Predigt Jürgen 26. März 2006
Maleachi 1, 6 – 14 – Jesus will Dein Bestes
(Teilweise wörtliche Zusammenfassung nach einer Kassettenvorlage von Matthias Rüther, Bibelschule Brake)
Jetzt fängt bald wieder die Zeit der Flohmärkte an…, es wird Frühling… Und was man da nicht alles finden kann…. Da könnten wir doch auf die Idee kommen, uns günstig irgendwelche Geschenke für Geburtstagsfeiern, Weihnachtsfeiern oder sonstige Gelegenheiten zu organisieren… Einfach ein paar originelle Dinge kaufen, die keiner mehr haben will…, die nur ein paar Cent kosten und die sich zu Hause keiner mehr hinstellt. Wunderschön hässliche Dinge können wir da aufstöbern: Alte, kitschige Bilderrahmen, alte Porzellan-Blumenvasen mit Röschen- und Tauben verziert, Spielzeugpistolen und sogar eine aufblasbare Geburtstagstorte, farblich sehr gelungen und unheimlich praktisch: Da hat doch jemand Geburtstag, Du holst Deine Torte aus dem Rucksack, bläst sie auf… Du hast immer etwas scheinbar leckeres dabei… Das ist doch eine ganz tolle Sache! Jetzt stellt Euch mal vor: Meine Mutter hat in diesem Frühling wieder Geburtstag, sie wird 73 Jahre – und was kann ich ihr bloß schenken? Mir fällt dazu nichts Ordentliches ein, und dann greife ich mal eben so in die Flohmarkt – Ramschkiste, die Gäste sitzen da bei meiner Mutter in Werther und schauen zu… Ja, was bringt denn da der Sohn seiner Mutter mit? Und dann hole ich da vielleicht diese verschnörkelte Blumenvase heraus und sage: Mutter, die ist hier für Deine ganzen Blumen, die Du zu Deinem Geburtstag bekommst… und ich wünsche Dir nun von Herzen alles alles Gute… und dann hole ich noch diese Torte raus und sage: Die ist auch für Dich!
Ja, was würde meine Mutter dazu sagen? Vielleicht ganz ironisch: Ach ja, Jürgen, so etwas habe ich mir schon immer mal gewünscht! Doch was würde meine Mutter denken, wenn ich mit solch einem Zeug ankomme? So, jetzt bin ich schon 73 Jahre alt geworden, hab den Jürgen großgezogen in vielen geduldigen Jahren und versucht, ihm einige ordentliche Dinge beizubringen – und dann kommt er jetzt zu meinem Geburtstag mit solch einem Mist an…, die er für nur wenige Cent irgendwo aufgestöbert hat… Bin ich denn meinem Sohn nicht mehr wert?
Die Menschen zur Zeit Maleachis, jetzt spanne ich einen gewaltigen Bogen, sind ähnlich mit Gott umgegangen. Das, was wir heute zusammen betrachten, hat mich bei der Vorbereitung schon sehr bewegt.
Wir beschäftigen uns heute mit Maleachi, Kapitel 1, 6-14. Wir können diesen Abschnitt vielleicht so überschreiben: Gott will nicht die Reste, Gott will das Beste! Die Menschen damals sind mit unserem Gott ähnlich umgesprungen wie ich selber dem gerade geschilderten, aber erfundenen Geburtstagsbesuch bei meiner Mutter.
Nach diesen einleitenden Gedanken folgt jetzt wieder eine Gliederung dieser Predigt.
B Hauptteil
1. Sollte ich wirklich das Beste geben?
2. Abgeknabberte Knochen in einem sinnlosen Gottesdienst…
3. Christ sein bedeutet Herzenshingabe…
Schlussgedanke: …machen wir es heute wirklich besser?
Singen wir nun aus 250 die erste Strophe
„O Gott, Dir sei Ehre, der großes getan. Du liebtest die Welt, nahmst der Sünder Dich an. Dein Sohn hat Sein Leben zum Opfer geweiht. Der Himmel steht offen zur ewigen Freud. Preis den HERRN! Preist den HERRN! Erde, hör diesen Schall! Preist den HERRN! Preist den HERRN! Völker, freuet Euch all! O kommt zu dem Vater, in Jesus wir nahn. Und gebt Ihm die Ehre, der Großes getan!“
Wenn wir nun Maleachi 1 aufschlagen, dann lesen wir gleich im zweiten Vers, wie sehr Gott sein Volk Israel lieb hat…
Mal 1,2 Ich habe euch lieb, spricht der HERR.
