Gemeinschaft mit Gott

Predigt Jürgen 3. Februar 2008

Gemeinschaft mit Gott

Nach Gedanken von Missionsdirektor Fritz Schuler/Mosbach

Der Teufel berief eine weltweite Konferenz. In seiner Eröffnungsrede sprach er zu seinen dunklen Engeln:

„Wir können die Christen nicht davon abhalten, in die Kirche zu gehen. Wir können sie auch nicht davon abhalten, die Bibel zu lesen und die Wahrheit zu erfahren. Wir können sie nicht einmal davon abhalten, eine tiefe, geborgene Beziehung zu Christus zu erfahren. Wenn sie die Verbindung zu Jesus bekommen, verlieren wir jegliche Gewalt über sie. So lasst sie in ihre Kirchen gehen, lasst sie ihren Lebensstil beibehalten, aber klaut ihre Zeit, damit sie diese Beziehung zu ihm nicht pflegen können. Das ist es, was ich von euch will – ihr Engel. Lenkt sie ab vom sicheren Halt ihres Erlösers und der Erhaltung dieses täglich, belebenden Kontaktes.“

„Wie sollen wir das tun?“, riefen die Engel.

„Haltet sie mit unwichtigen Dingen des Lebens beschäftigt und erfindet unzählige Möglichkeiten, um ihre Gedanken damit voll auszufüllen!“, antwortete er.

-Lenkt ihre Gedanken auf’s „Haben-wollen“- kaufen, kaufen, kaufen und Schulden machen!

-Redet den Ehefrauen ein, für viele Stunden berufstätig zu sein.

-Die Ehemänner sollen 6-7 Tage in der Woche arbeiten, am Besten 10 bis 12 Stunden pro Tag, so dass sie sich ihren luxuriösen, aber leeren Lebensstil leisten können!

-Haltet sie davon ab, Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Sobald ihre Familien zerbrochen sind, wird auch ihr Heim keine Zuflucht mehr bieten, von dem Stress der Arbeit auszuruhen.

-Übersättige ihre Gedanken, so dass sie die Stimme des Hirten nicht hören können.

-Bringt sie dazu, während des Autofahrens ständig Musik spielen zu lassen.

-Lasst kontinuierlich den Fernseher, Videorecorder, CD-Player und den Computer in ihren Wohnungen laufen.

-Sorgt dafür, dass ständig Musik spielt, die unsere Ziele verfolgt… in jedem Laden und Restaurant der Welt.

All das wird ihre Gedanken und ihren Geist blockieren und die Gemeinschaft mit Christus brechen.

-Deckt den Frühstückstisch mit Magazinen und Zeitungen.

-Beschwert ihre Gedanken 24 Stunden am Tag mit Nachrichten.

-Überschwemmt die Momente, in denen sie unterwegs sind, mit Reklametafeln.

-Überflutet ihre Briefkästen mit fetten Katalogen, Lottowerbung, mit jeder Art von Wurfsendung und Werbebroschüren, die kostenlose Produkte anbieten mit Service und falschen Hoffnungen.

-Bringt schlanke, schöne Models auf die Titelseiten, sodass die Ehemänner glauben werden, dass äußere Schönheit das Wichtigste ist. Und sie werden unzufrieden werden mit ihren Frauen. Ha! Das wird die Familien schnell zerstören!

Besonders ihre Freizeit:

-Lasst sie übertreiben!

-Lasst sie vom Wochenende erschöpft, unruhig und unvorbereitet in die kommende Woche gehen.

-Sie sollen nicht in die Natur gehen. Sie könnten über Gottes Wunder nachdenken…. Schickt sie stattdessen in Vergnügungsparks, Sportveranstaltungen, Konzerte und Kinos.

-Haltet sie ständig beschäftigt, beschäftigt, beschäftigt.

