Die Rotte Korach      

Predigt Jürgen 15. März 2009                                                                                      

Die Rotte Korach                                                                                                             

4. Mose 16

 Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, hat wirtschaftlich ausgesorgt, wenn er Ende dieses Jahres in Rente gehen wird, und dennoch muss er rein beruflich schlechte Nachrichten verbreiten. In der Heilbronner Stimme vom 21. Januar 2009 sagt er in einem Interview: „Der größte Rückgang des Sozialprodukts in den letzten sechzig Jahren für die Weltwirtschaft ist nicht mehr vermeidbar…. Das Stimulierungsprogramm (für unsere Wirtschaft) ändert nichts daran, dass wir im ersten Halbjahr 2009 in ein tiefes, tiefes Loch fallen.“

Aus dem Manager Magazin vom 18. Januar 2000 stammt folgendes Zitat: „Der Waffenlobbyist Karlheinz Schreiber drohte unterdessen, CDU-Chef Schäuble in so ein tiefes Loch fallen zu lassen, „dass man den Aufprall nicht mehr hört“.

Seit Anfang dieses Jahres hätte ich bestimmt auch einige Gründe gehabt, in ein tiefes, tiefes Loch zu fallen, wenn mich der HERR nicht sofort mit Seinem Netzwerk aufgefangen hätte. Es fing damit an, dass mir eine sehr schöne und günstige Wohnung mehrfach zu und dann wieder abgesagt worden ist. Was für eine Enttäuschung. Gleichzeitig wird meine Mutter langsam immer vergesslicher und dabei kommt es zu depressiven Phasen. Das ermutigt mich auch nicht gerade. Und dann meine betriebsbedingte Kündigung… ich hatte bis dato eigentlich immer gedacht, dass Buchhalter im schlimmsten Falle immer bis zuletzt in einer Firma übrigbleiben…! Und so hat mich die weltweite Wirtschaftskrise auch noch ganz unverhofft eingeholt… Doch ich darf getrost und unverzagt bleiben…, ohne meinen HERRN Jesus würde ich jetzt auch bestimmt auch in ein tiefes, tiefes Loch fallen.

Unser Herr Jesus ist in ein solch tiefes, tiefes Loch gefallen… Niemand hat Ihn durch getragen, als er am Kreuz von Golgatha so qualvoll für uns gestorben ist. Jesus hätte es auch anders haben können, Engel hätten Ihn hinein in den Himmel tragen können, ohne diesen schrecklichen Umweg über das Kreuz von Golgatha. Lesen wir aus Matthäus 4 einen kurzen Bericht über die zweite Versuchung von Jesus.

Mt 4,5 Da führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels

Mt 4,6 und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben Psalm 91,11-12: »Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.«

Die Versuchung für Jesus war, zu zeigen, dass er der Messias ist, indem er eine sensationelle Handlung begeht. Er hätte Herrlichkeit ohne Leiden erreichen können, er hätte das Kreuz umgehen und doch den Thron erlangen können. Aber eine solche Handlung wäre gegen den Willen Gottes gewesen.

Wieder konnte Jesus dem Angriff widerstehen, indem er die Schriftstelle zitiert: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen« (.5. Mose 6,16). Gott hatte versprochen, den Messias zu bewahren, aber diese Garantie setzte voraus, dass er im Willen Gottes lebte. Diese Verheißung im Ungehorsam in Anspruch zu nehmen würde bedeuten, Gott zu versuchen. Die Zeit würde schon noch kommen, dass Jesus als Messias verherrlicht werden würde, aber zuerst musste das Kreuz kommen. Der Opferaltar musste dem Thron vorausgehen. Die Dornenkrone kam vor der Krone der Herrlichkeit. Jesus wollte Gottes Zeit abwarten und Gottes Willen erfüllen, damit auch wir, damit auch ich niemals mehr in solch ein tiefes Loch zu fallen brauchen, um darin umzukommen. Im Gegenteil, als gläubige Christen werden wir eines Tages hinein getragen werden, in Seine himmlische Herrlichkeit hinein. Uns bleibt ein tiefes Loch ein für alle Male erspart… Wir brauchen den Weg zum Kreuz nicht mehr gehen, der HERR hat es für uns getan.

