20. August

20. August

3Mo 22,32      Entheiliget nicht meinen heiligen Namen.

Lk 11,2           Vater! Dein Name werde geheiligt.

Geheiligt werde Dein Name

Das Wort ´heilig` kommt mit all seinen Varianten wie ´geheiligt` oder ´Heiligtum` 1.348 mal in der Lutherbibel vor! Dieses Wort beschreibt nicht nur unseren heiligen Gott, siehe 1Sam 2,2: „Es ist niemand heilig wie der HERR, außer dir ist keiner, und ist kein Fels, wie unser Gott ist.“ Das Wort ´heilig` beschreibt auch Sein heiliges Volk Israel, siehe 5. Mose 7,6: „Denn du bist ein heiliges Volk dem HERRN, deinem Gott. Dich hat der HERR, dein Gott, erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind.“ Ebenso werden gläubige Christen als ´heilig` beschrieben, siehe 1. Petr. 1,14-16: „Als gehorsame Kinder gebt euch nicht den Begierden hin, denen ihr früher in der Zeit eurer Unwissenheit dientet; sondern wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel. Denn es steht geschrieben (3. Mose 19,2): Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.“

Das Wort ´heilig` ist uns sehr vertraut. Doch wenn wir einmal eine Meinungsumfrage machen sollten, um herauszufinden, was dieser Begriff eigentlich bedeutet, dann kämen wir bestimmt zu sehr verschiedenen Ergebnissen. Der Begriff ´heilig` ist nämlich auch mit der irreführenden landläufigen Vorstellung belastet, dass heilige Menschen sozusagen ein Leben in nahezu vollkommener Frömmigkeit führen. Heilige Menschen wären demnach fast schon sündlose Menschen. In der katholischen Kirche gibt es den Brauch, nur ganz besonders fromme und auserwählte Glaubenshelden ´heilig` zu sprechen.

Doch dem ist nicht so! Das hebräische Wort für ´heilig`, nämlich ´kadesch`, bedeutet eben nicht ´fast sündlos` oder ´superfromm`, sondern ´abgetrennt` und ´ausgesondert`! Alles, was demnach heilig ist, existiert in einer von ungläubigen Menschen getrennten, zu Gott gehörenden Umgebung. Heilig in diesem Sinne ist zum Beispiel eine Ort, wie ein ´heiliger Berg`, siehe Ps 3,5: „Ich rufe mit meiner Stimme zum HERRN, so erhört er mich von seinem heiligen Berge.“ Heilig ist jeder beliebige Platz, den Gott für sich ausgesondert hat, siehe auch 2. Mose 3,5, hier spricht Gott mit Moses: „ Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land!“

Erst recht sind alle Menschen heilig, die Gott auserwählt und erlöst hat. All diesen Christen hat Gott Seinen Heiligen Geist, gewissermaßen als Sicherheit, geschenkt. Wir sind so mit unserem HERRN Jesus direkt verbunden und versiegelt, siehe auch Eph 4,30: „Und betrübt nicht den heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt seid für den Tag der Erlösung.“ Für den Apostel Paulus ist es in seinen Briefen selbstverständlich, die Mitglieder aller christlichen Gemeinden als ´Heilige` anzusprechen, als gläubige Christen also!

„Entheiliget nicht meinen heiligen Namen.“ Dieses Gebot lesen wir in 3. Mose, 22,32. Jetzt, wo wir die Bedeutung von ´heilig` bereits ein wenig verstehen, können wir diesen Vers auch folgendermaßen übertragen: „Zieht meinen heiligen Namen nicht in den Dreck!“ So etwas kann auch Christen leicht passieren, wenn sie sich beispielsweise ganz unbedacht mit der alltäglichen Redewendung ´O Gott, o Gott` beklagen… Die bayrische Mundart hat daraus sogar ein deftig klingendes Fluchwort gemacht, nämlich: ´Kruzifix halleluja`! So entheiligen wir Seinen heiligen Namen und kehren dessen Bedeutung ins Gegenteil um. Dagegen rät uns Sein Wort ganz dringend, unseren himmlischen Vater zu ehren, wenn wir Ihn anrufen, siehe auch Lk 11,2: „Vater! Dein Name werde geheiligt.“

´Heilig sein`, nämlich getrennt und abgesondert zu leben ohne Sünde, das sind himmlische Eigenschaften, die es nur in göttlicher Umgebung in aller Vollkommenheit gibt. Dennoch befinden wir uns als Christen in einem Zustand der Heiligkeit, denn die Sünde hat keine dauernde Macht mehr über uns. Der HERR hat uns bereits alles vergeben. Darum möchten wir doch bitte unseren Vater im Himmel immer wieder ehren und loben und preisen! Doch nicht nur der Name des Vater soll geheiligt werden. Dies gilt natürlich auch für Seinen Sohn, unseren HERRN Jesus Christus, den ´Heiligen Gottes` (Markus 1,24)! Lasst uns voller Bewunderung anbeten! Amen!