Wenn der große Frost kommt…!

Predigt Jürgen 13. April 2008

Wenn der große Frost kommt…!

Off 3, 15 – 16

Seit einigen Jahren bin ich ein nicht aktives Mitglied im „Hubert von Goisern Fanclub“. Das ist ein recht kleiner Kreis von unter 200 Personen, die die Volksmusik, so wie sie Hubert von Goisern interpretiert, gerne mögen. Ich nehme an, dass es in diesem Club, wenn überhaupt, nur recht wenige Christen gibt. Zwei aus diesem Fanclub habe ich mal auf einem Konzert kennengelernt. Sie machten eher den Eindruck, als ob sie am liebsten die Berge von unten, die Kirchen von außen und die Kneipen von innen sehen würden. Hubert von Goisern selbst gibt sich weltanschaulich sehr offen. Auf seinen Reisen ins Tibet lernte er den Buddhismus schätzen, und dann wird er andererseits in Österreich als Förderer einer katholischen Bibelausstellung geschätzt. Ein Mitglied dieses Fanclubs sandte mir in einem email  zu Weihnachten folgende Geschichte:

Vier Kerzen brannten am Adventskranz

Es war still. So still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen. Die erste Kerze seufzte und sagte: Ich heiße Frieden. Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden, sie wollen mich nicht. Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schließlich ganz.

Die zweite Kerze flackerte und sagte: Ich heiße Glauben, aber ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts wissen. Es hat keinen Sinn, dass ich brenne. Ein Luftzug wehte durch den Raum, und die Kerze war aus.

Leise und sehr traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort: Ich heiße Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich zur Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie lieb haben sollen. Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.

Da kam ein Kind in den Raum. Es schaute die Kerzen an und sagte: Aber, aber, ihr sollt doch brennen und nicht aus sein! Und fast fing es an zu weinen. Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: Hab nur keine Angst! So lange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heiße Hoffnung.

Mit einem Streichholz nahm das Kind Feuer von dieser Kerze und zündete die anderen Lichter wieder an.

Ende Mai, in einigen Wochen also, möchte ich gerne in Bad Goisern Urlaub machen. Ein Großteil dieses Fanclubs wird sich dann in diesem kleinen Städtchen am Dachsteingebirge treffen, um dort gemeinsam Urlaub zu machen, zu feiern und vor allem, um ein Open Air Konzert mit Hubert von Goisern zu besuchen. Ich freue mich schon darauf und lege dafür sogar monatlich Geld zurück. Vielleicht darf ich dort wie diese Kerze solch ein Funke Hoffnung sein, für all die Menschen im Fanclub, die ich kennenlernen könnte.  

Doch strahle ich im Alltag selbst diesen Frieden aus, diesen Glauben, diese Hoffnung und diese Liebe? An mein letztes evangelistisches Gespräch vermag ich mich nicht mehr zu erinnern. Kann ich überhaupt solch ein kleines geistliches Feuer entfachen, gerade im Angesicht der Tatsache, dass mich immer wieder Lauheit überwältigt und meine inneren Kerzen oft nur noch für mich vor sich dahin glimmen?

Nach diesen einleitenden Gedanken möchte ich uns wieder einen Überblick über diese Predigt geben:

 

Hauptteil

  1. Die Diagnose: Erfrieren auf Raten
  2. Ernst nehmen und Vorbeugen: Bin auch ich betroffen?
  3. Die Heilung: In Ihm und in Seinem Wort leben!

Schlussgedanke: …dann können wir Sein Licht auch weitergeben!

Singen wir nun aus Lied 290 die erste Strophe

„Bei Dir, Jesus, will ich bleiben, stets in Deinem Dienste stehn; nichts soll mich von Dir vertreiben, will auf Deinen Wegen gehn. Du bist meines Lebens Leben, meiner Seele Trieb und Kraft, wie der Weinstock Seinen Reben zuströmt Kraft und Lebenssaft.“

 

Auf der Suche nach einem geeigneten Predigtthema sind mir nach langer Zeit wieder die „geistlichen Kalorienbomben“ in die Hand gefallen, die der Schweizer Jugendpastor Adriano Montefusco regelmäßig verfasst. Es sind sehr ansprechend und treffend aufgebaute Bibelarbeiten, die nicht nur Jugendlichen etwas zu sagen haben. Ich empfehle sie sehr gerne weiter, unter der Internetadresse www.kalorienbomben.org können all die bisher ausgearbeiteten kalorienreichen Häppchen kostenlos eingesehen und heruntergeladen werden.

