort stehen, und er drohte mir, daß ich bald sterben würde. Jetzt möchte ich vor ihm fliehen.“ Der König gibt ihm das Pferd. Doch dann geht er selbst in den Garten. Er will sehen, ob er den schrecklichen Besucher auch finden könne. Und siehe, der steht noch am selben Fleck. „Wie konntest Du meinen treuen Diener bedrohen. Und das im Hause meines Palastes?“ fragt ihn der König. „Ich habe ihm nicht gedroht“, sagt der Tod. „Ich habe nur vor Verwunderung die Hände erhoben und zusammengeschlagen.“ – „Welch schlechte Ausrede!“ sagt der König. – „Doch, doch, so ist es!“ versichert der Tod. „Ich habe nämlich den Auftrag, ihn heute abend fern von hier in Bagdad zu treffen. Dort soll er sterben. Und deshalb wunderte ich mich, daß er noch hier war!“

Der Mensch ist zu einem ewigen Leben berufen, ob im Himmel oder in der Hölle, das kann der Mensch sich aussuchen. Voltaire hat sich für das schlechtere Teil entschieden. Das Wort Gottes lehrt die Unsterblichkeit des ganzen Menschen nach Leib und Seele und Geist. Als ein Meilenstein auf dem Weg in diese Unsterblichkeit steht allerdings der Grabstein. Doch zuerst: Wo in meinem Leben finde ich Hinweise auf die Ewigkeit, darauf, daß ich auf ewig angelegt bin?

Träume sind da z. B. ein Hinweis auf das Dasein einer unsichtbaren Welt und Wirklichkeit. Wenn ich träume, empfinde ich einen Zustand, in dem die Zeit aufgelöst ist, in dem ich sie nicht mehr empfinde. In Sekundenschnelle kann ich Vorgänge träumen, die mir wie Stunden oder Tage vorkommen. Auch unsere Gedanken sind ein Indiz für eine unsichtbare und ewige Wirklichkeit. Ich kann mich in Gedanken über alle räumlichen und zeitlichen Schranken hinwegsetzen.

Unsere Erinnerungen geben weitere Hinweise, daß es außer unserem sichtbaren und verweslichem Leib noch eine unsichtbare Wirklichkeit geben muß. Unser menschlicher Körper erneuert sich etwa alle sieben Jahre komplett neu. Beständig werden neue Zellen gebildet. Ein 56 jähriger Mensch hat sich also achtmal von Grund auf leiblich verändert. Trotzdem weiß dieser Mensch vieles aus seiner frühestes Vergangenheit, aus seiner Kindheit, er hat ein Erinnerungsvermögen größer als sieben Jahre. Diese erstaunliche Tatsache zeigt uns, daß Geist und Seele nicht an das Gehirn, also nicht an den Leib gebunden sind, daß es eine nicht faßbare zweite, unvergängliche Wirklichkeit geben muß! Die Bibel bestätigt uns diese wunderbare Tatsache, lesen wir aus 2. Korinther 4

„18 Deshalb lassen wir uns von dem, was uns zur Zeit so sichtbar bedrängt, nicht ablenken, sondern wir richten unseren Blick auf Gottes neue Welt, auch wenn sie noch unsichtbar ist. Denn das Sichtbare vergeht, doch das Unsichtbare bleibt ewig!“               (Hoffnung für alle)

Es gibt keinen dümmeren Satz als diesen: ´Nur was ich sehe, daran glaube ich, und was ich nicht sehe, das existiert nicht`. Ein Beispiel: Ein Offizier sagt beim Morgenappell zu einem Rekruten, den er auf dem Kieker hat: „Sagen Sie mal, waren Sie am Sonntag in der Kirche – wohl fromm, was?“ – „Ja“, antwortet der einfache Soldat. Daraufhin der Offizier mit Blick auf die angetretene Truppe: „Sehn Se die Kaserne?“ – „Ja!“ antworteten die Rekruten. „Sehn Se mich?“ – „Ja!“ – „Sehn Se Gott?“ – „Nein!“ Der Offizier: „Dann gibt es ihn auch nicht.“ Daraufhin der angesprochene Christ unter den Rekruten: „Darf ich Sie auch mal was fragen?“ Und zu seinen Kameraden gewandt fragt er: „Seht ihr unseren Chef?“ – „Ja!“ brüllt die Truppe. „Seht Ihr seine Hände?“ – „Ja.“ – „Seht Ihr sein Hirn?“ – „Nein.“ – Darauf der Soldat. „Dann hat er auch keins.“

