Jerusalem

 

                                                     Die Gemeinde Jerusalem

                                                           ApGesch 2, 37 – 47

                                                  Predigt Jürgen 9. Februar 1997

 

Vor 16 Jahren noch existierte die Saddleback Gemeinde von Lake Forest ohne feste Gemeinderäumlichkeiten. Es war eine winzige Hauskreisgemeinde um den Pastor Rick Warren. Seit Anfang 1980 trafen sich diese Geschwister an insgesamt 79 verschiedenen Stellen in fünf verschiedenen Orten. Immer wieder wächst diese Gemeinde aus ihren Räumlichkeiten heraus, sie zieht in Schulen, Warenhäuser, Country Clubs und sogar auch in ein großes Zelt um. Insgesamt gründet Saddleback 26 Tochtergemeinden. Im Dezember 1992 kauft diese Gemeinde fast 300.000 qm Land für 9 Millionen Dollar, darauf errichtet sie auf etwa 100.000 qm Parkplätze und stellt  darauf ein gigantisches Zelt auf für insgesamt etwa 11.000 regelmäßige Besucher! Dann, 1994, gibt die örtliche Behörde bekannt, daß sich die Gemeinde aus Sicherheitsgründen nicht mehr länger im Zelt treffen darf. Und so wird gespendet und gesammelt, bis zum Stichtag, sechs Wochen später. Mit dieser Kollekte soll ein festes Gebäude auf diesem Gelände errichtet werden. Diese Kollekte ist das größte Opfer, welches jemals von einer einzelnen Gemeinde gegeben worden war!

Ohne irgendwelche Reklametricks anzuwenden, entwickelt Warren eine Spendenaktion mit dem Namen „Zeit zu bauen“, die sich auf sechs Fundamente gründet, nämlich Glaube, Hoffnung, Liebe, Verbindlichkeit, Großzügigkeit und Opferbereitschaft. Nach sechs Wochen ist das Wunder geschehen, mehr als 23,5 Millionen Dollar sind zusammengekommen!

Wie sehen hier typische Spender aus? Da gibt es einen Jungen, der verspricht, für die nächsten drei Jahre wöchentlich einen Dollar zu geben, da gibts die arbeitslose Frau, die verspricht, wöchentlich 7 Dollar zu spenden, da gibts die Familie, die ihre Lebensversicherung spendiert, da gibts den Mann, der seinen Fernseher verkauft und da gibt es auch ein reiches Paar, welches 1 Million Dollar hergibt, um ein ähnlich hohes Opfer zu bringen.  Diese Gemeinde benötigt vier Panzerwagen, um dieses Opfer zur Bank zu bringen. Das Kleingeldopfer der Kinder wiegt über eine Tonne, und die automatische Geldzählmaschine dieser Bank, die 6000 Münzen pro Minute zählen kann, benötigt etwa 17 Stunden, um alles zu zählen!

Etwas weniger als ein Jahr später, am 16. September 1995, zieht diese Gemeinde in ein neues, 3.100 Sitze fassendes schuldenfreies Gemeindezentrum um, und seit diesem Spendenwunder konnten über 1.200 neue Gläubige getauft werden!

Ich habe, vielleicht ein wenig holprig, aus einem amerikanischen Artikel übersetzt, der 1996 erschienen ist. Gerne kann ich diesen Originalartikel weitergeben, mit Telefon- und Internetnummer.

Ein großes Wunder ist geschehen! Aus einer hauskreisähnlichen Gemeinde im Wohnzimmer von Pastor Warren ist innerhalb von 16 Jahren eine riesige Gemeinde mit 26 Töchtern entstanden.  Ist eine solche großartige Erweckung nur im Lande der unbegrenzten Möglichkeiten möglich? Wir hier in Wolfratshausen sind innerhalb der letzten zehn Jahre auch immerhin einmal umgezogen, in größere Räumlichkeiten, aber ich habe den Eindruck, daß wir hier als Geschwister  in Wolfratshausen immer weniger werden! Könnte es nicht auch sein, daß uns der HERR hier in Oberbayern auch eine permanente Erweckung schenken möchte? Nichts ist Ihm unmöglich!

Es geht heute nicht um eine Predigt nach dem Motto „Geben ist seliger als nehmen“ (Apostelgeschichte 20, 35), vielleicht ist hier dieser Eindruck entstanden. Es geht um Gemeindewachstum, und damit geht es um eine Stadt und auch um eine christliche Gemeinde, welche in der Bibel insgesamt 778 Male erwähnt worden ist, zumindest in der Luther – Übersetzung! Im letzten Jahr hat diese Stadt ihr 3000 jähriges Bestehen feiern können. Es geht um Jerusalem! Wir haben uns im letzten Jahr die sieben Sendschreiben gemeinsam angeschaut. Und nun, am Ende dieser Reihe, möchte ich uns als besonderes Schmankerl einmal die Gemeinde Jerusalem ans Herz legen! Hier können wir in Vergangenheit und Gegenwart und auch zukünftig Erweckung und Gemeindewachstum beobachten! In Jerusalem ist die erste neutestamentliche Gemeinde entstanden, gleich nach den Pfingstereignissen, nach dem Kommen des Heiligen Geistes! Vielleicht können wir etwas von Jerusalem lernen? Erinnern wir uns, lesen wir nun am Anfang aus Apostelgeschichte 2 die Verse 37 – 47.

37  Als sie aber das hörten (über die Pfingstereignisse), ging’s ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den andern Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun? 38 Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des heiligen Geistes. 39 Denn euch und euren Kindern gilt diese Verheißung, und allen, die fern sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird. 40 Auch mit vielen andern Worten bezeugte er das und ermahnte sie und sprach: Laßt euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht! 41 Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen; und an diesem Tage wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen. 42 Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. 43 Es kam aber Furcht über alle Seelen, und es geschahen auch viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. 44 Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam.

