15. Dezember

  1. Dezember

2Mo 13,18      Darum ließ er das Volk einen Umweg machen und führte es durch die Wüste zum Schilfmeer. Und Israel zog wohlgeordnet aus Ägyptenland.

Matth 2,12      Und Gott befahl ihnen im Traum, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren; und sie zogen auf einem andern Weg wieder in ihr Land.

Viele Wege gibt es auf dieser Welt

…doch nur einen können wir gehen… Und die kürzesten Wege sind nicht immer die einfachsten. Über Umwege kommen wir oft leichter zum Ziel. Als Bergwanderer gehe ich lieber einige Serpentinen mehr, als den direkten und steilen Weg nach oben zu wählen…

Seit Adam und Evas Vertreibung aus dem Paradies können Umwege oft die besseren Wege sein, nur wissen wir es häufig nicht. Doch der HERR kennt bereits unseren Lebenslauf, aus Liebe zu uns bringt Er uns oft über gewaltige Umwege zum Ziel. Dies darf als Allererstes Sein Volk Israel erfahren. Der Herr führt sein Volk, lesen wir 2Mo 13,17-18 nach ´HfA`: „Nachdem der Pharao die Israeliten hatte ziehen lassen, führte Gott sie nicht auf der Straße in Richtung des Philisterlandes, obwohl das der kürzeste Weg gewesen wäre. Gott dachte: ´Das Volk könnte seinen Sinn ändern und nach Ägypten zurückkehren, wenn es merkt, dass ihm Kämpfe bevorstehen!`  Darum ließ Gott sie einen Umweg machen, auf der Wüstenstraße, die zum Schilfmeer führt. So zogen die Israeliten zum Kampf gerüstet aus Ägypten fort.“ Auch bestraft der HERR sein Volk durch Umwege. Anstatt nach ihrem Auszug aus Ägypten schon bald im verheißenen Land Israel einzutreffen, lässt der HERR sein Volk erst mal vierzig Jahre in der Wüste wandern, siehe 4Mo 14,33: „Eure Kinder sollen vierzig Jahre mit euch umherziehen, bis ihr alle tot seid. So lange müssen sie mit darunter leiden, dass ihr mir untreu wart.“

Umwege müssen auch die Sternforscher gehen, die bei der Krippe zu Bethlehem unserem HERRN die Ehre gegeben haben. Unser allmächtiger Gott handelt wiederum aus Liebe, Er möchte Maria und Josef mit ihrem neugeborenem Kind bewahren und natürlich auch die drei Weisen sicher zurück in ihre Heimat führen, siehe Matthäus 2: „7 Da rief Herodes die Sternforscher heimlich zu sich und fragte sie, wann sie zum ersten Mal den Stern gesehen hätten. Anschließend schickte er sie mit diesem Befehl nach Bethlehem: 8 ´Sucht nach dem Kind, und gebt mir Nachricht, wenn ihr es gefunden habt. Ich will dann auch hingehen und ihm Ehre erweisen.` 12 Im Traum befahl ihnen Gott, nicht mehr zu Herodes zurückzugehen. Deshalb wählten sie für ihre Heimreise einen anderen Weg. 16 Herodes war außer sich vor Zorn, als er merkte, dass ihn die Sternforscher hintergangen hatten. Er ließ alle Jungen unter zwei Jahren in Bethlehem und in der Umgebung dieser Stadt umbringen. Das Alter des Kindes hatte er nach den Angaben der Sternforscher errechnet.“

Einen gewaltigen Umweg musste auch ich gehen, bis ich endlich, mit 33 Jahren, zum HERRN finden konnte. Er hätte mich ja auch schon im Alter von zehn Jahren überzeugen können, vieles wäre mir da vielleicht erspart worden. Doch so konnte ich am Tiefpunkt meines Lebens eine ganz bewusste Entscheidung für Ihn treffen, nachdem ich jahrzehntelang in die Irre gelaufen bin.

Den allergrößten Umweg hat aber unser Vater im Himmel gemacht: Adam und Eva wollen etwas Verbotenes tun, sie wollen ihren eigenen Weg gehen und dies ist ihr Anfang vom Ende. Dieser Weg zeigt sich nach ihrem Sündenfall als größter Irrweg der gesamten Menschheitsgeschichte. Adam und Evas Sünde im Paradies haben eine direkte Gemeinschaft mit unserem HERRN unmöglich gemacht. Der HERR muss mit uns Menschen einen viele tausend Jahre dauernden Umweg machen, um uns wieder einzuholen, um dennoch an Sein Ziel mit uns zu kommen. Dieser gewaltige Umweg führt unseren HERRN tief hinab in dunkelste Täler, bis hin zum Kreuz von Golgatha. Tiefer kann keiner sinken, auch der ärgste Sünder nicht. Und deshalb kann auch ein jeder Bösewicht Vergebung bei Ihm finden, eben weil sich unser HERR so tief hinabgelassen hat zu ihm und auch zu uns. Um zu erlösen und zu erretten, was hoffnungslos verloren war.

Im Himmel werden wir wieder eine wunderschöne direkte Gemeinschaft mit unserem auferstandenem HERRN genießen können. Dann wird es keine Schwierigkeiten und Umwege mehr geben. Dann ist Er mit uns am Ziel angekommen, dann ist Sein Paradies wieder hergestellt, für alle Zeiten und Ewigkeiten! Danke, mein lieber Heiland, dass ich immer wieder darüber staunen darf, welch verschlungene Wege Du mich bisher geführt hast, um mit mir an Dein Ziel zu kommen. Danke, dass Du auch mich erwählt und errettet hast, danke, dass Du mich so lieb hast, Amen!