Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff?

Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff?

Predigt Jürgen 25. Mai 2008

Markus 13,1-23

Als ich am letzten Montagabend ganz dankbar nach der Findung des Predigtthemas den allerersten Satz dieser Predigt schreiben wollte, da lief gerade im Radio ein alter Schlager von Udo Jürgens mit dem Ohrwurm „Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff…“,  wie zur Bestätigung! Das passt ja sehr gut! Das soll das Thema von heute sein, allerdings mit einem dicken Fragezeichen – und nicht als hoffnungsvolle Antwort wie bei Udo Jürgens! Mit voller Kraft voraus auf das nächstbeste Riff… wir haben alles im Griff auf dem sinkenden Schiff… hier karikiert Udo Jürgens immerhin ganz nett und lustig die kleinen alltäglichen Katastrophen.

Kann sich noch jemand an die Predigt vom letzten Sonntag erinnern??? Thomas Bittner nannte uns am Anfang einige Schlagworte wir zum Beispiel Erdbeben in China und Myanmar / Burma um dann auf sein Thema zu kommen, die Regierungen dieser Welt…, dass wir Ihnen gehorchen sollten, wenn sie nicht gegen Gottes Gebote handeln und dass wir vor allem für sie beten sollten. Als ich dann an diese schlimme Naturkatastrophe in Burma dachte, da wünschte ich dieser hilflosen und untätigen Militärjunta, der Regierung dieses Landes, dass sie an ihrer eigenen Pest und Cholera krepieren möge… an Krankheiten und Seuchen, von denen hunderttausende Bewohner dieses Landes nun betroffen sind, weil diese Militärtyrannen keine fremde Hilfe rechtzeitig in ihr Land lassen wollten, eben weil sie voller Stolz immer noch meinten, sie hätten alles im Griff auf ihrem sinkenden Schiff! In diesem Moment habe ich nicht für diese Militärregierung gebetet!

In unserer schnelllebigen Zeit vergessen wir nicht nur sehr schnell das Predigtthema des letzten Sonntags, sondern auch die vielen kleinen und auch riesengroßen täglichen Katastrophen. Da ist ein Josef Fritzl in den Medien nach nur drei Wochen schon wieder out, der mit einer unglaublichen Ungeheuerlichkeit seine Familie in Österreich jahrzehntelang vergewaltigte und tyrannisierte. Oder wer kann sich da schon noch an das letzte Jahr erinnern, an diesen Sommer voller Überflutungen, Brände und Wirbelstürmen weltweit? Solange wir nicht persönlich davon betroffen sind, verblassen diese schlimmen Ereignisse, aber auch die gehörten Predigten, sehr schnell in unserem Gedächtnis!

Niemand weiß genau, wie viele Arten von Lebewesen es heute gibt. Die Schätzungen reichen von zehn bis hundert Millionen. Es werden jedoch tagtäglich weniger, durch den Verlust des Lebensraumes, durch Umweltverschmutzungen, durch die Erderwärmung, durch die Überfischung. Das Artensterben geht heute bis zu tausend Mal schneller voran, als das es ohne die Eingriffe der Menschheit in die Natur geschehen würde, so verkündigte es das „Heute-Journal“ an denselben Montag Abend. Bis zu 160 Tierarten würden tagtäglich ein für alle Male endgültig aussterben, laut Greenpeace, von der Festplatte der Natur endgültig gelöscht und zerstört… Da ist der berühmte Eisbär nur ein sehr prominenter weiterer Todeskandidat. Die letzten Fischbestände werden 2050 abgefischt sein, wenn das so weiter geht. Jährlich wird eine Waldfläche von 13 Millionen Hektar vernichtet, das sei eine Fläche dreimal so groß wie die Schweiz, so das „Heute Journal“.  Angeblich gibt es zu meinem Leidwesen auch keinen wilden Knoblauch mehr…! Diese leckeren Knöllchen im Supermarkt nebenan sind gezüchtet.  Vor uns die Sintflut… So kommentiert das letzte SPIEGEL – Heft die heutige Situation, sehr unbiblisch, auf seiner Titelseite. Neue, gewaltige Naturkatastrophen werden also heute schon in den Nachrichten angekündigt – doch wer kann sich in einer Woche noch daran erinnern? Wir haben ja doch alles im Griff auf dem sinkenden Schiff…?!?