45 Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nachdem es einer nötig hatte. 46 Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen 47 und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.“

Nach diesen einleitenden Gedanken möchte ich uns nun eine kurze Gliederung geben von dem, was uns heute hier erwartet.

 

B  Hauptteil – Jerusalem, eine Stadt voll von Verheißungen

  1. Jerusalem zur Zeit der ersten Gemeinde   
  2. Jerusalem heute
  3. Jerusalem in nicht allzu ferner Zukunft

 

C Schlußgedanke – Erweckung, auch in Wolfratshausen möglich?

 

Singen wir nun aus dem Lied 360 die erste Strophe

„Herr, wir bitten, komm und segne uns; lege auf uns Deinen Frieden! Segnend halte Hände über uns! Rühr uns an mit Deiner Kraft! In die Nacht der Welt hast Du uns gestellt, Deine Freude auszubreiten. In der Traurigkeit, mitten in dem Leid, laß uns Deine Boten sein!“

In Jerusalem geschieht Erweckung. 3000 Seelen hat der HERR Jesus an nur einem Tage der Gemeinde Jerusalem hinzugefügt, wir haben es gerade gelesen.

Jerusalem, die so genannte `Stadt des Friedens‘ war früher die `Stadt des Salimu‘, einer ammonitischen Gottheit. Der Ort ist seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. besiedelt. Zum ersten Male in der Heiligen Schrift wird Jerusalem im Buch Josua erwähnt. Als die Israeliten ins Land Kanaan eindringen, wird Jerusalem von Jebusitern bewohnt. Als David etwa 400 Jahre später König wird, erobert er mit seinen Männern diese Festung Jerusalem auf dem Berg Zion, Jerusalem wird zur Stadt Davids. Im Jahre 587 v Chr. zerstört Nebudkadnezar , den Gott als Werkzeug Seiner Vergeltung benutzt, die Stadt Jerusalem. Jerusalems letzte größere Zerstörung geschieht im Jahre 70 n. Chr. durch Titus und seine römischen Legionen. Flucht und Versklavung beschleunigt seitdem die Ausbreitung der Juden weltweit. Die Verheißungen der Bibel haben sich erfüllt, durch die Jahrhunderte sind die Juden  ein eigenständiges Volk, eine eigene ethnische Gruppe geblieben. Die Verheißungen der Schrift haben sich erfüllt, Gott hat sein Volk in Sein Land zurückgebracht, 1948 wird der Staat Israel gegründet.

778 Male wird Jerusalem in der Bibel erwähnt, im Koran dagegen kein einziges Mal. Dennoch gilt Jerusalem auch als drittheiligste Stadt des Islam, nach Mekka und Medina.

Im zweiten Kapitel der Apostelgeschichte lesen wir, wie die christliche Gemeinde Jerusalem entstanden ist, nämlich zunächst einmal durch Mission. Petrus und die anderen Apostel haben sich nämlich konsequent an den Missionsbefehl gehalten, wie er ihnen kurz vorher verkündet worden ist, ich lese aus Matthäus 28,

 „19 Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes 20 und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“

 Genau das haben die Apostel gemacht. Nachdem der Heilige Geist mit Seiner sogenannten Ausgießung die heutige Gnadenzeit eingeläutet hat, haben die Jünger Jesu die Menschen in Jerusalem zur Buße aufgerufen, zur Umkehr. Voller Feuer, mit brennendem Herzen beschwören sie das Volk geradezu, sich erretten zu lassen, Jesus anzunehmen und sich taufen zu lassen! Sie haben damals sicherlich noch keinen Büchertisch dazu gehabt, aber dafür können sie voller Begeisterung von Jesus erzählen! Und was ist die Folge? An einem einzigen Tage bekehren sich etwa 3000 Menschen aus Jerusalem! So einfach ist Erweckung damals gewesen – so einfach ist Erweckung heute, denken wir da an unsere Saddleback – Gemeinde von Lake Forest. die innerhalb von nur 16 Jahren auf über elftausend Besucher angewachsen ist. Auch wir haben hier in Wolfratshausen die gleichen Grundvoraussetzungen wie damals in Jerusalem und heute in Saddleback: Der Heilige Geist wirkt auch heute noch genauso wie damals in einer fast unbekehrten Welt. Gott ändert sich nicht. Der Heilige Geist ist der gleiche geblieben, nur unser Temperament, die Begeisterungsfähigkeit für Jesus ist anscheinend in den zweitausend Jahren sehr erlahmt, unser Eifer ist fast  zum Erliegen gekommen. Auch viele bekehrte Christen drehen sich häufig nur noch um sich selbst, denken nicht mehr an die Mission, an den Aussendungsbefehl – und dabei brauchen wir ja gar nicht die ganze Welt auf einmal erreichen, sondern nur unsere Nachbarn in unserer Stadt, wie es auch die Jünger in Jerusalem tun! Und 3000 Menschen werden hinzugefügt…! Die weltweite erfolgreiche Ausbreitung des Islams heute wäre ohne eine konsequente persönliche Evangelisation der Mohammedaner sicherlich nicht zustandegekommen. Die feindlichen Truppen des Teufels sind diszipliniert, glauben und gehorchen diesem Verblender mit Haut und Haaren, bis hin zum Märtyrertod. Als Vorkämpfer Jesu, als Wegbereiter vor Seinem zweiten Kommen, kann man uns hingegen fast vergessen. Wir streiten uns lieber auf allen möglichen Ebenen um dritt- oder viertrangige theologische Nebensächlichkeiten, anstatt auf die Straße zu gehen, uns aussenden zu lassen, um Jesus auch so zu gehorchen!

