9. Juni
Klagelieder 3,41 Lasst uns unser Herz samt den Händen aufheben zu Gott im Himmel!
Kolosser 4,3 Betet zugleich auch für uns, dass Gott uns eine Tür für das Wort auftue und wir das Geheimnis Christi sagen können.
„Wessen Herz voll ist…
…dessen Mund quillt über“. So lautet, frei übertragen, ein bekanntes Sprichwort aus Lukas 6,45. Die letzten Tage und Wochen sind an mir vorbeigeflogen, auch die Zeiten in der Stille, mit Seinem Wort. Da kommt schon einmal die Befürchtung auf, dass vieles zu einer notwendigen Routine verkommen ist und dass mein Herz nicht immer im Himmel war, wenn ich betete und in der Bibel las. Täglich habe ich zur Zeit außerdem ein leeres Blatt vor mir, diesen Andachtszettel. Manchmal füllen sich die beiden Seiten nur quälend und schleppend langsam, da hilft mir auch keine Routine mehr weiter. Ab und zu wird dieses Andachtsblatt sehr schnell voll, dann quillt mein Herz direkt über, so viel lebendige Freude habe ich dabei!
Unser heutiges Bibelwort spricht davon, dass wir mit dem Herzen dabei sein sollen, wenn wir in eine liebevolle Audienz zu unserem Heiland gehen, siehe Klgl 3,41: „Lasst uns unser Herz samt den Händen aufheben zu Gott im Himmel!“ Nicht nur unsere Hände und Füße, nicht nur unser Schreibstift und unser armseliger Verstand sollen sich dabei auf unseren HERRN ausrichten, sondern vor allen Dingen unser Herz. Erst dann kann auch unser Schreibstift überquillen, erst dann kann all unser Handeln, unser Tun und Lassen, so richtig herzerfrischend zu Seiner Ehre geschehen. Das gilt natürlich für all unsere Lebensbereiche. Eine richtige Herzenshaltung ist in unserer täglichen Arbeit genauso wichtig und motivierend wie an einem Sonntag morgen im Gottesdienst! Dabei sein ist alles, so lautet ein bekannter Slogan. Mit dem Herzen dabei sein ist noch viel mehr! Ganz besonders gilt dies natürlich für unser Gebetsleben. Hoffentlich sind es nicht nur leere Worthülsen, die da täglich über meine Lippen gehen…!
Wie gut, dass wir da auch gegenseitig füreinander bitten können, beispielsweise um Glaubenswachstum und um eine treue Nachfolge. Der Apostel Paulus kennt natürlich die Macht eines herzerfrischenden Gebetes. So bittet er die Gemeinde der Kolosser, für ihn, für einen vollmächtigen Dienst zu beten, siehe Kol. 4,3: „Betet zugleich auch für uns, dass Gott uns eine Tür für das Wort auftue und wir das Geheimnis Christi sagen können.“ Ich bin so froh und dankbar für die vielen lieben Menschen, die täglich auch für mich beten! Mein großes Gebetsanliegen dabei ist, dass ich zur ersten Liebe zurückkehre, dass ich wieder mit Feuer und Flamme da sein darf für meinem HERRN und dass mein täglicher Umgang mit Ihm eben nicht zur Routine und zur „billigen Gnade“ wird. Mit ganzem Herzen möchte ich wieder dabei sein!
Mein lieber HERR Jesus, bitte fülle Du mein Herz immer mehr mit Deiner ersten Liebe, Amen!