Und wenn sie sich zum geistlichen Austausch treffen, verwickelt sie in Klatsch und Tratsch, so dass sie mit schlechtem Gewissen und unguten Gefühlen wieder nach Hause gehen. – Los geht’s! Lasst sie doch missionarisch tätig sein, beschäftigt sie so mit ihren guten Anliegen, dass sie nicht dazukommen, die Kraft bei Jesus zu suchen. Und schon werden sie aus eigener Kraft arbeiten, ihre Gesundheit und Familien opfern für die wichtige Sache. Es wird funktionieren!“

Es war eine gelungene Konferenz. Die dunklen Engel gingen brennend an ihre Aufgabe, den Christen überall die Normalität der geschäftigen Eile und des vollen Terminkalenders in ihr Herz zu pflanzen.  (aus „CMV – Materialsammlung 3.0“)

Bei Wort des Lebens e.V. war in der vergangenen Woche im Rahmen unserer Mitarbeiterklausur Fritz Schuler aus Mosbach zu Gast, Missionsdirektor der „Domino Stiftung“ und jahrelanger Leiter von „Operation Mobilisation“. Fritz hat uns Jesus wieder sehr nahe gebracht und ich möchte heute gerne hier seinen ersten Vortrag für uns zusammenfassen…

Wir sind immer wieder in der Gefahr, das Reich Gottes ganz egoistisch nur auf uns zu beziehen, aber Gott hat einen ganz anderen Blick. Wir als Gemeinde drehen uns da viel zu sehr um uns selbst und machen uns dabei zu viele Gedanken, wie wir unser Leben schöner gestalten können. Wie wir unsere Programme besser machen können, wie wir unsere Probleme am besten lösen können. All das ist gut so, und all das können wir auch biblisch begründen. Als Mitarbeiter eines Missionswerkes kann ich sagen, dass wir natürlich auch unsere ureigensten Interessen herausstellen… Wir wollen beispielsweise Menschen dazu motivieren, für uns zu beten und zu spenden und sie für ehrenamtliche Mitarbeit zu gewinnen. In all den verschiedenen Bereichen, in den Gemeinden und Missionswerken, verlieren wir aber auch sehr schnell den Blick für das gesamte Reich Gottes und beschäftigen uns nicht so sehr damit, worum es eigentlich Gott letzten Endes geht.

Wir sind sehr stark mit uns selbst beschäftigt, und natürlich prägt das auch unser ganzes Christ-Sein. Doch: Wozu bin ich eigentlich Christ? Wozu bin ich eigentlich Gemeindemitglied? Und warum existiert überhaupt eine Gemeinde? In welchem Verhältnis stehen wir als Gemeinde zur Gesellschaft? Diese Fragen haben sehr stark mit unserem Alltag zu tun und wir können sie theoretisch beantworten, doch dann bleibt es oft bei der Theorie… All diese Fragen gipfeln in der einen Frage, wie wir in Deutschland unsere Gesellschaft erreichen können. Warum tun wir uns da eigentlich so schwer? Liegt es an der Botschaft? Ist sie zu schwer verständlich? Oder liegt es an uns Christen? An den Gemeinden? Sind wir der Grund, dass das Evangelium nicht richtig verstanden wird? Oder liegt es an der Gesellschaft? An was liegt es eigentlich, dass das so kostbare und faszinierende Evangelium unsere Nächsten nicht erreicht?

Es liegt an uns Christen, an unseren Gemeinden. Und warum? Als Christen sind wir für diese Menschen offensichtlich nicht attraktiv genug.

Nach diesen einleitenden Gedanken möchte ich uns heute wieder einen Überblick über diese Predigt geben

Hauptteil

  1. Jesus ist populär und attraktiv
  2. Jesus pflegt eine innige Beziehung zum himmlischen Vater
  3. Jesus sehnt sich zu einer innigen Beziehung auch zu uns

Schlussgedanke: …weil wir Seine Freunde sind!

