Unsere Hoffnung: Der HERR kommt

Predigt Jürgen

Sonntag, den 19. April 2009

Unsere Hoffnung: Der HERR kommt

(Offenbarung 21 + 22)

In einem meiner älteren Glaubenszeugnisse habe ich einmal mein Leben bei „Wort des Lebens“ am Starnberger See ganz euphorisch mit einem fast schon irdischen Paradiesleben verglichen… Das es bei uns nicht immer ganz so paradiesisch zugeht und es darüber hinaus auch noch „menschelt“,  das habe ich gerade in den letzten Wochen erlebt.  Wie gut, dass WDL eben kein Paradies auf Erden ist, denn wie sollte ich dann auch meine Kündigung noch interpretieren?!? Ich bin so froh und dankbar, dass mir der HERR hier sechzehn Jahre Brot und Arbeit geschenkt hat…Mir kam aber auch schon in den letzten Wochen der Gedanke, wie schön es doch wäre, schon bald in einem wirklichen Paradies zu leben, ohne Nöte, Ängste, Krankheiten  und Sorgen vor betriebsbedingten Kündigungen. Immerhin, im STERN, Heft 16, die Ausgabe vor Ostern 2009, machen sich die oft sehr kritischen Autoren dieser Zeitschrift Gedanken über „Das Leben nach dem Tod“. Über den christlichen Glauben schreibt der STERN folgende bemerkenswerten Sätze: „Immerhin, das lässt sich wissenschaftlich zeigen: Der Glaube an ein Leben nach dem Tod hat Auswirkungen auf ein Leben vor dem Tod. Er hilft Menschen bei der Stressbewältigung, nimmt die Angst vor Krankheiten und lässt sie die besser überstehen, wenn es sie doch erwischt. Und auch, wenn es die anderen trifft, schenkt der Glaube an ein Danach Kraft…. Religiös zu sein gehört zu unserer Natur, sagen Wissenschaftler immer häufiger. Und ihre Gewissheit steigt, je tiefer sie in unsere Gehirne eindringen  und sie experimentell befragen.“ Gibt es Überhaupt Alternativen zu dem Glauben, was könne man da überhaupt als Gegenmodell anbieten? „Eine ungeheuerlich schweigende Leere…“, schreibt dazu der STERN. 

Ach, wie schön wäre es doch, wenn der HERR schon recht bald wiederkommen würde und ich mir dann den ganzen Bewerbungsstress ersparen könnte…, denke ich dabei! Heute soll es mir vor allem um  diese Hoffnung auf Vollendung gehen, und dazu wollen wir uns einige Verse aus der Offenbarung 21 und 22 anschauen.

Nach diesen einleitenden Gedanken folgt hier eine kurze Übersicht über den Inhalt dieser Predigt:

  1. Alte Welt – neue Welt
  2. Das himmlische Jerusalem – eine vollendete Gemeinschaft mit Gott erwartet uns
  3. Unsere Hoffnung: Der HERR kommt!

Singen wir nun aus Lied 800 die erste Strophe

„Bald schon kann es sein, dass wir Gott als König sehn, bald schon kann es sein, dass wir Gott als König sehn, bald schon kann es sein, dass wir Gott als König sehn, Halleluja, Halleluja, unsern Gott als König sehn.“

Gott, der HERR, hat dereinst die Welt, in der wir leben, mit viel Liebe erschaffen. Damals war sie noch heil. Nach Seiner Schöpfung zieht unser göttlicher Vater folgendes Fazit, siehe 1. Mose 1,31

31 Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.

Einige tausend Jahre später, nach dem verhängnisvollen Sündenfall, steht diese ehemalige heile Welt vor dem Abgrund, der Mensch hat Besitz von ihr ergriffen und sie sich ihr in seiner maßlosen Gier untertan gemacht. Umweltzerstörung und Erderwärmung sind die gerade aktuellen Folgen. Der französische Dramatiker Eugene Ionesco verglich unsere Welt bereits bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele 1972 mit einem zusammenbrechenden Kartenhaus, in dem alles fraglich geworden sei: „Ich glaube, es gibt keinen Ausweg. Die Millionen Produkte, die Meer, Himmel und Erde verseuchen, sind so zahllos, werden sich weiter vervielfachen und alles vernichten… Und noch mehr als die unserer Kontrolle entgleitende Technik, wird uns die Summe unserer zügellos gewordenen Begierden zur explosionsartigen Katastrophe führen und Angst, Ekel, Trauer und Schrecken verbreiten.“

Auch Gottes Wort spricht davon, dass diese alte Welt vergehen wird und zeigt uns aber darüber hinaus in der Offenbarung wunderbare und großartige Perspektiven einer neuen himmlischen und irdischen Weltordnung.