Nach diesen einleitenden Gedanken möchte ich uns jetzt einen Überblick über diese Predigt geben

Hauptteil

  1. Zeitzeichen in dieser Endzeit
  2. Ein besonderes Zeitzeichen: Der Staat Israel
  3. Noch ein besonderes Zeitzeichen: Sein Evangelium umrundet die Welt…!

Schlussgedanke: …aber meine Worte vergehen nicht (Lukas 21,33)!

 

Singen wir nun aus dem Lied 225 die erste Strophe:

„Wenn nach der Erde Leid, Arbeit und Pein ich in die goldenen Gassen zieh ein, wird nur das Schaun meines Heilands allein Grund meiner Freude und Anbetung sein. Das wird allein Herrlichkeit sein. Das wird allein Herrlichkeit sein, wenn frei von Weh ich sein Angesicht seh, wenn frei von Weh ich sein Angesicht seh.“

(Es folgen Zitate von Adriano Montefusco: Ich glaube an die Wiederkunft Jesu und andere Bibelarbeiten, siehe http://www.kalorienbomben.org: )

„Es ist absolut paradox. Die neue Weltuntergangsstimmung hat bei den meisten Menschen kaum Folgen für die persönliche Lebensführung. Fragt man, was Menschen in den nächsten zwanzig Jahren erwarten, bekommt man widersprüchliche Antworten. Viele erwarten einen Atomkrieg in dieser Generation, aber kaum einer erwartet seinen eigenen Tod oder die Wiederkunft von Jesus Christus. Viele erwarten verheerende Umweltkatastrophen, aber kaum einer erwartet persönlich eine tödliche Krankheit oder Verfolgung.

„Es ist die letzte Stunde“, sagt Johannes in seinem ersten Brief und daran lässt das ganze Neue Testament keinen Zweifel. Aber wie spät ist es auf der Weltzeitenuhr Gottes? Diese Frage versuchten viele Menschen schon zu beantworten. Bis zum heutigen Tag wurde der Zeitpunkt der Wiederkunft von Jesus schon auf die unterschiedlichsten Daten vorausberechnet, die selbsternannten Propheten lagen jedoch allesamt daneben: wir warten immer noch auf dieses Ereignis. Das Neue Testament warnt mit gutem Grund vor jeder Form endzeitlicher Berechnung und fordert uns auf, wachsam und nüchtern zu sein. Zu dieser Wachsamkeit gehört die aufmerksame Wahrnehmung der Zeitvorgänge und der geschichtlichen Entwicklungen. Trotzdem bleibt es aber immer schwer, die Gegenwart zu durchschauen und zu beurteilen, weil der nötige Abstand zur eigenen Zeit fehlt, aus dem heraus man klarer sehen könnte.

Genau hier wollen uns die biblischen Aussagen über das Ende der Zeit helfen. Jesus hat seinen Jüngern, ohne sie zu überfordern, typische Ereignisse, Tendenzen und Vorgänge der letzten Zeit benannt. Das hilft auch uns heute, diese „Zeitzeichen“ deutlicher zu erkennen und Entwicklungen der Zeit nüchtern — und das heißt vor allem auch ohne Illusionen — einschätzen zu können.

Wir wollen uns nun anschauen, was Jesus als typisch für die letzte Zeit vorausgesagt hat,  dazu lesen wir aus Markus 13, 1-23

Mk 13,1  Und als er aus dem Tempel ging, sprach zu ihm einer seiner Jünger: Meister, siehe, was für Steine und was für Bauten!

Mk 13,2  Und Jesus sprach zu ihm: Siehst du diese großen Bauten? Nicht ein Stein wird auf dem andern bleiben, der nicht zerbrochen werde.

Mk 13,3  Und als er auf dem Ölberg saß gegenüber dem Tempel, fragten ihn Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas, als sie allein waren:

Mk 13,4  Sage uns, wann wird das geschehen? Und was wird das Zeichen sein, wenn das alles vollendet werden soll?

Mk 13,5  Jesus fing an und sagte zu ihnen: Seht zu, dass euch nicht jemand verführe!

Mk 13,6  Es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin’s, und werden viele verführen.

Mk 13,7  Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Kriegsgeschrei, so fürchtet euch nicht. Es muss so geschehen. Aber das Ende ist noch nicht da.