 

Singen wir nun aus Lied 292 die erste Strophe:

„Beleb Dein Werk, o Herr, zeig Deinen starken Arm, weck durch Dein Wort die Toten auf, der Deinem Herz mach warm. Beleb Dein Werk, gib neuen Gnadenschein. Dir wird dafür dann Preis und Ehr und uns der Segen sein. Beleb Dein Werk, beleb Dein Werk, o HERR, beleb Dein Werk, beleb Dein Werk, o HERR.“

Wenn wir die Evangelien lesen, dann sehen wir, dass Jesus für diese Menschen sehr attraktiv war. Zigtausende haben sich um Ihn gescharrt. Jesus war der populäre Mann in der damaligen Zeit. Es gab damals keine Zeitschriften und kein Fernsehen, aber es gab die Mundpropaganda, und da war was los! Und am Ende? Da werden vielleicht einige über Jesus sagen…: Da haben sie ihn ja verspottet und gefoltert und gekreuzigt…! Das ist wahr, und wisst ihr auch, warum das so ist? Habt ihr euch jemals Gedanken gemacht, warum diese Juden am Ende gegen Jesus waren? Etwa, weil Jesus für sie nicht mehr attraktiv war? Nein, genau das Gegenteil! Eben weil Jesus, menschlich gesprochen, so attraktiv gewesen ist. Seine Popularität und Attraktivität konnten einige Leute nicht aushalten, sie wollten Jesus daher wegschaffen! Die Pharisäer und Schriftgelehrten haben dieses Volk aufgehetzt, weil sie nicht ertragen können, dass das Volk Jesus nachgelaufen ist und nicht ihnen. 

Jesus war sehr beliebt bei dem Volk. Jesus war nicht unbeliebt bei den Politikern der damaligen Zeit. Pilatus zum Beispiel wollte Jesus zunächst nicht kreuzigen lassen. Er hat alles versucht, um aus dieser Sache herauszukommen, für ihn gab es nichts Dümmeres, als Jesus zu verurteilen. Sein ganz normales Menschenverständnis hat gesagt, das könne doch nicht war sein…, dass Jesus jetzt sterben soll…! Aber am Ende muss er sich den religiösen Führern der damaligen Zeit beugen, weil er natürlich Frieden und keinen Krach haben will und seine weitere Karriere nicht gefährden möchte.

Die Notleidenden sind Jesus nachgelaufen. Er hat diese Menschen angezogen. Durch Seine praktische Hilfe und Sein Verständnis für ihre Situationen! Jesus war anders als die anderen, die diese Menschen nur nach ihrem Gesetz verurteilt haben. Jesus dagegen ist diesen Menschen barmherzig entgegengetreten. Jesus war attraktiv. Er hat diese Menschen, unabhängig von ihrer Lebensweise und ihrer gesellschaftlichen Schicht, respektvoll, mit Achtung und voller Würde angenommen, hat sie gesucht und besucht und es war ihm dabei völlig gleichgültig, woher sie kamen. So ganz anders als die Gesetzeslehrer. Und das hat Jesus so attraktiv, so anziehend und interessant gemacht.

Wenn wir das Leben von Jesus betrachten, dann stellen wir fest, dass das, was Ihn am meisten ausgezeichnet hat, die intensive Beziehung zu Seinem himmlischen Vater gewesen ist. Und das soll unser Thema heute Morgen sein. Unsere Beziehung zu Gott.  Wenn wir die Evangelien lesen, dann sehen wir, wie Jesus immer wieder die Beziehung zu seinem Vater pflegt. Lesen wir

Joh 10,30     Ich und der Vater sind eins.

Es gibt nichts, was Jesus von Seinem Vater getrennt hat. Es ist eine Einheit da. Lesen wir

Mk 14,36 Abba, mein Vater, alles ist dir möglich; nimm  diesen Kelch von mir; doch nicht, was ich will, sondern was du willst!

Jesus ist im Garten Gethsemane, auf dem Weg zum Kreuz… Diese innigste Beziehung zum Vater hat das Leben von Jesus durch und durch geprägt.

Joh 14,31 aber die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe und tue, wie mir der Vater geboten hat.