Kommen wir jetzt zum dritten Hauptpunkt. Das Schönste kommt erst noch! Was wird uns im Himmel erwarten? Natürlich Jesus, der in seinem unübertroffenem Glanz und unsagbarer Schönheit alles überstrahlt. Es ist mir unmöglich, diese Herrlichkeit im Himmel alleine zu beschreiben, deshalb will ich in der Folge immer mal wieder William Mc Donald zitieren aus seinem empfehlenswerten Büchlein ´Wie wird es einst im Himmel sein?`

Singen wir dazu aus Lied 225 die Strophe 1

„Wenn nach der Erde Leid, Arbeit und Pein ich in die goldenen Gassen zieh ein, wird nur das Schaun meines Heilands allein, Grund meiner Freude und Anbetung sein. Das wird allein Herrlichkeit sein. Das wird allein Herrlichkeit sein, wenn frei von Weh ich sein Angesicht seh, wenn frei von Weh ich sein Angesicht seh!“

Aber der Erlöser wird nicht alleine sein. Mit Ihm in der Herrlichkeit wird eine unzählbare Menge von nicht gefallenen Engeln sein. Wir werden unsere Schutzengel wiedertreffen, über sie schreibt Hebräer 1,

„14  Alle Engel sind nur Wesen, die Gott dienen. Er sendet sie aus, damit sie allen helfen, denen Er Errettung und Erlösung schenken will!“ (Hoffnung für alle)

Wir werden als Erlöste so erhöht sein, daß wir mit einigen Eigenschaften sogar Jesus gleich sein werden (siehe 1. Joh. 3,8), und, es ist fast unglaublich, wir werden über Engel richten, siehe 1. Korinther 6

„3 Wißt ihr nicht, daß wir über Engel richten werden?“ (Luther)

Die Gemeinde wird dort sein. Wir werden vereint sein mit all den Erlösten von Pfingsten an bis zur Entrückung. Die Apostel und Märtyrer werden dort sein, und auch die Unbekannten, die niemals Schlagzeilen machten, aber Ihm treu und gewissenhaft gedient haben. Die Heiligen des Alten Testaments werden dort sein. Wir werden uns gegenseitig wiedererkennen können, wir werden alle erkennen, wie wir erkannt worden sind! Nicht dabei sein werden alle Ungläubigen, in der Offenbarung 21 werden uns einige unrühmliche Beispiele genannt:

„8 Furchtbar aber wird es denen ergehen, die mich feige verleugneten und von mir abgefallen sind, den Mördern und Ehebrechern, allen, die okkulte Praktiken ausüben und sich ihre Götzen und Idole geschaffen haben, den Lügnern und Betrügern. Sie alle werden in den See aus Feuer und Schwefel geworfen. Das ist der zweite Tod, der für immer von Gott trennt.“

                                                                                                     (Hoffnung für alle)

John Newton schrieb einmal: ´Wenn ich in den Himmel komme, werde ich drei Wunder sehen. Das erste Wunder wird sein, viele Menschen dort zu sehen, die ich dort nicht erwartet habe. Das zweite Wunder wird sein, daß ich viele Menschen dort nicht sehen werde, von denen ich dachte, daß sie dort sein werden. Und das dritte und größte Wunder wird sein, daß ich selbst dort sein werde!“

Unser Körper wird nicht mehr an Krankheiten zu leiden haben. Er wird nie mehr mit Bazillen, Viren, Infekten, bösartigen Geschwüren oder Herzkrankheiten zu kämpfen haben… Krankenhäuser braucht man nicht, Ärzte (siehe Gerhard Gail…) und Krankenschwestern werden überflüssig sein. Sorgen werden unbekannt sein. Es wird keine gebrochenen Herzen mehr geben. Der Erlöser wird alle Tränen abwischen.

