7. Juli

7. Juli

  1. Moses 14,17 So lass nun deine Kraft, o Herr, groß werden, wie du gesagt hast.
  2. Korinther 4,20 Das Reich Gottes steht nicht in Worten, sondern in Kraft.

Nur Deine Kraft, nur Du allein…!

Schön, wenn ich immer wieder danach handeln und leben würde: Nur Deine Kraft, nur Du allein! Dann wären mir sicherlich einige Lektionen erspart geblieben. Aus 2. Kor 12,9 weiß ich: „Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne.“ Heute habe ich Seine Kraft sicherlich nicht in mir großwerden lassen…

„So lass nun deine Kraft, o Herr, groß werden, wie du gesagt hast (4. Mo 14,17). Doch, wie so oft, will auch heute meine eigene Kraft und mein eigener Wille mit mir durchgehen. Mein eigenes dickes Ich mit all seinen Wünschen und Sehnsüchten scheint stärker zu sein als Seine Kraft in mir.. Dabei hat Gottes Wort heute morgen so deutlich zu mir gesprochen!

Ich bin auf der Rückfahrt von Südtirol nach Hause. Bei schwülem und heißem Wetter erwische ich einen guten Start in Richtung Brenner. Jedoch sind für heute heftige Gewitter angesagt, die bereits seit gestern über Frankreich lauern. In Straßburg hat eine heftige Gewitterfront elf Tote erfordert! Das drohende Gewittertief bemerke ich erstmals in der Nähe von Sterzing. Eigentlich möchte ich über das Timmelsjoch rollern, um von dort ganz romantisch via Ötztal nach Hause zu fahren. Doch dunkle Gewitterwolken im Westen raten mir dringend davon ab. Ich bleibe auf der kürzesten Route über den Brennerpass bis hinunter nach Innsbruck. Westlich von Innsbruck bemerke ich schon wieder diese schwarze Wolkenfront, und so frage ich Gott um Rat. Werde ich wohl noch trocken nach Hause kommen?

In meinen Gedanken bejaht der HERR diese Anfrage. Ich würde trocken und sicher nach Hause kommen, ich solle dabei doch bitte nur durchfahren und nirgendwo mehr anhalten… Jetzt beginnt eine Wettfahrt gegen dieses Unwetter. Im Karwendel bei Mittenwald erwischen mich nur wenige Regentropfen aus tiefhängenden und dunklen Gewitterwolken, ich bleibe trocken. Ich fliehe weiter mit meinem Motorroller in Richtung Heimat und entdecke dabei am Walchensee die letzte kleine Sonnenoase weit und breit, bevor es auch hier finster wird. Doch da bin ich bereits in Kochel, dort stürmt es bereits. Wieder entkomme ich in das nahegelegene Königsdorf und rase mit etwa einhundert Stundenkilometern weiter nach Wolfratshausen. Lichtblicke! Jetzt bin ich schon fast zu Hause, und immer noch trocken!

Jetzt werde ich übermütig! Ich halte an und tanke, obwohl mein Benzin noch mehr als ausreicht. Nun gelüstet es mich noch zu einem herzhaften Imbiss in einem bekannten Fast – Food – Restaurant. Dieses Hamburger – Lokal liegt ja direkt auf meinem Heimweg, und die Gewitterwolken sind wieder so weit weg! Voller Appetit verzehre ich Leckeres und freue mich schon auf die gut gekühlten Getränke in meinem Kühlschrank zu Hause. Den HERRN habe ich dabei leider ganz und gar vergessen, Sein persönlicher Ratschlag interessiert mich jetzt nicht mehr!

Es geht weiter nach Hause. Nur noch wenige Kilometer liegen vor mir. Kurz vor Münsing erwischt mich dann die volle Breitseite dieser Unwetterfront. Heftiger Platzregen prasselt auf mich hernieder. Im Schutz einer Sparkassenfiliale möchte ich dieses Unwetter abwarten, doch beim Abbremsen stürze ich  mit meinem Motorroller, Aquaplaning… Auf dieser seifig – rutschigen Landstrasse falle ich auf meine linke Seite. Heftige Schmerzen durchzucken mich. Doch ich habe Glück im Unglück gehabt und erlebe in all diesem Schlamassel viel Bewahrung. Kein Gegenverkehr und auch kein hinter mir fahrendes Auto verschlimmern diesen Unfall. Nach einigen Schreckminuten merke ich, dass ich mir offensichtlich nichts gebrochen habe. Auch mein Roller ist bis auf einige Kratzer ganz ok. Der Regen lässt nach, ganz vorsichtig fahre ich nach Hause, nachdem ich noch die Hilfe eines barmherzigen Autofahrers abgelehnt habe.

Hätte ich doch auf Gottes ganz persönliches Wort gehört… Dann wäre ich bestimmt trocken und ohne Unfall sicher zu Hause angekommen. Eine harte Lektion ist das für mich… Zu Hause lassen meine Schmerzen nicht nach. Als erstes rufen ich einen lieben Kameraden aus der Gemeinde an. Thomas kommt sofort vorbei und fährt mich sicherheitshalber in das Starnberger Krankenhaus. Die Röntgenaufnahmen scheinen in Ordnung zu sein, es lässt sich kein Bruch feststellen und auch kein Bänderriss. Laut erster Diagnose ist es nur eine sehr schmerzhafte Verstauchung. Ich darf wieder nach Hause. Thomas kann ganz nebenbei ´zufällig` eine früherer Freundin wiedertreffen, die in diesem Krankenhaus arbeitet.

Der HERR hat mich bewahrt, in all meinem großen Missgeschick! Zu Hause denke ich ungestört über mein Unglück nach. Ich lese noch einmal aus Seiner Tageslosung folgende Verse: „So lass nun deine Kraft, o Herr, groß werden, wie du gesagt hast….“ und  „Das Reich Gottes steht nicht in Worten, sondern in Kraft.“ Mein lieber HERR Jesus, bitte lass mich immer mehr aus Deiner Kraft und Gnade heraus leben. Bitte, lass mich dabei auch immer mehr tun, was Du mir sagst! Danke, HERR Jesus, dass mir heute nicht mehr passiert ist, Amen!