Aus Seiner Vaterliebe hat Jesus kein Geheimnis gemacht. Jesus möchte so gerne, dass diese Welt erkennt, dass Er den Vater liebt.

Es ist für Jesus nicht entscheidend, ob diese Menschen das ganze Gesetz und die ganze Theologie verstehen. Für Jesus ist es dagegen so wichtig, dass diese Menschen begreifen, dass Er den Vater lieb hat.

Am Ende der Versuchungen von Jesus heißt es

Lk 3,22   Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen.

Dieses innige Verhältnis wird hier wieder besonders deutlich.

Singen wir nun aus Lied 203 die erste Strophe:

„Ich brauch Dich allezeit, Du gnadenreicher HERR! Dein Name ist mein Hort, Dein Blut mein Freudenmeer. Ich brauch Dich, o ich brauch Dich! Jesus, ja, ich brauch Dich! Ich muss Dich immer haben: HERR, segne mich!“

 

Nun denken und sagen vielleicht einige von uns: …das ist ja Jesus, der hat ja eine innige Beziehung zum Vater! Weil Er der Sohn Gottes war, weil Er vom Vater kam, weil Er Gott selber war! Aber wir können auch andere Beispiele nehmen. Gehen wir jetzt mal ins Alte Testament. Nehmen wir mal jemanden, der nicht nur schöne Dinge erlebt hat, jemanden, der gewiss nicht immer ein vorbildliches Leben geführt hat. Da ist der König David, ein Mann mit großen Problemen, Haken und Ösen. David, ein Mann des Krieges, ein Mann des Blutes. Und David ist darüberhinaus  ein schwieriger Ehemann, ich gehe mal davon aus, dass all die Ehemänner, die hier sind, wesentlich besser sind. Der David ist ein schwieriger Ehemann! Das ist keine einfache Angelegenheit! Aber David ist auch ein noch schwierigerer Vater, er ist als Vater ein totaler und absoluter Versager. Wenn wir uns die Familiengeschichte von Davids anschauen, dann bin ich davon überzeugt, dass jede evangelikale Gemeinde in Deutschland und auch weltweit die größte Schwierigkeit hätte, ihn als Besucher, Freund und Mitglied aufzunehmen. Wenn in einer Gemeindeversammlung präsentiert werden würde, was in seiner Familie und bei ihm persönlich gelaufen ist… Die begnadigte Gemeinde, die ihn gerne aufnehmen würde, möchte ich gerne kennenlernen. Diese Gemeinde würde mich sehr freuen und mir großen Mut machen für die Zukunft. David ist ein schwieriger Mann. Wir wissen, dass einer seiner Söhne ihn umbringen wollte. Liegt es an Davids Versagen als Erzieher und Vater? Aber David ist auch ein Ehebrecher, und, um das zu vertuschen, wird er auch noch zu einem Mörder! Das Bild eines Davids auszumalen ist höchst interessant. Und jetzt werden wir mit der Tatsache konfrontiert, dass er uns in der Bibel als ein Beispiel hingestellt wird. Etwa 860-mal wird David im Alten und im Neuen Testament erwähnt. Und in den meisten Fällen als ein Vorbild für die Gläubigen! Lesen wir aus ApG 13,22, da bezeugt Gott

Ich habe David gefunden, den Sohn Isais, einen Mann nach meinem Herzen, der soll meinen ganzen Willen tun.

Das ist für mich mehr als erstaunlich. Gott offenbart hier ganz deutlich Seinen Charakter. Doch was für ein Geheimnis steckt dahinter, dass ein Mann mit einer solchen Vergangenheit wie David ein Mann nach dem Herzen Gottes sein kann? Was ist das Geheimnis?

Lesen wir Psalm 27,4, hier schreibt David

Ps 27,4   Eines bitte ich vom HERRN, das hätte ich gerne: dass ich im Hause des HERRN bleiben könne mein Leben lang, zu schauen die schönen Gottesdienste des HERRN und seinen Tempel zu betrachten.