Singen wir noch die Strophe 2 aus Lied 225

„Wenn dann die Gnade, mit der ich geliebt, dort eine Wohnung im Himmel mir gibt, wird doch nur Jesus und Jesus allein Grund meiner Freude und Anbetung sein. Das wird allein Herrlichkeit sein. Das wird allein Herrlichkeit sein, wenn frei von Weh ich sein Angesicht seh, wenn frei von Weh ich sein Angesicht seh.“

Sehr oft denken die Menschen, daß der Himmel ein Ort eines nie endenden Urlaubes sein wird, verbunden mit Müßiggang und Harfenspielen. Doch dem wird nicht so sein. Der Himmel ist ein Ort des Dienstes. Wie dieser Dienst aussehen wird, ist im Wort Gottes nicht näher beschrieben, aber ein jeder wird wohl nach seinen Gaben und Fähigkeiten eingesetzt werden. Über den Dienst der  Erlösten schreibt die Offb. 7

„15 Deshalb stehen sie hier vor dem Thron Gottes und dienen Ihm Tag und Nacht in Seinem Tempel.“  (Hoffnung für alle)

Dabei müssen wir berücksichtigen, daß es im Himmel einen Tempel im herkömmlichen Sinn nicht mehr geben wird, siehe Offb. 21

„22 Und ich sah keinen Tempel darin; denn der Herr, der allmächtige Gott, ist Ihr Tempel, Er und das Lamm.“   (Luther)

Schon jetzt bereitet uns ein Dienst für den HERRN so viel Freude. Wie schön wird es da erst in der Ewigkeit sein!

Wir werden in alle Ewigkeit hinein dazulernen dürfen, Gottes Gnade und Barmherzigkeit immer mehr erkennen lernen dürfen, siehe Epheser 2

„6 Durch den Glauben an Christus sind wir dem Tod entrissen und haben einen Platz in Gottes Reich. 7 So will Gott in Seiner Liebe zu uns, die in Jesus Christus sichtbar wurde, für alle Zeiten die Größe Seiner Gnade zeigen.“  (Hoffnung für alle)

 Jesus kann uns z. B. die Ausmaße des Universiums zeigen, uns die Wunder Seiner Schöpfung erklären. Wir werden Seine Planung in Zeit und Ablauf verstehen, die uns heute noch wie unglaubliche Zufälle vorkommen. Werden wir im Himmel essen? Warum nicht? Der HERR Jesus aß nach Seiner Auferstehung ein Stück gebratenen Fisch, von den Jüngern gereicht! Jesus sagt beim letzten Abendmahl zu Seinen Jüngern, siehe Matthäus 26

„29 Von jetzt an werde ich keinen Wein mehr trinken, bis ich ihn wieder im Reich meines Vaters mit Euch trinken werde.“   (Hoffnung für alle)

Auf uns wartet das Hochzeitsmahl des Lammes (siehe Offb. 19, 9) und im himmlischen Jerusalem wachsen Bäume, die 12 mal im Jahr Frucht bringen, welche sicherlich auch zur Speise der erlösten Gläubigen dienen können.

Im Himmel wird es keine Nacht geben. Gottes Herrlichkeit überstrahlt jede Dunkelheit. Gold und Edelsteine sind die Bausteine des himmlischen Jerusalems.

Wir werden staunend anbeten. Es wird Musik geben, himmlische Harfen werden in der Offenbarung erwähnt (Offb.  14,1-3 + 15,2), im Neuen Testament gibt es bereits viele Lobpreis- und Anbetungslieder.

Wir können davon ausgehen, daß es auch im Himmel Große und Kleine, Erste und Letzte geben wird. Wir werden abgestufte, aber doch wohlgeordnete Verhältnisse finden! Treue Diener werden über viel gesetzt, so wie der eine vielleicht über zehn Städte, der andere über fünf Städte.