Zu unserem heutigen Thema „Wenn der große Frost kommt – Geistliche Unterkühlung“ möchte ich mich gerne an diese Leitgedanken von Adriano Montefusco halten und ihn immer mal wieder zitieren. Das Thema dieser geistlichen Kalorienbombe liegt mir immer wieder mal schwer im Magen. Ich hoffe, dass auch mir die Gedanken in dieser Bibelarbeit eine große Hilfe sind, diese Verdauungsprobleme zu lösen.

Gerade jetzt, wenn wir langsam auf den Frühling zugehen und das Wetter nicht so recht weiß, was es will, kann die Natur schon mal böse Überraschungen erleben. Bei den ersten wirklich warmen Sonnenstrahlen, wie vor zwei Wochen, strecken die ersten Blumen ihre Köpfchen durch den teilweise noch frostigen Boden, die Bäume lassen ihre Knospen sprießen und auch wir freuen uns auf die wärmere Jahreszeit. Wenn dann aber der Frost und auch der Schnee für ein paar Tage zurückkommen, wie vor einigen Tagen geschehen, dann ist die Enttäuschung groß und der Schaden im Garten oft ebenfalls.

Kälte ist gefährlich. Auch heute noch sterben viele Menschen an Unterkühlung. Es erwischt nicht nur Obdachlose. Auch Förster und Jäger kommen im hohen Norden ebenso um wie die alljährlichen Lawinenopfer. Kälte ist so heimtückisch, weil sie im Vergleich zu anderen Gefahren so harmlos erscheint. Als die Titanic auf Eis lief und zu sinken begann, war es die größte Sorge der Leute, auf ein Rettungsboot zu kommen. Viele hatten eine Schwimmweste oder einen Rettungsring. Ein knappes Drittel schaffte es sogar auf ein Boot. Trotzdem sind Hunderte gestorben, aber sie sind nicht, wie befürchtet, ertrunken, sondern erfroren. Tausenden von Christen ist dasselbe passiert. Sie haben brennend und glühend begonnen, und als dann der große Frost kam, sind sie schrittweise erstarrt… Eine unterkühlte Jesusbeziehung beginnt langsam, manchmal fast unbemerkt, und trotzdem ist sie der Beginn des Niedergangs. Darum sollten wir uns heute einmal mit diesem Thema beschäftigen.

Wenn unsere Körpertemperatur auf 33 Grad C sinkt, beginnen wir zu versteifen. Ab 30 Grad C verlieren wir das Bewusstsein und ab 28 Grad C setzen Herzkammerflimmern und Herzrhythmusstörungen ein. Ab 27 Grad C erschlafft unsere Muskulatur, inklusive den Atemmuskeln und es geht in raschen Schritten dem Herzstillstand entgegen. Ab 18 Grad C sind in der Regel keine deutlichen Gehirnströme mehr messbar. Das sind immer noch 18 Grad C über dem Gefrierpunkt!

Wenn wir im Sommer in den Starnberger See springen und es 28 Grad C warm ist, dann empfinden wir das als sehr angenehm und denken nicht daran, dass wir ernsthafte Probleme hätten, wenn unser Blut dieselbe Temperatur hätte!

Auch eine geistliche Unterkühlung geschieht schrittweise und nicht auf einen Schlag. Das ist einerseits sehr gefährlich, weil sie oft sehr spät erkannt wird, andererseits bietet sie uns auch Chancen, hier entgegenzuwirken, bevor es endgültig zu spät sein wird.