Mk 13,8  Denn es wird sich ein Volk gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere. Es werden Erdbeben geschehen hier und dort, es werden Hungersnöte sein. Das ist der Anfang der Wehen.

Mk 13,9  Ihr aber seht euch vor! Denn sie werden euch den Gerichten überantworten, und in den Synagogen werdet ihr gegeißelt werden, und vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden um meinetwillen, ihnen zum Zeugnis.

Mk 13,10 Und das Evangelium muss zuvor gepredigt werden unter allen Völkern.

Mk 13,11 Wenn sie euch nun hinführen und überantworten werden, so sorgt euch nicht vorher, was ihr reden sollt; sondern was euch in jener Stunde gegeben wird, das redet. Denn ihr seid’s nicht, die da reden, sondern der Heilige Geist.

Mk 13,12 Und es wird ein Bruder den andern dem Tod preisgeben und der Vater den Sohn, und die Kinder werden sich empören gegen die Eltern und werden sie töten helfen.

Mk 13,13 Und ihr werdet gehasst sein von jedermann um meines Namens willen. Wer aber beharrt bis an das Ende, der wird selig.

Mk 13,14 Wenn ihr aber sehen werdet das Greuelbild der Verwüstung stehen, wo es nicht soll – wer es liest, der merke auf! -, alsdann, wer in Judäa ist, der fliehe auf die Berge.

Mk 13,15 Wer auf dem Dach ist, der steige nicht hinunter und gehe nicht hinein, etwas aus seinem Hause zu holen.

Mk 13,16 Und wer auf dem Feld ist, der wende sich nicht um, seinen Mantel zu holen.

Mk 13,17 Weh aber den Schwangeren und den Stillenden zu jener Zeit!

Mk 13,18 Bittet aber, dass es nicht im Winter geschehe.

Mk 13,19 Denn in diesen Tagen wird eine solche Bedrängnis sein, wie sie nie gewesen ist bis jetzt vom Anfang der Schöpfung, die Gott geschaffen hat, und auch nicht wieder werden wird.

Mk 13,20 Und wenn der Herr diese Tage nicht verkürzt hätte, würde kein Mensch selig; aber um der Auserwählten willen, die er auserwählt hat, hat er diese Tage verkürzt.

Mk 13,21 Wenn dann jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier ist der Christus; siehe, da ist er!, so glaubt es nicht.

Mk 13,22 Denn es werden sich erheben falsche Christusse und falsche Propheten, die Zeichen und Wunder tun, so dass sie die Auserwählten verführen würden, wenn es möglich wäre.

Mk 13,23 Ihr aber seht euch vor! Ich habe euch alles zuvor gesagt!

 Zunächst fällt uns auf, wie praktisch und wie feinfühlig Jesus vorgeht. Er will seine Jünger, die gerade erst mit den schrecklichen Nachrichten der Tempelzerstörung konfrontiert wurden, nicht überfordern. Dass die Jünger die Tempelzerstörung mit dem Weltende und der Wiederkunft von Jesus verquicken, das muss Jesus klären. Auch ihre Frage nach einem Zeichen (sie denken an ein einziges, ganz bestimmtes Zeichen), muss Jesus sorgfältig angehen: Jesus erwähnt zunächst einmal eine Vielzahl von Ereignissen, die immer und überall auf der ganzen Welt geschehen können. Damit löst er das erste Missverständnis auf: nicht ein Zeichen kann erwartet werden, sondern viele typische Zeitzeichen gibt es, die uns darauf hinweisen, dass der Tag der Wiederkunft nahe ist. Jesus zeigt den Jüngern auf: das, was vor der Tempelzerstörung geschieht, ist nur der Anfang. Es sind nicht einmalige Ereignisse und dann komme ich wieder — nein, sie werden sich wie die Schwangerschaftswehen einer Frau wiederholen und verstärken. Es geht um einen Prozess, nicht um ein Blitzereignis! Jesus erwähnt eine Vielzahl von Zeitzeichen und Entwicklungen, die ich hier kurz aufliste:

Verführung durch falsche Christusse, Kriege, Erdbeben, Hungersnöte, Überantwortung der Jünger an Autoritäten wie Gerichte und Synagogen, Spaltungen und Verrat in den eigenen Familien, Tod, Verachtung und Verfolgung um Jesu Willen und Gotteslästerung an heiliger Stelle