Und der Himmel wird ein Ort der Belohnungen sein. Treue wird mehr belohnt werden als Erfolg.  Wir können nicht immer erfolgreich sein, aber treu können wir sein. Es zählt nicht die Quantität, sondern die Qualität. Die Witwe, die nur zwei Scherflein einlegte, ist dafür ein bleibendes Beispiel. Alles wird belohnt werden, ein jeder wird seinen Lohn empfangen  (Epheser 6,8, 1 Kor. 8). Im allgemeinen werden die Preise Kronen oder Siegeskränze genannt.

Unser Bürgerrecht aber ist bereits jetzt schon im Himmel (Phil 3,20) singen wir als Erlöste freudig die 3. Strophe aus Lied 225

„Dort vor dem Throne im himmlischen Land, treff ich die Freunde, die ich hier gekannt; dennoch wird Jesus und Jesus allein Grund meiner Freude und Anbetung sein. Das wird allein Herrlichkeit sein. Das wird allein Herrlichkeit sein, wenn frei von Weh ich Sein Angesicht seh, wenn frei von Weh ich Sein Angesicht seh!“

Ich glaube, wenn all das jetzt hier gehörte wirklich in unser Herz rutscht, dann brauchen wir wirklich keine Angst vor dem Sterben zu haben wie Voltaire und wie viele andere Ungläubige. Dann dürfen wir uns freuen wie unsere Lindtraud, die jetzt bereits beim Heiland ist. Unser HERR Jesus Christus ist uns vorausgegangen in die himmlische Herrlichkeit, Er hat all unsere Sünden bereits am Kreuz mitgebüßt und mitgetragen, für alle, die an Ihn glauben. Was für eine gewaltige Tat, gerade, wenn wir bedenken, daß bereits eine sogenannte kleine Sünde ein großes Greuel für unseren HERRN ist. Unser HERR Jesus ist unter dieser riesigen Last nicht zusammengebrochen, er hat für uns und unsere Sünden fürchterliche Martern ertragen, Jesus hat sich für uns geopfert, sich kaputtgeliebt, damit wir leben dürfen, alle, die an Ihn glauben! Wir dürfen selig leben und vor allen Dingen selig sterben, wir haben das Gute erwählt, wir haben das ewige Leben! Aber allen, die vielleicht noch nicht an Jesus glauben, denen möchte ich die Jahreslosung 1997 ans Herz legen aus Matthäus 16

 „26 Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, womit er seine Seele auslöse?“  (Luther)

Ein solcher Mensch kann nichts geben, er kann kein Lösegeld für sich bezahlen, auch wenn er die ganze Welt gewonnen hat oder auch nur so neunmalklug und wohlhabend wie Voltaire ist. Diese Menschen werden ohne Jesus auf Erden keinen Frieden finden, erst recht nicht, wenn sie sterben müssen. Noch ist Gnadenzeit, noch kann ein jeder dieses österliche Gnadengeschenk eines ewigen Lebens annehmen. Ob gläubig oder ungläubig, wir werden alle einmal vor dem Richterstuhl Christi stehen. Für die Ungläubigen wird es zum Desaster. Auch sie werden – zu spät – erkennen, daß Jesus lebt, auch sie werden ihr Knie beugen müssen vor Jesus, bevor sie in der Hölle auf ewig von Jesus getrennt leben müssen. An Jesus kommt keiner vorbei, der lebendige Heiland ist unser Schicksal! An Jesus kommt keiner vorbei, Jesus ist unser Schicksal! Ich möchte schließen mit einem Wort aus 1. Kor. 15

„57 Aber gelobt sei Gott, der uns den Sieg gibt durch Jesus Christus, unseren HERRN! 58 Meine lieben Brüder, bleibt fest und unerschütterlich in Eurem Glauben! Setzt Euch für den HERRN ganz ein; denn Ihr wißt, nichts ist vergeblich, was Ihr für Ihn tut!“

 Amen.