Wärmeverlust beginnt an der Peripherie. Wenn ich im Winter nach draußen gehe, dann frieren meine Hände und Füße, meine Nase und Ohren zuallererst. Der Körper entzieht dort die Wärme und führt sie den inneren Organen zu, damit diese möglichst unversehrt bleiben. Wenn wir dies auf den Leib Christi übertragen, stellen wir fest, dass diese Unterkühlung genauso am ehesten diejenigen Menschen erfasst, die am Rande stehen. Diejenigen, die sich, aus welchem Grund auch immer, nicht wirklich im Licht unseres HERRN leben. Man ist zwar dabei, aber nicht wirklich drin im Leib Christi, in Ihm, in der Gemeinde. Angewandt auf das biblische Bild der Schafherde könnte man sagen: Der Zaun um die Herde ist Gottes Gesetz, die Lehre Christi. Wer immer am äußersten Rand des Zaunes grast, immer mit der Sünde liebäugelt und sich nicht im Zentrum des Willen Gottes bewegt, der wird vom reißenden Wolf und vom brüllenden Löwen am ehesten erwischt.

Bevor ein Mensch erfriert, wird ihm schwindelig, er verliert das Bewusstsein. Ein geistlich unterkühlter Mensch hat keinen klaren Durchblick mehr. Detailfragen werden für ihn zum großen Thema (Abendmahl mit Kelch oder mit Gläsern, Musikstilfragen, Kleidungsfragen…). Er erkennt nicht mehr, worum es Jesus Christus wirklich geht. Er verrennt sich in unwesentlichen Details oder wird offener für Irrlehren aller Art. Jesus ist nicht mehr die Nummer eins.

Ein Unterkühlter wird steif und lethargisch. So auch ein unterkühlter Christ. Konsum wird wichtiger als Dienst. Ausreden werden vorgebracht, warum man wann und wo nicht mehr mitmachen kann. Bibellese und Gebet werden zur Pflicht, die öfter ausgelassen als praktiziert wird…

Die Diagnose ist gestellt. Welche Symptome finden wir bei uns wieder? Welche Punkte treffen auf Dich zu und welche nicht?

Singen wir nun aus Lied 290 die zweite Strophe:

„Wo ist solch ein HERR zu finden, der, was Jesus tat, mir tut: Mich erkauft von Tod und Sünden, mit dem eignen teuren Blut? Sollt ich dem nicht angehören, der Sein Leben für mich gab? Sollt ich Ihm nicht Treue schwören, Treue bis in Tod und Grab?“

 

Wir müssen diese Symptome ernst nehmen. Jesus nimmt sie auch sehr ernst. In der Offenbarung, Kapitel 3, lesen wir folgende Verse aus dem Sendschreiben an die Gemeinde in Laodicea:

Offb 3,15     Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch warm bist. Ach, dass du kalt oder warm wärest!

Offb 3,16     Weil du aber lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.

Laodicea lebt nicht in schwerer Sünde, es gibt offensichtlich keine Irrlehren, keine direkten satanischen Angriffe wie bei den anderen Gemeinden – sie lebt „nur“ in einem schlechten Zustand, Laodicea wird als lau beschrieben. Jesus hätte sich gewünscht, dass diese Gemeinde entweder kalt oder warm wäre.

In Hierapolis gibt es wertvolle heiße, heilende Quellen, in Kolossäa erfrischend kalte. Laodicea liegt zwischen diesen Orten. Es wird  durch heiße Wasserleitungen aus dem 8 km entfernten Hierapolis versorgt, dieses Wasser kommt in Laodicea jedoch lauwarm an. Dieses Wasser ist sehr carbonathaltig, schmeckt wohl nach Soda und wirkt lauwarm wie ein Brechmittel… Jesus wird es ausspeien… Jesus zeigt uns mit diesem Wortspiel, dass die Werke der Gemeinde Laodicea zum Himmel schreien, sie sind lau und heuchlerisch. Diese Gemeinde gleicht einem Brechmittel, weil sie durch ihre Selbstzufriedenheit und Gleichgültigkeit nutzlos für Jesus geworden ist. Laodicea ist eine Gemeinde ohne Christus, eine Schale ohne Kern!

Wie wird man denn so unterkühlt und lau? Ganz einfach: Indem man sich vom Feuer entfernt. Alles, was nicht mehr geheizt wird, wird letztlich lauwarm und dann ganz kalt.

