Der Weinstock und die Reben

Predigt Jürgen 13. März 1994

 

Eingangslied Nr. 203: „Ich brauch Dich allezeit“

 

Predigttext Johannes 15, 1 – 8

 

Der Weinstock und die Reben

 

 

 

„Ich brauch Dich allezeit, Du gnadenreicher Herr!“ Ein wunderschönes Lied haben wir gerade zusammen gesungen, drückt es doch aus, dass wir auf Jesus so sehr angewiesen sind, dass wir ohne Ihn im Grunde nichts zu tun vermögen. Jesus hat uns bereits bei unserer Geburt alles in die Wiege gelegt, was wir brauchen – und diese Tatsache reduziert uns auf  unsere wirkliche Größe, wir haben nämlich gar nichts, was wir nicht empfangen haben. Letztendlich ist ein jeder Atemzug eine Gabe Gottes, für den wir sehr dankbar sein sollten. Aus eigenem Verdienst etwas Gutes bewerkstelligen zu wollen, erscheint mir immer unmöglicher. Und deshalb brauchen wir Jesus, und darum geht es heute.

 

Die meisten von Euch kennen die Geschichte meiner Bekehrung. Über drei Jahrzehnte lang habe ich voller Selbstbewusstsein auf eigene Stärke vertraut, bis ich plötzlich vom hohen Ross fiel und leer und zerbrochen darniederlag. Ich kam zur Sündenerkenntnis, durfte Buße tun, verspürte nach Monaten die allererste Lebensfreude wieder, Jesus hat einen Hoffnungsschimmer in mir zum Glimmen gebracht. Dennoch verstand ich in diesem Moment natürlich noch nicht, was das ganze denn eigentlich soll. Kann Jesus mich denn eigentlich auch gebrauchen – dieser Gedanke erschien mir so fern und unfassbar. Ich freute mich zwar anfangs ein wenig meines Lebens wieder, doch ich konnte mir damals  zum Beispiel nie und nimmer vorstellen, in der Gemeinde laut zu beten geschweige denn in dieser Gemeinde mitzuarbeiten. Seit meiner Bekehrung sind auf den Tag heute genau 31 Monate vergangen, und heute darf ich bei „Wort des Lebens“ mitarbeiten, heute darf ich auch zum allerersten Male hier vorne stehen… Jesus will uns auch gebrauchen, einen jeden von uns, auch darum geht es heute, im zweiten Teil…

 

Schließlich möchte ich noch den Versuch wagen, ein vorbildliches Heiligungsleben im Herrn zu beschreiben. Wir brauchen Jesus so sehr, Jesus möchte auch uns so sehr gebrauchen, es entsteht dann Kraft Seiner Gnade ein Verhältnis zum Herrn in immer schönerer Harmonie. Wenn ich an mein

früheres Leben denke, kann ich heute zumindest erahnen, dass es doch ein Paradies bereits auf Erden geben kann, ein geistliches Paradies – denn der Herr schenkt auch so viel Freude, Freude, die ich früher nicht gehabt habe.

 

 

  1. Wir brauchen Jesus

 

Unser Verhältnis voller Abhängigkeit zu Gott.., keiner kann es besser beschreiben als Jesus selbst, wenn Er von sich als den Weinstock spricht und uns als seine Reben bezeichnet… Lesen wir nun aus

        

Johannes 15, „1  Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. 2  Jede Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, die nimmt er weg; und jede, die Frucht bringt, die reinigt er, dass sie mehr Frucht bringe. 3  Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. 4  Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe nicht von sich selbst Frucht bringen kann, sie bleibe denn am Weinstock, so auch ihr nicht, ihr bleibt denn in mir. 5  Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun. 6  Wenn jemand nicht in mir bleibt, so wird er hinausgeworfen wie die Rebe und verdorrt; und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen.  7  Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch geschehen. 8  Hierin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und meine Jünger werdet.“

 

Christ sein können wir nicht aus uns selbst. Alle Anstrengungen sind hier vergeblich – und deshalb brauchen wir Jesus! Der Christ lebt aus der Verbindung mit Jesus, wie eine Rebe vom Weinstock lebt. Die Rebe ist der Trieb am Stamm. Sie holt ihren Lebenssaft aus dem Weinstock. Eine Rebe, die vom Weinstock abbricht, kann nicht leben und wird verdorren.

 

Kann ein Christ deshalb verlorengehen? Kann ein Christ, der in große Sünde gefallen ist (ich meine nicht die Sünde gegen den Heiligen Geist), auf Jesu Hilfe vergeblich hoffen, wenn er eines Tages vielleicht doch noch merkt, dass er Jesus braucht? Ein wiedergeborener Christ, der in seinem Leben kaum Frucht gebracht hat, wie eine Rebe, die verdorrt und deshalb nur noch dazu nützlich ist, ins Feuer geworfen zu werden? Kann ein wiedergeborener Christ verlorengehen? Dieses Thema bietet sicherlich Stoff genug für eine ganze Predigtreihe. Unsere Bibelstelle aus Johannes 15,6 wird auch von vielen Bibelauslegern dazu, meiner Meinung nach, dazu missbraucht, zu sagen, dass ein Christ verlorengehen kann.