Wie können wir es besser machen? Kehren wir doch zu den Wurzeln zurück, die Gemeinde Jerusalem macht es uns vor! Ich lese noch einmal den Vers

„42 Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.“

und die Verse

„46 Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen 47 und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.“

 Die Geschwister in Jerusalem bleiben dran, halten fest und lassen sich nicht von den täglichen Alltagssorgen gefangennehmen.

Sie bleiben in der Lehre. Sie informieren sich bei den Aposteln über Jesus, was Er tut, will und erleidet. Sie lernen, das Leben, Leiden und Auferstehen Jesu im Lichte des alten Testamentes zu begreifen. Sie vertrauen deshalb den geschriebenen Verheißungen. Sie lassen sich korrigieren von den Ältesten. Sie folgen so Jesus nach, alle, nicht nur einige wenige. Wir haben hier am Dienstag abend die Bibelstunde, schade, daß immer nur so wenige kommen können.

Diese Geschwister in Jerusalem bleiben auch in der Gemeinschaft. Als Gemeinde gehören sie einem Leib an, sind Geschwister und gehören so zusammen und können so so oft wie möglich füreinander da sein, in guten wie in weniger guten Tagen. Alle, nicht nur einige wenige. Wie schön, daß sich die Geschwister hier auch bei uns häufig im privaten Rahmen und in Hauskreisen treffen können.

Diese Geschwister bleiben im Brotbrechen. Sie erkennen in diesen regelmäßigen Gedächtnismahlen, daß Jesu Sterben ihnen  gilt, so wahr jetzt das Brot auf ihrer Zunge gilt. Sie glauben, daß Jesu Vergebung ihnen gilt, so wahr jetzt der Wein die Kehle herunterrinnt. Sie bleiben alle im Brotbrechen, nicht nur einige wenige.

Diese Geschwister in Jerusalem bleiben im Gebet. Sie können alles, was sie bewegt, miteinander und füreinander gemeinsam vor Gott bringen. Wenn sie in Seinem Namen versammelt sind, ist Jesus in ihrer Mitte. Sie bleiben alle im Gebet, nicht nur einige wenige. Davon lesen wir hier nichts. Bei uns ist der Gebetsabend am Donnerstag jedoch nur sehr schwach besucht.

Auch opfern die ersten Christen viel Zeit und Geld, um sich um ihre Nächsten zu kümmern, wir lesen es auch hier. Alle, nicht nur einige wenige. Es ist schön, daß auch die meisten unserer Geschwister viel Kraft und auch Geld in die Gemeinde investieren.

Diese intensive geistliche Gemeinschaft der ersten Christen in Jerusalem wird natürlich in der Umgebung sichtbar, sie ´fanden Wohlwollen beim ganzen Volk`, heißt es hier. Wenn Christen eindeutig Jesus nachfolgen, in der Familie, im Betrieb, in der Nachbarschaft, in der Umgebung, dann hat das Folgen, dann geschieht Erweckung! So einfach war es, so einfach ist es!

Singen wir jetzt die Strophe 2 aus Lied 360

„Herr, wir bitten, komm und segne uns; lege auf uns Deinen Frieden! Segnend halte Hände über uns! Rühr uns an mit Deiner Kraft! In die Schuld der Welt hast Du uns gestellt um vergebend zu ertragen, daß man uns verlacht, uns zu Feinden macht, Dich und Deine Kraft verneint. Herr, wir bitten…“

Jerusalem heute – finden wir auch hier Erweckung? Vor knapp 2000 Jahren gab es einige Zehntausend messianische Juden in Jerusalem. Vor 20 Jahren lebten nur noch einige vereinzelte messianische Juden hier. Für ungläubige Juden bedeutet das Christentum zunächst nur Kreuzzüge und Antisemitismus. Zwei neue Gesetze werden zur Zeit im Knesset, dem israelischen Parlament, beraten: 1. Evangelistische Aktivitäten sollen verboten werden und 2. Messianische Juden sollen gesetzlos werden, außer Gesetz gestellt werden, ohne Rechte…, wie es ein gläubiger Journalist aus erster Hand vor einigen Wochen in München vortrug. Die Israelis werden dagegen immer abergläubischer, viele verneigen sich z. B. vor toten Knochen. Amulette sind ein Verkaufsrenner, das Volk ist verstockt, dazu lese ich aus dem Römerbrief 11, Vers 

„7 Wie nun? Was Israel sucht, das hat es nicht erlangt; die Auserwählten aber haben es erlangt. Die andern sind verstockt, 8 wie geschrieben steht (Jesaja 29,10): Gott hat ihnen einen Geist der Betäubung gegeben, Augen, daß sie nicht sehen, und Ohren, daß sie nicht hören, bis auf den heutigen Tag.“

In Israel ist es heute modern, in den östlichen Religionen Gott zu suchen…  Orthodoxe Juden dagegen kämpfen nicht gegen die Satanisten und Esoteriker, sondern gegen die evangelikalen, messianischen Juden… Jesus, der Eckstein!  Nichts desto trotz wächst die Zahl der christlichen Gemeinden ganz enorm. In Jerusalem gibt es heute 16 messianische Gemeinden, einige Dutzend soll es bereits in ganz Israel geben. Weltweit wird die Zahl der gläubigen Juden auf bis zu eine halben Million geschätzt. Das ist eine Erweckung!  Viele Gemeinden in Israel werden von russisch sprechenden jüdischen Einwandern gegründet. Ein evangelikales Missionswerk mit Sitz bei Hamburg kümmert sich heute dadrum, daß pro Monat etwa 4000 russische Juden von Odessa in Rußland nach Israel verschifft werden, in das Land ihrer Väter heimgeholt werden. Die allermeisten russischen Juden haben in der Zeit ihrer schweren Verfolgung unter Lenin und Stalin jeglichen Glauben und jegliche Tradition verloren. Aber Gott holt Sein Volk heim, wie es schon in Jeremia 16 verheißen ist. Ich lese die Verse 14 und 15.