Deshalb müssen wir vorbeugen, indem wir uns, geistlich gesehen, warm anziehen. Die richtige Kleidung eines Christen ist die Identität, die Gott uns durch Jesus gibt. Paulus fordert uns ja geradezu dazu auf, den neuen Menschen anzuziehen, siehe

Eph 4,24 und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.

Wer den Lügen Satans mehr glaubt als an Gottes Wort, der unterkühlt rasch.

In Offenbarung 3 lesen wir auch von diesem weißen Kleid der Reinheit und der Vergebung, von der Gerechtigkeit, die Jesus uns schenkt. Und auch die Augensalbe wird erwähnt: Sei wachsam! Lesen wir Offb 3,18, diesmal aus der Übertragung „Hoffnung für alle“:

Offb 3,18     Wäre es da nicht an der Zeit, du würdest dich endlich um den wahren Reichtum bemühen, um das reine Gold, das im Feuer geläutert wurde? Nur dieses Gold macht dich reich, und nur von mir kannst du es bekommen. Lass dir auch die weißen Kleider von mir geben, damit du nicht länger nackt und bloß dastehst. Kaufe dir Augensalbe, die deine blinden Augen heilt.

Das Gold in diesem Vers ist ein Hinweis auf Gottes Heiligkeit und ein Leben in Seinem Licht, in der Heiligung.

Auch die Ernährung ist wichtig, wenn es um den Kälteschutz geht. Sich ein isolierendes Fettpölsterchen anzufuttern kann sich, geistlich gesehen, lohnen. Lese deshalb täglich in der Bibel. Lasse nicht zu, dass dich irgendetwas davon abbringt. Hier finden wir den Schutz vor einer langsam auftretenden Unterkühlung.

Doch wie können wir wieder brennende Christen werden, wenn wir uns geistlich erkältet haben? Bei Paulus finden wir hierzu interessante Aussagen. Timotheus, ein junger Christ und Hirte einer Gemeinde, war stets sehr angefochten. Irrlehrer bedrohten seinen Dienst, er war entmutigt.  Lesen wir hierzu einige Verse aus dem ersten Kapitel des zweiten Timotheusbriefes

2Tim 1,6 Aus diesem Grund erinnere ich dich daran, dass du erweckest die Gabe Gottes, die in dir ist durch die Auflegung meiner Hände.

Timotheus hat die Gaben erhalten. Nun liegt es offensichtlich an ihm, sie zu entfachen. Paulus fordert ihn auf: Zünde das Feuer in dir wieder an! Paulus erinnert den Timotheus an die Tatsache, dass er den Heiligen Geist erhalten hat und fährt nun mit vielen Ermutigungen und Verheißungen weiter fort

2Tim 1,7 Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

2Tim 1,8 Darum schäme dich nicht des Zeugnisses von unserm Herrn …

2Tim 1,9 Er hat uns selig gemacht und berufen mit einem heiligen Ruf…

2Tim 1,13 Halte dich an das Vorbild der heilsamen Worte, die du von mir gehört hast, im Glauben und in der Liebe in Christus Jesus.

2Tim 1,14      Dieses kostbare Gut, das dir anvertraut ist, bewahre durch den heiligen Geist, der in uns wohnt.

 Hier setzt die Genesung ein, wenn unser inneres Feuer wieder angefacht werden soll. Halten wir an dem fest, was uns durch die Bibel gezeigt und anvertraut und uns durch gläubige Menschen vorgelebt worden ist. Wenn wir das beherzigen, was die Heilige Schrift uns empfiehlt, dann bewegen wir uns wirklich wieder ins Zentrum, weg von der Peripherie, wo uns die Kälte am ehesten erwischt! Dann kommen wir zu Ihm, um hoffentlich schon bald wieder, wie in unserer ersten Liebe, mit Ihm und in Ihm zu leben!