 

Das Geheimnis des Davids ist es, dass er trotz aller Turbulenzen und Sünden in seinem Leben immer wieder in die Gemeinschaft mit Gott, seinem Vater, zurückgefunden hat. An Gott hat David festgehalten, egal, was passiert ist! Das ist Davids Geheimnis: Die Gemeinschaft mit seinem göttlichen Vater! An dieser Gemeinschaft hat er nicht losgelassen. Das hat sein Leben geprägt, egal, wie viele Dinge  schiefgelaufen sind in seinem Leben! Das Zentrum seines Lebens ist die Gemeinschaft mit Gott. Diese Gemeinschaft ist oft schwierig, und wir wissen auch, wie oft der David darüber traurig und zerknirscht gewesen ist. Aber David hat mit dieser göttlichen Gemeinschaft gerungen, daran hat er nicht losgelassen! Und wie beruhigend ist es dann auch für mich zu sehen, dass David, mit all seinen Sünden und Schwächen, ein Mann nach dem Herzen Gottes ist, eben weil er an Gott nicht losgelassen hat! Dann darf auch ich mich auf den Himmel freuen, auch trotz meiner großen Schwächen und Sünden. Da bin ich gewiss nicht besser als David. Aber auch ich darf wie David täglich am HERRN festhalten, eben weil der HERR auch mich lieb hat und mich gewiss nicht mehr loslässt.

Singen wir jetzt aus Lied 203 die dritte Strophe:

„Ich brauch Dich allezeit, in Freude und im Leid, Du bist mein Sonn und Schild jetzt und in Ewigkeit. Ich brauch Dich, o ich brauch Dich! Jesus, ja, ich brauch Dich! Ich muss Dich immer haben: HERR, segne mich!“

 

Wenn wir uns die ganze Bibel immer mal wieder anschauen, dann sehen wir, dass eine solche Gemeinschaft mit Gott ein zentrales biblisches Thema ist! Gottes Absicht von der Schöpfung her ist es, dass Er mit uns, mit Dir und mit mir, Gemeinschaft haben kann! Das ist der eigentliche Grund, weshalb Jesus am Kreuz für uns gestorben ist. Gott möchte so gerne mit uns eine Gemeinschaft und eine Beziehung haben! Das ist Gottes Absicht und Ziel: Eine Beziehung zwischen dir und Ihm! Dafür hat Gott gekämpft. Lesen wir dazu

1Mo 1,26 Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei…

Warum? Weil Gott eine Beziehung mit uns haben möchte!

1Mo 3,9  Und Gott der HERR rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du?

Und Gott sucht Adam, nachdem er Ihn verlassen hatte… Die ganze Bibel hindurch sehen wir die Sehnsucht Gottes, Gemeinschaft mit uns zu haben! Das prägt die ganze Bibel, und wir gehen oft darüber hinweg! Dazu einige Bibelstellen, damit uns das noch bewusster wird!

Offb 3,20     Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.

Ein bekannter Vers! Jesus möchte, dass wir das Abendmahl, die Gemeinschaft und die Beziehung mit Ihm pflegen. Das sagt Jesus hier nicht zu irgendwelchen ungläubigen Leuten…, das sagt Jesus hier zur Gemeinde! Mit anderen Worten sagt hier Jesus sinngemäß: Ihr habt mich hier als Gemeinde herausgeschmissen, ich stehe vor der Tür und würde gerne hineinkommen, in dein persönliches Leben hinein und hinein in dein Gemeindeleben! Das ist der wesentliche Punkt, auch für uns als Mitarbeiter und Glieder in Seiner Gemeinde! Gott möchte hineinkommen in unser Leben und in unsere Arbeit. Wir wissen nicht, wie Gott heute darunter leidet, dass er bei uns nicht richtig drin ist, in der Mitte unseres Lebens!

Mk 3,14  Und er setzte zwölf ein, die er auch Apostel nannte, dass sie bei ihm sein sollten und dass er sie aussendete zu predigen.

