22. Februar

22. Februar

 4Mo 11,23      Ist denn die Hand des HERRN zu kurz? Aber du sollst jetzt sehen, ob sich dir mein Wort erfüllt oder nicht.

Röm 4,20        Abraham zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark im Glauben und gab Gott die Ehre.

Vertrauen statt Schauen…!

 Das Volk Israel hat Hunger. Es murrt, mal wieder. Von dem täglichen Manna möchte es nicht satt werden, es muß etwas „Besseres“ her. Ich möchte dieses Verhalten keinesfalls oberlehrerhaft kritisieren, ich bin ja selbst solch ein Genießer! Der HERR ist so gnädig zu mir! Der HERR ist auch so geduldig und treu und barmherzig zu Seinem Volk. Er verspricht Moses eine tägliche Fleischration, die für das ganze Volk ausreichen wird, nicht nur für einen Tag, sondern gleich einen Monat lang… bis sich das ganze Volk Israel davor ekeln wird.

Moses kann sich so etwas gar nicht vorstellen, so viele Schafe und Rinder und auch Fische gäbe es doch gar nicht! Moses zweifelt, wie ich es wohl auch tun würde. Moses kann hier nicht sofort an ein Wunder glauben, zu sehr plagen ihn die Nöte des Volkes. „Ist denn die Hand des HERRN zu kurz? Aber du sollst jetzt sehen, ob sich dir mein Wort erfüllt oder nicht (4Mo 11,23)“ fragt da unser allmächtiger Gott den Moses, fast schon ein wenig beleidigt. Da erlebt Moses die großartigsten Wunder mit unserem HERRN, wie zum Beispiel den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten, doch dann, wenn es um alltäglichere Dinge geht, wie zum Beispiel die Versorgung Seines Volkes, dann verschwindet sein Vertrauen. Moses darf doch immerhin täglich miterleben, wie unser Gott Sein Volk ganz wunderbar mit Manna verpflegt.

Und auch wir erleben doch immer wieder kleine geistliche Höhenflüge. Dann fällt es uns so leicht, unserem HERRN zu vertrauen. Doch dann, Stunden später, sind auch wir unzufrieden mit Seiner täglichen Portion Gnade!  Da hilft nur ein  tieferer Glaube, der nicht nur schaut und das eigene Ego befriedigt, sondern immer mehr auf Seine unsichtbare Gegenwart setzt. Ein Glaube, der auch in harten Zeiten wunderbar durchtragen kann ohne zu rebellieren, ohne sich die Fleischtöpfe Ägyptens herbeizusehnen. Einen Glauben, wie ihn Abraham so vorbildlich ausgelebt hat, siehe Röm 4,20: „Abraham zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark im Glauben und gab Gott die Ehre.“

Einen solchen Glauben wünsche ich auch der Ulrike, meiner krebskranken Kollegin, die sich jetzt offensichtlich auf das Heimgehen vorbereiten muß. Und ich wünsche ihr, dass sich unser HERR auch ihr gegenüber ganz barmherzig und groß zeigt, dass Er sie mit Trost und Freude erfüllt. Gerade in solchen notvollen Situationen warten wir doch immer wieder auf Zeichen und Wunder, da wird unser Glaube so schwach… Wie schön, dass hier unser liebender Gott unsere Sorgen und Nöte kennt. Er weiß genau, was wir benötigen…!

HERR Jesus, unserem Glauben ist nach oben hin keine Grenze gesetzt. Bitte, laß mich, laß Ulrike, laß uns alle immer mehr im Vertrauen auf Deine Allmacht Dir entgegen wachsen, bis wir Dich eines unendlich langen Tages im Himmel schauen dürfen, bis wir dann am Ziel unseres Glaubens angelangt sein werden, in der ewigen Glückseligkeit, ganz in Deiner Nähe!

Amen