 

Halten wir eines fest: Jesus ist der Weinstock, ein jeder, der Jesus als seinen Herrn angenommen hat, ist in diesem Bild eine Rebe, die ganz vom Weinstock abhängig ist.

 

Ein solcher wiedergeborener Christ kann, so meine ich, nicht verloren gehen! Lesen wir aus Johannes 10, ab Vers

 

„27  Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; 28  und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. 29  Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben.“

 

Seine Reben leben von Ihm, dem Weinstock, seine Schafe hören Seine Stimme. Doch Satan, der Fürst dieser Welt, gibt uns nicht auf, kämpft um uns, verführt uns immer wieder, dass wir in Anfechtung und Sünde fallen. Satan weiß, dass wir aus Jesus Armen nicht mehr verloren gehen können, aber der Teufel kämpft trotzdem um uns, sein Ziel bleibt es, dass wir keine Frucht für Jesus bringen sollen…, dass wir dem Evangelium gegenüber immer gleichgültiger werden, dass wir eine hingegebene Nachfolge ganz einfach verweigern. Satan legt uns so viele Steine und Bremsklötze in den Weg, sie können durchaus aus großen gottlosen Freuden bestehen, dass wir das eigentliche Ziel, die konsequente Nachfolge Jesus, immer mehr hintenanstellen und dabei einen der wichtigsten Bibelstellen immer wieder vergessen, ich lese aus Matthäus 6,33

 

„33  Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden.“

 

Ein Christ in der Nachfolge, ein Christ, der Jesus mit Hingabe dient, hört die Stimme des guten Hirten, er begibt sich nicht so schnell auf feindliches Terrain, er wehrt sich mit allen Kräften dagegen, vom Feind vereinnahmt oder gar geraubt zu werden…

 

Ein wiedergeborener „Namenschrist“ ist hier, denke ich, natürlich sehr angefochtener, er lebt in der Welt, paktiert mit Gut und Böse, er hört nur noch ganz selten auf die Stimme seines Herrn, aber Jesus sagt hier ganz eindeutig „doch niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben.“

 

Kann ein wiedergeborener Christ verlorengehen? Paulus schreibt, in Römer 8, inspiriert durch den Geist Gottes

 

„38  Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, 39  weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns wird  scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“

 

 

Und warum können wir nicht verlorengehen? Jesus spricht zu seinen elf  Jüngern nach Seiner Auferstehung im letzten Kapitel, im letzten Satz des Matthäusevangeliums

 

„28, 20 Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.“

 

Seine Jünger hatten zu diesem Zeitpunkt den Geist Gottes noch nicht, waren noch nicht von neuem geboren, für diese Jünger, die erst durch das Pfingstwunder vom Heiligen Geist erfüllt werden, gilt bereits diese Zusage Jesus! Um wieviel mehr gilt da uns erst diese großartige Verheißung, die wir bereits wiedergeborene Christen sind, dass Jesus allezeit bei uns ist!

 

Wir können nicht verloren gehen, weil Jesus allezeit bei uns und mit uns ist! Doch was bedeutet dann die Aussage Jesus in unserem heutigen Text

 

„6  Wenn jemand nicht in mir bleibt, so wird er hinausgeworfen wie die Rebe und verdorrt; und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen.“

 

Hier ist von einer Rebe die Rede, die nicht aufgeht, die keine Frucht bringt, von jemandem also, der sich in der Reich – Gottes – Arbeit nach seiner Wiedergeburt überhaupt nicht bewährt hat, also nutzlos geblieben ist, nicht in Jesus mit Hingabe geblieben ist. Am Tage des Gerichtes, hier mit Feuer umschrieben, wenn die gläubige Gemeinde, die Schar der Wiedergeborenen, vor dem Richterstuhl Christi steht, damit jeder seinen Lohn empfange (2. Korinther 5,10), dann wird alles offenbar, dann

verbrennen die unnützen, Gott nicht wohlgefälligen Werke. Ein wiedergeborener Christ kann nicht verlorengehen, lesen wir in diesem Zusammenhang aus 1. Korinther, 3

 

„13  so wird das Werk eines jeden offenbar werden, denn der Tag wird es klarmachen, weil er in Feuer geoffenbart wird. Und wie das Werk eines jeden beschaffen ist, wird das Feuer erweisen.  14  Wenn jemandes Werk bleiben wird, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen; 15  wenn jemandes Werk verbrennen wird, so wird er Schaden leiden, er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer.“

 

Ein wiedergeborener Christ kann nicht verloren gehen!  Es ist trotzdem so tragisch, da ist ein Christ, dessen erste Liebe erloschen ist, dessen nichtsnutzige Werke verbrennen. Dieser Mensch steht mit Nichts vor dem Heiland – alleine aus Gnade ist er dennoch gerettet.

