9. Februar
Ps 130,1 Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu Dir. Herr, höre meine Stimme!
Lk 18,38 Der Blinde rief: Jesus, Du Sohn Davids, erbarme Dich meiner!
Mir ist Erbarmen widerfahren…
„Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu Dir. Herr, höre meine Stimme!( Ps 130,1)“Aus der Tiefe, aus seinen Nöten heraus, ruft der Psalmist den HERRN an… und bittet dabei nicht um Schutz vor seinen Feinden, wie wir es vielleicht erwarten würden. Nein, der Psalmdichter ruft aus der Tiefe und bittet den HERRN um Vergebung seiner Sünden. Dieser reuige Sünder hat ein riesiges Verlangen nach Vergebung, anscheinend quälen ihn seine Sünden allzusehr. Der Psalmist kennt seinen HERRN. Er erkennt, dass er ohne Sündenvergebung verloren ist und er weiß, dass er bei Gott Vergebung finden kann., dass ihm vergeben wird, siehe Ps 130,3-4: „Wenn du, HERR, Sünden anrechnen willst – Herr, wer wird bestehen? Denn bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte.“ Der Lieddichter wartet dringend auf die Hilfe des HERRN, dabei betet er nicht leise, sondern er ruft und schreit seine Bitte um Vergebung aus der Tiefe seines Herzens laut heraus. Er bittet um Gnade, um Gnade, die es auch schon im Alten Testament überreichlich gibt.
Wann habe ich den HERRN das letzte Mal , vielleicht voller Verzweiflung, um Hilfe und um Vergebung gebeten? Die Regel ist doch, dass wir eher viel halbherziger und gleichgültiger um Vergebung bitten, wie aus einer lästigen Pflichtübung heraus. Wie vielleicht ein Schulkind, welches seine Hausaufgaben nicht gemacht hat, dabei erwischt wird, sich entschuldigt und sich gleichzeitig vornimmt, sich beim nächsten Mal nicht ertappen zu lassen…. Dabei ist ein bereuendes Eingestehen von Schuld und Sünde so wichtig. Es gibt uns Gelegenheit, Buße zu tun, umzukehren, uns vorzunehmen, es beim nächsten Mal besser zu machen.
Unser HERR Jesus hat uns bereits alles vergeben, auch unsere zukünftigen Sünden. Und dafür können wir so dankbar sein. Jesus hat durch Seinen Tod am Kreuz bereits all unsere Sünden gesühnt. Sie sind vergeben. Aus diesem Grund könnten wir vielleicht auf die Idee kommen, Ihn nicht mehr um Vergebung zu bitten… Aber das ist der falsche Weg. Wir sollen auch gerade deshalb um Vergebung bitten, um unseren HERRN zu zeigen, dass es uns ernst damit ist, dass wir umkehren wollen, es zukünftig besser machen wollen, noch mehr in Seiner Liebe leben wollen….!
Da ist ein Blinder, auch er ruft Jesus laut an und bittet um Sein Erbarmen, siehe Lukas 18,35-38: „Es begab sich aber, als er in die Nähe von Jericho kam, dass ein Blinder am Wege saß und bettelte. Als er aber die Menge hörte, die vorbeiging, forschte er, was das wäre. Da berichteten sie ihm, Jesus von Nazareth gehe vorbei. Und er rief: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner!“ Dieser blinde Bettler hat schon viel von Jesus gehört. Er vertraut Ihm ganz und gar und bittet von ganzem Herzen um Seine Barmherzigkeit. Diesmal steht der so verständliche Wunsch nach Heilung im Vordergrund. Und der HERR Jesus öffnet ihm die Augen! Sein Glaube hat ihn gerettet, dieser nun sehende Bettler wird voller Dankbarkeit ein Nachfolger seines HERRN!
Auch ich habe allen Grund, meinen HERRN Jesus immer wieder zu loben und zu preisen. Ich habe Seine Barmherzigkeit kennengelernt, mir ist vergeben worden und darüber hinaus darf ich gesund und munter sein. Ein österreichischer Arzt ist einmal gläubig geworden aus voller Dankbarkeit, weil es ihm so gut geht, weil es ihm zu gut geht. Das ist aber eher eine Ausnahme. Eine Bekehrung geschieht viel eher aus einer inneren Zerbrochenheit heraus. Ich möchte mir nun vornehmen, aus der Tiefe meines Herzens immer öfter den HERRN zu loben und zu preisen, Ihm zu danken für Seine Vergebung und für Seine Barmherzigkeit, die Er mir immer wieder schenkt! Amen