Doch es gibt in der Bibel auch Geschichten, da fallen ungläubige und rebellische Menschen wirklich in ein tiefes, tiefes Loch hinein und kommen darin um… Solch eine Begebenheit hat Gott auch für uns zur eindringlichen Ermahnung und zur Lehre in Sein lebendiges Wort, in die Bibel, aufgenommen.

Lesen wir aus 4. Moses 16

4Mo 16,1 Aufruhr und Untergang der Rotte Korach
Und  Korach, der Sohn Jizhars, des Sohnes Kehats, des Sohnes Levis,  dazu Datan und Abiram, die Söhne Eliabs, und On, der Sohn Pelets, die Söhne Rubens,
4Mo 16,2 die  empörten sich gegen Mose, dazu zweihundertundfünfzig Männer unter den Israeliten, Vorsteher der Gemeinde, von der Versammlung berufen, namhafte Leute.
4Mo 16,3 Und sie versammelten sich gegen Mose und Aaron und sprachen zu ihnen: Ihr geht zu weit! Denn die ganze Gemeinde, sie alle sind heilig, und der HERR ist unter ihnen. Warum erhebt ihr euch über die Gemeinde des HERRN?  4Mo 16,4  Als Mose das hörte, fiel er auf sein Angesicht
4Mo 16,5 und sprach zu Korach und zu seiner ganzen Rotte: Morgen wird der HERR kundtun, wer ihm gehört, wer heilig ist und zu ihm nahen soll; wen er erwählt, der soll zu ihm nahen.
4Mo 16,6 Dies tut morgen: Nehmt euch Pfannen, Korach und seine ganze Rotte,  

4Mo 16,7 und legt Feuer hinein und tut Räucherwerk darauf vor dem HERRN. Wen dann der HERR erwählt, der ist heilig. Ihr geht zu weit, ihr Söhne Levi!                                    

4Mo 16,8 Und Mose sprach zu Korach: Höret doch, ihr Söhne Levi!                                                              

4Mo 16,9 Ist’s euch zu wenig, dass euch der Gott Israels  ausgesondert hat aus der Gemeinde Israel, ihm zu nahen, damit ihr euer Amt ausübt an der Wohnung des HERRN und vor die Gemeinde tretet, um ihr zu dienen?

4Mo 16,10     Er hat dich und mit dir alle deine Brüder, die Söhne Levi, zu sich nahen lassen; und ihr sucht nun auch das Priestertum?                                                         

4Mo 16,11     Du und deine ganze Rotte, ihr macht einen Aufruhr wider den HERRN! Es ist nicht Aaron, gegen den ihr murrt.                                                               

 4Mo 16,12     Und Mose schickte hin und ließ Datan und Abiram rufen, die Söhne Eliabs. Sie aber sprachen: Wir kommen nicht!                                  

4Mo 16,13     Ist’s nicht genug, dass du uns aus dem Lande geführt hast, darin Milch und Honig fließt, und uns tötest in der Wüste? Musst du auch noch über uns herrschen?                                                                       

4Mo 16,14     Wie fein hast du uns gebracht in  ein Land, darin Milch und Honig fließt, und hast uns Äcker und Weinberge zum Erbteil gegeben! Willst du den Leuten auch die Augen ausreißen? Wir kommen nicht!
4Mo 16,15     Da ergrimmte Mose sehr und sprach zu dem HERRN: Wende dich nicht zu ihrem Opfer. Ich habe nicht einen Esel von ihnen genommen und habe keinem von ihnen ein Leid getan.
4Mo 16,16     Und Mose sprach zu Korach: Du und deine ganze Rotte, ihr sollt morgen vor den HERRN kommen, du und sie und Aaron.                                                               

4Mo 16,17     Und ein jeder nehme seine Pfanne und lege Räucherwerk darauf, und tretet hin vor den HERRN, ein jeder mit seiner Pfanne, zweihundertundfünfzig Pfannen; auch du und Aaron, ein jeder mit seiner Pfanne.                            

