6. Juni

6. Juni

Jona 2,3     Ich rief zu dem HERRN in meiner Angst, und er antwortete mir.

Jakobus 5,13     Leidet jemand unter euch, der bete.

„Mein Gott, mein Gott…

 …warum hast Du mich verlassen? (Matth 27,46)“ So schreit es Jesus vom Kreuz herunter, kurz vor Seinem Tod. Doch niemand antwortet Jesus. Jesus ist wirklich einsam und verlassen und muss es ertragen, dass sich Sein göttlicher Vater im Himmel für kurze Zeit vom Ihm getrennt hat – wegen unserer, auch wegen meiner Sündenschuld, die jetzt auf unserem Heiland lastet. Wie gut, dass wir uns in angstmachenden Situationen an unseren HERRN wenden dürfen und sicher sein können, dass Er antwortet!

„Ich rief zu dem HERRN in meiner Angst, und er antwortete mir.“ So lesen wir es in Jona 2,3. Jona hat auf seiner Flucht vor dem HERRN unmöglich scheinendes überlebt und ist im Bauch eines Fisches gelandet, fernab, in einem Meer. Jona schreit um Hilfe, und der HERR antwortet ihm. In den letzten Jahren habe ich nur wenige Bedrängnisse und Notlagen erlebt, vielleicht einmal bei einem Zahnarztbesuch. Dort können wir im Behandlungsstuhl, ganz nebenbei bemerkt, auch gut das Beten lernen…

Kurz nach meiner Bekehrung schrie ich in Gedanken häufig zum Herrn, so elend, schwach und unselbstständig fühlte ich mich! Kurz vor einem Bewerbungsgespräch bat ich den HERRN händeringend um ein Zeichen Seiner Gnade, Seiner Anwesenheit… Schon seit einigen Tagen war der Himmel über München hochnebelartig verhangen, eine düstere Stimmung lag so über dieser Stadt. Kurz nach meinem Hilferuf öffnete sich jedoch für einige Sekunden diese dichte Nebeldecke und die Sonne lächelte mich ganz mutmachend an! Erfreut und innerlich gestärkt überstand ich problemlos dieses Bewerbungsgespräch und bekam diesen Job. Einige Monate später schrie ich schon wieder um Hilfe. Meine berufliche Situation schien hoffnungslos, ich fühlte mich alleingelassen, meine beiden Kollegen, eine Esoterikerin und ein Zeuge Jehovas, waren mir wirklich keine Hilfe, im Gegenteil! Mir war ganz jämmerlich zumute. Wenn es mir nicht sofort besser gehen würde, wäre mir alles ganz egal, noch heute würde ich dann kündigen… Der HERR schenkte mir augenblicklich den heiß ersehnten Motivationsschub, von einer Sekunde auf die andere konnte ich in Seiner Kraft meine depressive Phase überwinden! „Leidet jemand unter euch, der bete (Jak 5,13).“ Not lehrt uns beten… Der HERR hilft so gerne, wenn wir Ihn darum bitten. Noch viele Geschichten könnte ich voller Dankbarkeit hierzu erzählen.

Seit einigen Jahren geht es mir wieder sehr gut, der HERR hat mich ganz und gar wieder aufgebaut. So möchte ich nicht nur beten und bitten und danken, wenn es mir schlecht geht. Nein, auch in meinen guten Tagen sollte ich nie vergessen, dass all diese Lebensumstände ein gewaltiges Geschenk Seiner Gnade sind. Dann darf ich erst recht dankbar sein, dann darf ich erst recht fröhlich bitten und beten. Danke, mein lieber HERR Jesus, dass Du Dich immer wieder erbarmst und mir so gerne hilfst. Danke, dass Du mich so lieb hast, Amen!