In Ihm ist alles was ich brauch!

Predigt Jürgen 23. November 2008

Motivation: In Ihm ist alles was ich brauch!

 

Die Chance der Bärenraupe, über die Straße zu kommen

Keine Chance. Sechs Meter Asphalt.

Zwanzig Autos in einer Minute.

Fünf Laster. Ein Schlepper. Ein Pferdefuhrwerk.

 

Die Bärenraupe weiß nichts von Autos.

Sie weiß nicht, wie breit der Asphalt ist.

Weiß nichts von Fußgängern, Radfahrern, Mopeds.

 

Die Bärenraupe weiß nur, dass jenseits

Grün wächst. Herrliches Grün, vermutlich freßbar.

Sie hat Lust auf Grün. Man müsste hinüber.

 

Keine Chance. Sechs Meter Asphalt.

Sie geht los. Geht los auf Stummelfüßen.

Zwanzig Autos in der Minute.

 

Geht los ohne Hast. Ohne Furcht. Ohne Taktik.

Fünf Laster. Ein Schlepper. Ein Pferdefuhrwerk.

Geht los und geht und geht und geht und kommt an.

 

(aus: Rudolf Otto Werner, Ernstfall, J.F. Steinkopf Verlag Stuttgart,

  1. Auflage 1973)

 

Tagtäglich müssen wir viele wichtige und auch weniger bedeutsame Entscheidungen treffen… Hoffentlich haben wir alle unsere wichtigste Entscheidung bereits getroffen…, nämlich Jesus nachzufolgen!

Die Bärenraupe hat sich entschieden, auf die andere Straßenseite zu wandern, in ihr Bärenraupenparadies. Sie sieht dabei all die Gefahren nicht, die sie umgeben

Wie gut, dass wir in unserer Nachfolge auch nicht all die unsichtbaren Gefahren um uns herum sehen müssen, die reißenden Löwen und hinterlistigen Schlangen, all die Teufel und Dämonen, die um uns herum ringen und kämpfen… und unsere Nachfolge am liebsten beenden wollen. Ganz besonders Hiob steckte in solch einer brenzligen Situation, doch der HERR bewahrte Seinen Glauben und sein Leben.

Tagtäglich müssen wir Entscheidungen treffen, bestenfalls im Sinne unseres HERRN…, damit wir nicht nur eines Tages bewahrt in der Ewigkeit ankommen…, sondern auch unsere täglichen Ziele erreichen, die Zeit auskaufen, die uns unser HERR zur Verfügung stellt. Unser HERR möchte uns tagtäglich gebrauchen, nicht nur bei unserer Bekehrung, sondern auch in unserem Arbeitsleben und auch in unserer freien Zeit. Und da sind wir sicherlich alle mehr oder weniger stark angefochten. Oft bin ich in meiner freien Zeit müde und unmotiviert…, lade den HERRN viel zu wenig dazu ein, höre zu wenig auf Ihn, obwohl es, gerade auch im privaten Bereich so viel zu tun gibt… Nicht nur eher die mühseligen Dinge, wie vielleicht aufräumen und putzen, sondern auch ganz Aufbauendes…, Sport, gute Bücher, und natürlich: Kontaktpflege, tätige Nächstenliebe, Gemeinschaft mit Geschwistern! Doch ab und zu erwische ich mich dabei, wie ich mich am liebsten vor dem Fernseher „abhänge“, mich in mein Kämmerlein zurückziehe und nur wenig Sinnvolles produziere…, währenddessen so viel Wichtiges liegenbleibt. Ich brauche also einen persönlichen Plan, eine To Do Liste, mit der ich motiviert meine Zeit sinnvoll auskaufen kann…