4Mo 16,18 Und ein jeder nahm seine Pfanne und legte Feuer hinein und tat Räucherwerk darauf, und sie traten vor die Tür der Stiftshütte und Mose und Aaron auch.                                                                         

4Mo 16,19     Und Korach versammelte gegen sie die ganze Gemeinde vor der Tür der Stiftshütte. Da erschien die Herrlichkeit des HERRN vor der ganzen Gemeinde.
4Mo 16,20     Und der HERR redete mit Mose und Aaron und sprach:                                                           

 4Mo 16,21     Scheidet euch von dieser Gemeinde, damit ich sie im Nu vertilge.                                                     

 4Mo 16,22      Sie fielen aber auf ihr Angesicht und sprachen: Ach Gott, der du bist der Gott des Lebensgeistes für alles Fleisch, wenn ein einziger Mann gesündigt hat, willst du darum gegen die ganze Gemeinde wüten?
4Mo 16,23     Und der HERR redete mit Mose und sprach:                        

4Mo 16,24     Sage der Gemeinde: Weicht ringsherum zurück von der Wohnung Korachs und Datans und Abirams.                                                   

4Mo 16,25     Und Mose stand auf und ging zu Datan und Abiram, und die Ältesten Israels folgten ihm nach;                                                       

4Mo 16,26     und er redete mit der Gemeinde und sprach: Weicht von den Zelten dieser gottlosen Menschen und rührt nichts an, was sie haben, damit ihr nicht auch umkommt durch all ihre Sünde.                                       

4Mo 16,27     Und sie gingen hinweg von der Wohnung Korachs, Datans und Abirams. Datan aber und Abiram gingen heraus und traten an die Tür ihrer Zelte mit ihren Frauen und Söhnen und kleinen Kindern.                                            

4Mo 16,28     Und Mose sprach: Daran sollt ihr merken, dass mich der HERR gesandt hat, alle diese Werke zu tun, und dass ich sie nicht tue aus meinem eigenen Herzen:                                                                  

4Mo 16,29     Werden sie sterben, wie alle Menschen sterben, oder heimgesucht, wie alle Menschen heimgesucht werden, so hat mich der HERR nicht gesandt;                                

4Mo 16,30    wird aber der HERR etwas Neues schaffen, dass die Erde ihren Mund auftut und sie verschlingt mit allem, was sie haben, dass sie lebendig hinunter zu den Toten fahren, so werdet ihr erkennen, dass diese Leute den HERRN gelästert haben.                                                                               

4Mo 16,31 Und als er alle diese Worte beendet hatte, zerriss die Erde unter ihnen
4Mo 16,32     und tat ihren Mund auf und verschlang sie mit ihren Sippen, mit allen Menschen, die zu Korach gehörten, und mit all ihrer Habe.                                                 

4Mo 16,33     Und sie fuhren lebendig zu den Toten hinunter mit allem, was sie hatten, und die Erde deckte sie zu, und sie kamen um, mitten aus der Gemeinde heraus.                                                                               

4Mo 16,34     Und ganz Israel, das um sie her war, floh vor ihrem Geschrei; denn sie dachten: Dass uns die Erde nicht auch verschlinge!                                                          

 4Mo 16,35     Und Feuer fuhr aus von dem HERRN und fraß die zweihundertundfünfzig Männer, die das Räucherwerk opferten.

