26. November

  1. November

Psalm 119,67  Ehe ich gedemütigt wurde, irrte ich; nun aber habe ich Dein Wort.

Apg. 9,3-4  Als Paulus in die Nähe von Damaskus kam, umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel; und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst Du mich?

Die Bekehrung des Paulus

Die junge Gemeinde in Jerusalem wird verfolgt, nachdem sie zuvor, in den Tagen nach Pfingsten, eine riesige Erweckung erlebt hat. Einer dieser ersten fanatischen Christenverfolger ist ein Mann namens Saulus, den wir später als Apostel Paulus in der Schrift wiederentdecken. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Saulus zieht voller Mordgedanken mit seinen Begleitern in Richtung Damaskus, lesen wir aus Apg. 9,1-2: „Saulus aber schnaubte noch mit Drohen und Morden gegen die Jünger des HERRN und ging zum Hohenpriester und bat ihn um Briefe nach Damaskus an die Synagogen, damit er Anhänger des neuen Weges, Männer und Frauen, wenn er sie dort fände, gefesselt nach Jerusalem führe.“

Saulus ist ein Mann mit Macht, und jetzt darf er auch noch vollmächtig im Namen des Hohenpriesters handeln. Saulus, der bereits dabei war, als Stephanus, der erste Märtyrer der Gemeinde Jesu, gesteinigt worden ist, ist offensichtlich im Blutrausch. Wer kann ihn jetzt noch aufhalten? Doch dann zieht unser auferstandener HERR persönlich die Notbremse, lesen wir weiter, siehe Apg. 9,3-5: „Als Paulus in die Nähe von Damaskus kam, umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel; und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst Du mich? Er aber sprach: HERR, wer bist Du? Der sprach: Ich bin Jesus, den Du verfolgst.“ Von einer Sekunde auf die andere wird Saulus zutiefst gedemütigt, seine heile und stolze Welt bricht zusammen. Paulus wird von unserem HERRN Jesus geblendet, sein Augenlicht versagt, gebrochen und gedemütigt muß er von seinen fassungslosen Begleitern Händchen haltend nach Damaskus gebracht werden. Ein Baum ist gefällt worden. Ein gesunder und starker Baum, mitten im Leben stehend, doch ohne Frucht für unseren HERRN. Doch Saulus stirbt nun nicht an einem plötzlichen Schlaganfall oder an einem Herzinfarkt, unerwartet, wie aus heiterem Himmel. Der HERR schenkt ihm jetzt die zweite Chance, die Chance seines Lebens.

In seiner Zerbrechung entsteht die erste Frucht. Saulus betet. Was bleibt ihm auch anderes übrig? Jesus hat sich ihm geoffenbart. In seiner dreitägigen Dunkelheit sieht er jetzt ein erstes schwaches Licht, ein Licht, welches ihm vielleicht zuruft: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.(Matth. 11,28-29)“ Wir wissen nicht im Einzelnen, was Saulus alles an diesem Tiefpunkt seiner Karriere, in diesen dunklen drei Tagen, durchlitten hat. Doch unser HERR Jesus hat ihn ganz schnell wieder aufgerichtet. Jesus bereitet den Saulus auf Hananias vor. Hananias ist ein Jünger unseres HERRN in Damaskus, und er erhält von Jesus den Auftrag, dem Saulus die Hände aufzulegen, ihn aufzurichten für ein neues Leben mit unserem HERRN, siehe Apg. 9,17-19: „Und Hananias ging hin und kam in das Haus und legte ihm die Hände auf und sprach: Lieber Bruder Saul, der HERR hat mich gesandt, Jesus, der Dir auf dem Wege hierher erschienen ist, dass Du wieder sehend und mit dem Heiligen Geist erfüllt werdest. Und sogleich fiel es von seinen Augen wie Schuppen, und er wurde wieder sehend; und er stand auf, ließ sich taufen und nahm Speise zu sich und stärkte sich.“ Jesus hat Paulus nicht nur von seiner körperlichen Blindheit befreit. Paulus macht gleichzeitig auch eine geistliche Kehrtwende um 180 Grad, läßt sich sofort taufen und dient von jetzt an voller Freude seinem HERRN!

Meine eigene Bekehrungsgeschichte verlief bei weitem weniger drastisch, meine innere Zerbrechung dauerte einige Wochen länger als bei Paulus. Doch auch mich mußte der HERR tief fallen lassen, bis ich meine Irrtümer einsehen konnte. Nach meiner Bekehrung ließ mich der HERR auch eine radikale geistliche Kehrtwende vollziehen, mit Paulus darf ich deshalb voller Freude feststellen, siehe Psalm 119,67: „Ehe ich gedemütigt wurde, irrte ich; nun aber habe ich Dein Wort.“ Danke, mein lieber HERR Jesus, dass Dein Wort mich noch rechtzeitig erreicht hat, danke, dass Du auch mich zerbrochen hast, um mich dann in Deiner Gnade wieder aufzurichten! Danke, dass Du mich zuerst geliebt hast, danke, dass ich Dich lieb haben darf, Amen!