Lesen wir aus der Offenbarung des Johannes 21, 1-8

1 Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr.

2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.

3 Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und  sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein;

4 und  Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.

5 Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!

6 Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.

7 Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein.

8 Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner, deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.

Diese Aussagen des Johannes im Buch der Offenbarung stehen in einem Zusammenhang mit einer sehr schlimmen Zukunftserwartung. Johannes schreibt dieses Buch in einer Zeit schwerer Krisen für die ersten Christengemeinden. In dieser Zeit haben es die Menschen, die sich zu Jesus Christus bekennen, schwer. Römische Kaiser verlangen eine geradezu göttliche Verehrung von ihren Untertanen. Dem konnten und wollten viele Christen sich nicht beugen. Da tröstet Johannes sie mit einer Schau von einer neuen Welt. Und auch für uns sind diese Zeilen zum Trost geschrieben, uns allen, die Seine Gnade und Vergebung angenommen haben. Es kommen viel, viel bessere Zeiten auf uns zu, in Seiner himmlischen Herrlichkeit, entweder nach unserem Heimgang oder auch nach der Entrückung, wenn wir die Gnade der späten Geburt erleben dürfen und dabei sind, wenn der HERR wiederkommt, um die Seinen abzuholen.

In Vers acht ist allerdings die Rede davon, dass nicht alle in Gottes neue Stadt passen. Mörder, Lügner, Feige, Ungläubige haben keinen Zutritt. Stadtrecht haben nur solche, die zu Gott gehören. Keiner kann sich da hinein kaufen. Wohnrecht haben nur jene, die im „Buch des Lebens“ stehen. Damit ist die Perspektive klar beschrieben: Entweder Bürger der Stadt Gottes werden – oder vor der Tür bleiben müssen.

Das Ziel Gottes mit uns und der Welt ist die Erneuerung, siehe

5 Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu!

Johannes sieht eine Welt, die niemand kennt, und er beschreibt sie mit Worten aus unserer Welt: Eine Stadt ohne Gewalt, ohne Umweltprobleme, ohne Sterben, siehe Vers 4

4 und  Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.

Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, wie eine Mutter die Tränen ihrer Kinder trocknet. Die Tränen derer, die heute noch sagen: „Meine Stadt ist ein Dschungel aus Asphalt und Beton, wo der Joint kreist und die Spritze herrscht und der Alkohol den Freund ersetzt…“ Am letzten Mittwoch haben wir auch München als solch eine Stadt kennengelernt, als die „Soulsaver“ bei uns waren und uns ihre christliche Drogenarbeit vorstellten…

Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen… Die Tränen derer, die Unrecht leiden… Die Tränen derer, die der Tod von uns gerissen hat… Der Tod wird dort nicht mehr sein, keine Friedhöfe mehr, keine Gräber und Totenfelder. Das Geschrei verstummt, das Geschrei der Vergewaltigten, der Verwundeten und Misshandelten. Der Schmerz verstummt. Keine Kriege mehr. Menschen leben, nicht mehr als Amerikaner und Russen, nicht mehr als Katholiken und Protestanten, nicht mehr als Araber und Israeli, sondern als Kinder Gottes.

5 Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!

Aber – ist das nicht alles Träumerei? Zu schön, um wahr zu sein? Ist das nicht Illusion, Spiegelung unserer Wünsche? Wer steht denn für diese Vision?

…der auf dem Thron saß…

Jesus selbst! Wo Jesus seinen Fuß hinsetzte, entstand eine Spur der neuen Wirklichkeit. Dies geschieht bis heute. Traurige werden fröhlich. Kranke gesund. Hungrige satt. Reiche kehren um. Durch Christus hat unser Neuwerden schon begonnen. Wir dürfen Ihn im Glauben immer wieder erleben!

Auch Martin Luther King lebte in dieser neuen Hoffnung und führte den Protest der Farbigen gewaltlos an. Kurz vor seiner Ermordung in Memphis redete er: „Ich möchte, dass ihr wisst: Wir werden Gottes Reich erreichen. Daher bin ich heute glücklich. Ich mache mir über nichts Sorgen. Meine Augen haben die Herrlichkeit des kommenden HERRN gesehen!“

Im Glauben dürfen wir auch heute schon in Gottes Herrlichkeit leben, die uns unsichtbar von allen Seiten umgibt. Wie schön wird es erst dann erst im himmlischen Jerusalem sein?!?