Singen wir nun aus Lied 480 die erste Strophe

„Gott wird Dich tragen, drum sei nicht verzagt, treu ist der Hüter, der über Dich wacht. Stark ist der Arm, der Dein Leben gelenkt, Gott ist ein Gott, der der Seinen gedenkt. Gott wird Dich tragen mit Händen so lind. Er hat Dich lieb wie ein Vater sein Kind. Das steht dem Glauben wie Felsen so fest, Gott ist ein Gott, der uns nimmer verlässt.“

Das alte Testament stellt uns hier Korach als einen Mann vor, der aktiv gegen die Leiterschaft von Moses rebelliert, ein Mann, der gegen Gottes Leiterschaft ist. Es brodelt schon lange im Volk, auf der Reise ins verheißene Land. Es soll aber nicht direkt dorthin gehen, sondern auf ein paar zigtausend Kilometern Umweg hinweg. Erinnern wir uns…

Gott, der HERR, lässt über Moses Kundschafter aussenden ins verheißene Land Kanaan. Doch nur die Kundschafter Josua und Kaleb sind begeistert von diesem Land, in dem Milch und Honig fließen, alle anderen Kundschafter machen dieses Land Kanaan dem wandernden Volk Israel mehr als madig. Das Volk entscheidet sich gegen Mose, ins verheißene Land zu ziehen. Beinahe hätten sie Mose dabei gesteinigt. Gott greift ein. Zehn der zwölf Kundschafter sterben, Josua und Kaleb dürfen mit dem Volk weiterziehen.

Nun spricht der HERR ein strafendes Machtwort

4Mo 14,34     Nach der Zahl der vierzig Tage, in denen ihr das Land erkundet habt – je ein Tag soll ein Jahr gelten -,  sollt ihr vierzig Jahre eure Schuld tragen, auf dass ihr innewerdet, was es sei, wenn ich die Hand abziehe.

4Mo 32,13     So entbrannte des HERRN Zorn über Israel, und er ließ sie hin und her in der Wüste ziehen vierzig Jahre, bis es zu Ende war mit dem ganzen Geschlecht, das übelgetan hatte vor dem HERRN.

 Es brodelt im Volk. Das Volk Israel zieht jahrelang durch die Wüste… Das tägliche Manna und schmeckt ihnen nicht mehr… Ach, wären wir doch in Ägypten geblieben, da gab es wenigstens immer etwas Gutes zu essen,  begehren sie auf, siehe

4Mo 11,5 Wir denken an die Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, und an die Kürbisse, die Melonen, den Lauch, die Zwiebeln und den Knoblauch.

Das Volk sucht sich einen Sündenbock in Moses… Und da kommt Korach gerade recht. Das ist heute auch so. Man braucht einen Sündenbock. Wer ist an den ganzen Lebensmittelskandalen schuld, ich denke da beispielsweise an BSE? Eine Ministerin oder ein Minister. Auf jeden Fall ein hoher Politiker. Da müssen Köpfe rollen. Nur: Das Problem liegt aber oft ganz woanders.

Schon Mirjam und Aaron murrten und suchten die Schuld woanders. Bei ihrem Bruder Moses. Der ist es doch, der die ganzen Schlangenlinien durch die Wüste führt. Eine Wolke und eine Feuersäule reichen da als sichtbare Wegweiser und göttliche Bestätigungen nicht mehr aus. Nein. Sie brauchten einen Sündenbock. „Auch wir sind Propheten, wir wissen auch wo`s langgeht, warum bist ausgerechnet Du unser Leiter?“ So denken sie es sich. Mose aber brauste auch hier nicht auf und schlug nicht dazwischen so nach dem Motto: „Wer ist denn hier der Chef?“ – Er war ein sehr demütiger Mann, mehr als alle Menschen auf Erden, so steht es in der Schrift.  Gott zeigte seine Meinung und bestätigte Moses, indem Er Mirjam für eine kurze Zeit aussätzig werden ließ.

Doch anstatt all diese Warnschüsse zu beachten, macht Korach den gleichen Fehler. Anstatt Gott und seiner Leiterschaft zu dienen, lehnt er sich gegen sie auf.

