Jesus ist kommen, Grund ewiger Freuden!

Predigt Jürgen 30. Dezember 2007

Jesaja 49, 13 – 16

Jesus ist kommen, Grund ewiger Freuden!

 Über die Weihnachtsfeiertage war ich bei meiner Mutter in der Nähe von Bielefeld, abends saßen wir dann zumeist vor dem Fernsehgerät, diesem Tröster aller Singles und Witwen und Waisen. Am Heiligen Abend und am 1. Weihnachtsfeiertag erklangen von dort zuckersüße und bekannte Weihnachtslieder, von scheinheiligen Fernsehstars gesungen… Da kam bei mir nicht so die große Freude auf. Und dann schalteten wir noch um, auf den MDR, hier wurde uns am Heiligen Abend das längste Weihnachtslied der Welt präsentiert. Wisst ihr, wie viele  Strophen es hat? Insgesamt mittlerweile 156! Im Erzgebirge ist es sehr bekannt und wird dort am Heiligen Abend angeblich immer wieder durchgesungen. Es erhebt nicht den Anspruch, besonders fromm und bibeltreu zu sein… und erweckt deshalb auch keinen scheinheiligen Eindruck beim Publikum.  Hier werden vielmehr alte weihnachtliche Traditionen und Gebräuche auf die Schippe genommen, auf einer Bühne von Sängern, Chören und Schauspielern. Es ist wirklich eine sehr unterhaltsame und quietsch fidele Show, über insgesamt 90 Minuten, bis denn endlich alle 156 Strophen abgespult sind. Da kommt Freude auf… Das weinselige Saalpublikum ist begeistert, diesen eingängigen Ohrwurm werde auch ich so schnell nicht vergessen.

Mein Predigtthema will uns aber die wahre und vollkommene Freude vorstellen: Jesus ist kommen, Grund ewiger Freuden! Darum geht es jetzt. Es lohnt sich heute bestimmt, Bibel, Papier und Bleistift bereitzuhalten, denn es werden dazu viele Bibelverse nach der Lutherübersetzung zitiert.

Jetzt, am Ende eines Jahres, können wir wieder dankbar und hoffentlich auch voller Freude auf die letzten zwölf Monate zurückblicken. War dies nun für uns eher ein gewöhnliches Jahr, ohne große Veränderungen und Krisen… Plätscherten die Tage und Wochen für uns vielleicht nur so vor sich hin, beständig, aber ohne große Höhen und Tiefen, wie bei mir vielleicht? Oder hat Christus in uns und um uns vielleicht etwas Neues geschaffen, mit vielen guten Veränderungen? Lesen wir noch einmal die kurze Verheißung aus unserer Jahreslosung 2007

Jes 43,19      Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr`s denn nicht?

Auch wenn vielleicht bei uns persönlich nicht sehr viel passiert ist, so haben wir doch den Trost: Christus möchte auch über das Jahr 2007 hinaus in uns Neues schaffen, uns in unserem Glaubensleben voranbringen, uns in Seiner Heiligung wachsen lassen. Jesus möchte so gerne, dass Er immer mehr der Grund unser ewigen Freude werden wird. Dazu möchte ich uns den heutigen Predigttext aus Jesaja 49, 13 – 16 vorstellen

Jes 49,13      Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde! Lobet, ihr Berge, mit Jauchzen! Denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden.

Jes 49,14      Zion aber sprach: Der HERR hat mich verlassen, der Herr hat meiner vergessen.

Jes 49,15      Kann auch ein Weib ihres Kindleins vergessen, dass sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie seiner vergäße, so will ich doch deiner nicht vergessen.

Jes 49,16      Siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet; deine Mauern sind immerdar vor mir.

„Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde! Lobet, ihr Berge, mit Jauchzen!“

Haben wir denn tatsächlich einen Grund, uns so übermäßig zu freuen? Wenn wir über unseren Tellerrand in die Welt hinausblicken, dann doch eher eigentlich nicht… Lassen wir doch dieses Jahr noch einmal kurz Revue passieren, hier eine kleine Auswahl…

Im Januar erreichen die Machtkämpfe und Intrigen und Affären rund um Edmund Stoiber und Gabriele Pauli den Höhepunkt, ein langer Abschied von der Macht beginnt. Im Februar stürzt Airbus in eine große Krise, weil sich die Auslieferung des Großraumflugzeuges A 380 um Monate verzögert. Im März nehmen iranische Revolutionswächter britische Marinesoldaten gefangen. Im April tötet ein Student aus Südkorea an einer US Universität 32 Menschen. Im Mai gerät der Radsport an den Abgrund, die Doping – Affäre nimmt ihren Lauf. Im Juni verbreitet sich an deutschen Schulen ein neuer Klassenkampf: Lehrer – Mobbing via Internet. Im Juli besucht der selbsternannte Gott-König Dalai Lama Deutschland, auch unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel gibt ihm ganz besonders die Ehre, sehr zum Verdruss Chinas. Im August brennt Griechenland, Feuerteufel wollen aus Grünland Bauland machen. Erdbeben in Peru, mit 500 Toten. Doch eine unbeschädigte Jesus – Statue wird aus einer eingestürzten Kirche gerettet! Im September erheben sich in Burma Mönche gegen die Militärdiktatur. Der Tenor Luciano Pavarotti stirbt. Im Oktober erscheint der letzte Harry Potter Band und diesmal steht Kalifornien in Flammen. Im November gibt es diese Lokführerstreiks, ein Tankerunglück verursacht eine Ölpest am schwarzen Meer. Jetzt im Dezember verteidigt Russlands Putin seine Macht, seine Gegner wandern ins Gefängnis. Ein ganz normales Jahr also, ohne gewaltige Jahrhundertüberschwemmungen und Wirtschaftskrisen? Kein Grund zum Jammern also, uns geht’s doch noch danke? Vielleicht schon, wenn da nicht über allem die kommende Klimakatastrophe schweben würde und auch der amerikanische Finanz- und Immobilienskandal, der auch in Deutschland bereits schwerwiegende Auswirkungen hat… Und, jetzt noch ein köstliches Zitat von Edmund Stoiber zum 50. Geburtstag der bayrischen Justizministerin Beate Merk: „Wir werden alle älter, vor allem die Frauen“ (laut „Der Spiegel – Jahreschronik 2007“).

Für manchen von uns ist alleine schon das älter werden eine kleine Katastrophe. Auch ich mache mir so langsam meine Gedanken, habe ich doch im nächsten Jahr schon wieder einen runden Geburtstag zu feiern…

Und trotzdem, wir haben wirklich alle Grund zur riesigen Freude. In dieser Predigt soll dies deutlicher werden.

 Jes 49,13 Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde! Lobet, ihr Berge, mit Jauchzen!“  

Nach diesen einleitenden Gedanken folgt nun wieder eine Übersicht zu dieser Predigt:

Hauptteil:

  1. Der HERR ist der Grund unserer ewigen Freude
  2. Der HERR wird uns nicht mehr verlassen
  3. Der HERR hat uns auf ewig fest eingeschrieben

Schlussgedanke…: Singt dem HERRN ein neues Lied!

Singen wir nun aus Lied 256 die erste Strophe:

„In Dir ist Freude,  in allem Leide, o Du treuer Jesus Christ. Durch Dich wir haben himmlische Gaben, Du der wahre Heiland bist. Hilfest von Schanden, rettest von Banden. Wer Dir vertrauet hat wohl gebauet, wird ewig bleiben, Halleluja. Zu Deiner Güte steht das Gemüte, an Dir wir kleben in Tod und Leben; nichts kann uns scheiden, Halleluja.“

Kommen wir nun zu Punkt 1: Der HERR als Grund unserer ewigen Freude! Als der Prophet Jesaja unsere heutigen Predigtworte schrieb, da ging es dem jüdischen Volk wirklich nicht gut. Aber auch sie sollen jubilieren und triumphieren, obwohl Jerusalem, obwohl Zion zerstört und verwüstet ist, siehe

Jes 49,17      Deine Erbauer eilen herbei, aber die dich zerbrochen und zerstört haben, werden sich davonmachen.