„14  Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, daß man nicht mehr sagen wird: »So wahr der HERR lebt, der die Israeliten aus Ägyptenland geführt hat«, 15 sondern: »So wahr der HERR lebt, der die Israeliten geführt hat aus dem Lande des Nordens und aus allen Ländern, wohin er sie verstoßen hatte.« Denn ich will sie zurückbringen in das Land, das ich ihren Vätern gegeben habe.“

Heute gibt es etwa 5000 – 6000 messianische Juden in Israel, und ihre Zahl wächst täglich!  Sogar auf den Golanhöhen, dem umstrittenen und strategisch wichtigen Wasserreservoir im Nordosten Israels, gibt es eine kleine Gemeinde.

Erweckung heute in Israel. Ich kann mir gut vorstellen, daß da ein äußerlich armseliges Häuflein messianischer Juden regelmäßig zusammenkommt und zusammenbleibt in der Lehre, in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten. Und solch eine Liebe untereinander erweckt auch Freunde und Nachbarn!

Die Israelis haben bei der Gründung ihres Staates ein dürres Land aus Felsen, trockener Erde und Sumpf übernommen, welches jahrhundertelang nur sehr wenig für seine arabischen Bewohner abgeworfen hat, und sie verwandelten es zurück in ein Land, in welchem „Milch und Honig“ überfließt. Und mit der Fruchtbarkeit des Landes entstehen, zum großen Neid und Ärger der arabischen Nachbarn, auch moderne Städte. Die spirituelle Anziehungskraft dieser „Heiligen Stadt“ Jerusalem ist heute enorm. Jerusalem  wird von etwa einer Milliarde Katholiken, einer Milliarde Moslems und 400 Millionen Orthodoxen in Ehren gehalten…!

Im Lauf der Jahrhunderte entwickelte sich in der römischen Kirche die Vorstellung, die Juden müßten verfolgt und sogar umgebracht werden, weil sie Christus gekreuzigt haben. Sie hätten demnach keinen Anspruch mehr auf das gelobte Land, welches nun der römisch-katholischen Kirche gehöre. Die römische Kirche betrachtet sich sogar selbst als das neue Israel Gottes. Folglich war der Vatikan dem Staat Israel bisher nicht wohlwollend gesinnt. Im Jahre 1904 sagte Papst Pius X. zu Theodor Herzl, dem Begründer der zionistischen Bewegung: „Die Hebräer haben niemals unseren Herrn anerkannt. Deshalb können wir das hebräische Volk nicht anerkennen.“ Die katholische Kirche benötigt 47 Jahre, bis sie im Jahre 1995 die Rechtmäßigkeit des Staates Israel anerkennt. 

Das zweite vatikanische Konzil trifft die überraschende Aussage: „Der Heilswille umfaßt aber auch die, welche den Schöpfer anerkennen, besonders die Muslime, die sich zum Glauben Abrahams bekennen und mit uns den einen Gott anbeten, den barmherzigen, der die Menschen am Jüngsten Tag richten wird.“  Ist Allah gleich dem allmächtigen Gottvater, Gottsohn und Heiligem Geist? Unser Gott ist dreifaltig, Allah dagegen hat zum Beispiel keinen Sohn, Er ist einfältig! Der Islam lehnt unser Glaubensfundament ab, daß Jesus mit uns am Kreuz gestorben ist, Sure 4, 156 besagt: „Doch ermordeten sie ihn nicht und kreuzigten sie ihn nicht, sondern einen ihn Ähnlichen….“ Kein Götze ist mit unserem Gott vergleichbar!

Die Wiedergeburt des jüdischen Staates mitten zwischen den arabischen Ländern stellt einen direkten Widerspruch zur islamischen Lehre dar. Hat Allah nicht mit dem jüdischen Volk abgeschlossen? Und wenn Allah alle Dinge vorherbestimmt hat, wie ist es dann möglich, daß es einen jüdischen Staat gibt? Die größte Demütigung für die Muslime ist, daß Jerusalem die Hauptstadt dieses jüdischen Staates ist! Der islamische Felsendom ist heute ein moslemisches Heiligtum, aus diesem Felsendom heraus sei Mohammed angeblich in den Himmel aufgefahren!  Islamische Terroristen sind in Wirklichkeit keine religiösen Fanatiker, sie praktizieren nur einfach die Lehre des Korans!  Allein die Existenz Israels stellt einen Widerspruch zu den Aussagen des Propheten Mohammeds, dem Koran und der islamischen Tradition dar, die besagt, daß das Land Palästina allein den Arabern gehört! Der jüdische Staat muß vernichtet werden. Andernfalls wäre der Islam als falsche Religion entlarvt. Für einen islamischen Terroristen ist es die reinste Freude, zu töten und getötet zu werden für Allah, denn auf beides steht die Verheißung des Paradieses. Blutvergießen ist der höchste Ausdruck von Religion und der sicherste Weg ins Paradies im Islam. Der Friedensnobelpreisträger und Terroristenführer Arafat, der auch 1972 für das Olympiaattentat  in München verantwortlich ist, ruft 1994 in Johannesburg zum Heiligen Krieg gegen Jerusalem auf, nachdem er zuvor mit den Israelis den Rückgabevertrag Jerichos abgeschlossen hat. Anstatt auf Gott zu schauen, sucht Israel heute Frieden in der allernaivsten Partnerschaft mit seinen beiden unerbittlichsten Feinden, dem Islam und dem Vatikan! Rabin singt Sekunden vor seinem Tod vor knapp einem Jahr mit der ihm umgebenden Volksmenge noch ein sogenanntes Friedenslied, welches so anfängt: „Sing nur ein Lied des Friedens, sing kein Gebet, sing nur ein Lied des Friedens…“

Anstatt auf die Verheißungen für Gottes verheißene Land zu vertrauen, ist Hebron zurückgegeben worden, mit ihr die Grabstelle Abrahams, die Höhle zu Machpela. Anstatt auf Gott zu vertrauen, stehen die Golanhöhen immer noch zur Debatte. Auch die Golanhöhen liegen innerhalb des verheißenen Landes, und was Gott verheißt, sollte niemand so einfach verschmähen und hinwegtun.