Bei all diesen Überlegungen bin ich auf ein Buch gestoßen, welches den vielleicht eher frommen Titel „Fish!“ trägt. Es ist aber kein betont christliches Buch, der Glaube an Jesus wird hier nicht hochgehalten.  Hier wird auf die eigene Kraft gesetzt und es werden uns Prinzipien vorgestellt, mit denen wir uns und unsere Umgebung anfeuern und positiv motivieren können. Ein bemerkenswertes Buch, nur Jesus fehlt irgendwie. Doch es werden uns hier Anregungen weitergegeben,  die für mich fast schon angewandte und praktische Bibelauslegungen sind, wenn da nicht der HERR fehlen würde.  Dieses Buch stand längere Zeit auf der Spiegel – Bestsellerliste und es bezeichnet sich selbst als „ein ungewöhnliches Motivationsbuch.“

Nicht, dass Ihr mich hier missversteht… Ich möchte nicht über ein weltliches Buch predigen.  Für mich ist die Bibel, Gottes Wort, die tägliche Nummer eins unter all den Büchern, die ich bereits gelesen habe. Sie ist die Quelle meiner täglichen Kraft und Inspiration. Gottes Geist spricht täglich durch Sein Wort zu mir und motiviert mich dabei mit Freude und Lebenskraft.

Aber ich möchte uns heute drei biblische Prinzipien vorstellen, die uns Gottes Wort besonders ans Herz gelegt hat und die in diesem Buch „Fish!“,  ganz praktisch ausgelegt, beschrieben werden. Die Autoren bezeichnen diese Punkte so:

  1. Wähle Deine tägliche Einstellung
  2. Bereite den anderen Freude
  3. Sei täglich präsent und geistesgegenwärtig

Wenn ich kein Christ wäre, dann würde ich wahrscheinlich trotzdem „Halleluja“ schreien und sagen: Das ist es. Das hört sich doch gut an. Besser kann man doch gar nicht leben. Aber ich weiß es natürlich besser. Es fehlt das Salz in der Suppe. Denn auch in Bibel sind diese drei Punkte gegenwärtig, und wenn dazu noch ein froher, lebendiger Glaube dazukommt, dann können wir alle Motivationsbücher vergessen, dann ist die Bibel unschlagbar! Ich möchte deshalb heute versuchen, diese drei Anregungen mit meinem biblischen Glauben zu verbinden und uns so zeigen, wie trostlos diese drei Denkanstöße doch ohne unseren HERRN Jesus sind. Wenn wir dagegen mit unserem HERRN unsere Einstellung täglich überprüfen und den anderen eine Freude bereiten und darüberhinaus täglich präsent und geistesgegenwärtig sind, dann können wir mit unserem HERRN ganz motiviert auch über hohe Mauern springen (Psalm 18,30).

 

  1. Wähle Deine tägliche Einstellung

Die allermeisten von uns haben täglich mehr oder weniger anstrengende Verpflichtungen und Lasten, die sie ganz einfach tun müssen. Und dies ist auch ganz im Sinne des HERRN. Nirgendwo verheißt uns Gottes Wort, dass unsere Nachfolge, unser Dienst nur aus reinstem Zuckerschlecken besteht.  Und doch gibt es in dieser Welt genügend reiche Menschen, die ihren Luxus und Wohlstand nach allen Regeln der Kunst so richtig auskosten können mit all ihren Ausschweifungen und Schlemmereien. Doch das ist nicht unser Weg.

Wir haben uns einmal dafür entschieden, unser Leben dem HERRN Jesus zu schenken, eben auch, um eben nicht mehr der Sünde zu dienen (Römer 6,6).

Wer Jesus nachfolgen will, der muss Ihm ganz einfach dienen, Frucht bringen sagt die Bibel auch dazu, so einfach ist das (Johannes 12,26). Auch wenn wir dazu vielleicht nicht immer Lust haben. Und nach Gottes Wort hört unser Dienst nicht nach acht bis zehn Arbeitsstunden auf, siehe

Lk 17,7   Wer unter euch hat einen Knecht, der pflügt oder das Vieh weidet, und sagt ihm, wenn der vom Feld heimkommt: Komm gleich her und setz dich zu Tisch?

Lk 17,8   Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Bereite mir das Abendessen, schürze dich und diene mir, bis ich gegessen und getrunken habe; danach sollst du auch essen und trinken?

