Besondere Hoch-Zeiten mit Jesus erleben

Predigt Jürgen – 29 Juli 2007

Besondere Hoch-Zeiten mit Jesus erleben

Lukas 9,28-37

Vom späten Frühling bis weit in den Herbst hinein erfahre ich immer wieder besondere Hoch – Zeiten in dieser herrlichen Gegend rund um den Starnberger See. Viele meiner Hoch – Zeiten erlebe ich gerade in dieser warmen Jahreszeit, währenddessen ich mich im Winter gerne in mein stilles Kämmerlein zurückziehe, um beispielsweise an meiner Internet – Seite zu basteln.

In den langen Mittagspausen kann ich mich jetzt beim Baden abkühlen… Es sind nicht nur Sonne, Strand und Wasser, die dieses Leben ganz besonders schön machen… Es ist die hohe Zeit der Rad- und Bergtouren, die mein Leben ganz besonders bereichern… Natürlich ist es sehr anstrengend, bei Sonne und Hitze auf einen Berg zu gehen, doch hinterher, auf dem Gipfel, gibt es wirklich eine Hoch – Zeit für mich… Voller Dankbarkeit darf ich einen wunderschönen Ausblick genießen…

„Ich hab`s geschafft, der HERR hat mich hochgetragen, auf diesen Berg!“ Hier würde ich am liebsten für Jesus und für mich eine Hütte bauen! Solch ein Höhepunkt reicht oft für eine ganze Woche!

Jetzt gibt es die Hoch – Zeit der Entscheidungen für Jesus bei Wort des Lebens…, es ist Urlaubszeit, es ist Biergartenzeit…, es ist Ausflugszeit, gerne denke ich an unseren Tag im Altmühltal zurück… Es ist sogar Hoch – Zeit für Hochzeiten, gerade heute Nachmittag sind wir ja auch alle eingeladen, um unser neues Hochzeitspaar zu feiern…

Solche und ähnliche Höhepunkte bereichern unser Leben und unseren Glauben ganz nachhaltig. Auch Jesus und drei seiner Jünger erleben einmal einen ganz besonderen Höhepunkt, lesen wir es nach, bei Lukas 9,28 – 37

 

„28 Und es begab sich, etwa acht Tage nach diesen Reden, dass er mit sich nahm Petrus, Johannes und Jakobus und ging auf einen Berg, um zu beten. 29 Und als er betete, wurde das Aussehen seines Angesichts anders, und sein Gewand wurde weiß und glänzte. 30 Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm; das waren Mose und Elia. 31 Sie erschienen verklärt und redeten von seinem Ende, das er in Jerusalem erfüllen sollte. 32 Petrus aber und die bei ihm waren, waren voller Schlaf. Als sie aber aufwachten, sahen sie, wie er verklärt war, und die zwei Männer, die bei ihm standen  33  Und es begab sich, als sie von ihm schieden, da sprach Petrus zu Jesus: Meister, hier ist für uns gut sein! Lasst uns drei Hütten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. Er wusste aber nicht, was er redete  34  A ls er aber dies redete, kam eine Wolke und überschattete sie; und sie erschraken, als sie in die Wolke hinein kamen. 35 Und es geschah eine Stimme aus der Wolke, die sprach: Dieser ist mein auserwählter Sohn; den sollt ihr hören! 36 Und als die Stimme geschah, fanden sie Jesus allein. Und sie schwiegen davon und verkündeten in jenen Tagen niemandem, was sie gesehen hatten. 37 Es begab sich aber, als sie am nächsten Tag von dem Berg kamen, da kam ihm eine große Menge entgegen…..

Drei Fragen möchte ich uns zu diesem Text besonders stellen:

  1. Warum gerade diese Drei?
  2. Wozu das Ganze?
  3. Was bleibt am Ende?

Singen wir nun nach diesen einleitenden Gedanken die erste Strophe aus Lied 320:

„Kommt, stimmet alle jubelnd ein: Gott hat uns lieb! Freut Euch in Seinem Gnadenschein. Gott hat uns lieb! Die Ihr in Sünden schlaft, erwacht! Suchet, was euch nun selig macht! Hin ist die lange Todesnacht! Gott hat uns lieb! Gott hat uns lieb! Gott hat uns lieb! Kommt, stimmet alle fröhlich ein: Gott hat uns lieb!“

1.Warum gerade die Drei?