Korach war ein Sohn Levis, ein Levit. Die Leviten waren etwas Besonderes. Sie taten den Dienst an der Stiftshütte. Sie waren sozusagen „Hauptamtliche“. Es konnte nicht jeder  am Heiligtum dienen, sonst wären sie sich womöglich gegenseitig auf den Füßen gestanden…, und so hat Gott die Leviten erwählt. Sie sind, wie auch wir, keine besonderen Menschen, sie sind eben nur auserwählt, und das ist der besondere Unterschied. Immerhin. Korach und seine levitischen Stammesgefährten hätten hier doch sehr dankbar sein müssen.

Korach war obendrein ein Familienoberhaupt. Er war es gewohnt, das Regiment zu führen. Korach war außerdem eine Art Minister. Er hatte das Vertrauen von 250 Vorstehern im Volk.

Außerdem stand er an der Seite von Datan und Abiram. Das sind die Anführer der Rubeniten. Ruben war der Erstgeborene des Stammvaters Jakob. Daher ist Ruben der angesehenste Stamm. Die beiden Stämme Levi und Ruben marschierten immer gemeinsam,  Seite an Seite,  durch die Wüste.

Mose rief nun Datan und Abiram herbei, die sich aber weigerten zu gehorchen. Sie behaupteten, dass sie Mose in der Vergangenheit vergeblich vertraut hätten. Alles, was er fertiggebracht hätte, wäre, sie aus einem Land, in dem Milch und Honig fließe, nämlich Ägypten, herauszubringen, nicht aber, sie in ein solches Land, nämlich Kanaan, hineinzubringen. Ihre einzige Hoffnung sei der Tod in der Wüste.

Singen wir nun aus Lied 480 die zweite Strophe:

„Gott wird Dich tragen, wenn einsam Du gehst, Gott wird Dich hören, wenn weinend Du flehst. Glaub es, wie bang Dir der Morgen auch graut, Gott ist ein Gott, dem man kühnlich vertraut. Gott wird Dich tragen mit Händen so lind. Er hat Dich lieb wie ein Vater sein Kind. Das steht dem Glauben wie Felsen so fest, Gott ist ein Gott, der uns nimmer verlässt.“

Korach hatte also alle Triumphe in der Hand. Er gehörte zu den Auserwählten, war Chef eines Familienclans, die Masse stand hinter ihm, die angesehensten Bosse waren an seiner Seite. Er war sozusagen ein Präsidentschaftskandidat. Nur Mose stand ihm in der Quere.

Was waren seine Motive? Anmaßung und Neid. Ehrgeizige Menschen werden neidisch, wenn sich bei einem anderen Leiter Erfolg einstellt. Das durfte der Apostel Paulus auch am eigenen Leib erfahren, siehe

Apg 13,45     Als aber die Juden die Menge sahen, wurden sie neidisch und widersprachen dem, was Paulus sagte, und lästerten.

Eine große Portion Misstrauen war auch ein Motiv. Die Anhänger Korachs trauten Gott nicht zu, sich den richtigen Leiter auszusuchen. Alle Wunder, die Korach erlebt und durch die Hand von Mose gesehen hatte, reichten ihm nicht als Zeichen. Korach blieb misstrauisch, verstockt und ungläubig. Sein Unglaube richtete sich aber vor allem gegen Gott. Denn wer Gottes auserwählte Leute ablehnt, der lehnt auch Gott ab. In diesem Sinne spricht Jesus auch zu seinen Jüngern, siehe

Lk 10,16 Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich; wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat.

Wie dürfen nie vergessen, dass Gott sich eng an seine Geschöpfe gebunden hat und bestenfalls mit ihnen und in ihnen leben möchte. Dafür ist Jesus diesen furchtbaren Weg zum Kreuz gegangen. Und wenn Jesus mit uns ist und mit uns lebt, wer kann dann noch siegreich gegen uns sein? Dann ist es egal, wie viele Geschütze gegen uns aufgefahren  werden, dann ist es auch egal, wie viele Argumente die Gegenseite noch auf Lager hat.