Das Volk Israel befindet sich in der babylonischen Gefangenschaft. Deshalb mag Israel nicht jubilieren, denn es kommt sich einsam und verlassen vor im fernen Babylon, siehe

Jes 49,14      Zion aber sprach: Der HERR hat mich verlassen, der Herr hat meiner vergessen.

Der Herr antwortet nun dem gefangenen Volk durch seinen Propheten Jesaja und sagt,  dass er Israel ganz sicher nicht vergessen hat. Er kann dies unmöglich tun, denn Er ist wie eine Mutter für das Volk.

Jes 49,15      Kann auch ein Weib ihres Kindleins vergessen, dass sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie seiner vergäße, so will ich doch deiner nicht vergessen.

Jes 49,16      Siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet; deine Mauern sind immerdar vor mir.

Dieses Volk ist in Seine Hände eingezeichnet. Jedesmal also, wenn der HERR, bildlich gesprochen, seine Hände emporhebt, sieht er den Namen, der Ihn an sein Volk erinnert. Das gefangene Volk Israel darf sich also freuen, der HERR verheißt einem Überrest des Volkes nicht nur hier eine wunderbare Zukunft.

Machen wir jetzt einen Sprung ins Neue Testament. Denn Israels Fall ist unser Heil geworden, siehe

Röm 11,11 So frage ich nun: Sind sie gestrauchelt, damit sie fallen? Das sei ferne! Sondern durch ihren Fall ist den Heiden das Heil widerfahren, damit Israel ihnen nacheifern sollte.

Deshalb dürfen auch wir loben und preisen, triumphieren und jubilieren, zusammen mit der Schöpfung und den messianischen Juden  – denn auch uns ist das Heil widerfahren, in unserem HERRN Jesus Christ.

Jes 49,13      Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde! Lobet, ihr Berge, mit Jauchzen! Denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden.

Der HERR ist der Grund unserer ewigen Freude! Die Bibel bezeugt es vielfach immer wieder! Zwei Beispiele finden wir hierzu im Lukasevangelium, ganz am Anfang. Der HERR wird, noch als Baby, im Tempel von Jerusalem dargebracht. Simeon und Hanna bezeugen es. Fangen wir mit Simeon an und lesen dazu

Lk 2,25   Und siehe, ein Mann war in Jerusalem, mit Namen Simeon; und dieser Mann war fromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war mit ihm.
Lk 2,26   Und ihm war ein Wort zuteil geworden von dem Heiligen Geist, er solle den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen.

Lk 2,27   Und er kam auf Anregen des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz,

Lk 2,28   da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach:

Lk 2,29   Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast;

Lk 2,30   denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen,

Lk 2,31   den du bereitet hast vor allen Völkern,

Lk 2,32   ein Licht, zu erleuchten die Heiden und zum Preis deines Volkes Israel.

 Simeon darf voller Freude in Frieden sterben, seine Augen haben noch den Heiland gesehen, das Licht der Welt. Auch die Prophetin Hanna erfährt noch diese Gnade und erkennt ihren Erlöser, siehe

Lk 2,36   Und es war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanuëls, aus dem Stamm Asser; die war hochbetagt. Sie hatte sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt, nachdem sie geheiratet hatte,

Lk 2,37   und war nun eine Witwe an die vierundachtzig Jahre; die wich nicht vom Tempel und diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht.
Lk 2,38   Die trat auch hinzu zu derselben Stunde und pries Gott und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.

 Voller Freude bezeugt sie ihren persönlichen Messias noch allen Menschen, denen sie noch begegnet.