 

Dieser Mensch hat womöglich nur ein einziges Mal die Hilfe Christi in Anspruch genommen, hat Jesus nur ein einziges Mal, bei seiner Bekehrung in Anspruch genommen, hat Jesus sonst nicht gebraucht – und so kann ihn unser Heiland auch nicht gebrauchen… Singen wir noch einmal die Strophe 1

 

„Ich brauch Dich allezeit, Du gnadenreicher Herr. Dein Name ist mein Hort, Dein Blut mein Freudenmeer. Ich brauch Dich, o ich brauch Dich, Jesus, ja ich brauch Dich! Ich muss Dich immer haben, Herr, segne mich!“

 

Wollen wir dereinst so enden – zwar gerettet aus Gnaden, dafür aber sonst ein total unbeschriebenes Blatt vor unseres Meisters Augen, so gerade vor der Finsternis, vor dem Heulen und Zähneklappern bewahrt, zwar gerettet aus Gnaden, aber eigentlich ein mindestens ebenso fauler und unnützer

Knecht wie der Knecht, der den ihm anvertrauten Zentner verbuddelt anstatt ihn zu mehren. Diesen unnützen Knecht wirft Jesus in die Finsternis hinaus. Ein Christ, der keine Frucht bringt, hat auch die ihm anvertraute Gnade missachtet, anstatt sie zu mehren, er gehört eigentlich auch in die ewige Finsternis, ist aber gerettet allein aus Gnade. Wollen wir so dereinst vor unserem Herrn stehen, um Haaresbreite bewahrt vor dem ewigen Verderben? 

 

Lassen wir uns von Satan die Kronen rauben, die uns in der Schrift einige Male verheißen werden? Lesen wir dazu aus Offenbarung 2

 

 

„10 Fürchte Dich nicht vor dem, was Du leiden wirst! Siehe, der Teufel wird einige von Euch ins Gefängnis werfen, damit Ihr versucht werdet, und Ihr werdet in Bedrängnis sein zehn Tage. Sei getreu bis an den Tod, so will ich Dir die Krone des Lebens geben!“

 

und Offenbarung 3

 

„11 Siehe, ich komme bald; halte, was Du hast, dass niemand Deine Krone nehme!“

 

Wollen wir so enden dereinst vor unserem Vater, gerettet zwar, dennoch fast verloren? Nein! Die Schrift weißt uns hier natürlich den Weg, kennt hier das Patentrezept aus Jakobus 4

 

„7  Unterwerft euch nun Gott! Widersteht aber dem Teufel, und er wird von euch fliehen.“

 

Wir brauchen Jesus so sehr, wollen wir ihm von Herzen dienen. Wir brauchen Jesus so sehr. Doch damit Er uns helfen kann, was Er übrigens so gerne tut, müssen wir uns ihm total unterwerfen, ihm unsere ganzen Leben geben, nicht nur 14,2857 Prozent, der prozentuale Anteil eines Sonntags in der Woche. Sicherlich reichen unter Umständen diese 14,2857 Prozent aus, um gerettet zu sein, aber ohne Lohn, ohne Krone, wie wir gesehen haben. Aber Jesus fordert eine hundertprozentige Jüngerschaft in allem was wir tun!

 

Lauheit ist dem Herrn ein Gräuel, lesen wir dazu aus dem Sendschreiben aus Offenbarung 3 an die Gemeinde in Laodizäa,

 

„16  Also, weil du lau bist und weder heiß noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde. 17  Weil du sagst: Ich bin reich und bin reich geworden und brauche nichts, und nicht weißt, dass du der Elende und bemitleidenswert und arm und blind und bloß bist“

 

Wir brauchen Jesus so sehr. Lasst uns versuchen, in der Nachfolge möglichst hundertprozentig zu sein, und ohne Jesu Hilfe wird dies nie möglich sein.