Singen wir nun die zweite Strophe aus Lied 800:

„Weinen hört dann auf, wenn wir Gott als König sehn, sterben hört dann auf, wenn wir Gott als König sehn, weinen hört dann auf, wenn wir Gott als König sehn. Halleluja, Halleluja, unsern Gott als König sehn. Steht vor uns manches große Hindernis, türmt sich auf manche große Schwierigkeit. Gott weiß davon, seine Kraft trägt uns durch, bis wir dann mit Ihm leben ohne Zeit.“

In Offenbarung 21, 5 haben wir es gelesen…

5 …Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!

…und jetzt kommt, wie das vor sich geht! Lesen wir weiter, die Verse 9 – 11

9 Und es kam zu mir einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen mit den letzten sieben Plagen hatten, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir die Frau zeigen, die Braut des Lammes.

10 Und er führte mich hin im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem herniederkommen aus dem Himmel von Gott,

11 die hatte die Herrlichkeit Gottes; ihr Licht war gleich dem alleredelsten Stein, einem Jaspis, klar wie Kristall;

Der Seher Johannes wird entrückt im Geist, das heißt, er erhält eine Vision, in der ihm Dinge gezeigt werden, die niemand sonst kennt. Ein Engel spricht dabei zu ihm

9  …Komm, ich will dir die Frau zeigen, die Braut des Lammes.

Das Bild der Braut wird in den folgenden Versen durch das Bild von der Stadt Jerusalem ersetzt. Jerusalem kommt vom Himmel. Gottes Lichtglanz erfüllt alles.

Das die Braut, dass die Gemeinde Jesus ein Bild des Tempel Gottes ist, hier der Stadt Gottes, findet sich auch vor allem bei Paulus im neuen Testament.

1Kor. 3,16 Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?

1Kor 6,19 Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört?

Diese Stadt ist das Gegenbild zur Stadt, die die Bibel als „Hure Babylon“ (Offb 17) bezeichnet. Hier, im himmlischen Jerusalem, ist Gott mit Seiner Gemeinde anwesend. Nun wird dieses neue Jerusalem beschrieben, siehe Offb 21, ab Vers 12

12 Sie hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore und auf den Toren zwölf Engel und Namen darauf geschrieben, nämlich die Namen der zwölf Stämme der Israeliten:

13 von Osten drei Tore, von Norden drei Tore, von Süden drei Tore, von Westen drei Tore.

14 Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine und auf ihnen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes.

Dieses himmlische Jerusalem hat 12 Tore, je drei pro Himmelsrichtung und auch 12 Grundsteine. Auf den Toren sind die Namen der zwölf Stämme Israels geschrieben, und auf den 12 Grundsteinen die Namen der zwölf Apostel Jesus. In dieser neuen Stadt werden die Gläubigen aus dem Alten Testament leben zusammen mit der neutestamentlichen Gemeinde von Jesus. Und diese neue goldene Stadt, das himmlische Jerusalem, ist riesengroß, siehe

16 Und die Stadt ist viereckig angelegt, und ihre Länge ist so groß wie die Breite. Und er maß die Stadt mit dem Rohr: zwölftausend Stadien. Die Länge und die Breite und die Höhe der Stadt sind gleich.

17 Und er maß ihre Mauer: hundertvierundvierzig Ellen nach Menschenmaß, das der Engel gebrauchte.

Zwölftausend Stadien Kantenlänge hat diese Stadt, dieses neue Jerusalem ist also so groß wie ein riesiger Würfel mit etwa 2000 km Länge pro Seite…, also von der Grundfläche mehr als zehn so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Mit der Größe Deutschlands verglichen, passen also auf diese Grundfläche von 4 Millionen Quadratkilometer mindestens 830.000.000 Millionen Einwohnen, das sind etwa 230 Einwohner pro Quadratkilometer… Und dann ist da ja auch noch die Höhe von 2000 km… 2000 km Länge mal 2000 km Breite mal 2000 km Höhe, das sind vier Millionen Kubikkilometer, eine unvorstellbar hohe Zahl an Quadratmetern Wohnfläche kommt dabei heraus…  Wenn wir jetzt weiter hochrechnen und mal annehmen, dass pro Kilometer Höhe noch mal 830.000.000 Millionen Einwohner Platz hätten, dann wäre mehr als ausreichend Platz für 1.660 Milliarden Einwohner, also für mindestens 1,66 Billionen Gläubige… Es ist also wirklich genug Platz für alle da! Und noch ein Zahlenbeispiel: Eine Billion Euro, bestehend aus 500-€-Scheinen, hätte aufeinandergestapelt eine Höhe von etwa 210 Kilometern…

Jesus sagt selbst zu seinen Jüngern, siehe Johannes 14

2 In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn’s nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten?

3 Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin.