Die verstockten israelischen Politiker lehnen heute größtenteils Gott ab. Beispielsweise verabschiedet der oberste Gerichtshof Israels im Dezember 1994 einen Beschluß, homosexuellen und lesbischen Paaren einen legalen Status zuzubilligen. Das höchste Gericht des Heiligen  Landes legalisiert damit genau die Sünde, wegen der Gott Sodom und Gomorrha vernichtet hat! Und dennoch ist Gott so treu, Gott steht zu Seinen Verheißungen, Gott steht zu Israel. Rein menschlich gesehen hat Israel gegenüber Seinen arabischen Nachbarn keine Chance. Etwa 500.000  israelischen Soldaten und Reservisten stehen 2.500.000 arabische Streitkräfte gegenüber, ein Verhältnis von 1: 5!  Etwa 3.850 israelische Panzer gibt es, auf arabischer Seite etwa  15.000 Panzer. Die Araber besitzen etwa 20 mal mehr Raketen als Israel.  Israel hat ungefähr 750 Kampfflugzeuge, die arabischen Länder dagegen etwa 2.350 Kampfflugzeuge! Ein atomares Potential wird sowohl Israel als auch einigen arabischen Ländern nachgesagt, es läßt sich nur vermuten! Eine Schlacht von Hermagedon erscheint auf Grund dieses gewaltigen Waffenpotentials als gar nicht mehr so unrealistisch. Israel schließt zwar Friedensverträge mit seinen arabischen Nachbarn, doch diese Verträge brauchen aus arabischer Sicht nicht eingehalten zu werden, denn der Islam erlaubt Lüge und Betrug, wenn dadurch Allah Vorteile hat!  Wie gut, daß da Erweckung geschieht und immer mehr gläubige Juden begreifen, daß unser Gott unvollstellbar größer ist als dieser Götze Allah, und daß Gott gerade auch in der Endzeit zu Seinen Verheißungen steht!

Singen wir nun die Strophe 3 aus Lied 360

„Herr, wir bitten, komm und segne uns; lege auf uns Deinen Frieden! Segnend halte Hände über uns! Rühr uns an mit Deiner Kraft! In den Streit der Welt hast Du uns gestellt, Deinen Frieden zu verkünden, der nur dort beginnt, wo man wie ein Kind Deinem Wort Vertrauen schenkt. Herr, wir bitten…“

Jerusalem – wie wird es zukünftig dort aussehen? Interessiert uns das überhaupt? Oh, ja, auch unser Schicksal ist mit Jerusalem eng verknüpft, wir werden es noch sehen. Doch was ist zunächst das nächste Ereignis, auf das wir als Erlöste warten? Es wird die Entrückung sein, siehe 1. Thess 4,

„17 danach werden wir, die Lebenden, die übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein.“

Das ist zugleich der Abschluß der gegenwärtigen Heilszeit. Danach nimmt Gott seine Geschichte mit dem Volk Israel wieder auf, siehe Römer 11

„25 Ich will euch, liebe Brüder, dieses Geheimnis nicht verhehlen, damit ihr euch nicht selbst für klug haltet: Verstockung ist einem Teil Israels widerfahren, so lange bis die Fülle der Heiden zum Heil gelangt ist“

Im ersten Buch der Chronik, Kapitel 23 lesen wir, daß Gott Jerusalem für alle Zeit erwählt hat, ich lese den Vers