Der HERR ist der Grund unserer ewigen Freude! Lesen wir dazu die immer wieder Mut machenden und Freude schenkenden Worte aus

1Jo 1,1  Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir gesehen haben mit unsern Augen, was wir betrachtet haben und unsre Hände betastet haben, vom Wort des Lebens –

1Jo 1,2  und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, das beim Vater war und uns erschienen ist -,

1Jo 1,3  was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus.

1Jo 1,4  Und das schreiben wir, damit unsere Freude vollkommen sei.

Der Apostel Johannes ist ein Zeuge von Jesus. Er hat das Wort, unseren HERRN, gehört und gesehen und auch betastet. Deshalb kann er allen Menschen ein ewiges Leben verheißen, allen, die dieses Wort, unseren HERRN, annehmen. Als Folge daraus ergibt sich eine innige Gemeinschaft in der Gemeinde von Jesus, und darüber hinaus eine innige Gemeinschaft mit dem Vater und Seinem Sohn Jesus Christus. Und diese innige Gemeinschaft schenkt allen Gläubigen eine vollkommene Freude!

Ich habe bisher immer nur geglaubt, dass unsere Freude erst im Himmel vollkommen sein wird. Doch Johannes bezeugt, dass unsere Freude schon jetzt vollkommen sein kann! Vielleicht kennt Ihr auch den Roman von Luise Rinser „Die vollkommene Freude“. Hier wird uns eine junge Frau vorgestellt, die ihrem hochnäsigen und arroganten Ehemann voller innerer Freude bis hin zur Selbstaufopferung dient, auch wenn sie unter seiner Lieblosigkeit und Missachtung sehr viel leiden muss. Vergeblich, so scheint es, ihr Mann ändert sich nicht mehr. Doch sie wird für alle, die in ihrem Kreis treten, zu einem wunderbaren Licht, welches eine vollkommene Freude ausstrahlt, auch im Leiden. Man könnte meinen, sie sei eine gläubige Christin, auch wenn sie uns so nicht direkt beschrieben wird. Es gibt also tatsächlich auch heute schon diese vollkommene Freude, wie sie uns die Bibel bezeugt und wie es auch die Autorin Luise Rinser beschreibt.

Der HERR möchte uns auch heute schon diese vollkommene Freude schenken, so betet Er auch im hohenpriesterlichen Gebet zum Vater

Joh 17,13 Nun aber komme ich zu dir und rede dies in der Welt, damit meine Freude in ihnen vollkommen sei.

Jesus spricht zu seinen Jüngern

Joh 15,11 Das sage ich euch, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde.

Der Apostel Johannes wünscht uns auch diese vollkommene Freude

2Jo 1,12 Ich hätte euch viel zu schreiben, aber ich wollte es nicht mit Brief und Tinte tun, sondern ich hoffe, zu euch zu kommen und mündlich mit euch zu reden, damit unsre Freude vollkommen sei.

Und in Johannes 16 zitiert er Jesus

Joh 16,24 Bisher habt ihr um nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, so werdet ihr nehmen, dass eure Freude vollkommen sei.

Und wer denkt da nicht an den Apostel Paulus, der so viel Freude erlebt hat, auch im Leiden, lesen wir

Phil 2,2   so macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und einträchtig seid.

Loben zieht nach oben, wir wissen es. Deshalb lasst uns immer wieder jubilieren und triumphieren, denn der HERR ist der Grund unserer vollkommenen Freude!

Jes 49,13      Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde! Lobet, ihr Berge, mit Jauchzen! Denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden.

Singen wir nun aus Lied 256 die zweite Strophe:

„Wenn wir Dich haben kann uns nicht schaden Teufel, Welt, Sünd oder Tod; Du hast`s in Händen, kannst alles wenden, wie nur heißen mag die Not. Drum wir Dich ehren, Dein Lob vermehren mit hellem Schalle freuen uns alle zu dieser Stunde. Halleluja. Wir jubilieren und triumphieren, lieben und loben Dein Macht dort droben mit Herz und Munde. Halleluja.“

 Kommen wir nun zu Punkt 2: Der HERR wird uns nicht mehr verlassen! Der HERR ist der Grund unserer ewigen und vollkommenen Freude, auch, weil Er uns nicht mehr verlassen wird. Wir haben keinen Grund mehr, uns gottverlassen zu fühlen, wie vielleicht die Juden in der babylonischen Gefangenenschaft, siehe

Ps 137,1 An den Wassern zu Babel saßen wir und weinten, wenn wir an Zion gedachten.