Ich bin euer liebender Vater… Den Juden damals geht das wohl gar nicht richtig ins Herz hinein, ihnen ist es offensichtlich egal, ob Gott ihr liebender Vater ist oder nicht… Sie behandeln Gott nicht als liebenden Vater. Lesen wir jetzt Maleachi 1, ab Vers 6… und schauen, ob wir da nicht auch die Flohmarktreste wieder finden, die die Juden irgendwie zusammengekramt haben…
Mal 1,6 Ein Sohn soll seinen Vater ehren und ein Knecht seinen Herrn. Bin ich nun Vater, wo ist meine Ehre? Bin ich Herr, wo fürchtet man mich? spricht der HERR Zebaoth zu euch Priestern, die meinen Namen verachten. Ihr aber sprecht: »Wodurch verachten wir denn deinen Namen?«
Gott spricht hier zu den Priestern, zu der geistlichen Elite des Volkes, zu denen, die damals das Sagen gehabt haben… Ihr sagt Vater zu mir, aber ihr behandelt mich nicht so… Die Priester verstehen das nicht und fragen Gott, wodurch sie denn Seinen Namen eigentlich verachten… Jetzt antwortet Gott, und in Seiner Antwort finden wir unsere aufblasbare Geburtstagstorte wieder…
Mal 1,7 Dadurch dass ihr opfert auf meinem Altar unreine Speise. Ihr aber sprecht: »Womit opfern wir dir denn Unreines?« Dadurch dass ihr sagt: »Des HERRN Tisch ist für nichts zu achten.«
Beim Tisch des HERRN kommt es nicht so darauf an…, dadurch machen die Priester Gott verächtlich…!
Mal 1,8 Denn wenn ihr ein blindes Tier opfert, so haltet ihr das nicht für böse; und wenn ihr ein lahmes oder ein krankes opfert, so haltet ihr das auch nicht für böse. Bring es doch deinem Fürsten! Meinst du, dass du ihm gefallen werdest oder dass er dich gnädig ansehen werde? spricht der HERR Zebaoth.
Also, was ist hier passiert? Gott sagt ganz am Anfang zu den Juden: Ihr nennt mich Vater, aber ihr ehrt mich nicht… Ihr nennt mich HERR, doch ihr gehorcht mir nicht… Mangelnde Gottesfurcht führt dazu, dass diese Juden Gott nur noch mit ihren Resten beehren wollen… Sie haben keinen Respekt mehr vor unserem HERRN. Gott ist für sie irgendein Mitspieler, ein Mitspieler sogar, der weit unter ihrem Niveau spielen würde… Die Juden haben einfach vergessen, wer Gott wirklich ist. Ihnen fehlt dieser Respekt, diese Gottesfurcht… Sie haben vergessen, dass Gott in einer ganz anderen, viel höheren Liga spielt… Gott ist doch unendlich größer als wir, seine Geschöpfe… Doch die Juden haben es vergessen, und auch wir vergessen es heute immer wieder…, wenn wir so recht kumpelhaft mit Gott umspringen wollen… Wenn die Juden damals Gottesdienst feierten, dann lief das bei ihnen etwas anders als bei uns heute. Damals wurden im Gottesdienst Tiere geopfert. Bei diesen Tieropfern gibt es eigentlich gar nicht viele Vorschriften.