Singen wir nun aus Lied 290 die dritte Strophe:

„Ja, HERR Jesus, bei Dir bleib ich, so in Freude wie in Leid; bei Dir bleib ich, Dir verschreib ich mich für Zeit und Ewigkeit. Deines Winks bin ich gewärtig, auch des Rufs aus dieser Welt; denn der ist zum Sterben fertig, der sich lebend zu Dir hält!“

Gerhard hat am letzten Sonntag über unser Herz und unsere Herzenseinstellungen gepredigt. Dabei betonte er vor allem

Ps 37,4   Habe deine Lust am HERRN; der wird dir geben, was dein Herz wünscht.

Habe Deine Lust am HERRN… Das heißt: Halten wir fest an Seinem Wort, und Sein Feuer erwärmt uns wieder! Was für wunderschöne Verheißungen gibt uns doch Sein Wort, wenn wir in Seiner Nähe, in Seinem Wort, in Ihm leben!

Jesus war bereits bei der Schöpfung dabei (siehe auch Sprüche 8,25-31), in Ihm liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis (siehe Kol. 2,3). Ohne Ihn können wir gar nichts machen, nur mit Ihm, in Ihm. Und Er in uns, Jesus in uns. Nur so können wir gesegnet sein, in unserer Abhängigkeit von Ihm. Siehe auch Johannes 15,5:

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“

Es gibt so viele bemerkenswerte Verheißungen, die sich auf „in Ihm“ beziehen und auf Ihn als HERR über Seine Gemeinde! Einige Beispiele:

„Denn in Ihm hat Er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir heilig und untadelig vor Ihm sein sollten (Eph. 1,4)“

und

„In Ihm haben wir die Erlösung durch Sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum Seiner Gnade (Eph. 1,7)

und

„In Ihm sind auch wir zu Erben eingesetzt worden… (Eph. 1,11)“

und

„In Ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist…Eph. 1,13)“

und

„Wie ihr nun den HERRN Christus Jesus angenommen habt, so lebt auch in Ihm und seid in Ihm verwurzelt und gegründet und fest im Glauben… (Kol. 2,6-7)“

 und

„Denn in Ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, und an dieser Fülle habt ihr teil in Ihm, der das Haupt aller Mächte und Gewalten ist (Kol 2,9-10)“.

Und weiter:

„Und nun, Kinder, bleibt in Ihm, damit wir, wenn Er offenbart wird, Zuversicht haben und nicht zuschanden werden vor Ihm, wenn er kommt (1. Joh. 2,28).“

 In Ihm ist unsere Hoffnung, unser Leben, unser ewiges Leben und

„Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in Ihm (1. Joh. 4,16)!“

Unsere schönste Aufgabe in Ihm ist es, Ihn zu ehren, Ihn zu loben und Ihn von Herzen zu lieben.

Und das können wir, weil Er uns zuerst Seine Liebe geschenkt hat, siehe 1Jo 4,19:

„Lasst uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt.“

 Jesus gebührt die Ehre und all unsere Liebe, weil Er uns so lieb hat, lesen wir dazu aus der Offenbarung 1,4-6:

„Johannes an die sieben Gemeinden in der Provinz Asien: Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt, und von den  sieben Geistern, die vor einem Thron sind, und von Jesus Christus, welcher ist der treue Zeuge, der Erstgeborene von den Toten und Herr über die Könige auf Erden! Ihm, der uns liebt und uns erlöst hat von unsern Sünden mit seinem Blut und uns zu Königen und Priestern gemacht hat vor Gott, seinem Vater, ihm sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“

 

Ihn ehren und Ihn lieben, dass heißt, unser Leben nach Ihm dankbar auszurichten, siehe Tit 2,11-14 nach ´HfA`:

„Denn in der Person Jesu Christi ist jetzt Gottes Barmherzigkeit sichtbar geworden, mit der er alle Menschen retten will. Sie bringt uns dazu, dass wir uns von aller Gottlosigkeit, allen selbstsüchtigen Wünschen trennen, dafür aber besonnen und rechtschaffen leben, so wie es Gott gefällt. Denn wir warten darauf, dass sich bald erfüllt, was wir sehnlichst erhoffen, dass unser Herr und Erlöser Jesus Christus in seiner ganzen göttlichen Herrlichkeit und Größe erscheinen wird. Er hat sein Leben für uns gegeben und uns von allem Bösen und von aller Schuld befreit. So sind wir sein Volk geworden; bereit, ihm dankbar zu dienen.“