Denn, siehe Philipper 3, 20

20 Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus

Unser Lebensvollendung ist eine ewige Gemeinschaft mit unserem auferstandenem HERRN Jesus, mit Seinem himmlischen Vater, in Gemeinschaft mit Seinem Heiligen Geist und all den Engeln und Millionen von Gläubigen in Seinem himmlischen Reich, welches natürlich nicht nur aus diesem neuen himmlischen Jerusalem besteht…

Dieses himmlische Jerusalem ist geprägt von erlesener Kostbarkeit, übermächtiger Größe und harmonischer Schönheit, siehe

18 Und ihr Mauerwerk war aus Jaspis und die Stadt aus reinem Gold, gleich reinem Glas.

19 Und die Grundsteine der Mauer um die Stadt waren geschmückt mit allerlei Edelsteinen. Der erste Grundstein war ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalzedon, der vierte ein Smaragd,

20 der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sarder, der siebente ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst.

21 Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen, ein jedes Tor war aus einer einzigen Perle, und der Marktplatz der Stadt war aus reinem Gold wie durchscheinendes Glas.

22 Und ich sah keinen Tempel darin; denn der Herr, der allmächtige Gott, ist ihr Tempel, er und das Lamm.

Es wird dort keine stellvertretenden kultischen Symbole mehr geben wie einen alten Tempel im alten Jerusalem…, denn der HERR, der allmächtige Gott und Sein Sohn Jesus Christus, das Lamm, sind ihr geistlicher Mittelpunkt und Tempel.

23 Und die Stadt bedarf keiner Sonne noch des Mondes, dass sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm.

24 Und die Völker werden wandeln in ihrem Licht; und die Könige auf Erden werden ihre Herrlichkeit in sie bringen.

25 Und ihre Tore werden nicht verschlossen am Tage; denn da wird keine Nacht sein.

Sonne und Mond wird es nicht mehr geben, der HERR wird uns dafür leuchten. Die Mauern und Tore werden nicht mehr verschlossen sein, sie haben keine Grenzfunktion mehr, ein neues Miteinander der Bewohner wird so möglich. Der Unterschied zwischen Tag und Nacht wird auch nicht mehr sein. Das bedeutet ganz praktisch die Aufhebung der Zeit, es geht hinein in alle Ewigkeit…

27 Und nichts Unreines wird hineinkommen und keiner, der Greuel tut und Lüge, sondern allein, die geschrieben stehen in dem Lebensbuch des Lammes.

Nichts Gemeines und Unreines, keine Sünde wird es im himmlischen Jerusalem mehr geben, sondern nur noch Reines. Die Gerichte sind vorbei. Der Spreu ist vom Weizen getrennt. Wir, die wir im Lebensbuch des Lammes stehen, können nicht mehr sündigen. Was für eine großartige Vorstellung für uns, wir werden doch jetzt noch immer wieder in dieser alten Welt von der Sünde verführt… Die Anwesenheit und die Heiligkeit des lebendigen Gottes lässt im himmlischen Jerusalem keine teuflischen Verführer mehr zu und wird uns bis in alle Ewigkeit in Reinheit und Heiligkeit bewahren!

Singen wir nun aus Lied 800 die dritte Strophe:

„Bald schon kann es sein, dass wir Gott als König sehn, bald schon kann es sein, dass wir Gott als König sehn, bald schon kann es sein, dass wir Gott als König sehn, Halleluja, Halleluja, unsern Gott als König sehn.“

Deshalb darf es unser größter Wunsch sein: Ja, HERR, komm bald…! Der HERR sagt es selbst von sich voraus, lesen wir nun die letzten Verse im Buch der Offenbarung.

7 Siehe, ich komme bald. Selig ist, der die Worte der Weissagung in diesem Buch bewahrt.

Die Rede geht nun über in die direkte Rede von Jesus. Sein baldiges Kommen steht vor der Tür. Die Ankündigung Seiner Wiederkunft findet sich sechsmal in der Offenbarung und stellt einen Hauptinhalt des ganzen Buches dar.

8 Und ich, Johannes, bin es, der dies gehört und gesehen hat. Und als ich’s gehört und gesehen hatte, fiel ich nieder, um anzubeten zu den Füßen des Engels, der mir dies gezeigt hatte.