Aber eine ganz wesentliche Vorschrift ist die: Wenn Du Gottesdienst feierst und wenn Du Gott ein Tier opfern willst, dann muss es ein gutes Tier sein, dann muss es das beste Tier in der Herde sein. Und die Juden versprachen daraufhin vollmundig, dass sie das Beste geben wollen, was sie haben, doch, was passiert dann? Sie gehen in den Gottesdienst und opfern kranke und minderwertige Tiere. Zuerst heißt es: Alles für den HERRN, alles für Gott…, und dann, als es soweit ist, dass sie ihre besten Tiere opfern müssten, ja dann fangen sie an zu spekulieren,…und überlegen… O Gott, dass ist doch eigentlich schade drum… Jetzt habe ich schon einmal 50 Tiere, und ausgerechnet das beste Tier, wofür ich am meisten Geld bekomme, wenn ich es verkaufe, soll ich Gott geben…? Das Beste soll ich Gott geben? Jetzt überlegt doch einmal: Das Tier wird doch verbrannt, und wenn ich jetzt ein lahmes Tier dahin bringe, es trage, dann merkt es doch keiner! Wenn ein hinkendes Tier dort verbrannt wird, riecht es doch genauso gut wie ein gesundes Tier, zum lieblichen Wohlgeruch für den HERRN! Das merkt doch keiner! Das ist doch so schade… Das Beste soll ich hergeben, und es merkt noch nicht einmal jemand, es wird ja eh nur verbrannt… Es ist doch eigentlich egal, was ich da bringe… Wahrscheinlich geht vielen Juden diese Gedanken durch den Kopf und so opfern sie nicht das, was sie Gott versprochen haben…, und kommen da mit irgendwelchen Resten…Hier eine alte Plastiktorte, dort eine hässliche Vase… Mit solchen Dingen treten sie vor Gott, obwohl sie Ihm nur das Beste versprochen haben!
Dabei will Gott doch eigentlich gar nicht viel. Die Größe eines Opfers hat Er nicht vorgeschrieben, er verlangt keine Quantität, sondern dafür Qualität. Gott gibt Dir keine Summe vor, die Du geben sollst, sondern sagt nur: Wenn Du zu mir kommst und wenn Du mir etwas gibst, dann gib mir nur das Beste…! Das tun diese Juden jedoch nicht. Hier in diesem Vers 8 können wir davon lesen, dass ihnen Gottes Gebote egal sind… Ein blindes Tier kann doch auch nicht so schlimm sein…, auch wenn Gott etwas anderes dazu gesagt hat… Das interessiert doch keinen Menschen, und das interessiert doch Gott auch nicht so richtig…
Singen wir nun aus Lied 250 die zweite Strophe:
„O große Erlösung, erkauft durch Sein Blut! Dem Sünder, der glaubt, kommt sie heute zugut. Die volle Erlösung wird jedem zuteil, der Jesus erfasset, das göttliche Heil! Preis den HERRN! Preist den HERRN! Erde, hör diesen Schall! Preist den HERRN! Preist den HERRN! Völker, freuet Euch all! O kommt zu dem Vater, in Jesus wir nahn. Und gebt Ihm die Ehre, der Großes getan!“
Das, was hier fast dem Fass den Boden ausschlägt…, das ist wirklich der Hammer…, das finden wir hier am Ende von Vers acht… Was man keinem Menschen mehr anbieten würde, das opfert man Gott… Gott reagiert hier ganz toll, er beweist hier geradezu Humor, wenn Er hier ironisch vorschlägt: Versucht das doch einmal beim Statthalter! Das, was Du hier bei mir machst, das versuch doch mal bei Deinem Bürgermeister…, oder noch besser…, beim Ministerpräsidenten Stoiber… Meint Ihr denn, wenn ihr mit so etwas zu ihm kommt, dann könnt ihr seine Gunst gewinnen? Als ich das gelesen habe, da gingen meine Gedanken spazieren… Was wäre denn, wenn ich die Familie Gail beispielsweise mal zum Mittagessen einladen würde… Also, Gerhard, komm mal mit Deiner Frau und all Deinen hübschen Kindern zu mir… ich will uns mal was Anständiges zu essen kochen, wir können dann endlich mal gemütlich