Lk 17,9   Dankt er etwa dem Knecht, dass er getan hat, was befohlen war?

Lk 17,10 So auch ihr! Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.

So auch ihr…, sagt Jesus zu seinen Jüngern, die Er hier sogar als unnütze Knechte bezeichnet, als unnütze Knechte, die deshalb dienen, weil sie es Gott schuldig sind. Eigentlich sind wir ja tatsächlich Sklaven unseres HERRN Jesus. Denn Jesus hat uns sogar mit Seinem teuren Blut erkauft, währenddessen ein normaler Sklavenhalter nur ein paar Scheine auf den Tisch legen musste, um sich neue Knechte zu kaufen. Doch Jesus ist natürlich kein brutaler und egoistischer Sklavenhalter, wie wir sie aus vielen Beispielen in der Geschichte kennen. Im Gegenteil! Jesus sagt selbst von sich zu seinen Jüngern

Mt 11,28 Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken

Mt 11,29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr  Ruhe finden für eure Seelen.
Mt 11,30 Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.

Seine Last ist deshalb so leicht, weil Jesus uns als Sohn Gottes bei der Arbeit helfen möchte, indem Er uns dazu Kraft und Freude schenkt. Deshalb kann David in einem Psalm auch, motiviert durch Gottes Kraft und Geist, singen

Ps 68,20 Gelobt sei der Herr täglich. Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch.

Der Prophet Jesaja beschreibt darüber hinaus ganz begeistert die Segnungen der Menschen, die dem HERRN in allen Lebenslagen vertrauen, siehe

Jes 40,31      aber die auf den HERRN vertrauen, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.

 

Darum:

Hebr 12,28    Darum, weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen, lasst uns dankbar sein und so Gott dienen mit Scheu und Furcht, wie es ihm gefällt;

Ps 100,2 Dient dem HERRN mit Freuden! Kommt vor sein Angesicht mit Jubel!

Röm 12,11     Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn.

Unser Dienst für unseren HERRN wird also auch von unserer Einstellung geprägt.  Gehe ich träge und lustlos zur Arbeit? Gehe ich träge und lustlos mit meiner freien Zeit um? Komme ich träge und lustlos zu unserem Weihnachtsmarktstand in Wolfratshausen, um dort ein lästiges Pflichtprogramm für unseren HERRN in etwa einer Woche zu erledigen?

Oder lasse ich mich von Gottes Geist beeinflussen? Habe ich mich dann vielleicht dazu entschieden, freudig dem HERRN zu dienen, brennend im Geist, ob in der Arbeit oder in der freien Zeit bei meinen Hobbies oder gar in einer Woche auf dem Weihnachtsmarktstand in der Wolfratshauser Fußgängerzone? Und wenn ich mich dazu entscheide, auf dem Wolfratshauser Weihnachtsmarkt für unseren HERRN dabei zu sein, welche Konsequenzen hat dies dann für mich und die anderen Geschwister?

Wir müssen also in all den täglichen Dingen immer wieder neu unsere Einstellung überprüfen und gegebenenfalls neu ausrichten und wählen, wie wir mit all unseren ständigen Lasten und Verpflichtungen umgehen wollen. Das ist mir auch beim Lesen dieses Motivationsbuches ganz deutlich geworden. Das ist auch für Nichtchristen ein sehr guter Gedankenanstoß. Bestenfalls entscheiden wir uns dabei natürlich immer wieder im Sinne des HERRN. Noch einmal: Sein Wort fordert uns regelrecht dazu auf, sich täglich neu dazu zu entscheiden, im Dienst nicht träge zu sein, sondern, im Gegenteil, Ihm mit Freude zu dienen, brennend im Geist, in Dankbarkeit, mit Scheu und Ehrfurcht… Oder, ganz einfach ausgedrückt: In Seiner Kraft, mit ansteckender Liebe!!