 

Wir brauchen Jesus so sehr, weil wir immer wieder sündigen, Jesus uns immer wieder zur Buße aufrichtet und uns vergibt. Hier brauchen wir Jesus nicht nur täglich, sondern auch stündlich, gar

minütlich. Wir brauchen Jesus so sehr, damit Er uns von der Last unserer Sünde immer wieder befreien kann, damit wir auf unserer Pilgerreise immer heiliger werden dürfen, rein, reiner, weiß wie der Schnee, Jesus immer ähnlicher… Lesen wir über unseren kommenden Heiland

 

Mt 28:3 Sein Ansehen aber war wie der Blitz und sein Kleid weiß wie Schnee.“

 

Off 1:14 sein Haupt aber und die Haare waren weiß wie weiße Wolle, wie Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme“

 

Wir brauchen Jesus so sehr, weil Jesus unseren Glauben stärken kann. Deshalb brauchen wir Jesus so sehr, damit Jesus uns stärkt und uns aus dem Glauben heraus zu vielen guten Taten in Seinem Namen befähigt… Wir brauchen Jesus so sehr, weil wir als Reben so abhängig von ihm sind. Ich kann natürlich bewusst weitersündigen, mich bewusst in ein sündiges Umfeld hineinbegeben, welches mir nicht gut tut – aber hier fühle ich mich so alleingelassen, ohne Jesus. Hier kann ich gar nichts mehr tun als schnellstens zu Jesus zurückzukehren unter seine Gnade, ich habe es an mir selbst schon so oft gemerkt. Ohne Jesus bin ich hilflos, nur mit Jesus kann ich stark sein, nur mit Jesus kann ich die wunderbare göttliche Aufforderung und Erkenntnis annehmen aus 2. Korinther 12,9

 

„Lasse Dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig!“

 

Wir brauchen Jesus so sehr, als Arzt. Jesus hat so viele Menschen geheilt, sie von körperlichen Leiden befreit aber auch von unreinen Geistern und Dämonen. Jesus, das kann ich bezeugen, war mein persönlicher Psychotherapeut. In einer Zeit, kurz vor und nach meiner Bekehrung, ging es mir persönlich sehr schlecht, ich war zerbrochen! Ganz bewusst habe ich auf jegliche Arznei verzichtet, mich ganz auf Jesus ausgerichtet, durch viel Bibellesen und Gebet, und Jesus hat mich von allem, was mich bedrückt hat, vor allem von der Sinnlosigkeit und Leere befreit und mir ein neues Leben geschenkt.

 

Wir brauchen Jesus so sehr, damit wir möglichst aus Seiner Kraft heraus leben, damit wir durch Jesus stark werden, damit der Feind immer mehr vor uns flieht, damit uns die Sünde immer weniger einholt!

 

Wir brauchen Jesus so sehr, wir sind keine anonymen Reben, nein, Jesus, der Weinstock, will uns persönlich jeden Tag neu stark machen, uns neuen Mut und Kraft geben. Zapfen wir diese großartige

Kraftquelle auch regelmäßig an?

 

Wir brauchen Jesus so sehr, damit wir in Seinem Namen himmlische Kronen sammeln können! Singen wir nun aus unserem Lied die Strophe 2:

 

„Ich brauch Dich allezeit, Herr Jesus, steh mir bei, dass ich bis in den Tod Dir bleibe stets getreu. Ich brauch Dich, o ich brauch Dich, Jesus, ja, ich brauch Dich…“

 

 

 

  1. Jesus möchte auch uns gebrauchen

 

Wir brauchen nicht nur Jesus so sehr, Jesus möchte im Gegenzug auch uns gebrauchen. Jesus möchte uns gebrauchen, Er braucht auch uns, gewissermaßen! In unserem heutigen Text vom wahren Weinstock ist nicht nur davon die Rede, wie sehr wir Jesus brauchen in allem was wir tun – denn ohne Ihn können wir nichts tun, siehe Vers fünf. Ganz klar und eindeutig macht uns Jesus hier deutlich, dass Er uns auch gebrauchen will. Lesen wir dazu den Vers acht

 

„8 Hierin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und meine Jünger werdet.“      

 

Nicht stehenbleiben im Glauben, nach der Bekehrung, ist angesagt. Und erst recht nicht zurückblicken, nach hinten schauen, nach der alten Welt schmachtend, sich von Jesus abwendend. Wir wissen alle, was mit Lots Frau passierte: Sie sah hinter sich und wurde zur Salzsäule, als sie rückblickend auf das untergehende Sodom und Gomorrha noch einmal ihr sündiges Leben Revue passieren lassen wollte. Wir mögen durch das Evangelium zwar gerettet sein, auch wenn wir nach unserer Bekehrung stillstehen, wie wir gesehen haben, oder gar zurückblicken wie Lots Frau…, aber Frucht bringen können wir so nicht, ganz nackt, ohne Kronen, werden wir dann zutiefst beschämt dereinst vor unserem Heiland stehen…

 

Nein, wir sollen wachsen im Glauben, auf dass wir viel Frucht bringen und … Seine Jünger werden! Jesus will uns gebrauchen!  Jesus will uns zum Dienst gebrauchen, hier können wir Früchte und Kronen sammeln, und zwar voller Freude! Immer wieder werden wir in der Heiligen Schrift aufgefordert, uns zu freuen, es klingt fast wie ein Befehl, dieses „Freuet Euch“. Freuen wir uns, dass Jesus uns permanent gedient hat, dass Er der größte Diener aller Zeiten war, dass Er uns auch heute noch dient als unser Freund und guter Hirte, gerade auch dann, wenn wir Jesus so brauchen… Freuen wir uns aber auch, dass Jesus uns so gebrauchen will, dass wir Seine Diener sein dürfen!