„25 Denn David sagte: Der HERR, der Gott Israels, hat seinem Volk Ruhe

 verschafft, und er wohnt in Jerusalem für ewig.“

Doch was sind die Voraussetzungen dafür? Der jüdische Tempel auf dem Tempelberg in Jerusalem muß wiedererrichtet werden, die täglichen Opfer müssen wieder eingeführt werden! Denn der Berg Zion, der Tempelberg ist für alle Zeit von Gott erwählt! Die  Klagemauer ist jedoch der einzige traurige Überrest des gewaltigen, früheren Tempels, den Salomon ursprünglich bauen ließ.  Heute würde ein jeder Versuch zum Aufbau des Tempels einen sofortigen Krieg mit den Arabern auslösen. Irgend etwas Unvorhergesehenes muß also geschehen, damit die militante Haltung des Islam aufgeweicht wird! Der bekannte Bibelausleger und Schriftsteller Dave Hunt bringt uns da auf eine interessante Spur. Sicherlich bereitet die heutige oekumenische und auch esoterische Bewegung den Weg des Antichristen nach Jerusalem vor. Der größte Oekumeniker, der Papst, bereiste in seinem Bestreben nach Oekumene bereits über 100 Länder, berief z. B. 1994 eine „Weltkonferenz der Religion für den Frieden“ ein,  an der über 900 Religionsführer aus der ganzen Welt teilnahmen. Oekumene alleine reicht aber wohl  nicht. Der Antichrist wird etwas tun, was uns aus heutiger Sicht unmöglich erscheint: Er wird den Tempel auf dem Berg Zion wiederaufbauen lassen und weltweiten Frieden garantieren. Was könnte eine Milliarde Moslems dazu veranlassen, der Errichtung des jüdischen Tempels an der Stelle zuzustimmen, wo jetzt der Felsendom steht, der Ort, von dem die Muslime glauben, daß von dort Anfang des 7. Jahrhunderts Mohammed in den Himmel aufgefahren ist? Dennoch werden heute schon in Jerusalem  Leviten ausgebildet sowie priesterliche Gewänder und spezielle Musikinstrumente für den Tempeldienst angefertigt. Ein jüdischer Rabbi hat eine Datenbank aller Juden erstellt, die von Aaron, dem priesterlichen Bruder Moses, abstammen. Wenn der Tempel steht, sollen sie in den Dienst berufen werden.  Es muß etwas Weltbewegendes geschehen, damit dieser Tempel wieder aufgebaut werden kann. Es kann nur ein verheerendes Ereignis sein mit solch gewaltigen Folgen, daß dieser einmalige Vorfall die Welt in sich vereinen und die gesamte Menschheit in ihrem Denken umformen wird. Der Antichrist kann nicht vorher offenbar werden, bis diese bestimmte Sensation stattgefunden hat Und dieses Ereignis ist die – Entrückung! Für die Gläubigen ein wunderbares Erlebnis, für die Zurückbleibenden eine schreckliche Katastrophe. Schon bald werden viele Millionen von auf dieser Erde lebenden Menschen auf mysteriöse Weise von diesem Planeten hinweggerissen werden und in den Himmel aufgenommen werden. Erst dann kann der Antichrist offenbar werden! Und wir haben heute vielleicht sogar das einmalig große Vorrecht, diese Himmelfahrt live mitzuerleben, ohne sterben zu müssen! Die zurückbleibende Welt wird voller Panik, Schrecken und Entsetzen sein! Nichts anderes als nur solch eine Katastrophe könnte diese Welt vereinen! Solch ein Massenverschwinden von Christen wird  zum Zusammenbruch der Wirtschaft führen, zum finanziellen Chaos weltweit, es macht den Beginn einer völlig neuen Wirtschaftsordnung notwendig. Diese Entrückung ist wohl der einzige Weg, alle Religionen der Welt zu vereinen. Jürgen Wirtz, unser WDL Chefkoch aus München, macht mir auch deutlich, daß es keinen Tempelaufbau geben wird, solange weltweit noch wiedergeborene Christen leben. Wir als Geschwister sind heute der Tempel des Heiligen Geistes auf dieser Erde, und solange es uns als Zeugnis und geistlichen Tempel noch gibt, braucht es keinen neuen Tempel auf dem Tempelberg! Erst wenn wir entrückt sind, wenn die Christen von der Bildfläche verschwunden sind, ist Satans große Gelegenheit zur Übernahme der Welt gekommen, am Anfang der Trübsalszeit. Erst dann wird wohl der neue Tempel auf dem Tempelberg aufgebaut werden können. Aus der Unruhe der Völker wird dann dieser besagte Antichrist auftreten, ein starker und einflußreicher Mann. Er wird einen Scheinfrieden schaffen, an dem auch das Volk Israel teilhaben wird. Der Antichrist wird einen Bund mit dem Staate Israel schließen und Frieden und Sicherheit gewähren. Er wird sich sogar in den Tempel zu Jerusalem setzen, den Opferkult der Juden abschaffen und erklären, daß er jetzt Gott sei, und alle Welt muß vor ihm niederfallen und ihn anbeten, ich lese aus  2Thess. 2,

 „4 Er ist der Widersacher, der sich erhebt über alles, was Gott oder Gottesdienst heißt, so daß er sich in den Tempel Gottes setzt und vorgibt, er sei Gott.“

Nun bricht auch für Israel die große Trübsalszeit ein. Jesus berichtet uns in Seiner Endzeitrede sehr ausführlich darüber, ich lese aus Matthäus 24 die Verse

„19 Weh aber den Schwangeren und den Stillenden zu jener Zeit!  20 Bittet aber, daß eure Flucht nicht geschehe im Winter oder am Sabbat. 21 Denn es wird dann eine große Bedrängnis sein, wie sie nicht gewesen ist vom Anfang der Welt bis jetzt und auch nicht wieder werden wird.“

 Singen wir nun aus Lied 360 die vierte Strophe

„Herr, wir bitten, komm und segne uns; lege auf uns Deinen Frieden! Segnend halte Hände über uns! Rühr uns an mit Deiner Kraft! In das Leid der Welt hast Du uns gestellt, Deine Liebe zu bezeugen. Laß uns Gutes tun und nicht eher ruhn, bis wir Dich im Lichte sehen. Herr, wir bitten…“

Nach den Aussagen des Propheten Daniel dauert diese große Trübsalszeit eine Jahrwoche, das sind 7 Jahre, die in zweimal dreieinhalb Jahre aufgegliedert sind. In den ersten dreieinhalb Jahren wird der Bund des Antichristen mit Israel bestehen. Danach wird er diesen Bund brechen, so daß die letzten dreieinhalb Jahre für Israel die schwersten Verfolgungen bringen werden. Wer möchte, kann dies alles in Daniel, Kapitel 9 nachlesen…

Wie wird nun der Ausgang dieser schweren Drangsal sein?

Ein Weltdiktator – die Bibel nennt ihn das Tier – wird mit Hilfe Satans alle Könige der Erde zu einem großen Krieg gegen Jerusalem und das Volk Gottes, ja gegen Gott selbst aufrufen, siehe Offb 16,13. In der Ebene von Meggido bei der Stadt Harmagedon werden sich die gottfeindlichen Heere sammeln, am Ende der siebenjährigen Trübsalszeit. Ein Teil der Truppen dringt in Jerusalem ein. Dann wird der Herr Jesus mit seinen himmlischen Heerscharen vom Himmel kommen und alle Feinde vernichtend schlagen. Dann wird der Herr sein irdisches Friedensreich, das Tausendjährige Reich aufbauen, in dem wirklich Friede und Sicherheit herrschen werden. Wir als Geschwister dürfen dann mit Jesus vom Himmel aus mitregieren und wohl vieles mitbeobachten

können. Gläubige Juden haben in der Trübsalszeit das Evangelium vom kommenden Reiche Jesu verkündigt, und viele Menschen können sich gläubig aus der Trübsalszeit in das tausendjährige Reich hineinretten. In der Trübsalszeit und auch im tausendjährigen Reich wird es eine permanente Erweckung geben. Und da sind wir wieder beim Thema! In einem hingegebenem Leben, sowohl in der Verfolgung als auch dann im tausendjährigem Friedensreich, sind die Bedingungen für solch eine Erweckung wohl ideal. Die Gläubigen leben den Missionsbefehl aus, in dem sie evangelisieren, aber auch lehren und ermahnen. Und dabei bleiben sie beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet! Wie wir es gesehen haben, sind diese Prinzipien die denkbar besten Voraussetzungen für eine bedeutende Erweckung.