bei mir zusammensitzen… Und dann kommen Gerhard, die Angela, Elisabeth, Susanne, Annegret, Dorothee und der Johannes, wir sind sogar jetzt zu siebt in meiner kleinen Wohnung… Wegen meines hohen Besuches würde ich sogar mal meine Gichtdiät unterbrechen… Und dann wird aufgetischt… Doch der Gerhard merkt schnell: Da liegen ja nur zwei Koteletts auf der Fleischplatte… Doch er ist nicht schnell genug… Kurz nachdem Johannes sich ein leckeres Fleischstück weggeschnappt hat, bin ich gerade noch rechtzeitig mit meinen Fingern dran und genehmige mir das zweite Stück Fleisch… Endlich, nach wochenlanger vegetarischer Schonkost habe ich mal wieder ein leckeres Stück Fleisch auf meinem Teller! Gerhard und Angela und die übrigen Gäste denken sich nun wahrscheinlich, das ist ja eh nur die Vorspeise, der Knochen daran sieht eher unappetitlich aus…, das Beste kommt ja noch… Doch dann geht’s los, nach einem kurzen Tischgebet lassen es sich Johannes und ich gut schmecken…, immerhin gibt es ja für die anderen Gäste noch eine mittlerweile lauwarme Nudelsuppe dazu… Mit großem Genuss verschlingen Johannes und ich das Fleisch und knabbern auch fast noch die Knochen radikal ab… Schade nur, dass Johannes so schnell war, eigentlich wollte ich ja beide Steaks alleine schaffen… Endlich, mein abgeknabberter Knochen gibt nicht mehr sehr viel her, und so lege ich ihn voller Gastfreundlichkeit dem Gerhard auf den Teller, strahle ihn an und sage: Der ist für Dich…! Lass es Dir schmecken! Für Dich – Die Reste!
Ich habe wirklich ganz den Eindruck, als ob wir, und da denke ich hauptsächlich an mich, so mit Gott umgehen… Wenn es darum geht, vor einer Gemeinde zu predigen, fällt es mir sehr leicht zu sagen: Alles, das Beste nur für den HERRN! Wir geben alles für den HERRN! Und auch mit unseren Gemeindeliedern bringen wir das nur zu gerne zum Ausdruck… Alles nur für den HERRN!. Doch wenn es dann hart auf hart kommt, wenn es beispielsweise ans Essen geht, dann passiert es doch ganz schnell, dass wir dann doch alles nur für uns einsacken wollen…! Und den abgelutschten Knochen, den bekommt Gott! Wenn wir so mit Gott umgehen, dann behandeln wir Gott wirklich nur wie einen Hofhund, verzeiht mir bitte diesen drastischen Ausdruck! Wisst Ihr, wir haben ja Gott gerne in unserer Mitte als den, der uns beschützt, der für uns da ist, der unser Leben ordnet, all unsere Probleme aus dem Weg räumt. Dafür kann auch ein Hofhund da sein. Und wenn es ans Essen geht, dann bekommt unser Hofhund die Knochen… Ich versorge mich mit den besten Sachen, und der Hofhund bekommt die Knochen…Also, wenn wir dieses Bild hernehmen wollen, dann können wir sagen, dass die Juden zu Zeiten Maleachis mit Gott wie mit einem Hofhund ungegangen sind… Also, beschütze uns mal, doch wenn es darum geht, dass wir für dich da sein wollen, dann bekommst Du nur die Reste!
Was denkt Gott über so einen Menschen? Über einen Menschen, der schnell mit den Worten dabei ist und sagt: Alles nur für Dich!… doch in Wirklichkeit nur halbherzig für Gott lebt? Was denkt Gott über solch einen Menschen? Lesen wir Vers 9 und zehn
Mal 1,9 So bittet doch Gott und seht, ob er uns gnädig sei! Denn meint ihr, nachdem solches von euch geschehen ist, er werde euch gnädig ansehen? spricht der HERR Zebaoth.
Mal 1,10 Dass doch einer unter euch die Türen zuschlösse, damit ihr nicht umsonst auf meinem Altar Feuer anzündet! Ich habe kein Gefallen an euch, spricht der HERR Zebaoth, und das Opfer von euren Händen ist mir nicht angenehm.