 

Wie Ihr wisst, arbeite ich bei „WDL“. In den Kinder- Jugend- und Erwachsenenfreizeiten sind in den letzten Jahren Hunderte von Menschen zum lebendigen Glauben gekommen. Natürlich sind viele

Suchende schon vorbereitet in diese Freizeit gekommen, irgendein Saatgut beginnt vorher aufzugehen, welches Du oder ich vorher schon gesät haben. WdL „erntet“ hauptsächlich im Namen Jesu. Dies ist

natürlich nicht alleine das Verdienst unseres Prediger- und Musikteams. Nein! Gott gebraucht einen jeden von uns, egal, ob es der Missionsleiter ist, der oder die Seelsorgerin, die Küchenmannschaft, die Mitarbeiter in der Hauswirtschaft oder in der Verwaltung. Jesus gebraucht die Prediger an der vordersten Front genauso wie die Lebensschüler/ innen, die ab und zu auch einmal die Gästetoiletten putzen müssen. Die scheinbar geringsten Dienste bei uns im Team sind mindestens genauso wertvoll wie das Wirken in der ersten Reihe…, sind sie doch auch ein Zeugnis von dem Geist, mit dem Jesus in uns wirken will. Jesus will uns gebrauchen in der Evangelisation, egal ob wir an vorderster Front oder in der Wäschekammer dienen, bei Jesus dienen wir immer in der ersten Reihe!

 

Jesus möchte einen jeden von uns gebrauchen, egal, an welchem Platz wir auch gerade stehen, egal, ob wir säen oder ernten. Jesus ist überall, von allen Seiten umgibt er uns, ob wir hier nun in den Gemeinderäumen sind, oder an unserem Arbeitsplatz oder aber auch als Arbeitsverweigerer auf der Flucht, im Bauch eines Walfisches…

 

Jesus ist der Weinstock, wir sind die Reben, die Frucht bringen sollen. Jesus ist das Haupt, wir sind die Glieder, die dem gemeinsamen Leib dienen sollen. Lesen wir hierzu einige Verse aus 1. Korinther 12

 

„12  Denn wie der Leib einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich viele, ein Leib sind: so auch der Christus. 13  Denn in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden, …  14  Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele … 26  Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; oder wenn ein Glied verherrlicht wird, so freuen sich alle Glieder mit. 27  Ihr aber seid Christi Leib, und einzeln genommen, Glieder. 28  Und die einen hat Gott in der Gemeinde gesetzt erstens zu Aposteln, zweitens andere zu Propheten, drittens zu Lehrern, sodann Wunderkräfte, sodann Gnadengaben der Heilungen, Hilfeleistungen,…“

 

Wenn wir dieses Bild wörtlich nehmen, dann kann Jesus letztlich als Haupt ohne Seine Glieder nichts tun… Jesus ist angewiesen auf einen funktionierenden Leib, auf eine Gemeinde, die dient, Frucht bringt und wächst… Jesus braucht auch uns… Was nützt es einem Haupt, wenn seine Glieder nicht gehorchen… Was nützt es einer Gemeinde, in der die wichtigsten biblischen Botschaften, in der das Evangelium, nicht mehr verkündet wird. Sehen wir uns doch einen Großteil der evangelischen Kirchen in unserem Lande an, hier werden die Kirchenräume leergepredigt, hier ist Jesus, wenn überhaupt, nur noch nominell das Haupt, dessen Glieder nicht gehorchen, hier kann Jesus nicht wirken, weil sich Seine Glieder nicht gebrauchen lassen, hier leidet vielleicht zunächst nur ein Glied,

bald leiden viele Glieder, darunter leidet der ganze Leib, hier stirbt der lebendige Glaube, hier stirbt das Haupt, Jesus zieht sich aus solchen Gemeinde zurück, weil Er mit ungehorsamen Gliedern nichts anfangen kann und will! 

 

Ein Leib ist nur so stark wie sein schwächstes Glied. Und deshalb mag Jesus keine Lauheit, und deshalb will Jesus einen Jeden von uns so gerne gebrauchen, damit wir viel Frucht bringen und Seine Jünger werden, siehe Vers acht!