Nun werden alle Menschen aus den Nationen vor dem Richter Jesus Christus in Jerusalem erscheinen. Dann entscheidet Jesus, ob sie in das Reich eingehen oder verdammt werden. Ich lese dazu die Verse aus Matthäus 25

„31 Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit, und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit, 32 und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet,“

Während der Satan in dieser Zeit gebunden sein ist, wird Israel im tausendjährigem Reich das führende Volk unter allen Nationen sein. Tod und Sünde herrschen nicht mehr. Die Menschen können wohl sündigen, aber sie brauchen es nicht mehr. Die Gerechten leben 1000 Jahre, aber die Gesetzlosen werden täglich durch den Tod weggerafft. Das tausendjährige Reich dient so  als Beweis der Unverbesserlichkeit der menschlich-sündigen Natur. Nach den tausend Jahren wird Satan losgelassen, denn die im Reich geborenen Menschen müssen auch erprobt werden. Es gelingt dem Teufel, viele dieser Menschen zu verführen und zum Krieg gegen Gott und Jesus Christus und die Stadt Gottes zu führen. Feuer Gottes fällt dann vom Himmel und verschlingt die aufständischen und verführten Menschen. Danach wird der Teufel in den Feuersee geworfen. Wer will, kann dies alles nachlesen in Offenbarung, Kapitel 20. Das Tausendjährige Reich ist also nicht der Zustand der Vollkommenheit, ein Mensch wird dann noch sündigen können!  Und was geschieht dann? Die Erde wird vernichtet, ganz drastisch schildert uns Petrus diese Ereignisse in seinem 2. Brief, Kapitel 3,

 „10 Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden ihr Urteil finden.“

Ja, und dann werden wir alle am Ziel sein, auch Gottes auserwähltes Volk Israel, endlich! Denn nun fängt das Leben erst richtig an! Die gläubigen Christen, die unser HERR Jesus schon längst entrückt hat, treffen jetzt auf das erlöste Volk Israel. Und wo? Wir sind wieder ganz beim Thema: Im himmlischen Jerusalem! Unsere himmlische Heimat wird Jerusalem heißen!

Ich vermag diese Tatsache selber kaum zu begreifen, geschweige denn sie auszulegen, es klingt zu wunderbar, phantastisch und doch so wahrhaftig!

Mir fehlen die Worte und deshalb lasse ich jetzt das Wort alleine sprechen. Ich lese jetzt aus dem bestimmt schönsten Versen der ganzen Heiligen Schrift, aus Offenbarung Kapitel 21 und 22

„21, 1 Das neue Jerusalem. Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. 2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. 3 Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; 4 und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. 5 Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiß! 6 Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. 7 Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein. 8 Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner, deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod. 9 Und es kam zu mir einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen mit den letzten sieben Plagen hatten, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir die Frau zeigen, die Braut des Lammes. 10  Und er führte mich hin im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem herniederkommen aus dem Himmel von Gott, 11 die hatte die Herrlichkeit Gottes; ihr Licht war gleich dem alleredelsten Stein, einem Jaspis, klar wie Kristall; 12 sie hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore und auf den Toren zwölf Engel und Namen darauf geschrieben, nämlich die Namen der zwölf Stämme der Israeliten: 13 von Osten drei Tore, von Norden drei Tore, von Süden drei Tore, von Westen drei Tore. 14 Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine und auf ihnen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes. 15 Und der mit mir redete, hatte einen Meßstab, ein goldenes Rohr, um die Stadt zu messen und ihre Tore und ihre Mauer. 16 Und die Stadt ist viereckig angelegt, und ihre Länge ist so groß wie die Breite. Und er maß die Stadt mit dem Rohr: zwölftausend Stadien. Die Länge und die Breite und die Höhe der Stadt sind gleich. 17 Und er maß ihre Mauer: hundertvierundvierzig Ellen nach Menschenmaß, das der Engel gebrauchte. 18 Und ihr Mauerwerk war aus Jaspis und die Stadt aus reinem Gold, gleich reinem Glas. 19 Und die Grundsteine der Mauer um die Stadt waren geschmückt mit allerlei Edelsteinen. Der erste Grundstein war ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalzedon, der vierte ein Smaragd, 20 der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sarder, der siebente ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst. 21 Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen, ein jedes Tor war aus einer einzigen Perle, und der Marktplatz der Stadt war aus reinem Gold wie durchscheinendes Glas. 22 Und ich sah keinen Tempel darin; denn der Herr, der allmächtige Gott, ist ihr Tempel, er und das Lamm. 23 Und die Stadt bedarf keiner Sonne noch des Mondes, daß sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm. 24 Und die Völker werden wandeln in ihrem Licht; und die Könige auf Erden werden ihre Herrlichkeit in sie bringen. 25 Und ihre Tore werden nicht verschlossen am Tage; denn da wirdkeine Nacht sein. 26 Und man wird die Pracht und den Reichtum der Völker in sie bringen. 27 Und nichts Unreines wird hineinkommen und keiner, der Greuel tut und Lüge, sondern allein, die geschrieben stehen in dem Lebensbuch des Lammes. 22, 1 Und er zeigte mir einen Strom lebendigen Wassers, klar wie Kristall, der ausgeht von dem Thron Gottes und des Lammes; 2 mitten auf dem Platz und auf beiden Seiten des Stromes Bäume des Lebens, die tragen zwölfmal Früchte, jeden Monat bringen sie ihre Frucht, und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker. 3 Und es wird nichts Verfluchtes mehr sein. Und der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt sein, und seine Knechte werden ihm dienen 4 und sein Angesicht sehen, und sein Name wird an ihren Stirnen sein. 5 Und es wird keine Nacht mehr sein, und sie bedürfen keiner Leuchte und nicht des Lichts der Sonne; denn Gott der Herr wird sie erleuchten, und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.“