Jesus hat Petrus, Johannes und den Jakobus dazu auserwählt, mit Ihm auf einem Berg zu wandern, um sodann bei solch einem wunderbaren und übernatürlichen Gipfelerlebnis dabei zu sein. Sie wurden offensichtlich bevorzugt vor den anderen Aposteln, die diese Ehre nicht hatten. Warum gerade diese drei? Haben sie etwas Besonderes geleistet? Waren sie besonders konditionsstark? Eigentlich verhalten sie sich doch auf dem Berg oben eher normal. Nach so vielen Strapazen ruhen sie sich erst mal aus und schlafen dabei sogar ein… Das wäre den anderen Aposteln sicherlich auch passiert. Das ist menschlich. Aber dennoch sind diese Apostel dazu auserwählt, bei der Verklärung unseres HERRN dabei zu sein, dabei einen Vorgeschmack von dem Reich Gottes zu erleben, in dieses Reich hinein zu schnuppern, es zu sehen… Dabei erfüllt sich unmittelbar eine Verheißung, die Jesus Seinen Jüngern unmittelbar vor dieser Bergtour gegeben hat…

Lk 9,27   Ich sage euch aber wahrlich: Einige von denen, die hier stehen, werden den Tod nicht schmecken, bis sie das Reich Gottes sehen.

 Jesus hat diese drei Apostel dazu auserwählt. Eine solche Erwählung ist bei Jesus vollkommen normal… Da ist die große Schar der Nachfolger, daraus erwählt sich Jesus 72 Evangelisten und Jünger (Lukas 10,1), die Sein Evangelium vom Reich Gottes, von der Buße und Vergebung, von Tür zu Tür weitertragen sollen… Jesus hat es ihnen selber vorgepredigt, siehe

Mk 1,15  Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!

Aus 72 Jüngern werden zwölf Apostel auserwählt, und aus diesen zwölf Aposteln erwählt sich Jesus Petrus, Jakobus und Johannes, um ihnen ganz besonders das Reich Gottes ans Herz zu legen. Mit dieser exklusiven und souveränen Berufung ist aber auch viel Mühe und Verantwortung für diese drei verbunden. Diese drei erleben nicht nur eine sehr anstrengende Bergtour. Sie werden dabei auch vorbereitet auf ihren späteren verantwortungsvollen Dienst, der auch, wie wir es wissen, mit viel Mühen, Nöten und Verfolgungen verbunden ist. Und diese drei werden später einmal, nachdem sie bewährt sind, zu wirklich tragenden Säulen in der noch jungen christlichen Gemeinde. Wenn Jesus beruft, vielleicht sogar in die höchsten Positionen hinein, dann geht es weniger um Bevorzugungen und um die Aussicht auf ein vielleicht besonders bequemes Leben… Wenn Jesus beruft, dann möchte Er uns vor allem gabenorientiert einsetzen und uns eine verantwortliche und erfüllende Aufgabe schenken! Jesus hat auch Dich und mich berufen, an den Plätzen, wo wir gerade sind. Wir sind alle dazu auserwählt, ganz nach unseren Gaben,  in Seiner oft mühevollen Reich Gottes Arbeit mit anzupacken! Und eine Gabe hat ganz gewiss ein jeder von uns von Ihm geschenkt bekommen!

 

Singen wir nun die zweite Strophe aus Lied 320:

„Kündets den Sündern überall: Gott hat uns lieb! Er kam vom Thron ins Erdental. Gott hat uns lieb! Sehet, der Heiland ist nun da, der für uns starb auf Golgatha! Wir sind erlöst, Halleluja! Gott hat uns lieb! Gott hat uns lieb! Gott hat uns lieb! Kommt, stimmet alle fröhlich ein: Gott hat uns lieb!“

2.Wozu das Ganze?

Wenn wir uns den Zusammenhang anschauen, in welchem die Verklärung unseres HERRN Jesus geschrieben steht, sehen wir, dass der Apostel Petrus einige Verse vorher bereits ganz aufbauend auffällt. Lesen wir

Lk 9,18   Und es begab sich, als Jesus allein war und betete und nur seine Jünger bei ihm waren, da fragte er sie und sprach: Wer sagen die Leute, dass ich sei?

Lk 9,19   Sie antworteten und sprachen: Sie sagen, du seist Johannes der Täufer; einige aber, du seist Elia; andere aber, es sei einer der alten Propheten auferstanden.
Lk 9,20   Er aber sprach zu ihnen: Wer sagt ihr aber, dass ich sei? Da antwortete Petrus und sprach: Du bist der Christus Gottes!