 

Jesus möchte uns gebrauchen, Jesus hilft uns dabei und rüstet uns zu. Lesen wir aus Römer 15,

 

„13  Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und allem Frieden im Glauben, damit ihr überreich seiet in der Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes!“

 

Gott rüstet uns zum Dienst zu, will, dass wir reicher werden in der Kraft des Heiligen Geistes. Jesus will uns gebrauchen, Er braucht uns, auch unsere Ausrede, wir seien ja so schwach und ungeeignet, zählt in Seinen Augen überhaupt nicht! Im Gegenteil! Lesen wir nun aus 1. Korinther 1,

 

„27  sondern das Törichte der Welt hat Gott auserwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und das Schwache der Welt hat Gott auserwählt, damit er das Starke zuschanden mache.“

 

Jesus möchte uns in aller Schwachheit gebrauchen, damit Er sich in uns verherrlichen kann, zum Zeugnis für die sichtbare und unsichtbare Welt! Jesus möchte uns gebrauchen, am liebsten zu einem lebendigen Vollzeitgottesdienst. Lesen wir dazu aus Römer 12,

 

 

 

 

 

„1 Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, was euer vernünftiger Gottesdienst ist.“

 

Jesus möchte uns so gerne gebrauchen, wie sieht da ein solch vernünftiger Gottesdienst aus? Hierüber könnten wir uns monatelang austauschen, eigene Predigtreihen schreiben, deshalb will ich hier auch nur kurz und bündig Gottes Wort für sich sprechen lassen. Das größte Ziel bleibt die Evangelisation unseres Nächsten, hierfür sollen wir gezielt beten, auch und gerade dann, wenn wir vielleicht nicht

mehr so befähigt sind praktisch zu dienen und anzupacken. Beten kann ein jeder von uns, die wir wiedergeboren sind, Heilige sind. Gebet bewegt Gottes Arm. Jesus möchte uns zum Gebet gebrauchen, lesen wir zum Beispiel aus Matthäus 9

 

„37  Dann spricht er zu seinen Jüngern: Die Ernte zwar ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. 38  Bittet nun den Herrn der Ernte,  dass er Arbeiter aussende in seine Ernte!“

 

Jesus möchte uns dort gebrauchen, wo wir gerade stehen beziehungsweise vielleicht gerade träge herumgammeln, ein jeder von uns hat seinen eigenen Weinberg vor der Nase, denken wir an das Gleichnis „von den Arbeitern im Weinberg“ aus Matthäus 20! Einige von uns kann Jesus auch dazu gebrauchen, in die weite Welt zu gehen, vor allem steht da sein Missionsbefehl aus Matthäus 28, behalten wir ihn immer im Auge

 

„19  Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, indem ihr diese tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes…“

 

Jesus möchte uns so gerne gebrauchen, er rüstet uns zu, ist immer bei uns. Jesus möchte uns gebrauchen und wenn wir uns gebrauchen lassen, dann verheißt Jesus uns Seine unendliche Treue, lesen wir 1 Korinther 1,

 

„9  Gott ist treu, durch den ihr berufen worden seid in die Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn.“

 

Jesus möchte uns so gerne gebrauchen, aber Er lässt sich dabei nichts schenken. Auch dies habe ich schon oft erfahren dürfen, auch hierzu möchte ich eine bekannte Stelle lesen, auch hier legt sich die Schrift von selber aus, lesen wir aus Matthäus 19,

 

„29 Und ein jeder, der Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Frau oder Kinder oder Äcker um meines Namens willen verlassen hat, wird hundertfach empfangen und ewiges Leben erben.“

 

Jesus möchte uns so gerne gebrauchen, er verheißt uns dabei so unendlich viel! Lassen wir uns zu allem gebrauchen? Jesus hat uns dieses Leben geschenkt, geben wir es ihm zurück, dankend, freudig, Ihm dienend?  Singen wir nun die

 

Strophe 3

 

„Ich brauch Dich allezeit, in Freude und im Leid, Du bist mein Sonn und Schild, jetzt und in Ewigkeit! Ich brauch Dich…“

 

 

 

III. Heiligung

 

Wir brauchen Jesus so sehr, Jesus möchte auch uns so sehr gebrauchen. Wenn wir Jesus brauchen und uns von Jesus gebrauchen lassen, dann wachsen wir, dann bringen wir Frucht, dann wachsen auch die Werke, ob groß oder klein, zu denen Jesus uns berufen hat. Es entsteht eine wunderbare Harmonie, wenn wir Jesus brauchen und uns von Jesus gebrauchen lassen. Wir haben es dann nicht mehr nötig, auf unser altes Leben, vielleicht sehnsuchtsvoll zurückzublicken, wir bleiben im Glauben auch

 

nicht stehen, sondern wir schreiten voran, erfüllt mit der Liebe Christi, mit agape, auf unserer Pilgerreise zur ewigen Glückseligkeit. Unser täglich neues Etappenziel auf dieser abenteuerlichen Reise ist ein erfülltes Leben im Herrn, ein tägliches Fortschreiten in unserer Heiligung. Diese wunderbare Harmonie zwischen „Jesus brauchen“ und von Jesus gebraucht zu werden ist in unserem heutigen Text so wunderbar knapp und einprägsam beschrieben worden, ich lese noch einmal den

Vers 5 aus Johannes 15

 

„5  Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.“

 

Das hört sich nun alles so wunderschön theoretisch an, doch wie sieht praktisch ein Heiligungsleben aus?  Auch hierüber sind schon etliche Bücher geschrieben worden, doch ich kann jetzt zum Schluss nur ein wenig von meinen praktischen Erfahrungen berichten.