Jesus hat sie gerufen, damit sie bei Ihm sein sollten! Jesus möchte die Jünger bei sich haben, mit ihnen Gemeinschaft haben! Lesen wir

Lk 22,15 Und er sprach zu ihnen: Mich hat herzlich verlangt, dies Passalamm mit euch zu essen, ehe ich leide.

Jesus hat sich danach gesehnt, dieses Mahl mit seinen Jüngern zu feiern! Jesus hat Sehnsucht nach Gemeinschaft mit dir, bist du dir dessen bewusst? Wir reden immer nur von unseren Bedürfnissen, doch irgendwann müssen wir damit anfangen, über die Bedürfnisse unseres HERRN Jesus nachzudenken!

Mt 26,37 Und er nahm mit sich Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus und fing an zu trauern und zu zagen. 38 Da sprach Jesus zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibt hier und wacht mit mir!

Jesus möchte mit Seinen Jüngern wachen und beten, bevor er Seinen Weg zum Kreuz weitergeht. Wachet mit mir, Jesus bittet darum!

Lk 22,41 Und er riss sich von ihnen los, etwa einen Steinwurf weit, und kniete nieder, betete

Es ist für Jesus ein großer Schmerz, sich von Seinen Jüngern loszureißen!

Joh 15,13     Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde.
Joh 15,14     Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.

Joh 15,15     Ich sage hinfort nicht, dass ihr Knechte seid; denn ein Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich gesagt, dass ihr Freunde seid; denn alles, was ich von meinem Vater gehört habe, habe ich euch kundgetan.

Sind wir uns darüber bewusst, wie sehr sich Jesus nach uns, Seinen Freunden, sehnt? Unser Dienst könnte noch viel fruchtbarer sein, wenn wir immer besser verstehen würden, welche Sehnsucht Jesus zu uns hat!

Bei all diesen und vielen anderen Bibelstellen sehen wir immer wieder, wie groß Gottes Sehnsucht nach uns, Seinen Jüngern ist. Wenn wir in die Offenbarung schauen, lesen wir, wie Gott sich unsere Zukunft vorstellt

Offb 21,3 Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein;
Offb 21,4 und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein…

Die Zukunft ist Gemeinschaft mit Gott! Der Grund unserer Existenz ist die Gemeinschaft mit Gott! Unsere Zukunft ist eine gemeinsame Zukunft mit Gott! Nicht da oben irgendwo… Nein, Er wird bei uns wohnen! Genauso, wie Er jetzt in uns wohnt! Und was hat Er dafür getan? Was war es Jesus wert, Gemeinschaft mit uns zu haben?

Lesen wir aus dem Philipperbrief zwei bekannte Verse, nach der „Hoffnung für alle“ Übertragung

Phil 2,6   Obwohl er Gott in allem gleich war und Anteil an Gottes Herrschaft hatte, bestand er nicht auf seinen Vorrechten.

Phil 2,7   Nein, er verzichtete darauf und wurde rechtlos wie ein Sklave. Er wurde wie jeder andere Mensch geboren und lebte als Mensch unter uns Menschen.

Das ist Gott und Seinem göttlichen Sohn Jesus Christus diese Gemeinschaft mit uns Wert! Den Himmel zu verlassen, auf diese Welt zu kommen, sich tief herablassend Mensch zu werden, uns gleich zu sein, nur damit wir Gemeinschaft mit Ihm haben können und Er Gemeinschaft mit uns hat!