 Was für eine Begeisterung, was für eine Hoffnung und was für ein Glaube drückt sich da doch bei Petrus aus! Ein Glaube, der noch viele Anfechtungen erdulden muss, eine Hoffnung, die es dann nicht immer leicht haben wird. Jesus dämpft sogleich wieder die Euphorie des Petrus, in dem er kurz darauf Seine Leidensgeschichte zum ersten Male andeutet

Lk 9,21 Er aber gebot ihnen, dass sie das niemandem sagen sollten,

Lk 9,22 und sprach: Der Menschensohn muss viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohepriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tag auferstehen.

Und nun kommt es fast noch ärger, als Jesus sie besonders auf die Kosten Seiner Nachfolge aufmerksam macht

Lk 9,23   Da sprach er zu ihnen allen: Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach.

Lk 9,24   Denn wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s erhalten.

Lk 9,25   Denn welchen Nutzen hätte der Mensch, wenn er die ganze Welt gewönne und verlöre sich selbst oder nähme Schaden an sich selbst?

Lk 9,26   Wer sich aber meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich der Menschensohn auch schämen, wenn er kommen wird in seiner Herrlichkeit und der des Vaters und der heiligen Engel

 Ich kann mir schon gut vorstellen, dass da selbst glaubensstarke Apostel verunsichert sind und ängstlich werden… wenn ihnen Jesus dann nicht immer wieder solche Highlights und Hoch – Zeiten in der Nachfolge schenkt wie Seine Verklärung und die Begegnung mit Moses und Elia nach einer anstrengenden Bergtour…

Wir brauchen in unserem Glaubensleben solche Bestärkungen, Wunder, Gewissheiten und Gebetserhörungen, mit denen uns unser HERR in Seiner Gnade stärken möchte. Selbst wenn die Jünger mit Sicherheit nicht alles verstehen werden, was in den kommenden Tagen und Wochen geschehen wird – so sollen sie es doch wissen, dass sich Gottes Plan erfüllen wird und dass hier nicht irgendetwas mit Jesus „völlig aus dem Ruder läuft“. Auch wir brauchen  solche Hoch – Zeiten und Ermutigungen im Glauben, wenn wir nicht an Jesus „irre“ werden wollen…, deshalb das Ganze!

Doch auch unser HERR Jesus braucht so nötig eine Ermutigung und Stärkung, nachdem Er Sein Leiden zum ersten Male angekündigt hat. Und Sein himmlischer Vater schenkt auch Ihm hier solch eine Hoch – Zeit in der Begegnung mit Mose und Elia… Mose und Elia, diese Beiden sind für Jesus zwei alttestamentliche Zeugen und eine wunderbare Bestätigung dafür, dass sich der Plan Seines himmlischen Vaters auch weiterhin bestätigen wird! Jesus lässt sich von Mose und Elia ganz gewiss besonders dazu motivieren, Seinen Weg zum Kreuz von Golgatha mutig, hingebungsvoll und gehorsam weiterzugehen

Wozu das ganze dann für mein Leben? Auch wir als Seine endzeitlichen Jünger und Nachfolger bekommen immer wieder außerordentliche Glaubens – Hoch – Zeiten  geschenkt, die unseren Glauben wachsen lassen, die uns festigen und bestätigen sollen. So werden auch wir auf kommende Ereignisse vorbereitet und zu einer treuen und gehorsamen Nachfolge motiviert. Solche Höhepunkte in unserem Glaubensleben zeigen uns: Nicht die eigene egoistische Erfüllung, sondern Jesus Christus soll der Mittelpunkt unseres Lebens bleiben! Möge es uns unser treuer und gnädiger HERR schenken, dass auch wir in solch ganz persönlichen Glaubens – Hoch – Zeiten immer mehr in unserer Nachfolge heranreifen und im Glauben wachsen!

 

Singen wir nun die dritte Strophe aus Lied 320:

„Jubelt, die ihr euch Ihm geweiht! Gott hat uns lieb! Schmeckt Seine Güt und Freundlichkeit! Gott hat uns lieb! Er ist der Seinen Sonn und Schild und unser Lieb und Hoffnung Bild! Er ist`s der allen Kummer stillt! Gott hat uns lieb! Gott hat uns lieb! Gott hat uns lieb! Kommt, stimmet alle fröhlich ein: Gott hat uns lieb!“

3.Was bleibt am Ende?