Das  bereits kurz vorgestellte Buch „Fish“ kommt zu fast demselben Ergebnis, berücksichtigt dabei leider bloß unseren HERRN Jesus nicht. Aber die dazu gehörende Beispielgeschichte ist auch für Nichtchristen bezeichnend und einleuchtend:

„Man hat immer die Wahl, wie man seine Arbeit machen will, auch dann, wenn man sich die Arbeit nicht aussuchen kann…. Aber die Einstellung, mit der man an die Arbeit herangeht, kann sich jeder selbst aussuchen.“ (Seite 38). Ein Beispiel: Eine Oma hat ihre Arbeit immer mit einem Lächeln und einer Menge Liebe gemacht. Die Enkel wollten immer in der Küche helfen, weil Geschirrspülen mit der Oma so viel Spaß machte. Dabei wurden zahllose Geschichten erzählt, für die Kinder war das enorm wertvoll. Doch es war nicht so, dass diese Oma das Geschirrspülen so sehr liebte, sie ging aber mit Liebe an die Arbeit, und das war ansteckend.“

Die Oma hat sich ganz einfach dazu entschieden, ihre Arbeit anzunehmen wie sie ist und sie auch liebzuhaben. Sie hat es richtig gemacht. Kurz gesagt: Dasselbe erwartet der HERR auch von uns, in Seiner Nachfolge.

Singen wir aus Lied 548 die erste Strophe:

„Im Kreuz ist unsre Kraft verborgen, nimm sie nur gläubig an. Geh Schritt für Schritt und lass Ihn sorgen, Er führt auf rechter Bahn! Denn die da harren auf dem HERRN, kriegen neue Kraft, sie fahren auf mit Flügeln, sie fahren auf mit Flügeln wie Adler. Sie laufen, ohne matt zu werden, wandeln ohn`  Ermüden, sie laufen, ohne matt zu werden, wandeln ohn` Ermüden, sie laufen ohne matt zu werden und wandeln mühelos.“

 

  1. Bereite den anderen eine Freude

Nachdem die Autoren des Buches „Fish“ die Frage nach einer bejahenden Lebenseinstellung geklärt haben, fragen sie sich nun, wie sie diese positive Ausstrahlung auch auf ihre Kunden und Freunde übertragen können. Wie können wir uns gegenseitig einen schönen Tag bereiten? Es ist in ihren Augen ganz einfach…, nämlich Freude ausstrahlen und Freude verbreiten. Dazu wird uns ein Maßnahmekatalog vorgestellt, der an sich plausibel und gut wäre… doch auch hier bleibt unser HERR Jesus ausgespart, der Grund unserer ewigen Freude!

Was haben wir es dagegen gut! Wir brauchen uns keine Strategien auszudenken, um Lebensfreude zu erfahren und weiterzugeben, denn die Freude am HERRN ist unsere Kraft (Nehemia 8,10)!

Vor meiner Bekehrung habe ich auch schon viel Schönes erlebt und auch mein Leben genossen. Doch diese kleinen Freuden hielten nur kurz an. Immer wieder etwas Neues musste her, ich war ständig auf der Suche nach neuen Ersatzbefriedigungen.

Seit meiner Bekehrung bin ich ein überwiegend fröhlicher Mensch. Doch diese Lebensfreude ist nicht angeboren. Diese Freude ist ein Geschenk unseres HERRN Jesus!

Dabei hätte es ganz anders kommen können. Wenn mich mein Heiland nicht erlöst und errettet hätte, dann wäre ich sicherlich in meinen Depressionen versunken, dann würde ich heute vielleicht bestenfalls Melancholie, Niedergeschlagenheit und Schwermut ausstrahlen. Dann würde ich mich vielleicht heute an solchen Motivationsbüchern wie „Fish!“ festklammern und versuchen, mich an meinem eigenen Haarschopf hochzuziehen.

