20. November

  1. November

 Jesaja 25,4  Du bist der Armen Schutz gewesen in der Trübsal, eine Zuflucht vor dem Ungewitter, ein Schatten vor der Hitze, wenn die Tyrannen wüteten.

  1. Thess. 3, 7-8 Paulus schreibt: Wir sind euretwegen getröstet worden in aller unsrer Not und Bedrängnis durch euren Glauben; denn nun sind wir wieder lebendig, wenn ihr fest steht in dem HERRN.

Du bist mein Zufluchtsort…

Als am Mittwoch, den 14. November, in den Nachrichten so langsam durchsickerte, dass in Afghanistan die acht Gefangenen der Hilfsorganisation „Shelter Now“ in einer dramatischen Rettungsaktion nach einem Bombenhagel von Kämpfern der afghanischen Nordallianz befreit worden sind und anschließend in einer ähnlich explosiven Operation von drei amerikanischen Helikoptern ausgeflogen werden konnten – da war die Dankbarkeit und Erleichterung auch bei uns riesengroß. Georg Taubmann, der Projektleiter von „Shelter Now Afghanistan“, sprach anschließend öffentlich und zeugnishaft von einem Wunder, welches an ihnen geschehen sei. In Interviews mit den übrigen Missions-Mitarbeitern kam immer wieder zum Ausdruck, dass ihnen Gott Ruhe, Kraft und Frieden geschenkt hätte, gerade auch beim gemeinsamen Beten und Singen… Über die letzten Stunden ihrer Gefangenschaft berichtet die Zeitschrift „Der Spiegel“ vom 19.11.2001: „Um zehn  Uhr erschütterten Bomben den Knast, die Wände wackeln, Taubmann versucht, sich zu orientieren, er betet. Draußen hört er Maschinengewehrgeknatter, das aus der Ferne beantwortet wird. Die Frauen sind isoliert; irgendwo. Dann hört er schritte, die Schritte vieler Menschen. Es ist jetzt ungefähr elf Uhr, und eine Menschenmenge scheint auf den Zellentrakt zuzusteuern. ´Ich dachte, dass sie uns nun lynchen“, erinnert sich Taubmann, ´dass sie sich rächen würden: Sie donnerten gegen die Tür, sie versuchten, sie einzuschlagen.` Irgendwann bricht das Scharnier. Die Tür fällt zu Boden, und zwei Menschen blicken einander irritiert an. Ein Anti – Taliban – Kämpfer vom paschtunischen Widerstand und der deutsche Helfer. Eine Weile braucht der Paschtune, um zu verstehen, welcher Exot da vor ihm steht. Eine Weile braucht auch Taubmann, um zu verstehen, dass sich die Gefängnistore nun geöffnet haben. Noch zwei Tage müssen die Entwicklungshelfer ausharren, bis amerikanische Helikopter sie aus dem Kriegsgebiet evakuieren. Dann sind sie wirklich frei.“ Dieser Bericht erinnert mich ein wenig an die Geschichte aus der Apostelgeschichte über Paulus und Silas, über ihren Gefängnisaufenthalt, siehe Apg. 16, 25-26: „Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott. Und die Gefangenen hörten sie. Plötzlich aber geschah ein großes Erdbeben, so dass die Grundmauern des Gefängnisses wankten. Und sogleich öffneten sich alle Türen, und von allen fielen die Fesseln ab.“

„Shelter Now“ bedeutet übersetzt „Zuflucht heute“, und diese ´Shelter Now` Mitarbeiter dürfen erleben, wir sehr ihnen unser HERR Jesus zur Zuflucht geworden ist, wie Er sie befreit hat nach dreieinhalb Monaten. Noch vor einigen Wochen hätten kaum Menschen, bis auf einige besonders glaubensstarke Christen vielleicht, für sie einige Pfifferlinge gegeben, sie hätten ihnen kaum Chancen eingeräumt, aus dieser afghanischen Kriegshölle befreit zu werden. Doch unser allmächtige HERR hat die Gebete erhört. Jesaja schreibt im 25. Kapitel Vers 4 über solch eine Bewahrung in größter Not: „Du bist der Armen Schutz gewesen in der Trübsal, eine Zuflucht vor dem Ungewitter, ein Schatten vor der Hitze, wenn die Tyrannen wüteten.“

Nach einigen Wochen Erholung wollen diese ´Shelter Now` Mitarbeiter wieder nach Afghanistan zurückkehren, um dort weiter zu helfen… Da sind mir diese Missions- und Entwicklungshelfer zu einem echten Vorbild geworden, zu einem Vorbild, wie sie ihren Glauben ausleben. Und auch zu einem Trost, wenn ich jetzt sehen darf, wie sehr ihnen Jesus Christus geholfen hat. Solche Zeugnisse von göttlichen Befreiungsaktionen, gerade in unserer heutigen Zeit, rütteln auch mich auf, zeigen mir, wir sehr es sich lohnt, an Jesus immer mehr festzuhalten – auch wenn ich schon seit Jahren keine persönliche Not mehr erleiden muß. Solche Zeugnisse muntern auch mich auf und stärken meinen Glauben neu. Zum Schluß noch dazu ein Wort des Apostel Paulus aus 1. Thess. 3, 7-8: „Wir sind euretwegen getröstet worden in aller unsrer Not und Bedrängnis durch euren Glauben; denn nun sind wir wieder lebendig, wenn ihr fest steht in dem HERRN.“

Danke, mein lieber HERR Jesus, dass Du unsere Zuflucht geworden bist, in der wir uns auch in der allergrößten Not sicher bergen dürfen. Danke, mein Heiland, dass Du auch mir so gerne hilfst. Bitte, laß doch Deine Mitarbeiter von ´Shelter Now` zu einem gewaltigen Zeugnis Deiner Gnade werden, Amen!