Die Emmausjünger

Predigt Jürgen 6. Mai 2007

Brennende Herzen

Lukas 24,13-33

Nehmen wir einmal an, ein großes bayrisches Motorenwerk aus München würde allen interessierten Bürgern folgendes Angebot machen: „Wir müssen unsere riesigen Lagerflächen räumen, weil wir sonst mit der Produktion nicht mehr nachkommen können….! Deshalb hat jeder deutsche Bundesbürger die Möglichkeit, sein altes, verrostetes Fahrzeug bei uns abzugeben und es bei uns verschrotten zu lassen. Gleichzeitig erhält er völlig kostenlos ein fabrikneues Auto mit lebenslanger Garantie! Solange der Vorrat reicht!“

Jetzt wollen wir uns einmal vorstellen, was auf einmal passieren wird. Mit brennenden Herzen, in der Hoffnung, nicht zu spät zu kommen, verstopfen Hunderttausende von Autofahren mit ihren alten Rostbeulen die bayrischen Autobahnen und Zufahrtswege in Richtung München, Sie wollen dabei sein und dieses fantastische Angebot annehmen!

Die Bibel berichtet uns in den nachösterlichen Ereignissen auch von zwei Menschen, die mit brennenden Herzen unseren Herrn Jesus erlebt haben.

Ich lese aus Lukas 24, 13-33

Die Emmausjünger
13 Und siehe, zwei von ihnen gingen an demselben Tage in ein Dorf, das war von Jerusalem etwa zwei Wegstunden entfernt; dessen Name ist Emmaus.14 Und sie redeten miteinander von allen diesen Geschichten. 15 Und es geschah, als sie so redeten und sich miteinander besprachen, da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen. 16 Aber ihre Augen wurden gehalten, dass sie ihn nicht erkannten. 17 Er sprach aber zu ihnen: Was sind das für Dinge, die ihr miteinander verhandelt unterwegs? Da blieben sie traurig stehen. 18 Und der eine, mit Namen Kleopas, antwortete und sprach zu ihm: Bist du der Einzige unter den Fremden in Jerusalem, der nicht weiß, was in diesen Tagen dort geschehen ist? 19 Und er sprach zu ihnen: Was denn? Sie aber sprachen zu ihm: Das mit Jesus von Nazareth, der ein Prophet war, mächtig in Taten und Worten vor Gott und allem Volk; 20 wie ihn unsre Hohenpriester und Oberen zur Todesstrafe überantwortet und gekreuzigt haben. 21 Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlösen werde. Und über das alles ist heute der dritte Tag, dass dies geschehen ist. 22 Auch haben uns erschreckt einige Frauen aus unserer Mitte, die sind früh bei dem Grab gewesen, 23 haben seinen Leib nicht gefunden, kommen und sagen, sie haben eine Erscheinung von Engeln gesehen, die sagen, er lebe. 24 Und einige von uns gingen hin zum Grab und fanden’s so, wie die Frauen sagten; aber ihn sahen sie nicht. 25 Und er sprach zu ihnen: O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben! 26 Musste nicht Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? 27 Und er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in der ganzen Schrift von ihm gesagt war. 28 Und sie kamen nahe an das Dorf, wo sie hingingen. Und er stellte sich, als wollte er weitergehen. 29 Und sie nötigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns; denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben. 30 Und es geschah, als er mit ihnen zu Tisch saß, nahm er das Brot, dankte, brach’s und gab’s ihnen. 31 Da wurden ihre Augen geöffnet und sie erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen. 32 Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete? 33 Und sie standen auf zu derselben Stunde, kehrten zurück nach Jerusalem und fanden die Elf versammelt und die bei ihnen waren; 34 die sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden und Simon erschienen. 35 Und sie erzählten ihnen, was auf dem Wege geschehen war und wie er von ihnen erkannt wurde, als er das Brot brach.

 Wir alle haben diese Geschichte bestimmt schon oft gehört. Besonders bewegt mich dabei immer wieder der Vers 32

„32 Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?“

„32 Brannte nicht unser Herz…?“ Und warum brannte ihr Herz? Sie haben doch Jesus in diesen Stunden, als Er ihnen so vieles aus der Vergangenheit erzählt, doch gar nicht erkannt…! Jesus selbst bezeichnet deshalb ihr offensichtlich brennendes Herz zunächst einmal als träge…, siehe

 25 Und er sprach zu ihnen: O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben!

 Jesus bringt ihr Herz erst zum brennen, schenkt ihnen die frühere Begeisterung zurück und öffnet ihnen schließlich ihre Augen, siehe

31 Da wurden ihre Augen geöffnet und sie erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen.

 Doch warum brannte ihr Herz auf einmal so sehr wieder? Über diese Frage bin ich ein zweites Mal gestolpert, und darüber möchte ich nachdenken. In der Schrift lesen wir hierzu die beiden folgenden Verse

26 Mußte nicht Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? 27 Und er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in der ganzen Schrift von ihm gesagt war.