Ich habe keinen Gefallen an euch, ich kann euch nicht ausstehen…, das ist ein ganz hartes Wort von Gott! Wenn jemand nur halbherzig bei der Sache ist, nur frömmelnd redet, und in seinem Herzen Gott nur die Reste gibt… Zu solch einem Menschen sagt Gott: Dein Gottesdienst ist eigentlich sinnlos! Wenn Du solch einen Gottesdienst feierst, ist es besser für Dich, Du gehst nicht in Deine Gemeinde… Dann macht doch einfach eure Gemeinden zu… Wenn doch jemand mal die Tür zum Tempel zuschließen würde, damit nicht solch unsinnigen Gottesdienste gefeiert werden… Wenn wir uns den Grundriss des Tempels einmal vor Augen halten wollen, dann sehen wir im Tempel das Allerheiligste, davor den großen Vorhang, und dann haben wir davor das Heilige, als Tempelhalle bezeichnet. Draußen, vor dem Tempelgebäude, vor dem Heiligen, da gibt es einen großen Altar, den Brandopferaltar. Bei ihren damaligen Gottesdiensten wurde die Tiere auf diesem Altar geopfert. Und jetzt spricht Gott: Bitte schließt doch einmal dieses Tor hier zu, welches den Weg zum Brandopferaltar öffnet. Verriegelt dieses Tor…, dann kann keiner mehr hereinkommen, und dann können auch nicht mehr diese lahmen und kranken Tiere geopfert werden… Denn wenn Du mit dem Herze nicht dabei bist, dann bringen diese ganzen Gottesdienste nichts…! Das ist Gottes Fazit, und ich glaube, dass Gott uns diese Dinge auch heute sagen möchte… Auf uns übertragen, betrifft das den Kern unseres Christ seins… Wir sind oft alle schnell dabei, fromm zu reden und zu sagen: Ja, Jesus, für Dich nur das Allerbeste…, gerade im Gottesdienst, bei den Gesängen und Gebeten geht uns das so schnell über die Lippen… Aber was sind wir im Herzen bereit, Gott zu geben? Christ sein ist mehr als reine Formsache und gesetzliches Abarbeiten der Gebote Gottes…! Wir haben am letzten Sonntag bereits gehört, dass wir Gott alles geben sollen in unserer Nachfolge… Damit meint Gott jedoch nicht all unseren Besitz, unsere Autos, unsere Sparbücher, unsere Teddybären, auch unsere Kranken- und Rentenversicherung brauchen wir nicht aufzuopfern, so nach dem Motto, der HERR wird uns sowieso versorgen… Gott will alles von uns, das Beste von uns in unserer Nachfolge. Das ist jedoch nicht unser möglicher Reichtum und Besitz… Das hat Jesus nicht nötig! Er ist als Schöpfer des Universums selber reich genug. Das Beste von uns möchte Gott, und das ist unser Herz! Von Herzen möchte er von uns geliebt werden, von Herzen sollen wir für Ihn da sein… Und dann kann Gott in uns arbeiten und wirken…, dann kann Gott uns verändern, dass wir Ihm von Herzen zurückgeben, nicht quantitativ, also, je mehr desto besser, sondern qualitativ… Also keine Plastiktorten und abgenagte Knochen mehr, wenn wir unsere Nächsten bewirten und beschenken wollen!
