29. September

  1. September

Jeremia 18,14-15  Das Regenwasser verläuft sich nicht so schnell, wie mein Volk meiner vergißt.

Offb. 2,4-5  Ich habe gegen dich, dass du die erste Liebe verläßt. So denke nun daran, wovon Du abgefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke.

Ich brauch Dich allezeit!

 Was der Seher Johannes da der Gemeinde in Ephesus im Namen unseres HERRN Jesus schreibt, das könnte Er auch mir persönlich schreiben, siehe Offb. 2,4-5: „Ich habe gegen dich, dass du die erste Liebe verläßt. So denke nun daran, wovon Du abgefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke.“ Ich kenne die Zeit noch sehr gut, in der ich so sehr auf meinen HERRN angewiesen war, es war die Zeit nach meiner Bekehrung. Wie sehr hast Er mir da geholfen, und wie sehr war ich doch damals in dieser ersten Liebe.

Ohne Ihn konnte ich nicht leben, ohne Ihn wollte ich nicht leben. Mit der Zeit durfte ich in Ihm und mit Ihm immer stärker und selbstständiger werden. Der HERR ließ mir immer mehr die „lockere Leine“ in meiner Nachfolge. Dabei wurde natürlich die Gefahr immer größer, dass ich in dieser Nachfolge immer mehr meine eigenen Wege gehe und ich dabei diese erste Liebe immer mehr verlasse.

In einem Gleichnis vom großen Gastmahl erzählt uns Jesus, wie ein großzügiger Gastgeber zu einem feierlichen Festmahl einlädt – doch keiner der Geladenen mag kommen. Entweder wird ein Acker gekauft, oder ein Joch Rinder oder es wird geheiratet. Daraufhin lädt der Gastgeber noch einmal ein, diesmal all die Menschen, denen es viel schlechter geht als den undankbaren und untreuen ersten Gästen. Und da sehe ich Parallelen zu meiner Lebenssituation. Nachdem es mir nun schon fast zu gut geht, möchte auch ich nicht regelmäßig Seinen täglichen Einladungen folgen. Jesus möchte mit mir täglich in enger und treuer Gemeinschaft leben, doch dann sage ich immer mal wieder ab…

Die Stille Zeit ist in den letzten Jahren zwar noch nie ausgefallen, täglich darf ich zu meinem Heiland kommen. Doch es gibt da neuerdings Dinge, die mir wichtiger zu sein scheinen als eine intensive Stille. Auch ich habe da so meine Gründe, mal abzusagen, die Zeit nicht ganz auszukaufen. So zum Beispiel: „Ich habe mir einen Fernseher gekauft, bitte entschuldige, aber ich habe jetzt keine Zeit für Dich!“ Im vergangenem Jahr war eine meiner ´besten` Ausreden: „Jetzt ist schönes Wochenendwetter. Ich möchte so gerne in die Berge fahren, da kann ich leider nicht zum Gottesdienst.“ Oder jetzt, ganz aktuell: „Ich muß so viele Überstunden machen, ich habe da ´leider Gottes` keine Zeit für die Bibel- und Gebetsstunde heute abend.“

Bedauerlicherweise vergesse ich die Wunder, die vielen Wunder, die der HERR an mir getan hat, immer wieder viel zu schnell. Das Volk Israel war hier auch schon immer sehr vergeßlich, siehe Jeremia 18,14-15: „Das Regenwasser verläuft sich nicht so schnell, wie mein Volk meiner vergißt.“ So beklagt sich der HERR über Sein Volk. Mein lieber HERR Jesus, bitte, laß mich doch wieder in Deine erste Liebe zurückkehren. Bitte, laß mich wieder voller Freude beten und singen: „Ich brauch Dich allezeit!“