Nehmen wir noch die Ergänzungen aus anderen neutestamentlichen Büchern hinzu, dann können wir weiter auflisten:

Seuchen, Zeichen am Himmel, Wachsender Abfall vom Glauben, Maßlosigkeit, Wachsende Lieblosigkeit, Zerbruch von Moral und Gesetzesachtung, Entfesselung des Bösen, Erschütterungen in kosmischen Dimensionen, antichristliche „Heilsangebote“ und antichristliche Mächte und Staatsformen in globalem Ausmaß

Als Jesus beginnt von diesen Ereignissen zu sprechen, fügt er an:

»Dies ist der Anfang der Wehen.« (Markus 13,8).

Es geht also bei all den erwähnten Ereignissen nicht um ein einmaliges Ereignis, um einen Tag, an dem sich all dies in dieser Reihenfolge genau so abspielt. Diese Ereignisse sind wie die Wehen. Sie kommen in Wellen, danach beruhigt sich die Weltgeschichte wieder, und es folgt eine neue, intensivere Welle. Das Böse setzt immer wieder neue Maßstäbe, bis das Maß voll ist. Vieles, was Jesus erwähnt hat, ist bei der Christenverfolgung rund um die Tempelzerstörung im Jahre 70 nach Christus tatsächlich geschehen und vieles hat sich bis zum heutigen Tag wiederholt und ist gerade in diesem Augenblick hoch-aktuell.

Jesus hat seine Jünger wiederholt darauf hingewiesen, auf diese Zeichen zu achten. Wehen sind zwar erkennbar, aber auch sie kommen plötzlich und oft unerwartet, wie beispielsweise bei den letzten Naturkatastrophen in Burma und in China. Von dieser Plötzlichkeit ist im Neuen Testament häufig die Rede, wenn von Jesu Wiederkunft gesprochen wird. Beides ist wahr: eine wellenhafte Entwicklung endet in der plötzlichen Wiederkunft von Jesus.

Jesus erzählt den Jüngern nicht ein Endzeitdrama in drei Akten, nach genauem Fahrplan. Viel mehr versucht er ihnen klar zu machen, dass sie mit mehren Wehen zu rechnen haben, die sich steigern und die zum plötzlichen Erscheinen des Menschensohnes führen.

Die Tempelzerstörung ist noch nicht das Ende — sie ist der Anfang der Wehen, der Anfang des Endes.

„Endzeit“ kann so auf zwei Arten verstanden werden. Im engeren Sinne meint sie eine kurze, aber immer noch unbestimmte, Zeit unmittelbar vor dem Kommen Jesu. Im weiteren Sinne versteht man darunter die Zeit zwischen Christi Auferstehung oder Himmelfahrt und seiner Wiederkunft.

Jesu Endzeitreden beziehen sich auf den letzteren, weiteren Sinn. Alles, was Jesus beschrieben hat, kann immer und überall auf der Welt geschehen. Jesus gibt keinen genauen Zeitpunkt und keinen Ort an, wann oder wo etwas geschehen wird. Überall wo es Jünger gibt, überall wo Christen auf ihn warten, können und werden diese Ereignisse beobachtet werden können. Darum sollen wir alle wachsam sein und aufmerksam das Geschehen um uns herum wahrnehmen. Wie die Jünger damals, so müssen auch wir uns bewusst sein: wir sind nicht Zuschauer, sondern von den Ereignissen direkt Betroffene.“ (Zitate von Adriano Montefusco: Ich glaube an die Wiederkunft Jesu und andere Bibelarbeiten, siehe http://www.kalorienbomben.org).

 

Singen wir nun aus Lied 225 die zweite Strophe

„Wenn dann die Gnade, mit der ich geliebt, dort eine Wohnung im Himmel mir gibt, wird doch nur Jesus und Jesus allein Grund meiner Freude und Anbetung sein. Das wird allein Herrlichkeit sein. Das wird allein Herrlichkeit sein, wenn frei von Weh ich sein Angesicht seh, wenn frei von Weh ich sein Angesicht seh.“

In diesen Tagen feiert der Staat Israel seinen 60 Geburtstag. Für die allermeisten Nachrichtenhörer ist dies wirklich nichts Besonderes. Nur aufmerksamen Christen fällt ganz besonders auf, dass Gott hier endzeitliche Geschichte schreibt. Der allmächtige Gott ist seit dem Jahre 1948 dabei, Sein auserwähltes Volk Israel zu sammeln und in das verheißene Land zurückzuführen.