 Ist das nicht wunderbar? Und wir dürfen diese himmlische Jerusalem, vielleicht schon bald, kennenlernen! Singen wir dazu noch passend die fünfte Strophe aus unserem Lied 360:

„Herr, wir bitten, komm und segne uns; lege auf uns Deinen Frieden! Segnend halte Hände über uns! Rühr uns an mit Deiner Kraft! Nach der Not der Welt, die uns heute quält, wirst Du Deine Erde gründen, wo Gerechtigkeit und nicht mehr das Leid Deine Jünger prägen wird. Herr, wir bitten, komm und segne uns…“

Wilhelm Busch erzählt: Bei meinen Besuchen im Krankenhaus beschwerte sich ein Kranker: „Was belästigen Sie uns ständig mit der Botschaft von Jesus?“ Ich antwortete: „Im Jahre 1918 wurde beim Vormarsch ein Dorf mit Gelbkreuz – Kampfstoff beschossen. Später saß ich am Dorfrand, um meine Batterie abzufangen, damit sie nicht durch das Dorf marschierte. Da kamen ein paar Infanteristen. Wäre es nun recht gewesen, wenn ich gedacht hätte: Laß sie doch in das Dorf laufen, sie gehören ja nicht zu meinem Regiment?“  –  „Dann wären Sie ein schlechter Kerl gewesen!“ sagte der Kranke. „Sehen Sie“, erwiderte ich, „und erst recht wäre es unverantwortlich, wenn ich Sie ungewarnt in das ewige Verderben laufen ließe.“

Vom himmlischen Jerusalem geht es jetzt wieder hinab, zurück in unsere kriegerische Welt, zurück in unser unerwecktes  Wolfratshausen… Was für ein Kulturschock! Wir sind eine sehr kleine Gemeinde, die bisher kaum Wachstum gezeigt hat. Erinnern wir uns zurück an Saddleback.  Im Jahre 1980 fängt es dort auch sehr klein an, im Wohnzimmerhauskreis von Pastor Rick Warren.

Diese Voraussetzungen haben wir hier in Wolfratshausen gewissermaßen auch!

Diese amerikanischen Geschwister haben dann sicherlich nur das nachgemacht, was ihnen die Geschwister aus der Gemeinde Jerusalem vorgemacht haben. Sie haben ganz einfach versucht, den Missionsbefehl Jesu auszuführen. Sie haben wie unser Pfarrer Wilhelm Busch erkannt, daß es unverantwortlich ist, die ungläubigen Nachbarn und Freunde so einfach ins Verderben laufen zu lassen!

Sie haben evangelisiert, von Jesus erzählt! Und diese Geschwister um Pastor Rick Warren bleiben mit Sicherheit beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet, auch sie loben täglich Gott und finden so Sympathie bei der  ganzen Bevölkerung ringsrum! Sie hören nicht nur Gottes Wort, sie tun es auch! Das sind die Grundvoraussetzungen für eine gesegnete, große Erweckung! Was für ein gewaltiges Zeugnis für unsere sichtbare und unsichtbare Welt! Und der HERR fügt täglich der Gemeinde von Saddleback hinzu!

Aller Anfang ist schwer, wir merken es hier in Wolfratshausen. Vor kurzem haben wir hier eine evangelistische Büchertischarbeit angefangen, eine Frucht ist nach außen hin nicht zu erkennen. Aber wir dürfen immerhin sicher sein, daß der HERR zumindest im Stillen weiterarbeiten und handeln will, hier in Wolfratshausen. Wir dürfen darauf vertrauen, daß auch unsere Büchertischarbeit keine Zeitverschwendung ist!

Erweckung scheint hier ganz und gar unmöglich zu sein. Aber Gott ist nichts unmöglich! Wir müssen dann nur bereit sein, Sein Wort auch zu tun! Wenn wir uns wirklich Gemeindewachstum und Erweckung in Wolfratshausen wünschen, dann müssen wir hier wirklich viel enger zusammenrücken, vielleicht sogar so eng wie in einer möglichen Verfolgung, wie bei den Geschwistern in der Gemeinde von Smyrna! Keine Macht konnte diese Gemeinde vernichtend auslöschen, im Gegenteil, Verfolgung provozierte eine wunderbare Erweckungsbewegung! Aber Verfolgung und Leidensbereitschaft sind – Gott sei Dank – keine Grundvoraussetzungen für Wachstum und Erweckung! Wir haben es auch in Saddleback gesehen. Wenn wir uns Erweckung und Wachstum in Wolfratshausen wünschen, müssen wir allerdings, ich wiederhole es noch mal, ganz schön zusammenrücken und es so machen wie es auch die ersten Christen in Jerusalem tun. Ich wiederhole noch einmal diese wichtigen Prinzipien: erstens den Missionsbefehl ausführen, zweitens beständig in der Lehre bleiben, drittens beständig Gemeinschaft untereinander haben, viertens beständig am Brotbrechen teilnehmen und fünftens beständig im Gebet bleiben! Erweckung ist theoretisch so einfach! Gott ist nichts unmöglich, auch nicht in Wolfratshausen,

Amen!