1Jo 5,4 Denn alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.                                 

Wir finden Moses in der schwierigsten Situation seines Lebens. Seine Führerschaft wird in Frage gestellt und sein Leben ist in Gefahr. Doch anstatt selbst aufzurüsten, macht Moses den Vorschlag: „Ihr nehmt euch Pfannen…“ (4. Mose 16,17)

Noch einmal bittet Mose Korach und die 250 Führer, am nächsten Morgen bei der Stiftshütte zu erscheinen. Aaron solle ebenfalls anwesend sein, um die Frage der rechtmäßigen Priesterschaft zu klären. Am nächsten Tag erscheinen sie auch alle und bringen dem Herrn ihren Weihrauch vor der Stiftshütte dar. Dann erscheint auch die Herrlichkeit des Herrn und weist Mose und Aaron an, zur Seite zu treten, weil er Korach und die ganze Versammlung vernichten wolle.

Daraufhin ermahnt der Herr die Gemeinde, sich von Korach und seinen Mitstreitern Datan und Abiram zurückzuziehen und zu trennen und nicht einmal zu berühren, was ihnen gehöre, da sie und alles, was sie besitzen, damit sind vor allem ihre Wohnungen gemeint, dem Zorn Gottes verfallen solle. Das Volk zieht sich nun zurück und lässt Korach, Datan und Abiram mit ihren Familien vor dem Herrn allein.

Mose verkündigt daraufhin die Regeln für diese Prüfung. Wenn die Rebellen weiterleben und auf normalem Weg im hohen Alter sterben sollten, würde das ganze Volk erkennen, dass Mose nicht vom Herrn in besonderer Weise berufen worden war. Wenn der Herr aber etwas Neues, also etwas Ungewöhnliches, täte, etwa die Erde auftue und Korach und seine Mitstreiter verschlänge, würde das ganze Volk wissen, dass Mose von Gott als Führer eingesetzt worden ist und Korach absichtlich und in Rebellion gegen Gott gehandelt hat.

Sobald diese Bedingungen genannt worden sind, zerreißt die Erde unter ihnen und tut ihren Mund auf und verschlingt Korach mit seinen Freunden, den Familien und dem ganzen Besitz. Sie fallen also auf Nimmerwiedersehen in ein tiefes, tiefes Loch. Anschließend schließt sich die Erde wieder, so dass jeder Beweis, dass die Rebellen je gelebt hätten, fehlt. Die ganze Gemeinde der Israeliten flüchtet aus Angst um ihr Leben, damit sie die Erde nicht ebenfalls verschlinge. Ein Feuer vernichtet anschließend die 250 Führer, die das Weihrauch opferten.

Keiner, der das damals miterlebt hat, wird das je vergessen haben. Das Volk Israel hat etwas gelernt. Nämlich: Gott hat Seine Leiter eingesetzt… und das Volk hat diese  Ordnung zu akzeptieren… Der Verfasser des Hebräerbriefes bestätigt diese Tatsache auch für Gottes neutestamentliche Gemeinde, siehe

Hebr 13,17    Gehorcht euren Lehrern und folgt ihnen, denn sie wachen über eure Seelen – und dafür müssen sie Rechenschaft geben -, damit sie das mit Freuden tun und nicht mit Seufzen; denn das wäre nicht gut für euch.

William Mc Donald schreibt dazu: „Das bezieht sich in erster Linie auf die Ältesten der Ortsgemeinde. Diese Männer handeln als Stellvertreter Gottes in der Versammlung. Ihnen ist die Autorität gegeben, und Gläubige sollten sich dieser Autorität »fügen«. Als Unterhirten »wachen« sie über die »Seelen« ihrer Herde. Sie werden eines Tages Gott dafür »die Rechenschaft geben« müssen. Sie werden es entweder freudig oder traurig tun, je nachdem, wie der geistliche Fortschritt der ihnen Anvertrauten war. Deshalb ist es zu jedermanns Gutem, die Autoritäten anzuerkennen, die Gott eingesetzt hat.“

Bei uns hier in Wolfratshausen gibt es keine offiziellen Lehrer, Leiter, Diakone und Älteste, wenngleich viele von uns diese Dienste tatsächlich in Liebe zum HERRN tun, eben weil der HERR sie dazu berufen hat.

