27. Juli

27. Juli

Ps 90,12          Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.

1Thes 5,8        Wir aber, die wir Kinder des Tages sind, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil.

Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen

Am Tage meiner Knieoperation, am 16. Juli, hat mir der HERR ein schönes und verheißungsvolles Losungswort geschenkt, siehe 1. Joh. 2,25: „Und das ist die Verheißung, die er uns verheißen hat: das ewige Leben.!“ In eine ähnliche Richtung weist uns auch das heutige Wort, siehe Psalm 90,12: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“ Ob ich diesen Vers im Angesichte dieser bevorstehenden Operation auch als so trostreich empfunden hätte, das ist jetzt eine andere Frage…

Jetzt geht es mir schon viel besser. Die Operationsfäden sind gezogen, die Knieschiene belastet mich nicht und ich genieße das schöne Wetter beim Sonnenbaden. Es ist sehr unrealistisch, dass ich noch heute an den Folgen dieser Routineoperation sterben könnte… Und dennoch, dieser Spruch aus Psalm 90,12 ist ein sehr kluges Wort, welches uns nicht nur in notvollen Tagen bewusst sein sollte, sondern gerade auch dann, wenn es uns einmal besonders gut geht. Ein jeder Atemzug, den wir tun dürfen, ist ein besonderes Geschenk unseres HERRN, und es ist alleine Seine Gnade, dass ich heute noch leben darf und dass es mir dabei so gut geht! Ich kann jederzeit vom HERRN heimgerufen werden, ´plötzlich und unerwartet`, wie es in vielen Todesanzeigen heißt. Ja: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden!“

Was es bedeutet, auch gut auf den Tod vorbereitet zu sein, das können wir beispielsweise aus einem Vers aus 1. Thess 5,8 lernen: „Wir aber, die wir Kinder des Tages sind, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil!“ Doch oft genug leben wir genau umgekehrt, gerade dann, wenn es uns zu gut geht. Das könnte dann so aussehen, kehren wir doch einmal diesen Vers um in ein mögliches Gegenteil: „Wir wollen als Kinder der Nacht betrunken sein,  gleichgültig in Glaubensfragen, lieblos gegenüber Gott und den Nächsten und dabei unser Heil vergessen…“ Das hört sich doch fürchterlich an, nicht wahr? Und dennoch benehmen wir uns offensichtlich oft genug ähnlich…!

Mein lieber HERR Jesus, bitte verzeih mir! Bitte, lehre mich bedenken, dass auch ich einmal sterben muss, wenn Du mich nicht vorher zu Dir in den Himmel entrückst! Bitte, lass mich in meiner Nachfolge immer glaubensstärker leben und dabei nüchtern bleiben, voller Liebe zu Dir und meinen Nächsten (ich denke da besonders an die Mutter!), ganz geborgen in Deiner Heilsgewissheit, Amen!