9. September

  1. September

 Pred 8,8   Der Mensch hat keine Macht über den Tag des Todes.

Offb 14,13  Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben; sie sollen ruhen von ihrer Mühsal.

Tod, wo ist dein Schrecken?

 Seit einem Monat besitze ich nach etwa zehnjähriger Abstinenz wieder einen Fernseher. Gerne schaue ich mir ab und zu einen guten und spannenden Krimi an, einen Film, der eben nicht die Gewalt verherrlicht, sondern der vielmehr auf psychologisch – abenteuerliche Weise die Hintergründe einer Tat beleuchtet, auf der Suche nach dem Täter. In einem solchen Krimi geht es hauptsächlich um die Aufklärung eines Mordes. Der gewaltsame Tod eines Menschen wird in unterhaltsamer Art und Weise dargestellt. Mich selbst betrifft es ja nicht, es ist ja alles nur ein Fernsehfilm, in dem der Tod spielerisch verharmlost wird… Der Zuschauer selbst ist kaum betroffen und macht sich dabei kaum Gedanken über ein bald mögliches, eigenes Sterben.

„Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden (Ps 90,12)“… Gerade als Christen brauchen wir das Thema Tod wirklich nicht zu verdrängen, das haben wir doch gar nicht nötig…. „Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? (1Kor 15,54-55)“… Eigentlich wäre es vielleicht doch ganz schön, wenn wir genau wissen könnten, dass wir zum Beispiel noch 43 Jahre, 2 Monate und achtzehn Tage zu leben hätten… Dann könnten wir wenigstens in den nächsten vierzig Jahren ein sorgenfreies Leben führen, ohne das uns der Gedanke an einen Tod quälen könnte…. Zu schön, um wahr zu sein?

Ich bin froh, dass es nicht so ist. Der Tod kommt oft ganz plötzlich und unangemeldet, wie auch bei Mike, einem guten Bekannten, der im August dieses Jahres beim Klettern im Wettersteingebirge tödlich abgestürzt ist. Oder der Tod klopft schon einmal bei uns an, vielleicht durch eine Krankheit, von der wir wissen, dass die Überlebenschancen nur sehr gering sind. Wie vielleicht bei Ulrike, einer ehemaligen Mitarbeiterin, die seit Anfang dieses Jahres unter einem gefährlichen Gehirntumor leidet. Mit Ulrike möchte ich wirklich nicht tauschen. Es ist für sie sehr hart, sich täglich mit einem langsamen Sterben auseinandersetzen zu müssen. Sie weiß, dass ihr Todestag vielleicht schon bald eintreffen wird, wenn der HERR sie nicht wieder durch ein Wunder gesund macht.

„Der Mensch hat keine Macht über den Tag des Todes (Pred 8,8)“… Wir stehen diesem Tag und dieser Stunde machtlos gegenüber. Nur Selbstmörder kennen diese Probleme nicht. Und natürlich auch wir als lebendige Christen brauchen vor dem Tod keine Angst zu haben. Dagegen könnte mich eher ein qualvolles Sterben in Furcht versetzen. Ob ich nun eines Tages plötzlich sterben muß oder ob ich mich auf den Tod noch einige Tage vorbereiten kann, ich weiß nicht, was besser für mich ist. Wie gut, dass der HERR es weiß! Menschen können mich eh nicht vor meinem Todestag bewahren, doch da ist einer, der aus diesem dunklen Todestal wieder heraushilft. Es ist unser HERR Jesus, in dessen ewigem Licht ich eines Tages leben darf. Er selbst spricht uns viel Mut zu, siehe Offb 14,13: „Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben; sie sollen ruhen von ihrer Mühsal.“