Gemeinschaft heißt, in die Welt des anderen einzutauchen! Das ist auch ganz wichtig für uns. Wenn wir Gemeinschaft haben wollen, müssen wir in die Welt des anderen eintauchen, und das hat uns Jesus vorgemacht! Angefangen bei der Geburt. Der Schöpfer dieser Welt gibt alle Rechte auf, geht auf uns zu, wird Kind einer Familie und geht in eine Abhängigkeit hinein, nur, um mit uns Gemeinschaft haben zu können! Jesus wird Kind einer Familie, wächst auf, gibt sich in Menschenhände. Jesus taucht in die Welt der Windeln ein. Man stelle sich das einmal vor…, der Schöpfer des Universums taucht in die Welt der Windeln ein, um mit uns Gemeinschaft zu haben! Er taucht in eine Futterkrippe ein, er taucht ein in die Welt der Flüchtlinge, als Kind, als Flüchtling, unterwegs nach Ägypten. Ihm wurden die Menschenrechte genommen. Er war Staatsbürger von Israel und musste fliehen. Jesus war ein Rechtloser. In diese Welt tauchte Er ein und identifiziert sich damit. Jesus war ein Todeskandidat als Baby. Er war verachtet, auch weil er nach der Meinung der Menschen als uneheliches Kind auf diese Welt gekommen ist.  Der Preis für Jesus war sehr hoch, mit uns Gemeinschaft zu haben! Keiner kann deshalb sagen, dass ihn Jesus nicht verstehen kann, dass ihn Gott nicht versteht. Jesus möchte so gerne in unser Leben, in unseren Beruf, in unsere Freizeit eintauchen. Die Frage ist nur: Wie gehen wir damit um? Wir sind da oft in der Gefahr, dass wir Ihn in die fromme Schublade abschieben wollen. Unser Glaube kann dabei immer mehr in eine Formalität, in eine Gesetzlichkeit und in eine Tradition abrutschen, und wir denken, wir müssten unsere Pflichten erfüllen. Das sieht dann ungefähr so aus: Stille Zeit am morgen, das ist natürlich ganz wichtig, unsere Bibel lesen, unsere Gebetslisten müssen wir durch beten und verschiedene andere Dinge noch tun. Und dann denken wir vielleicht, dass wir unsere Gesetzlichkeiten erfüllt haben. Doch haben wir dabei Gemeinschaft mit Jesus gehabt – oder ging es uns vielleicht nur um eine Pflichterfüllung? Als katholischer Messdiener habe ich früher immer wieder das Rosenkranzgebet und das „Vater Unser“ und das „Ave Maria“ gebetet oder auch nur vor mich hergeleiert, wie es mir anerzogen worden ist. Doch bin ich damals Jesus begegnet? Hatte ich Gemeinschaft mit Ihm? Die Frage ist nicht, ob ich morgens immer meine Stille Zeit abhalte und bete und in der Bibel lese…und so meine Gesetzlichkeiten erfülle, die Frage ist, ob ich dabei auch Jesus begegnet bin und eine innige Gemeinschaft mit unserem HERRN gehabt habe. Lesen wir aus Joh 5, hier spricht Jesus zu den Schriftgelehrten

Joh 5,39 Ihr sucht in der Schrift, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; und sie ist’s, die von mir zeugt;

Joh 5,40 aber ihr wollt nicht zu mir kommen, dass ihr das Leben hättet.

Wir können unsere religiösen Pflichten erfüllen und dennoch Jesus nicht begegnet sein. Das ist möglich. Der Glaube ist keine automatische Angelegenheit, so nach dem Motto: Einmal bekehrt und dann immer Gemeinschaft mit Jesus! Der lebendige Glaube sollte täglich, immer wieder neu, vom HERRN geschenkt werden, und diese innige Gemeinschaft sucht Gott mit uns! In uns ist nach wie vor die Tendenz, vor Gott zu fliehen, bei dem Propheten Jona sehen wir das ganz drastisch. Jona wollte eigentlich nur sein eigenes Leben selbst gestalten und Gott trotzdem auch noch haben. Und so möchten wir es gerne auch machen!