9 Und er spricht zu mir: Tu es nicht! Denn ich bin dein Mitknecht und der Mitknecht deiner Brüder, der Propheten, und derer, die bewahren die Worte dieses Buches. Bete Gott an!

Angesichts dieser überwältigenden Erfahrung möchte Johannes niederfallen vor dem Engel und ihn anbeten. Nicht doch! Dieser Engel ist doch ein Mitknecht. Wir alle sind Gottes Diener, es ist kein besonderer Stand von Heiligkeit vorgesehen. Gott allein gehört die Ehre.

10 Und er spricht zu mir: Versiegle nicht die Worte der Weissagung in diesem Buch; denn die Zeit ist nahe!

Hier wird ein wesentlicher Unterschied zu früheren Apokalypsen deutlich. Diese wurden versiegelt, das heißt, sie enthielten eine Botschaft, die zur Zeit der Entstehung noch verborgen bleiben muss (zum Beispiel Daniel 8,28). Die Offenbarung dagegen ist für die Veröffentlichung in der Gemeinde bestimmt.

11 Wer Böses tut, der tue weiterhin Böses, und wer unrein ist, der sei weiterhin unrein; aber wer gerecht ist, der übe weiterhin Gerechtigkeit, und wer heilig ist, der sei weiterhin heilig.

Und da die Zeit schon so sehr dem Ende entgegengeht, wird auch eine Bekehrung von Sündern nicht mehr erwartet. Wir müssen diese Aussage wohl aus der Situation ihrer damaligen Bedrängnis verstehen.

12 Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, einem jeden zu geben, wie seine Werke sind.

Diese Naherwartung der Wiederkunft Jesu ist das Allergewisseste, aber wir können und dürfen sie nicht berechnen. Wir wissen weder Tag noch Stunde.

13 Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.

Jesus sagt dies von sich und spannt dabei einen gewaltigen Bogen von der Schöpfung bis zur Vollendung in der Offenbarung. Er ist dem Vater gleich, dem himmlischen Vater, der über sich folgenden Aussagen in der Offenbarung macht:

1,8 Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr

21,6 Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende.

Lesen wir noch die Schlussverse in der Offenbarung

20 Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald. – Amen, ja, komm, Herr Jesus!

21 Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen!

Diese Gnade, diese Heilsgewissheit, diese Hoffnung auf ein ewiges Leben kann in uns eine Gelassenheit bewirken, eine Gelassenheit, dass Gott das Unvollkommene und Unvollendete  in unserem Leben vollenden wird! Wir dürfen zuversichtlich sein, dass unsere Arbeit, auch und trotz der vielen Rückschläge nicht vergeblich ist. Diese Gnade und diese Hoffnung schenkt uns auch die Erwartung, dass der Tod nicht das letzte ist, dass unser Leben, wenn es enden wird, bewahrt und auferweckt wird in die Ewigkeit Gottes hinein. Diese Gnade schenkt uns die Gewissheit, dass nichts uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Jesus Christus ist, unserem HERRN. Jesus Christus, Alpha und Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende der Weltgeschichte… Das heißt: Die Realität des ganzen Kosmos und die meines kleinen Lebens sind eingebettet in Ihm, gehalten von Ihm!

20 …ja, komm, Herr Jesus!

21 Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen!

Amen!

Singen wir nun zum Schluss das Lied 225

„Wenn nach der Erde Leid, Arbeit und Pein, ich in die goldenen Gassen zieh ein, wird nur das Schaun meines Heilands allein Grund meiner Freude und Anbetung sein. Das wird allein Herrlichkeit sein, das wird allein Herrlichkeit sein, wenn frei von Weh ich Sein Angesicht seh, wenn frei von Weh ich Sein Angesicht seh.

Wenn dann die Gnade, mit der ich geliebt, dort eine Wohnung im Himmel mir gibt, wird doch nur Jesus und Jesus allein, Grund meiner Freude und Anbetung sein. Das wird allein Herrlichkeit sein, das wird allein Herrlichkeit sein, wenn frei von Weh ich Sein Angesicht seh, wenn frei von Weh ich Sein Angesicht seh.

Dort vor dem Throne im himmlischen Land, treff ich die Freunde, die ich hier gekannt; dennoch wird Jesus und Jesus allein, Grund meiner Freude und Anbetung sein. Das wird allein Herrlichkeit sein, das wird allein Herrlichkeit sein, wenn frei von Weh ich Sein Angesicht seh, wenn frei von Weh ich Sein Angesicht seh.“