Daran können auch die unzähligen Feinde Israels nichts ändern , die in direkter Nachbarschaft zu Gottes Volk leben. Diese oftmals radikalen Palästinenser und arabisch geprägten Moslems verfolgen mehr oder weniger nur das eine Ziel, dieses jüdische Volk zu vernichten oder es doch zumindest ins Mittelmehr zu treiben. Seit 1948 gibt es immer wieder heftige Auseinandersetzungen zwischen dem Staat Israel und seinen direkten und indirekten Nachbarstaaten. Der 6 – Tage – Krieg ist bisher ein Höhepunkt in diesen Auseinandersetzungen gewesen.

Nach menschlichem Ermessen dürfte es diesen jüdischen Staat schon gar nicht mehr geben. Israel mitsamt seiner Verwaltung hätte schon längst zerstört sein müssen, so übermächtig und zahlenmäßig überlegen scheinen doch diese Feinde Israels zu sein. Doch unser allmächtiger Gott ist noch viel gewaltiger und kraftvoller, Er lässt es nicht zu, dass Sein Volk Israel vernichtend geschlagen wird…. Im Gegenteil, dieser beschützende Gott bewahrt Sein auserwähltes Volk immer wieder und führt es hinein in diese turbulente Endzeit. Wer Sein Volk antastet, der tastet Gottes Augapfel an, siehe Sach 2,12:

„Denn so spricht der HERR Zebaoth, der mich gesandt hat, über die Völker, die euch beraubt haben: Wer euch antastet, der tastet meinen Augapfel an.“

Gott verwirft Sein Volk Israel nicht, siehe Röm 11,1:

„Hat denn Gott sein Volk verstoßen? Das sei ferne!“

Im Gegenteil, jetzt richtet unser allmächtiger Gott Sein Volk wieder auf, siehe Jer 33,9:

„Und das soll mein Ruhm und meine Wonne, mein Preis und meine Ehre sein unter allen Völkern auf Erden, wenn sie all das Gute hören, das ich Jerusalem tue.“

Wir dürfen heute live Gottes Handeln an und mit Israel miterleben, wir dürfen dabei sein und sehen, wie Er mit Seinem Volk Geschichte schreibt. Wir dürfen davon hören, wie unser HERR Seine messianischen Gemeinden in Israel gründet und wachsen lässt. Welch ein großartiges Zeugnis Seiner Gnade ist doch für uns diese sich erfüllende Prophetie! Unsere Gnadenzeit geht ihrem Ende entgegen, die Zeit der Heidenchristen wird bald vorbei sein, schon bald wird Israel wieder in seinen Ölzweig eingepfropft sein siehe Römer 11,17-25

Röm 11,17     Wenn aber nun einige von den Zweigen ausgebrochen wurden und du, der du  ein wilder Ölzweig warst, in den Ölbaum eingepfropft worden bist und teilbekommen hast an der Wurzel und dem Saft des Ölbaums (hier werden wir als Christen aus den Heiden angesprochen und ermahnt…),

Röm 11,18     so rühme dich nicht gegenüber den Zweigen. Rühmst du dich aber, so sollst du wissen, dass nicht du die Wurzel trägst, sondern die Wurzel trägt dich.

Röm 11,19     Nun sprichst du: Die Zweige sind ausgebrochen worden, damit ich eingepfropft würde.

Röm 11,20     Ganz recht! Sie wurden ausgebrochen um ihres Unglaubens willen; du aber stehst fest durch den Glauben. Sei nicht stolz, sondern fürchte dich!

Röm 11,21     Hat Gott die natürlichen Zweige nicht verschont, wird er dich doch wohl auch nicht verschonen.

Röm 11,22     Darum sieh die Güte und den Ernst Gottes: den Ernst gegenüber denen, die gefallen sind, die Güte Gottes aber dir gegenüber, sofern du bei seiner Güte bleibst; sonst wirst du auch abgehauen werden.

Röm 11,23     Jene aber (Israel ist gemeint…!), sofern sie nicht im Unglauben bleiben, werden eingepfropft werden; denn Gott kann sie wieder einpfropfen.