Ihn ehren und Ihn lieben, das sollen wir von ganzen Herzen. Ein Schriftgelehrter auf dem Weg vom alttestamentlichen Gesetzeshüter zum vielleicht treuen neutestamentlichen Nachfolger unseres HERRN hat es richtig erkannt, siehe Mk 12,32-33:

„Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Meister, du hast wahrhaftig recht geredet! Er ist nur einer, und ist kein anderer außer ihm; und ihn lieben von ganzem Herzen, von ganzem Gemüt und von allen Kräften, und seinen Nächsten lieben wie sich selbst, das ist mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer.“

Es gibt dazu eine sehr schöne Parallelstelle im Alten Testament. In  Psalm 51 sagt der König David, ich lese nach der Übertragung „Hoffnung für alle“

Ps 51,18 Du willst kein Schlachtopfer, sonst hätte ich es dir gebracht. Dir gefällt nicht, dass man Tiere schlachtet und für dich verbrennt, um von der Sünde freizukommen.

Ps 51,19 Ich bin zerknirscht und verzweifelt über meine schwere Schuld. Solch ein Opfer gefällt dir, du wirst es nicht ablehnen.

David macht es richtig. Mit solch einer Einstellung, mit einem zerbrochenem eigenen Willen und einem zerschlagenen Herz, dürfen auch wir uns wieder reumütig nähern, von der kalten Peripherie am Rande der Finsternis, hinein in Sein Licht, ins Zentrum, zu Ihm!

Singen wir nun aus Lied 230 die erste Strophe:

„Ich weiß, woran ich glaube, ich weiß, was fest besteht, wenn alles hier im Staube wie Sand und Staub verweht; ich weiß, was ewig bleibet, wo alles wankt und fällt, wo Wahn die Weisen treibet und trug die Klugen prellt.“

Ein jeder von uns hat als brennender Christ begonnen. Viele sind aber unterwegs auf der Strecke geblieben. Die Kerzen Glaube, Hoffnung und Liebe glimmen in ihnen vielleicht nur noch dürftig vor sich hin. Darum sollte sich ein Mensch, der wieder brennend werden will, dringend auf das zurückbesinnen, was ihm die Bibel empfiehlt. Hier sind wir gefordert, hier hilft uns aber Gott auch. Engagieren wir uns wieder, sind wir „mittendrin, statt nur dabei“. Helfen wir uns gegenseitig. Manchmal müssen wir uns auch gegenseitig in die wärmende Mitte ziehen. Möge Gott uns gnädig sein und uns neu erleben lassen, wie Eis und Frost unter seiner Liebe schmelzen!

Und dann können wir Sein Licht auch wieder voller Freude weitergeben, wenn wir den vielen ungläubigen Nächsten begegnen. Dann können uns auch die vielen täglichen Anfechtungen und Versuchungen nicht viel ausmachen. Denken wir daran: Sein Licht in uns kann niemand mehr auslöschen, wie vielleicht ein olympisches Feuer, welches am letzten Montag in Paris, welch schlimme Panne für die Organisatoren, ganz einfach ausgepustet auf der Strecke geblieben ist!

Vielleicht darf auch ich ein Licht sein, ich in Ihm und der HERR in mir, wenn ich Ende Mai nach Bad Goisern in den Urlaub fahre, um dort auch sehr viele Menschen aus dem „Hubert von Goisern Fanclub“ kennenzulernen?

Amen!

 

Singen wir nun zum Schluss aus dem Lied 230 die dritte und vierte Strophe:

„Auch kenn ich wohl den Meister, der mir die Feste baut; er heißt der Fürst der Geister, auf den der Himmel schaut, vor dem die Seraphinen anbetend niederknien, um den die Engel dienen: Ich weiß und kenne Ihn.“

„Das ist das Licht der Höhe, das ist der Jesus Christ, der Fels, auf dem ich stehe, der diamanten ist, der nimmermehr kann wanken, der Heiland und der Hort, die Leuchte der Gedanken, die leuchtet hier und dort.“