Diese niedergeschlagene Stimmung beschreibt auch unser Predigttext

Jes 49,14      Zion aber sprach: Der HERR hat mich verlassen, der Herr hat meiner vergessen.

Doch der HERR tröstet Sein Volk

Jes 49,15      Kann auch ein Weib ihres Kindleins vergessen, dass sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie seiner vergäße, so will ich doch deiner nicht vergessen.

Und der HERR tröstet Sein Volk weiter, Er ist mit Seinem Herzen ganz bei Seinem Volk, welches Ihn so oft untreu verlassen hat. Blättern wir weiter in dem Trostbuch Israels, lesen wir aus Jesaja

Jes 52,9 Seid fröhlich und rühmt miteinander, ihr Trümmer Jerusalems; denn der HERR hat sein Volk getröstet und Jerusalem erlöst.

Jes 52,10      Der HERR hat offenbart seinen heiligen Arm vor den Augen aller Völker, daß aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.

Jes 52,11      Weicht, weicht, zieht aus von dort und rührt nichts Unreines an! Geht weg aus ihrer Mitte, reinigt euch, die ihr des HERRN Geräte tragt!

 Eine bekannte göttliche Verheißung, Sein Volk Israel und auch uns in düsteren und finsteren Lebensabschnitten zu begleiten, finden die jüdischen Schriftgelehrten und auch wir in dem bekannten Psalm 23, einen Psalm, den der König David etwa 300 Jahre vor Jesajas Lebzeiten geschrieben hat.

Ps 23,1   Ein Psalm Davids. Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Ps 23,2   Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.
Ps 23,3   Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

Ps 23,4   Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.
Ps 23,5   Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
Ps 23,6   Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.

Schauen wir nun wieder ins Neue Testament. Der HERR verlässt die Seinen nicht. Als Christen leben wir nicht mehr einsam und verlassen. So durchlebt der Apostel Paulus immer wieder Situationen, die ihn an den Rand der Verzweiflung bringen könnten. Doch Paulus bleibt zuversichtlich, siehe

2Kor 4,8 Wir sind von allen Seiten bedrängt, aber wir ängstigen uns nicht. Uns ist bange, aber wir verzagen nicht.

2Kor 4,9 Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen. Wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht um.

 Paulus hat es begriffen

Ps 46,2   Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.

Ps 46,3   Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sänken,

Ps 46,4   wenngleich das Meer wütete und wallte und von seinem Ungestüm die Berge einfielen.

Denn

Joh 3,16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.

Der HERR ist der Grund unserer vollkommenen Freude, weil wir mit Ihm nicht mehr einsam und verlassen sind und weil Er uns nicht mehr verloren gehen lässt. Und wenn es uns auch mal nicht gut gehen sollte, so möchte Er uns doch so gerne Trösten und uns Freude schenken

Jes 49,13 Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde! Lobet, ihr Berge, mit Jauchzen!“  

Singen wir nun aus Lied 237 die erste Strophe

„Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude! A und O, Anfang und Ende steht da. Gottheit und Menschheit vereinen sich beide, Schöpfer, wie kommst Du uns Menschen so nah! Himmel und Erde, erzählet`s den Heiden: Jesus ist kommen, Grund ewiger Freuden!

Kommen wir zum dritten Hauptpunkt: Der HERR hat uns auf ewig eingeschrieben, wir haben Heilsgewissheit, das ist wirklich ein Grund vollkommener und ewiger Freuden! Den scheinbar verlassenen Juden an den Wassern Babels verspricht unser Gott in unserem heutigen Predigttext

Jes 49,16      Siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet; deine Mauern sind immerdar vor mir.