Röm 11,24     Denn wenn du aus dem Ölbaum, der von Natur wild war, abgehauen und wider die Natur in den edlen Ölbaum eingepfropft worden bist, wie viel mehr werden die natürlichen Zweige wieder eingepfropft werden in ihren eigenen Ölbaum.

Röm 11,25     Ich will euch, liebe Brüder, dieses Geheimnis nicht verhehlen, damit ihr euch nicht selbst für klug haltet: Verstockung ist einem Teil Israels widerfahren, so lange bis die Fülle der Heiden zum Heil gelangt ist…

Dieses Wort ist ganz aktuell:  Nach Gründung des Staates Israel vor sechzig Jahren wächst die Zahl der messianischen Juden stetig, sie werden sozusagen wieder in den eigenen Ölbaum eingepfropft… Dies bedeutet aber auch, dass die Fülle der Heiden oder auch die Vollzahl der Nationen, wie es in der revidierten Elberfelder Übersetzung heißt, bald erreicht sein wird…!

 

Singen wir nun aus Lied 225 die dritte Strophe

„Dort vor dem Throne im himmlischen Land, treff ich die Freunde, die hier ich gekannt; dennoch wird Jesus und Jesus allein Grund meiner Freude und Anbetung sein. Das wird allein Herrlichkeit sein. Das wird allein Herrlichkeit sein, wenn frei von Weh ich sein Angesicht seh, wenn frei von Weh ich sein Angesicht seh.“

Die Fülle der Heiden oder auch die Vollzahl der Nationen, wie es in der revidierten Elberfelder Übersetzung heißt, wird bald erreicht sein…. Sein Wort läuft schnell und umrundet immer wieder diese Erde… Die weltweite Verbreitung des Evangeliums ist ein weiteres, deutliches Zeitzeichen in dieser Endzeit.

Vor etwa zweitausend Jahren war diese Welt in einem fast hoffnungslosen Zustand. Die Juden warteten seit Jahrhunderten auf ihren Messias, und als Jesus kam, erkannten sie ihn nicht… Jesus schart zwölf Apostel um sich, und diese Zwölf  tragen Sein Wort in die nähere Umgebung hinaus. Zweiundsiebzig weitere Jünger kommen hinzu, siehe Lukas 10,1:

„Danach setzte der Herr weitere zweiundsiebzig Jünger ein und sandte sie je zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Orte, wohin er gehen wollte…“

Die gute Nachricht vom kommenden Reich Gottes verbreitet sich rasend schnell, vor allem, nachdem unser HERR für Sein Evangelium selbst ans Kreuz geht und erbärmlich hingerichtet wird.

So finden alleine an einem einzigen Tag durch die Kraft Seines Heiligen Geistes über dreitausend Menschen in Seine Gemeinde hinein, nachdem sie Buße getan und Vergebung erhalten haben, siehe Apg 2,38-41.

Apg 2,38 Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.

Apg 2,39 Denn euch und euren Kindern gilt diese Verheißung, und allen, die fern sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird.

Apg 2,40 Auch mit vielen andern Worten bezeugte er das und ermahnte sie und sprach: Lasst euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht!

Apg 2,41 Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen; und an diesem Tage wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen.

Sein Wort läuft schnell! Die Apostel und auch die Jünger hören nicht auf, Sein Wort weiterzusagen, siehe

Apg 5,42: Die Apostel hörten nicht auf, alle Tage im Tempel und hier und dort in den Häusern zu lehren und zu predigen das Evangelium von Jesus Christus.“

Sein Wort läuft und läuft. Jesus schenkt Gnade um Gnade. Jesus zieht die Ungläubigen zu sich und macht sie zu Jüngern. Das ist auch heute noch Seine himmlische Aufgabe, siehe

Joh 12,32: „Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“

Irgendwann hat es dann auch mich und Dich getroffen. Jesus zieht weiter, Er lässt Sein Wort weiterlaufen, bis die Vollzahl der Heiden erreicht ist, bis hin zu der prophezeiten zukünftigen Entrückung der Gläubigen.