Singen wir nun aus Lied 292 die zweite Strophe:

„Beleb Dein Werk, o HERR, vertreib den Schlaf geschwind, den glimmend Docht fach an zur Flamm durch Deines Geistes Wind! Beleb Dein Werk, gib neuen Gnadenschein. Dir wird dafür dann Preis und Ehr und uns der Segen sein. Beleb Dein Werk, beleb Dein Werk, o HERR, beleb Dein Werk, beleb Dein Werk, o HERR.“

 

Zu einer Beziehung gehört Kommunikation, zu einer Beziehung gehört Gemeinschaft und zu einer Beziehung gehört Einheit. Kommunikation, das ist das Gebet. Aber es geht nicht darum, ein Ritual abzuarbeiten, sondern es geht darum Jesus wirklich zu begegnen!

Wir müssen uns bewusst machen: Jesus lebt in uns, wir müssen nicht erst im Gebet zu Ihm durchbrechen. Er lebt in uns, und das müssen wir uns immer wieder bewusst machen! Gemeinschaft ist nicht nur dazu da, um ein Thema zu besprechen. Gemeinschaft geht viel tiefer. Gemeinschaft entsteht da, wo wir das gleiche wollen.

Joh 15,14     Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.

Was will uns Jesus damit sagen? Identifiziert Euch mit meinem Willen! Habt eine gemeinsame Ebene! Gemeinschaft heißt, dass wir das gleiche wollen. Fritz Schuler erzählt: So manches Mal möchten da zwei Menschen heiraten. Die kommen dann zu mir und fragen nach, ob ich sie nicht trauen könnte. Mache ich gerne, kein Problem. Doch ich stelle dann auch ein paar unangenehme Fragen. Ich frage diese Leute, warum sie denn einfach so heiraten wollen?!? Was ist dabei Eure Absicht? – Ja, wir haben uns kennen gelernt, wir lieben uns, und Gott hat es wunderbar geführt, wir haben uns in der Straßenbahn kennengelernt… Das ist doch kein Grund, um zu heiraten, antworte ich… Ja, aber wir finden es ganz toll, dass wir uns lieben… Ja, aber das ist doch kein Grund, um zu heiraten, antworte ich wieder… Das ist einfach zu wenig! Und ich schockiere die Leute dann gerne ein bisschen… Was ist der Grund, warum wir heiraten? Was ist der Grund, warum wir Jesus nachfolgen? Wollen wir wirklich das gleiche? Wollen wir wirklich das Reich Gottes, auch wenn wir heiraten? Es ist nicht die Frage wie schön wir sind und wie groß die Gefühle in uns sind. Die viel wichtigere Frage ist, ob wir in der gleichen Ebene leben, mit Jesus als unserem Fundament! Ob wir uns in dieser Sache einig sind! Einigkeit ist nicht die Frage nach der Farbe der Vorhangfenster im Wohnzimmer, das kann diskutiert werden! Aber wir sind uns einig darin, dass Jesus im Mittelpunkt steht und dass Sein Reich an erster Stelle steht. Dann können wir heiraten, dann haben wir ein gemeinsames Ziel! Dann haben wir auch einen Grund für Gemeinschaft. Gemeinschaft ist tiefer, als nur irgendetwas zu besprechen. Kommunikation und Gemeinschaft führen zusammen zu einer Einheit in Jesus.

Wir müssen uns ganz einfach bewusst werden: Gott möchte mit uns Gemeinschaft haben! Und das müssen wir annehmen. Gott will uns die Ehre geben! Möchtest Du wirklich ein Freund Gottes sein und dabei nicht daran denken: Was krieg ich dafür? Diese Hintergedanken schleichen sich ja immer wieder ein, auch wenn es um Freundschaft geht. Nein, nein… Freundschaft mit Jesus bringt Jesus etwas! Das ist die Nachfolge!

Amen!

Singen wir zum Schluss aus Lied 203 die fünfte Strophe:

„Ich brauch Dich allezeit, HERR Jesus, Gottes Sohn. Bei Dir ererb ich einst des ew`gen Lebens Kron! Ich brauch Dich, o ich brauch Dich! Jesus, ja, ich brauch Dich! Ich muss Dich immer haben: HERR, segne mich!“