Heute dagegen stehe ich zwar morgens oft recht unmotiviert und müde auf, aber spätestens nach einer Stunde gehe ich dann mit einer freudigen Gewissheit in den Tag. Seit meiner Bekehrung habe ich es mir zur guten Angewohnheit gemacht, gleich morgens, nach dem Aufstehen, in die Stille zu gehen, den Tag mit Bibellesen zu beginnen. In dieser Zeit schenkt mir der HERR immer wieder so viel Kraft und Motivation und Freude, die oftmals bis zum Abend anhält. 

Jesus möchte unserem Leben so viel Freude schenken. Diese Freude kommt nicht aus uns selbst heraus. Nein! Sie ist übernatürlich, sie ist ein Geschenk Gottes! In Joh 15,11 spricht Jesus zu Seinen Jüngern:

„Das sage ich euch, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde…“

Seine Freude in uns ist nicht abhängig von unseren derzeitigen Lebensumständen. Es ist egal, ob wir dabei gesund oder krank sind, wenn ich auch zugeben muss, dass ich mich in der Regel viel mehr freue, wenn ich gesund und munter bin. Diese übernatürliche Freude macht sich auch nicht abhängig von unseren vielen Sorgen und Nöten. Diese Freude kommt in der Regel dann, wenn wir unserem HERRN Jesus unser Herz öffnen und dabei Sein Wort aus der Bibel zu uns reden lassen. Diese Freude schenkt uns unser HERR, wenn wir Ihm im Gebet all unsere Sorgen und Nöte, aber auch all unseren Dank und unsere Fürbitten anvertrauen. Dafür beschenkt uns unser HERR mit so viel Freude, Kraft und Zuversicht. Diese übernatürliche Freude ist ein himmlisches Lebenselixier, Paulus schreibt dazu in Römer 14,17:

„Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem heiligen Geist..“

Paulus weiß, wovon er redet. Er sitzt im Gefängnis, als er seinen Brief an die Philipper schreibt. Äußerlich geht es ihm wirklich nicht gut. Und dennoch kann er voller Begeisterung schreiben, siehe Phil 4,4-7:

„Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe! Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.“

Wie ein geisterfülltes Leben voller Freude nicht aussehen kann und wie es dagegen aussehen soll, dass beschreibt uns der Apostel Paulus ganz plastisch in den bekannten Versen aus Galater 5,16 – 22, hier die Übertragung aus ´Hoffnung für Alle`:

„Darum rate ich euch: Lasst euer Leben vom Heiligen Geist bestimmen. Wenn er euch führt, werdet ihr allen selbstsüchtigen Wünschen und Verlockungen widerstehen können. Denn, selbstsüchtig wie wir sind, wollen wir immer das Gegenteil von dem, was Gottes Geist will. Doch der Geist Gottes duldet unseren Egoismus nicht. Beide kämpfen gegeneinander, so dass ihr nicht ungehindert tun könnt, was ihr wollt. Wenn ihr aber aus der Kraft des Heiligen Geistes lebt, seid ihr den Forderungen des Gesetzes nicht länger unterworfen. Gebt ihr dagegen euern selbstsüchtigen Wünschen nach, ist allen klar, wohin das führt: zu einem sittenlosen Leben, Unzucht und hemmungsloser Zügellosigkeit, zur Anbetung selbstgewählter Idole und zu abergläubischem Vertrauen auf übersinnliche Kräfte. Feindseligkeit, Streitsucht, unberechenbare Eifersucht, Intrigen, Uneinigkeit und Spaltungen bestimmen dann das Leben ebenso wie Neid, Trunksucht, üppige Gelage und ähnliche Dinge. Ich habe es schon oft gesagt und warne euch hier noch einmal: Wer so lebt, wird niemals in Gottes Reich kommen. Dagegen bringt der Heilige Geist in unserem Leben nur Gutes hervor: Liebe und Freude, Frieden und Geduld, Freundlichkeit, Güte und Treue, Besonnenheit und Selbstbeherrschung.“

 Die Freude am HERRN, im Geist Gottes,  ist unsere Stärke, egal, ob wir gerade feiern, ob wir arbeiten oder ob wir für Jesus unterwegs sind, ob wir leiden, vielleicht sogar in Gefangenenschaft, ob wir schwer krank sind oder auch kerngesund…. Die Freude am HERRN ist unsere Stärke und ein Licht, ein Zeugnis für all unsere Freunde, Verwandten und Bekannten, mit denen wir immer wieder zu tun haben.