Was können wir sonst noch mitnehmen in unseren Alltag hinein? Ich denke, ein jeder, der mal zu Unrecht angegriffen worden ist, kann etwas lernen. 

Wir brauchen nicht gleich ausrasten und zurückschlagen, wenn uns offensichtlich erkennbar Unrecht geschieht.  Mose hielt sich zurück. Er blieb demütig. Er pochte nicht auf sein Recht. Er hat es Gott überlassen, diese Sache zu klären. Moses nahm sich als Person nicht ganz so wahnsinnig wichtig.

Wir brauchen auch nicht resignieren, wenn wir vielleicht 99 % der Masse gegen uns haben. Gott kann auch dann noch eine Lösung finden… Vielleicht nicht ganz so drastisch… Gerne erinnere ich noch mal an unsere Jahreslosung, Jesus spricht hier

Lk 18,27 …Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich.

Und so brauche auch ich nicht in ein tiefes Loch zu fallen, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass ich normalerweise viele Gründe hätte, sehr unzufrieden zu sein…, mit meiner Wohnungssituation, mit meiner Arbeitssituation und auch mit meiner Mutter, die doch gesundheitlich immer ein wenig mehr abbaut.

Wir dürfen das Gericht gerne Gott überlassen, denn Gott ist ein heiliger Gott. Er schafft Gericht und Gerechtigkeit (Psalm 99,4). Und so bin ich auch sehr froh, dass mein Gütetermin vor dem Arbeitsgericht in München nicht ausgeufert ist und es auch nicht zu Streit und Auseinandersetzungen gekommen ist. Die Tatsache meiner Kündigung bleibt endgültig, doch wir haben uns bereits im Vorfeld, wie es unter Christen eigentlich üblich sein sollte, dann gütlich und geschwisterlich geeinigt und einen für beide Seiten zufriedenstellenden Vergleich getroffen. Ich habe meinen Frieden mit meinen Arbeitskollegen und Geschwistern, und ich werde die Verantwortlichen nicht voreilig verurteilen, auch wenn ich meinen könnte, im Recht zu sein. Der HERR schafft Gericht und Gerechtigkeit.

Ein letztes: Wenn wir angegriffen werden, dann brauchen wir diese Angriffe nicht in jedem Fall persönlich zu nehmen. Zwischen Korach und Moses war klar, gegen wen geschossen wurde. Moses war die Zielscheibe, aber die Kugel traf Gott. Denk immer dran, dass jemand hinter Dir steht und die Angriffe, die Du erlebst, auf sich nimmt. Wir dürfen all unsere Sorgen und Nöte immer wieder abgeben, denn Gott wird uns tragen, drum sei nicht verzagt. Wir brauchen niemals mehr in dunkle und tiefe Löcher fallen, auch wenn sich das in der Theorie vielleicht sehr leicht sagen läßt.

1Petr 5,7 Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.

Gott wird Deine Treue und Zurückhaltung belohnen. Gott strafte nicht nur den Korach, sondern Er belohnte auch die Treue und die Zurückhaltung des Moses.

Amen!

 

Singen wir nun aus Lied 480 die dritte Strophe:

„Gott wird Dich tragen durch Tage der Not. Gott wird Dir beistehn in Alter und Tod. Fest steht das Wort, ob auch alles zerstäubt: Gott ist ein Gott, der in Ewigkeit bleibt. Gott wird Dich tragen mit Händen so lind. Er hat Dich lieb wie ein Vater sein Kind. Das steht dem Glauben wie Felsen so fest, Gott ist ein Gott, der uns nimmer verlässt.“