Sein Wort läuft schnell in alle Welt hinein. Fast ein jedes Volk auf dieser Erde hat schon irgendwann einmal diese gute Nachricht gehört, sei es durch Missionare, sei es durch die verschiedensten Bibelübersetzungen, sei es durch  Radios oder Fernseher  oder  sei es ganz einfach durch Freundschaftsevangelisationen. Sein Wort läuft schnell. Jesus kennt dazu alle Mittel und Wege, und unser HERR möchte auch uns so gerne dabei gebrauchen, siehe Mt 28,19-20:

„Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“

 

Kommen wir zum Schussgedanken…

„Himmel und Erde werden vergehen… …aber meine Worte vergehen nicht!“ (Lukas 21,33)

Das Lukasevangelium beschreibt in der Endzeitrede von Jesus das Ende unserer jetzigen Erde und auch des Himmels. Doch keine Sorge, ihr Erlösten, der HERR sorgt vor, denn:

„Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach Seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt (2. Petrus 3,13).

Der Prophet Jesaja sagt uns das gleiche, siehe Jes. 65,17:

„Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde. Und an das Frühere wird man nicht mehr denken. und es wird nicht mehr in den Sinn kommen.“

Die alte Schöpfung, die wir jetzt noch so sehr bewundern, wird vergehen, etwas viel Schöneres, eine neue Schöpfung, in der es keine Sünde mehr geben wird, wird entstehen. Der Apostel Johannes beschreibt im Buch der Offenbarung diese neue Schöpfung. Der HERR hat ihm diese Vision geschenkt, damit wir voller Hoffnung und Freude einen kleinen Vorgeschmack von dieser neuen Schöpfung bekommen können. In den letzten beiden Kapiteln der Bibel, in Offenbarung ab Kapitel 21, wird diese neue Schöpfung beschrieben, siehe Offb. 21,1+2:

 „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.“

Die alte Schöpfung ächzt und seufzt bereits jetzt. Das Endzeitszenarium von New York, der Einsturz des World Trade Centers nach diesem teuflischen Terroranschlag, vermittelt uns nur einen kleinen Eindruck von dem, was diese Welt in den letzten Tagen zu erwarten hat.

Doch wir brauchen mit unserer Schöpfung nicht mit ächzen und seufzen, als lebendige Christen gilt uns auch die Verheißung aus Jesaja 41,10:

„Fürchtet Euch nicht, fürchte Dich nicht, ich bin mit dir…“

in einer Welt voller Angst und Schrecken, siehe auch Johannes 16,33:

„In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“

Diese Welt schreit nach Trost und Hoffnung, so auch die Bild Zeitung am 12. September 2001, stellvertretend für all ihre Leser, in einer seitengroßen Schlagzeile: „Großer Gott, steh uns bei!“ Wir Christen sind da Seine Hoffnungsträger, am Ende Seiner Gnadenzeit.

Wir dürfen immer wieder dankbar sein, dass uns Jesus Sein Heil geschenkt hat, Seine Gnade und Vergebung. Deshalb ist es unsere Aufgabe heute, nicht nur fromm für uns dahin zu leuchten. Seine gute Nachricht sollen wir noch weitererzählen, solange es uns in dieser gottlosen Welt noch möglich ist, einer Welt, die bereits zum Tode verurteilt ist, siehe

Jesaja 51,6: „Der Himmel wird wie ein Rauch vergehen und die Erde wie ein Kleid zerfallen, und die darauf wohnen, werden wie Mücken dahinsterben. Aber mein Heil bleibt ewiglich.“

Wie gut, dass der HERR alles im Griff hat auf diesem sinkenden Schiff. Und wie gut, dass Seine neutestamentliche Arche, die Gemeinde, unsinkbar ist und nicht untergehen kann, auch wenn uns immer wieder neue Schreckensnachrichten und Katastrophen und Stürme umgeben. Drum, rette sich, wer kann. Mit Jesus als Steuermann segeln wir herrlichen himmlischen Ewigkeiten entgegen! Amen!

Singen wir nun zum Schluss aus Lied 800 die ersten beiden Strophen:

„Bald schon kann es sein, dass wir Gott als König sehn. Bald schon kann es sein, dass wir Gott als König sehn. Bald schon kann es sein, dass wir Gott als König sehn. Halleluja, Halleluja, unsern Gott als König sehn.

„Weinen hört dann auf, wenn wir Gott als König sehn. Sterben hört dann auf, wenn wir Gott als König sehn. Weinen hört dann auf, wenn wir Gott als König sehn. Halleluja, Halleluja, unsern Gott als König sehn.“