Wir wissen es bereits: Alles hat ein Ende, bis auf die Wurst, die bekanntlich zwei davon hat. Eine jede Hoch – Zeit, ein jedes Highlight geht einmal vorüber, auch die Hochzeit, die heute Nachmittag beginnen wird… Da ist es doch nur zu menschlich, wenn wir diese hohen Augenblicke festhalten, bewahren und verlängern wollen, am liebsten für immer. So möchte der Petrus unserem HERRN  mit Seinen beiden himmlischen Gästen, Mose und Elia, am liebsten oben auf dem Berg drei Hütten bauen… Hauptsache oben bleiben, nachdem die Apostel die ersten himmlischen Eindrücke geschmeckt haben. Etwas Schöneres können sie sich gar nicht vorstellen! Doch es geht nicht nach ihren allzu menschlichen Vorstellungen… Nicht ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen sind maßgeblich…

Der Vater im Himmel schenkt Ihnen noch ein ganz persönliches Highlight, eine weitere Hoch – Zeit, indem Er die drei Jünger ganz persönlich belehrt, siehe Lukas 9, 35

35 Und es geschah eine Stimme aus der Wolke, die sprach: Dieser ist mein auserwählter Sohn; den sollt ihr hören!

Die Wolke verschwindet wieder mit Mose und Elia…, und, was bleibt, ist Jesus! Die drei Jünger dürfen immerhin noch mit unserem HERRN eine ganz besonders intensive Gemeinschaft auf diesem sicherlich sehr aussichtsreichen Berg genießen, bis zum nächsten morgen, doch dann geht auch diese Hoch – Zeit zu Ende…, sie müssen wieder bergab, ins Tal, zurück in den gewöhnlichen Alltag, hinein in eine große Menschenmenge, mit all ihren Problemen, siehe

 37 Es begab sich aber, als sie am nächsten Tag von dem Berg kamen, da kam ihm eine große Menge entgegen…..

 Doch Jesus ist nach wie vor bei ihnen, auch im grauen Alltag, auch dann, wenn die besonderen Hoch – Zeiten längst verblasst sind. Und auch wir sollten Ihm gerade jetzt besonders weiter nachfolgen, auch durch Täler und Niederungen hindurch… Es wäre jetzt wirklich falsch, stehen zubleiben, um auf vergangene Höhepunkte schmollend und wehleidig zurückzublicken. Nun, aufwärts, froh den Blick gewandt! Das ist jetzt die Devise, wenn es jetzt wieder hinab ins Tal geht und vielleicht viel Arbeit auf uns wartet. Die Hauptsache ist doch, dass Jesus uns auch weiterhin begleitet, und nicht nur bis zum nächsten Höhepunkt! Die vergangenen Hoch – Zeit mit unserem HERRN möchten uns dazu motivieren, weiterhin in Jesu Nähe zu bleiben, in Seinem Wort Kraft und Freude zu finden und das bisher Erlebte auch in unseren Alltag umzusetzen, es zu praktizieren und zu tun. Jesus hat sich Seinen Jüngern auf ganz wunderbare Art und Weise auf diesem Berg verklärt gezeigt, und dieser Glanz möchte sich auch so gerne auf uns abfärben. Auch wir dürfen und sollen für unseren HERRN leuchten, ein Licht für Ihn in dieser Welt sein, ob wir nun zu geistlichen Höhenflügen ansetzen oder eher durch dunkle Täler wandern müssen. Jesus wird dabei sein! Also, rechnen wir doch auch in unserem vielleicht nicht immer ganz so schönen Alltag immer wieder mit der Herrlichkeit unseres HERRN, lassen uns von Ihm begeistern und zurüsten! In diesem Sinne wünsche ich uns nicht nur einen schönen Hoch – Zeit Sonntag und für die Gäste eine gesegnete Hochzeitsfeier! Ich wünsche uns allen auch viel Gnade und Segen, wenn es für die meisten von uns morgen vielleicht wieder bergab geht, in einen gewöhnlichen Arbeitsalltag hinein!

Amen!

Singen wir zum Schluss das Lied 178, Strophen 1, 3 und 4:

„Nun aufwärts froh den Blick gewandt und vorwärts fest im Schritt! Wir gehen an unseres Meisters Hand, und unser HERR geht mit!

So steigt ihr frei mit Ihm hinan zu lichten Himmelshöhn. Er uns voran, Er bricht die Bahn – wer will Ihm widerstehn?

Nun aufwärts froh den Blick gewandt und vorwärts fest im Schritt! Wir gehen an unseres Meisters Hand, und unser HERR geht mit!“