 

Zunächst einmal: Wir sind bereits alle heilig, wir sind als wiedergeborene Christen Heilige im Herrn! Ein jeder, der den Heiligen Geist hat, ist heilig – und nicht nur die „geheiligten in Korinth“, die „Heiligen in Ephesus“, an die Paulus schreibt. Wir brauchen nicht erst sterben, um dann vielleicht unter der Gnade irgendeines Menschen, eines Papstes, selig beziehungsweise heilig gesprochen zu werden, wenn wir besonders viele gute Werke getan haben. Wie gut, dass uns unser Heiland von dieser Irrlehre befreit hat.

 

Wir sind bereits Heilige! Jesus will aber, dass wir unter Seiner Gnade weiter wachsen, immer mehr Frucht bringen, immer heiliger werden! Wie geht das? Johannes der Täufer beschreibt es kurz und knapp, nachdem er erkannt hat, dass Jesus, der verheißene Messias, bereits öffentlich wirkt. Johannes sagt ganz einfach in Johannes 3

 

„30  Er muss wachsen, ich aber abnehmen.“

 

Unser dickes Ich, unser fleischliches Verhalten, unser weltliches Streben, unser Hochmut, unser Stolz, unsere Unzucht, unser Zank, unsere Eifersucht, ja gar unser Neid, unser Saufen und Fressen, wie Martin Luther so wunderschön würzig aus Galater fünf, 21 übersetzt, all das muss abnehmen, und hier können wir uns sehr wohl selbstkritisch am Riemen packen!

 

Unser dickes Ego muss abnehmen, damit Christus wachsen kann, damit wir immer heiliger werden können, damit der Heilige Geist in uns immer mehr die Oberhand gewinnen kann, damit die Frucht des Geistes in uns immer mehr wachsen kann… Wir alle kennen die Auswirkungen dieser Frucht,

aus Galater 5, 22 und 23, es sind dies Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Keuschheit. Vergessen wir nie, dass der Geist Gottes uns diese Frucht schenkt, uns zu einem hingegebenen Leben führt! Wenn wir diese Frucht, diese Hingabe uns immer mehr

verinnerlichen, dann wachsen wir, dann werden wir immer heiliger, dann ist unser Leben ein lebendiger Gottesdienst zum Zeugnis für die sichtbare und unsichtbare Welt!

 

Und wir können diese Frucht auch sehen und direkt spüren, vergleichen wir doch einmal die Atmosphäre, das Klima in christlichen Familien, Häusern, Wohngemeinschaften mit der Ausstrahlung von Orten, in denen Jesus abgelehnt wird, in denen Jesus nicht wohnt. Irgendeinen Unterschied werden wir immer feststellen! Wir werden angenehm berührt sein!

 

„Er muss wachsen, ich aber abnehmen“ – versuchen wir doch ein demütiges Leben, damit der Geist Gottes immer mehr Gelegenheit hat, sich voll in uns zu entfalten!

 

Bevor ich zum letzten Punkt kommen will, singen wir noch einmal die vierte Strophe aus dem Lied 203

 

 

 

„Ich brauch Dich allezeit, führ mich nur, wie Du willst; ich harre auf Dein Wort, dass Du ja ganz erfüllst. Ich brauch Dich…“

 

Unsere Heiligung, das Ergebnis dieser Harmonie, dass wir Jesus brauchen und dass wir uns von Jesus gebrauchen lassen, schreitet auch immer mehr voran, wenn wir uns ganz auf die Verheißungen verlassen, die uns Gott in der Heiligen Schrift  schenkt.

 

Unser heutiger Text vom Weinstock und den Reben belegt auch diese Tatsache

so kurz und bündig, so wunderbar

 

„7  Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch geschehen.“

 

Leben wir aus dieser Verheißung heraus? Praktische, biblische Nachfolge und Hingabe, unsere Heiligung,  wird so sehr erleichtert, wenn wir uns auch in allen Dingen auf Gottes Verheißungen verlassen.