Der HERR hat Sein Volk allezeit vor Augen, es ist fest eingezeichnet in Seinen Hände, wie es hier bildlich heißt. Ein Überrest Seines Volkes kann nicht mehr verlorengehen, der HERR hat die Mauern Jerusalems alle Zeit vor Augen.

Ein anderes Bild für ewige Errettung ist das Buch des Lebens. Im Alten Testament erscheint dieser Ausdruck nur einmal, siehe

Ps 69,29 Tilge sie aus dem Buch des Lebens, dass sie nicht geschrieben stehen bei den Gerechten.

 

Damit ist gemeint, dass der HERR die Menschen, die Ihn lieben, genau kennt und ihre Namen gleichsam wie in einer Liste festgehalten hat. Im neuen Testament wird dieses Buch des Lebens zu einem Bild für die ewige Errettung, siehe

Lk 10,20 Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind. Freut euch aber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.

Wir dürfen zusammen mit unserem HERRN Jesus dieses Leben in Seiner Kraft überwinden, weil Er bereits Sein irdisches Leben und Sterben durch Seine Auferstehung für uns überwunden hat. Und deshalb sind wir fest eingeschrieben in Seinem Lebensbuch des Lammes

Offb 3,5 Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.

 

Paulus und seine treuen Mitarbeiter stehen natürlich auch drin…

Phil 4,3   …sie haben mit mir für das Evangelium gekämpft, zusammen mit Klemens und meinen andern Mitarbeitern, deren Namen im Buch des Lebens stehen.

 Nur die Überwinder, nur die gläubigen Nachfolger unseres HERRN, sind eingeschrieben im Buch des Lebens, nur sie dürfen dereinst mit unserem HERRN eine himmlische Gemeinschaft genießen

Offb 21,27    Und nichts Unreines wird hineinkommen und keiner, der Greuel tut und Lüge, sondern allein, die geschrieben stehen in dem Lebensbuch des Lammes.

 Und was passiert mit all den anderen?

Offb 20,15    Und wenn jemand nicht gefunden wurde geschrieben in dem Buch des Lebens, der wurde geworfen in den feurigen Pfuhl.

Der feurige Pfuhl.., ein Sinnbild für die Hölle…! Die Überwinder aber, und somit auch die Gemeinde Jesu, die Geretteten, sie sind im Himmel aufgeschrieben, sie erwartet eine himmlische Zukunft, ewig, in vollkommener Freude…, vereint mit unserem HERRN und Gott!

Hebr 12,22    Sondern ihr seid gekommen zu dem Berg Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu den vielen tausend Engeln, und zu der Versammlung
Hebr 12,23    und Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel aufgeschrieben sind, und zu Gott, dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten

Drum

Jes 49,13      Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde! Lobet, ihr Berge, mit Jauchzen! Denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden.

Singen wir nun aus Lied 237 die dritte Strophe

„Jesus ist kommen, ein Opfer für Sünden; Sünden der ganzen Welt trägt dieses Lamm. Sündern die ew`ge Erlösung zu finden, stirbt Er aus Liebe am blutigen Stamm. Abgrund der Liebe, wer kann Dich ergründen? Jesus ist kommen, ein Opfer für Sünden!“

Ich bin gewiss kein guter Sänger, doch ein Vers aus Kolosser 3,16 habe ich mir zu Herzen genommen

Kol 3,16  … mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen.

Die Betonung liegt bei … singt in euren Herzen! Auch meine Gedanken dürfen singen, nach meiner ureigensten Auslegung. Singt dem HERRN ein neues Lied! Als überreich beschenkte Nachfolger unseres HERRN Jesus haben wir allen Grund, voller Freude, ja voller vollkommener Freude zu loben und zu jauchzen, zu jubilieren und zu triumphieren. Ein solches neues Lied können wir beispielsweise mit Psalm 33 von Herzen singen. Jetzt lohnt es sich wirklich, die Bibel aufzuschlagen…

 Ps 33,1   Ein Loblied auf Gottes Allmacht und Hilfe
Freuet euch des HERRN, ihr Gerechten; die Frommen sollen ihn recht preisen.

