11. Februar

11. Februar

 Neh 8,10         Seid nicht bekümmert; denn die Freude am HERRN ist eure Stärke.

Phil 3,1           Freut euch in dem Herrn! Dass ich euch immer dasselbe schreibe, verdrießt mich nicht und macht euch um so gewisser.

Singt das Lied der Freude

Eigentlich hätte das Volk Israel einen großen Grund zur Freude haben müssen. Es ist aus dem babylonischen Exil in die Heimat zurückgekehrt, der Tempel ist wieder aufgebaut und die Stadtmauer rund um Jerusalem ist neu errichtet. Jetzt soll die Gemeinde unseres allmächtigen HERRN innerlich gestärkt und erneuert werden, dazu wird das mosaische Gesetz vorgelesen und ausgelegt. Doch dann fängt das Volk an zu weinen, als es die Worte des Gesetzes hört., siehe  Neh 8,9: „Und Nehemia, der Statthalter, und Esra, der Priester und Schriftgelehrte, und die Leviten, die das Volk unterwiesen, sprachen zu allem Volk: Dieser Tag ist heilig dem HERRN, eurem Gott; darum seid nicht traurig und weinet nicht! Denn alles Volk weinte, als sie die Worte des Gesetzes hörten.“ Gottes Wort macht sie betroffen. Vielleicht bekennen sie demütig und voller Schuldgefühle ihre Sünden? Wir können es vermuten.

Nehemia und Esra, der Landpfleger und der Priester, motivieren daraufhin das Volk zum Essen und zum Trinken, es gibt ja so viel zu feiern, siehe Neh 8,10: „Darum sprach er zu ihnen: Geht hin und eßt fette Speisen und trinkt süße Getränke und sendet davon auch denen, die nichts für sich bereitet haben; denn dieser Tag ist heilig unserm Herrn. Und seid nicht bekümmert; denn die Freude am HERRN ist eure Stärke.“ Und dann fängt das Volk Israel voller Freude an zu feiern. Ein Fest reicht da schon nicht mehr aus. Die geistliche Führerschaft findet schnell heraus, das es außerdem nach sehr vielen Jahren höchste Zeit wird, das Laubhüttenfest zu feiern. Wenn das kein weiterer Grund zur Freude ist, siehe Neh 8,17: „Und die ganze Gemeinde derer, die aus der Gefangenschaft wiedergekommen waren, machte Laubhütten und wohnte darin. Denn dies hatten die Israeliten seit der Zeit Josuas, des Sohnes Nuns, bis auf diesen Tag nicht mehr getan. Und es war eine sehr große Freude.“

Auch der Apostel Paulus hätte eigentlich allen Grund, traurig zu sein. Er schreibt seinen Brief an die Philipper aus der Gefangenenschaft. Paulus ist nur deshalb eingesperrt worden, weil er an Jesus Christus glaubt und Seine frohe Botschaft weiter verkündigt. Und dennoch fordert er die Philipper dazu auf, sich mit ihm zu freuen, siehe Phil 3,1: „Freut euch in dem Herrn! Dass ich euch immer dasselbe schreibe, verdrießt mich nicht und macht euch um so gewisser.“ Die Freude ist eine Frucht des Geistes (vergleiche Gal. 5,22), sie ist die Frucht, die uns unser HERR Jesus schenkt, wenn wir mit Ihm und in Ihm leben! Dafür ist Paulus hier ein großes Paradebeispiel. Paulus ist nicht bekümmert, trotz widriger äußerer Umstände. Die Freude am HERRN ist seine Stärke. Diese übernatürliche Freude ist unabhängig von den äußeren Umständen, in denen wir uns befinden. Diese Freude ist ein ganz persönliches Wunder Seiner Gnade für uns!

Wenn ich an unsere Stellung vor unserem HERRN denke, dann fällt mir zunächst ein, dass Jesus unser Freund, unser Erlöser und Erretter ist. Ein Helfer in allen Nöten… Aber Jesus ist auch unser HERR. Er hat uns mit Seinem Blut gekauft und erlöst, wir sind deshalb auch Leibeigene und Diener unseres Heilandes, siehe Lk 17,7-10: „«Wie ist das bei euch?» fragte Jesus seine Zuhörer. «Wenn euer Knecht vom Feld oder von der Herde heimkommt, sagt ihr dann zu ihm: `Komm, setz dich an den Tisch und iß‘? Oder werdet ihr ihm nicht den Auftrag geben: `Zieh dich um, mach mir etwas zu essen und deck den Tisch! Wenn ich gegessen habe, dann kannst du auch essen und trinken. Kann der Knecht dafür einen besonderen Dank erwarten? Es gehört doch schließlich zu seiner Arbeit. Das gilt auch für euch. Wenn ihr in meinem Dienst alles getan habt, was ich euch aufgetragen habe, dann sollt ihr sagen: `Wir haben nur das getan, was zu unserem Auftrag gehört!’»“ Unsere allererste Lebensziel ist und bleibt es, unserem HERRN zu dienen…, und uns nicht auf den kaum vorhandenen Lorbeeren auszuruhen. Doch unser HERR ist dabei so barmherzig und großzügig, Er schenkt uns für diesen Dienst immer wieder Kraft und Freude.

Die Freude am HERRN  ist unsere Stärke, egal, ob wir gerade feiern, ob wir arbeiten oder ob wir für Jesus unterwegs sind, ob wir leiden, vielleicht sogar in Gefangenenschaft, ob wir schwer krank sind oder auch kerngesund…. Die Freude am HERRN ist unsere Stärke, uns zum Segen, aber auch zum Zeugnis für unsere Nächsten. Ich selbst bete immer wieder, dass ich ein treuer und vor allem auch fröhlicher Arbeiter in Seinem Weinberg sein darf. Freut Euch allezeit, siehe Phil 4,4: „Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!“ Amen!