18. Juni

18. Juni

Psalm 89,15     Gerechtigkeit und Gericht sind deines Thrones Stütze, Gnade und Treue gehen vor dir einher.

  1. Johannes 2,29 Wenn ihr wisst, dass er gerecht ist, so erkennt ihr auch, dass, wer recht tut, der ist von ihm geboren.

Gerecht ist…

 …wenn ich nicht immer meine Tante Ulla küssen muss!“ So bewirbt eine große europäische Rechtsschutzversicherung ihre Kundschaft auf großen Plakaten und in vielen Zeitungsanzeigen. Ein 6jähriger Junge ist darauf zu sehen. Offensichtlich hat er soeben von seiner pausbäckigen und molligen Tante etwas Süßes geschenkt bekommen und befürchtet nun, dass er sich mit einem Kuss dafür bedanken muss. Diese recht unappetitlich und schleimig wirkende Tante Ulla beugt sich zu ihm herab, ihre fette Knollennase macht ihr grinsendes Gesicht noch unattraktiver. Sie erwartet einen Kuss!

Was bedeutet eigentlich Gerechtigkeit? Lange habe ich überlegt und dabei  nach einem Aufhänger für diesen Text gesucht. Auf einmal fällt von meiner vibrierenden Waschmaschine eine Zeitschrift auf den Fußboden, eben genau mit dieser Anzeigenwerbung obenauf! Da hat der HERR beim Suchen aber fleißig mitgeholfen!

Gerechtigkeit heißt also nach dieser Werbung, dass ich meine schmuddelige Tante Ulla küssen muss, um sie auch weiterhin gnädig zu stimmen. Theologen würden vielleicht Werkgerechtigkeit dazu sagen. Das mosaische Gesetz fordert von den Israeliten im Alten Testament viele Werke und Opfer, um unseren allmächtigen Gott gnädig zu stimmen. Gnädig zu stimmen für die unzähligen Sünden, die unseren HERRN tagtäglich beleidigen. Gott sei Dank brauchen wir heute diese Gesetze mit all ihren Opferritualen nicht mehr zu erfüllen, denn Jesus hat bereits all diese Vorschriften für uns erfüllt. Lesen wir dazu aus Matth 5,17, Jesus spricht hier zu Seinen Jüngern: „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.“ Weil Jesus das ganze Gesetz bereits erfüllt hat, indem Er für unsere Gesetzlosigkeit und Sünden gestorben ist, deshalb dürfen wir als gläubige Christen gerecht vor Ihm stehen!

„Gerechtigkeit und Gericht sind deines Thrones Stütze, Gnade und Treue gehen vor dir einher….“ Dies ist unser heutiges Leitwort. Als Christen sind wir von Jesus gerecht gemacht worden, und deshalb befinden wir uns auf Seiner sicheren Seite, auf der Seite Seiner Gnade und Treue! Unsere Gerechtigkeit verlangt von uns keine Werke, sondern nur eines: Glauben und Vertrauen! Natürlich bedeutet diese Gerechtigkeit für uns nicht, dass wir von nun an nicht mehr sündigen. Wir versagen ja immer wieder! Aber durch Seine Gnade und Seine Treue können wir immer wieder aufstehen und neu anfangen. Jesus schenkt uns eine umfassende Sündenvergebung für alle unsere Sünden der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft! Auch wenn wir viele Fehltritte bereits vergessen haben, so sind sie uns ein für alle Male vergeben! Dennoch sollen wir unsere Sünden regelmäßig bekennen, siehe auch 1. Jo 1,9: „Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“

Tägliche Sündenbekenntnis schärft außerdem unser Unrechtsbewusstsein und lässt uns weiterwachsen in Seiner Nachfolge.

Gott hat uns als Seine Kinder bereits gerecht gesprochen. Der Apostel Johannes fasst diese Gedanken sehr schön zusammen in 1. Jo 2,29 nach ´HfA`: „Ihr wisst, dass Christus gerecht ist. Also können wir davon ausgehen, dass jeder, der nach Gottes Geboten lebt, zu seinen Kindern gehört.“  Amen!