Singen wir nun aus Lied 250 die dritte Strophe:
„Wie groß ist Sein Lieben. Wie groß ist Sein Tun! Wie groß unsre Freude, in Jesus zu ruhn! Doch größer und reiner und höher wird’s sein, wenn jubelnd und schauend wir droben ziehn ein. Preis den HERRN! Preist den HERRN! Erde, hör diesen Schall! Preist den HERRN! Preist den HERRN! Völker, freuet Euch all! O kommt zu dem Vater, in Jesus wir nahn. Und gebt Ihm die Ehre, der Großes getan!“
Beim Christ sein interessiert sich Gott nicht für die Anzahl der Lieder, die Du singst… und auch nicht die Menge des Geldes, welches Du Ihm gibst! Gott ist es auch nicht so wichtig, wie häufig Du in der Gemeinde bist und in wie viel Gruppen Du mitarbeitest. Gott interessiert sich bei Dir hauptsächlich dafür, ob Du bereit bist, das Beste für Ihn herzugeben, das Beste was Du hast. Christ sein hat etwas mit Hingabe zu tun. Hingabe an Gott. Ihn an die erste Stelle zu setzen, von Herzen zu sagen: Ja, HERR, für Dich nur das Beste…! Das Volk damals, wir sind hier wieder bei Maleachi, fiel hier an dieser Stelle durch bei Gott…
Inwieweit bin ich bereit, das Beste für Gott zu geben? Zum Beispiel das Beste meiner Zeit? Wir sind schnell und sagen, Stille Zeit immer, die will ich Dir regelmäßig schenken… Und dann stehen wir morgens auf und denken, eigentlich schade drum…, ich könnte noch eine halbe Stunde länger schlafen, dann wäre ich auch fitter und könnte Gott zur Ehre viel besser arbeiten. Also, lieber noch eine halbe Stunde länger liegen bleiben…, es ist ja auch schade um die Zeit, es merkt ja auch keiner… Und dann sagst Du Dir im Laufe des Tages, irgendwann möchte ich mir schon noch Zeit für Gott nehmen…, will in der Bibel lesen, will mit Ihm reden! In der Mittagspause klappt es vielleicht. Und dann am Abend überlegt man sich wahrscheinlich, was für ein Film laufen könnte, ob im Kino oder im Fernseher, es ist eigentlich schade um die Zeit… und dann bleiben eigentlich nur noch zehn Minuten, bevor ich ins Bett gehe…, und das wird dann meistens eine ganz stille Zeit, wenn man die Zeit vor dem Einschlafen nimmt… Eigentlich schade um die Zeit für Gott, jetzt, wo ich so müde bin…
Wie sieht es mit unserem Geld aus? Auch hier kann leicht der Gedanke kommen… Das ist doch eigentlich schade drum…, gerade dann, wenn der Kollektenbeutel durch die Gemeinde geht…, jetzt, wo ich mir noch so vieles kaufen möchte…, und wir haben erst gerade Monatsanfang… und ich bin jetzt schon so knapp dran… Ist eigentlich schade drum… Ich spreche hier nicht von der Höhe eines Betrages, den ich Gott geben möchte… Ich sage nicht, dass wir uns täglich drei Stunden Stille Zeit einrichten sollen und mindestens den Zehnten geben sollen… Es geht darum, dass Du Gott das Beste gibst, was Du hast… es ist Dein Herz. Und mit der richtigen Herzenseinstellung genießt Du die tägliche Stille mit dem HERRN, egal, wie lange oder kurz sie auch ist… Mit der richtigen und dankbaren Herzenseinstellung spendest Du gerne etwas für das Werk des HERRN, egal, ob es nun 5 Euro sind oder auch 500 Euro. Der HERR wird es Dir ganz nach Deinen Möglichkeiten und Bedürfnis ins Herz legen, ins Herz, welches jetzt Ihm gehört!
Den Menschen zur Zeit Maleachis fehlt offensichtlich diese liebevolle Herzenseinstellung, ganz im Gegensatz zu den Heiden, damit sind alle nichtjüdischen Völker gemeint. Lesen wir den Vers
Mal 1,11 Denn vom Aufgang der Sonne bis zum Niedergang ist mein Name herrlich unter den Heiden, und an allen Orten wird meinem Namen geopfert und ein reines Opfer dargebracht; denn a mein Name ist herrlich unter den Heiden, spricht der HERR Zebaoth.
Ihr Juden mü0tet es doch eigentlich besser wissen, will Gott zunächst damit sagen, ihr seid doch die Frammen, ihr kennt doch Gott besser…! Aber, siehe Vers 12 bis 14…
Mal 1,12 Ihr aber entheiligt ihn damit, dass ihr sagt: »Des Herrn Tisch ist unheilig, und sein Opfer ist für nichts zu achten.«
Mal 1,13 Und ihr sprecht: »Siehe, welch eine Mühsal!« und bringt mich in Zorn, spricht der HERR Zebaoth, denn ihr bringt herzu, was geraubt, lahm und krank ist, und bringt es dar zum Opfer. Sollte mir solches gefallen von eurer Hand? spricht der HERR.
Mal 1,14 Verflucht sei der Betrüger, der in seiner Herde ein gutes männliches Tier hat und es gelobt, aber dem Herrn ein fehlerhaftes opfert. Denn ich bin ein großer König, spricht der HERR Zebaoth, und mein Name ist gefürchtet unter den Heiden.