 

Bibelkenner sollen ausgerechnet haben, dass es in der Heiligen Schrift mindestens 36.000 Verheißungen gibt, also für jeden Tag mindestens 100! Und je mehr Verheißungen wir in Anspruch nehmen, desto mehr erfüllen wir auch Jesu Gebot aus Matthäus 26

 

„41  Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt; der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach.“

 

auf desto weniger dumme Gedanken können wir kommen. Vertrauen wir auf die Verheißungen!

 

Eine der größten Verheißungen der Schrift, welche in meinem Leben eine so große Rolle spielt, ohne die ich praktisch gar nicht mehr leben kann und will, lesen wir in Psalm 139

 

„4 Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das Du, Herr, nicht schon wüsstest. 5 Von allen Seiten umgibst Du mich und hältst Deine Hand über mir!“

 

 

Nicht nur, dass wir ein Tempel des Heiligen Geistes sind, nein, von allen Seiten umgibt uns unser Herr! Diese Gewissheit gibt mir Kraft, aus dieser Kraft heraus kann ich leben!

 

 

Leben so, als ob Jesus neben Dir sitzt, mit Dir zusammen arbeitet, isst und trinkt, spazieren geht, mit Dir die Bibel liest, sie Dir dabei auslegt! Jesus umgibt uns von allen Seiten, deshalb kann Er unsere Gebete auch so gut hören und erhören. Deshalb kann uns Jesus in allen Dingen sofort neue Kraft geben, wenn wir Ihn nur darum bitten, deshalb können unsere Stoßseufzer und Stoßgebete sofort erhört werden. Jesus umgibt uns von allen Seiten, deshalb erfahren wir so viel Bewahrung, deshalb ist mir noch nie etwas beim Skifahren passiert, obwohl ich teilweise sehr halsbrecherisch fahre!  

 

Jesus umgibt uns von allen Seiten und der Heilige Geist wohnt in uns! Diese Verheißungen geben mir Kraft und Liebe auch zur Stillen Zeit, diese Verheißungen, dass Gott uns von allen Seiten umgibt, lassen die Bibel nicht zur hölzernen Epistel werden, dieses Verheißungen helfen uns dabei, dass wir in der Stillen Zeit nicht immer traditioneller und liebloser werden, dabei vertrocknen…

 

„Von allen Seiten umgibst Du mich“ – diese Verheißung hilft mir auf meiner Pilgerreise, hält meinen lebendigen Glauben wach! Diese Verheißung ist für mich eine der Wichtigsten der ganzen Heiligen Schrift, sie ist so praktisch, so spürbar, so reell. Diese Verheißung zeigt mir immer wieder, dass Jesus lebt, dass wir Jesus brauchen dürfen, dass Jesus uns gebrauchen will. Diese Verheißung treibt mich auch immer wieder zur Buße, denn ich kann vor unserem lebendigen Heiland nichts verbergen, so gerne ich es auch manchmal möchte! Lest Euch mal in aller Stille den Psalm 139,

 

speziell diese Verheißung durch, und Ihr werdet so vieles und immer wieder neues von der Allwissenheit und Allgegenwart Gottes erfahren!

 

Mit dieser Verheißung können wir unüberwindlich scheinende Hürden überspringen, auch nicht nur geistliche Berge versetzen, ich habe da schon so vieles an mir erfahren dürfen!

 

„Von allen Seiten umgibst Du mich“ – Kraft dieser Verheißung können wir auf andere Verheißungen vertrauen, können vertrauen, dass Gott Gebete erhört in einem hingegebenen Leben, in einem Leben als Rebe, die sich die ganze Kraft und Nahrung nur aus dem Weinstock holt.

 

Eine der allerersten Verheißungen, die ich kurz nach meiner Bekehrung kennengelernt habe und an die ich mich wie ein Verdurstender geklammert habe, verspricht Großartiges, ich kann diese Wahrheit immer wieder nur bestätigen, lesen wir Matthäus 11

 

„28  Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. 29  Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und `ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen; 30  denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“

 

Werden wir doch immer heiliger, indem wir immer demütiger werden, und indem wir immer mehr auf Gottes Verheißungen vertrauen lernen! Werden wir immer heiliger, indem wir Jesus brauchen lernen, uns von Jesus aber auch gebrauchen lassen. Seine Last ist so leicht, wenn wir nur vertrauen… Ich habe es selbst erfahren.

 

Werden wir immer heiliger, denken wir dabei auch noch einmal an die Worte aus Johannes 15, aus unserem heutigen Text

 

„8  Hierin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und meine Jünger werdet.“    

 

Amen!

 

Singen wir nun als Gebet zum Schluss voll Vertrauen die fünfte Strophe aus dem Lied 203

 

„Ich brauch Dich allezeit, Herr Jesus, Gottes Sohn. Bei Dir ererb ich einst des ewgen Lebens Kron. Ich brauch Dich…“