16. Mai

16. Mai

Psalm 31,9     Du stellst meine Füße auf weiten Raum.

  1. Korinther 3,17 Wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.

Dein Wort ist meines Fußes Leuchte

Denn „…Du stellst meine Füße auf weiten Raum (Psalm 31,9.“ Vor gar nicht allzu langer Zeit, vor zehn Jahren noch, da lebte ich sehr eingezwängt. Es war kurz vor meiner Bekehrung, als mein selbst zusammengezimmertes Weltbild immer mehr zu zerbröckeln begann. Plötzlich ging es rigoros bergab mit mir… Ich fühlte mich immer unwohler, ob zu Hause oder am Arbeitsplatz, und Platzängste schlichen sich immer mehr in mein Leben hinein. Wenn ich in der Mittagspause zum Essen gehen wollte, mußte ich mich schon sehr zusammennehmen. Abends bekämpfte ich dieses große Unbehagen manchmal mit einigen Gläsern Bier, bis sich mein Zustand kurzfristig etwas besserte. Es ging weiterhin bergab, schließlich traute ich mich vor lauter Menschenfurcht noch nicht einmal über eine grüne Fußgängerampel geschweige denn in eine U-Bahn. Nur noch in meinem Bett ging es mir gut, da verspürte ich wenigstens Geborgenheit. Meine Lebensqualität war nur noch auf wenige Quadratmeter begrenzt… Es waren die schlimmsten Tage in meinem Leben. Ich ließ mich für einige Wochen krankschreiben… Wie gut, dass meine Hausärztin nur ein paar Meter weiter ihre Praxis hatte. Eines abends, nach einem Tag voller Ängste und Beklemmungen, nahm ich mir abends meinen ganzen Mut zusammen, bestellte ein Taxi und fuhr mit gepackten Koffern zum Münchener Hauptbahnhof, um von dort aus weiter nach Hause, zu meinen Eltern, zu fahren. Die frische Brise, der erste Fahrtwind aus geöffneten Zugfenstern, das sind die ersten schönen Erinnerungen  an diesem heißen Sommertag im Jahre 1991. Meine Füße standen auf ganz engem Raum.

Meine Schwester und mein Schwager zeigten mir, dass ich nur noch von Jesus Hilfe erwarten könne, alles andere würde sinnlos sein.. Ich bekehrte mich, bat Jesus um Vergebung und schenkte Ihm mein Leben. Eine andere Alternative gab es für mich auch nicht mehr, nach jahrzehntelanger Sinnsuche. Täglich, jede freie Minute ausnützend, las ich in der Bibel, Sein Wort erleuchtete mein Leben wieder zunehmend, es ging wieder ganz langsam aufwärts mit mir. Dennoch traute ich mich nach zwei Wochen noch nicht alleine, das Haus meiner Eltern um mehr als 500 Meter zu verlassen. Da erscheint es mir heute noch wie ein Wunder, dass ich mich, ganz und gar gestärkt durch Sein Wort, nach fünf Wochen zusammenreißen konnte, um wieder in diese ungeliebte Großstadt zurückzufahren. Sein Wort ist war, der HERR schenkte meinen Füßen wieder einen ganz weiten Raum! Viel Gebet und eine tägliche ausgiebige Stille Zeit stärkten mich immer mehr. Der HERR erhörte meine täglichen Stoßseufzer! Dagegen konnte ich ganz und gar auf Medikamente und Tabletten verzichten! Nach kurzer Zeit bereits fand ich einen neuen Arbeitsplatz, eine gute christliche Gemeinde und auch ein gemütliches Zimmer in einer christlichen Wohngemeinschaft! Ein großes Wunder ist in meinem Leben geschehen! Von ganzem Herzen darf ich heute voller Dankbarkeit bekennen, siehe 2. Korinther 3,17: „Wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit!“ Amen!