Ps 33,2   Danket dem HERRN mit Harfen; lobsinget ihm zum Psalter von zehn Saiten!

Ps 33,3   Singet ihm ein neues Lied; spielt schön auf den Saiten mit fröhlichem Schall!
Ps 33,4   Denn des HERRN Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiss.

Ps 33,5   Er liebt Gerechtigkeit und Recht; die Erde ist voll der Güte des HERRN.

Ps 33,6   Der Himmel ist durch das Wort des HERRN gemacht und all sein Heer durch den Hauch seines Mundes.

Ps 33,7   Er hält die Wasser des Meeres zusammen wie in einem Schlauch und sammelt in Kammern die Fluten.
Ps 33,8   Alle Welt fürchte den HERRN, und vor ihm scheue sich alles, was auf dem Erdboden wohnet.

Ps 33,9   Denn wenn er spricht, so geschieht’s; wenn er gebietet, so steht’s da.
Ps 33,10 Der HERR macht zunichte der Heiden Rat und wehrt den Gedanken der Völker.

Ps 33,11 Aber der Ratschluss des HERRN bleibt ewiglich, seines Herzens Gedanken für und für.

Ps 33,12 Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat!
Ps 33,13 Der HERR schaut vom Himmel und sieht alle Menschenkinder.

Ps 33,14 Von seinem festen Thron sieht er auf alle, die auf Erden wohnen.

Ps 33,15 Er lenkt ihnen allen das Herz, er gibt acht auf alle ihre Werke.
Ps 33,16 Einem König hilft nicht seine große Macht; ein Held kann sich nicht retten durch seine große Kraft.
Ps 33,17 Rosse helfen auch nicht; da wäre man betrogen; und ihre große Stärke errettet nicht.
Ps 33,18 Siehe, des HERRN Auge achtet auf alle, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen,

Ps 33,19 dass er sie errette vom Tode und sie am Leben erhalte in Hungersnot.

Ps 33,20 Unsre Seele harrt auf den HERRN; er ist uns Hilfe und Schild.

Ps 33,21 Denn unser Herz freut sich seiner, und wir trauen auf seinen heiligen Namen.

Ps 33,22 Deine Güte, HERR, sei über uns, wie wir auf dich hoffen.

Unsere eigene Kraft lässt uns nicht überwinden, wir wären verloren, selbst ein ungläubiger König ist letztlich hilflos und ein starkes Ross kraftlos (Verse 16-17). Deshalb, singt ein neues Lied (Vers 3), jubelt und jauchzt, freut euch, seid dankbar (Verse 1-2), denn der HERR ist wahrhaftig und treu (Vers 4), Er ist gerecht und gütig (Vers 5), Er ist der allmächtige Schöpfer (Verse 6-7). Deshalb, tut, was Er sagt (Vers 9), Sein ewiger souveräner Plan bleibt ewig und konstant (Vers 11). Der HERR sieht alles, was wir machen, ob böse oder gut (Vers 13 und 14). Trotz all unserer Schwächen und Sünden behütet und bewahrt Er uns (Vers 15) … Deshalb, lasst uns immer wieder auf Ihn hoffen, Er ist unsere Hilfe und unser Schutz (Vers 20)… Und da kommt Freude auf (Vers 21), wenn wir immer wieder Seine Güte und Gnade für uns erbitten und auch erhalten (Vers 22). Deshalb

Jes 49,13      Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde! Lobet, ihr Berge, mit Jauchzen! Denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden.

Amen!

 Singen wir nun aus Lied 237 die fünfte Strophe

„Jesus ist kommen, die Quelle der Gnaden. Komme, wen dürstet, und trinke, wer will. Holet für euren verderblichen Schaden Gnade aus dieser unendlichen Füll. Hier kann das Herze sich laben und baden. Jesus ist kommen, die Quelle der Gnaden!“