Deshalb, vertrauen wir doch Seinem Wort, ob in guten oder auch in weniger guten Tagen – und lassen uns dabei Freude schenken. Was bleibt uns auch anderes übrig? Wohin sollten wir sonst gehen? Die Freude am HERRN ist unsere Kraft! Und, wenn wir uns dazu entschieden haben, an unserem Weihnachtsmarktstand mitzuarbeiten, dann werden wir sicherlich auch viel Gelegenheit dazu haben, unsere Lebensfreude weiterzugeben.

Singen wir nun aus Lied 550 die 1. Strophe:

„Seid nicht bekümmert, seid nicht bekümmert, denn die Freude am HERRN ist eure Stärke! Seid nicht bekümmert, seid nicht bekümmert, denn die Freude am ERRN ist eure Kraft. Jesus, der auferstandene HERR, ist in eurer Mitte. Jesus, der auferstandene HERR, Er ist unter euch. Seid nicht bekümmert, seid nicht bekümmert, denn die Freude am HERRN ist eure Stärke! Seid nicht bekümmert, seid nicht bekümmert, denn die Freude am ERRN ist eure Kraft.“

 

  1. Sei täglich präsent und geistesgegenwärtig

Nachdem die Motivationskünstler des Buches „Fish!“ ihren Lesern eine positive Einstellung vermittelt haben, die sie mit Freude auch weitergeben sollen, gilt es nun, dabei nicht einzuschlafen und motiviert durchzuhalten. Ganz einfach präsent zu sein, wie es die Autoren formulieren. Mit ganzem Herzen und ganzer Aufmerksamkeit dabei zu sein, präsent zu sein …, das ist die Lösung! Man solle sich zum Beispiel nicht durch Computerspiele ablenken lassen, wenn gleichzeitig mit Kunden telefoniert wird…

Gottes Wort kennt natürlich auch dieses Problem. Jesus selbst ermahnt Seine Jünger im Garten Gethsemane, kurz bevor Seine Leidenszeit beginnt:

Mt 26,41 Wachet und betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach.

Um unser Fleisch, um unsere menschliche Natur, wachzuhalten, empfiehlt uns der Apostel Paulus beispielsweise

Röm 12,12     Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.

Müde und matt werden – das passiert uns ja tagtäglich. Der HERR möchte uns dabei immer wieder aufrichten durch Seinen guten Heiligen Geist, Er möchte Sein Feuer hell in uns brennen lassen, siehe auch Röm 12,11:

„Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn.“

Wenn wir Ihm dabei vertrauen, bekommen wir neue Kraft, siehe Jes 40,30-31:

„Männer werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen; aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.“

Wachet und betet, damit wir präsent sind und im Herrn bleiben. Spurgeon hat dazu folgendes in seinem unvergleichlich schönen Stil zum Thema Gebet geschrieben:

„Betet oft. Gottes Pflanzen gedeihen am besten in der warmen Luft des Gebetskämmerleins; es ist das Treibhaus der geistlichen Gewächse. Wer kräftig wachsen und stark werden will, muss oft vor dem Gnadenthron seine Kniee beugen. Unter allen Erziehungsmitteln für den geistlichen Kampf und Streit ist keines so heilsam und kräftigend wie das Knieen und Händefalten.“

Wachet und betet, wir haben einen wunderbaren, unvergleichlichen HERRN. Jesus war bereits bei der Schöpfung dabei (siehe auch Sprüche 8,25-31), in Ihm liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis (siehe Kol. 2,3). Einen besseren HERRN kann es gar nicht geben, siehe auch 1. Chronik 29,11:

„Dein HERR, ist das Reich, und Du bist erhöht zum Haupt über alles!“

Ohne Ihn können wir gar nichts machen, nur mit Ihm, in Ihm. Und Er in uns, Jesus in uns. Nur so können wir gesegnet sein, in unserer Abhängigkeit von Ihm. Siehe auch Johannes 15,5:

„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“

Paulus schreibt dazu weiter, in 2. Korinther 13,4

„Und wenn wir auch schwach sind in Ihm, so werden wir uns doch mit Ihm lebendig erweisen an euch in der Kraft Gottes!“

Es gibt so viele bemerkenswerte Verheißungen, die sich auf „in Ihm“ beziehen und auf Ihn als HERR über Seine Gemeinde! Weitere Beispiele:

„Denn in Ihm hat Er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir heilig und untadelig vor Ihm sein sollten (Eph. 1,4)“

und

„In Ihm haben wir die Erlösung durch Sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum Seiner Gnade (Eph. 1,7)“

 und

„In Ihm sind auch wir zu Erben eingesetzt worden… (Eph. 1,11)“

und

„In Ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist…(Eph. 1,13)“

und

„Wie ihr nun den HERRN Christus Jesus angenommen habt, so lebt auch in Ihm und seid in Ihm verwurzelt und gegründet und fest im Glauben… (Kol. 2,6-7)

und

„Denn in Ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, und an dieser Fülle habt ihr teil in Ihm, der das Haupt aller Mächte und Gewalten ist (Kol 2,9-10)“

Und weiter:

„Und nun, Kinder, bleibt in Ihm,… (1. Joh. 2,28)“

und

„Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in Ihm (1. Joh. 4,16)!“

Das „Fish!“ – Buch hat natürlich recht. Wir müssen präsent sein, wenn wir unser Leben positiv gestalten wollen. Das ist eine Allerweltweisheit. Doch wir wissen es viel besser. Denn „präsent sein“ im biblischen Sinne bedeutet noch viel viel mehr, nämlich auch „wachen und beten“,  damit wir fest in Jesus, in Ihm, verwurzelt leben können, in Ihm bleibend! Denn ohne Ihn können wir nichts tun, nichts Gescheites jedenfalls. Ohne Ihn, da landen wir vielleicht wieder suchend bei diesem „Fish!“ Buch und versuchen sodann, uns an unseren eigenen Haaren aus dem Schlamassel zu ziehen…

Singen wir nun aus Lied 540 die Strophen 1 und 2:

„In Ihm ist alles, was ich brauch. In Ihm ist alles, was ich brauch: Seine Fülle für meine Leere und Sein Leben für meinen ewgen Tod.“

In Ihm ist alles, was ich brauch. In Ihm ist alles, was ich brauch: Seine Liebe für meine Kälte und Sein Licht für meine Finsternis.“

So selbstbewusst und motiviert, wie unsere kleine Bärenraupe trotz aller Gefahren über die stark befahrene Straße wandert und auch ankommt, so selbstbewusst und motiviert können auch wir auftreten, wenn wir nur in Ihm bleiben. Dann brauchen wir keine Motivationsbücher mehr. Sein Wort mit all Seinen Verheißungen für unser Leben reicht völlig dazu aus, um uns täglich fit zu halten.

Sein Wort möchte uns immer mehr davon abhalten, nur nach unserem eigenen Lustprinzip zu leben. Das ist, zugegebenermaßen, auch das gute Ziel vieler Motivationsbücher. Die Tücken des Projektes stecken in der Umsetzung dieser Ziele, und hier gibt es so viele Stolpersteine in unserem Leben.

Einige Beispiele dazu aus meiner jüngsten Vergangenheit:

Ich bin mal wieder dabei, mein Leben umzukrempeln, es zu optimieren und zu verbessern. Ganz speziell habe ich mir vorgenommen, mich gesünder zu ernähren und mich noch mehr zu bewegen. Das sind schöne Ziele.

Wenn ich nun nach meinem Motivationsbuch „Fish!“  vorgehe, dann muss ich meine Einstellung auf dieses Ziel ausrichten. Ich muss also die tägliche Entscheidung treffen, zielgerichtet danach zu handeln, ob ich nun Lust habe oder nicht. Und das kann so schwer sein im alltäglichem Leben!