Sein Name ist gefürchtet unter den Heiden…, jetzt wollen wir uns den Vers 11 noch einmal genauer anschauen…
Mal 1,11 Denn vom Aufgang der Sonne bis zum Niedergang ist mein Name herrlich unter den Heiden, und an allen Orten wird meinem Namen geopfert und ein reines Opfer dargebracht; denn a mein Name ist herrlich unter den Heiden, spricht der HERR Zebaoth
Es gibt also tatsächlich Völker, die dem HERRN viel bessere Opfer bringen, die von Herzen Opfern, die, wir wissen es, ihr Leben durchaus als lebendigen, von Herzen kommenden Gottesdienst verstehen…, ganz gemäß Römer 12,1.
Ich habe aus einer aktuellen Lutherübersetzung zitiert. Die Elberfelder Übersetzung klingt ähnlich und auch nicht unbedingt korrekt. Ältere Bibelübersetzungen übersetzen diesen Vers 11 richtiger, nämlich in der Zukunftsform, lesen wir beispielsweise aus der alten unrevidierten Elberfelder Übersetzung von 1905:
Mal 1,11 Denn vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang wird mein Name groß sein unter den Nationen; und an jedem Orte wird geräuchert, dargebracht werden meinem Namen, und zwar reine Opfergaben. Denn mein Name wird groß sein unter den Nationen, spricht Jehova der Heerscharen.
Oder nehmen wir die alte Luther Übersetzung von 1912
Mal 1,11 Aber von Aufgang der Sonne bis zum Niedergang soll mein Name herrlich werden unter den Heiden, und an allen Orten soll meinem Namen geräuchert werden und ein reines Speisopfer geopfert werden; denn mein Name soll herrlich werden unter den Heiden, spricht der HERR Zebaoth.
Aus diesen älteren Übersetzungen kommt der prophetische Sinn dieses Verses ganz deutlich hervor…!
Wir sind gemeint! Christen sind bekehrte Heiden! In Vers 11 haben wir eine Prophetie in die ferne Zukunft und zwar nach meiner Überzeugung in unsere Zeit hinein. Maleachi sieht uns! Maleachi sagt zu den damaligen Juden: Ihr seid mit dem Herzen nicht dabei, aber es wird eine Zeit geben, da wird es Heiden geben, die viel bessere Gottesdienste als ihr feiern können… Warum? Weil sie von Herzen dabei sind? Es wird Menschen geben, die Gott alles schenken wollen, nicht nur von dem, was sie sagen sondern auch von dem, was sie von Herzen tun. Da sieht Maleachi uns… Maleachi schaut hier in das Jahr 2006…
Machen wir es heute wirklich besser? Sind wir, bist Du, bin ich solch ein Mensch? Oder machen wir es genauso wie diese Israeliten? Und wenn ja, versprich dem HERRN nicht gleich zu viel, eine tägliche fünfstündige Stille Zeit…, nimm Deinen Mund nicht so voll… Sondern gib dem HERRN Dein Bestes, schenk ihm zukünftig das Beste, nicht die Reste…, gib Ihm Dein ganzes Herz. Christ sein hat etwas mit Hingabe zu tun… Ja, HERR, ich will…, wirke Du durch mich! Ich will mit Dir leben, nicht nur fünf Minuten am Tag… Jesus will nicht Deine Reste, Jesus will Dein Bestes… Und Gott lässt sich dabei von uns nichts schenken, denn gleichzeitig beschenkt Er uns um ein vielfaches wieder zurück! Aber das ist ein anderes Predigtthema. Gott will unser Bestes!
Amen
Singen wir zum Schluss die erste Strophe aus Lied 591:
„Unser Mund, der ist voll Jubel, unser Herz, das ist voll Dank, dass Du uns hast erlöset, erkauft ein Leben lang! Wir preisen Deine Güte, die jeden morgen neu, mit der Du uns behütet. Wie groß ist Deine Treu! Unser Mund, der ist voll Jubel, unser Herz, das ist voll Dank, dass Du uns hast erlöset, erkauft ein Leben lang!“