Nun gehe ich nachts, wenn ich aufwache, ganz gerne an meinem Kühlschrank, nicht weil ich am Verhungern bin, sondern weil ganz einfach der Appetit da ist und das Lustprinzip mich überwältigt. Wenn ich diesem Lustprinzip nachgebe, dann habe ich schon wieder einmal verloren. Wenn ich dagegen zielgerichtet danach handele, nach meiner Entscheidung zu leben, nachts nichts zu futtern, dann habe ich wieder einen kleinen Sieg errungen. Wenn ich da nur mein Motivationsbuch hätte und ohne Gebet dieses Ziel erreichen möchte, dann brauche ich es gar nicht erst zu versuchen. Dann kann ich gleich den Kühlschrank neben mein Bett stellen. Ich schaffe es sowieso nicht, bei meinen nächtlichen Schlafwandeleien zu all diesen Leckereien.  Aus eigener Kraft kann ich da gar nichts tun, auch wenn mir das diese Bücher vermitteln wollen. Ich kann noch so präsent sein… Wenn ich da nicht in Ihm bleibe, gelingt es nicht.

Doch ich befinde mich nun schon ein wenig auf dem Weg der Besserung, jedoch nicht, weil mir dieses „Fish!“ – Buch hilft, sondern weil mir der HERR hilft. Die nächtlichen Kühlschrankattacken werden weniger.

Thema Bewegung. Mein Motivationsbuch rät mir, mich auch hier richtig und sinnvoll zu entscheiden, und zwar täglich. Seit etwa einer Woche entscheide ich mich deshalb am frühen morgen, die täglichen 3,6 km zur Arbeit zu Fuß zu gehen, bei Wind und Wetter, auch, wenn ich deshalb eine halbe Stunde früher aufstehen muss. Abends geht es dann natürlich auch wieder zu Fuß zurück. Es ist eine wunderschöne Strecke am See entlang, bis zum Seehotel Leoni, und dann geht es den Kreuzweg hinauf. Ohne meinen HERRN hätte ich spätestens nach zwei Tagen aufgegeben und meine Entscheidung revidiert. Doch mit Ihm, in Ihm entdecke ich, wie schön diese täglichen kleinen Wanderungen sein können, wenn ich sie auch gleichzeitig zum Gebet und zur Fürbitte nütze… Die Zeit vergeht wie im Flug. Jetzt habe ich endlich einmal viel Zeit zum Beten, und der HERR schenkt mir dabei auf diesen täglichen Spaziergängen so viel Freude und Kraft. Ich freue mich schon auf das nächste Mal.  Endlich… In der Stille angekommen!

Es ist sicherlich gut, sich von guten Büchern anregen und motivieren zu lassen. Unzählige Autoren leben davon, unzählige Leser versuchen so, ihr Leben sinnvoller zu gestalten. Doch es ist viel besser, zusammen mit dem HERRN Jesus diese Bücher zu lesen, mit Ihm zu prüfen, um dann das Gute zu behalten. Und es ist das Allerbeste,  täglich vor allen Dingen Gottes Wort zu lesen und zu versuchen, danach zu leben und zu handeln. Eine bessere Kraftquelle, einen besseren Motivationsschub kann es für uns gar nicht geben! Dann werden wir voller Freude und Kraft eine motivierte Nachfolge erleben und eines Tages bewahrt im Himmel ankommen, so wie auch unsere kleine Bärenraupe angekommen ist trotz all ihrer Nöte und Gefahren! Amen!

Singen wir nun zum Schluss aus Lied 540 die Strophen 3 und 4:

„In Ihm ist alles, was ich brauch. In Ihm ist alles, was ich brauch: Seine Wahrheit für meine Lüge und Seine Freude für meine Traurigkeit.

In Ihm ist alles, was ich brauch. In Ihm ist alles, was ich brauch: Seine Siege für mein Versagen und Seine Ruhe für meine Rebellion.“