 In der Osterpredigt vor vier Wochen habe ich uns bereits zwei alttestamentliche Stellen vorgestellt, die ganz offensichtlich prophetisch darauf hinweisen auf all das, was unser HERR Jesus für uns getan hat und auch heute noch für uns tut. Da gibt es die zwei Vögel aus 3. Mose 14, siehe

6 Und er soll den lebendigen Vogel nehmen zusammen mit dem Zedernholz, der scharlachfarbenen Wolle und dem Ysop und ihn in das Blut des Vogels tauchen, der über dem frischen Wasser geschlachtet ist, 7 und siebenmal den besprengen, der vom Aussatz zu reinigen ist, und ihn so reinigen und den lebendigen Vogel ins freie Feld fliegen lassen.“

Diese zwei Vögel sind ein Bild auf den gestorbenen und wieder auferstandenen Herrn Jesus Christus. Wir haben uns damals auch folgenden Vers angeschaut, siehe 4. Mose 17,23

23 Am nächsten Morgen, als Mose in die Hütte des Gesetzes ging, fand er den Stab Aarons vom Hause Levi grünen und die Blüte aufgegangen und Mandeln tragen.

Das ist ein klares und überzeugendes Zeichen. Knospen, Blüten und Mandeln wachsen an Aarons Stab. Alle Stäbe waren vorher absolut tot. Über Nacht erhielt Aarons Stab Leben, und zwar Leben im Überfluß. Knospen, Blüten, Mandeln und Früchte… Jesus war tot und ist wieder lebendig geworden. Der Aaronstab ist auch ein Bild auf unseren auferstandenen HERRN.

Die Bibel teilt uns leider nicht mit, welche alttestamentlichen messianischen Verheißungen Jesus den Emmausjüngern erklärt. Vielleicht erzählt unser HERR auch von dem blühenden Aaronstab und die Geschichte der beiden Vögel. Wir können es nur vermuten….

Warum brennen die Herzen der beiden Emmausjünger wieder? Weil Jesus ihnen die alttestamentlichen messianischen Verheißungen erklärt hat und ihnen dabei ganz langsam die Augen öffnet, siehe noch einmal

27 Und er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in der ganzen Schrift von ihm gesagt war.

 Heute möchte ich einmal den Versuch unternehmen, einige dieser Verse, die von Ihm in der Schrift gesagt sind, und von denen Jesus den Emmausjüngern sicherlich viel erzählt hat, auf den Punkt zu bringen. Vielleicht öffnen sich sodann auch unsere Augen wieder? Vielleicht brennen dann unsere Herzen auch wieder ein wenig heftiger für unseren HERRN?

Singen wir nun aus Lied 199 die erste Strophe:

„Großer Gott, wir loben Dich! Herr, wir preisen Deine Stärke. Vor Dir beugt die Erde sich und bewundert Deine Werke! Wie Du warst vor aller Zeit, so bleibst Du in Ewigkeit.“

 

13 Und siehe, zwei von ihnen gingen an demselben Tage in ein Dorf, das war von Jerusalem etwa zwei Wegstunden entfernt; dessen Name ist Emmaus.

An demselben Tag, als Jesus auferstanden ist, am ersten Tag der Woche, an einem Sonntag also, wandern zwei Jünger unseres HERRN in das kleine Dorf Emmaus, knapp 11 km von Jerusalem entfernt, etwa zwei Wegstunden also. Sie reden von all den Geschichten, die sie in den letzten Tagen in Jerusalem erlebt haben… Sie reden über Jesus und darüber, daß er nach seinem fürchterlichen Tod auf einmal nicht mehr da ist… Sie haben zwar von Auferstehungsgerüchten gehört, doch sie sind desillusioniert…! Da naht sich ihnen Jesus, sie kommen ins Gespräch, doch die beiden Emmausjünger erkennen unseren HERRN nicht. Jesus antwortet auf ihre Fragen und beginnt, sich ihnen zu offenbaren, siehe Vers 27

27 Und er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in der ganzen Schrift von ihm gesagt war.

 Wie mag dieses Gespräch wohl abgelaufen sein? Ich wage heute eine kleine zusammengefaßte Rekonstruktion dieses vielleicht zweistündigen Gespräches, so oder ähnlich könnte es tatsächlich abgelaufen sein…

„Hey, woher kommst Du und was machst Du denn?“ So stellt vielleicht der Kleopas, einer der beiden Emmausjünger, seine erste Frage. Jesus antwortet beginnt zu antworten…

„Ursprünglich komme ich aus Bethlehem. Dort wurde ich geboren. Ihr könnt es sogar bei dem Propheten Micha nachlesen, siehe

Micha 5, 1 Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.“

 Jesus fährt fort und erwähnt jetzt Jeremia 23, Vers 5. Wichtig ist es hier für Ihn, zu betonen, dass dieser HERR, daß Er also ein Sproß, ein Kindeskind des Königs David ist.

„23,5 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass ich dem David einen gerechten Spross erwecken will. Der soll ein König sein, der wohl regieren und Recht und Gerechtigkeit im Lande üben wird. 6 Zu seiner Zeit soll Juda geholfen werden und Israel sicher wohnen. Und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: »Der HERR unsere Gerechtigkeit«.

 Doch jetzt wird es komplizierter… Jesus versucht ihnen jetzt in diesem Zusammenhang beizubringen, daß Er sogar der Sohn einer Jungfrau ist. Er antwortet weiter:

„Habt Ihr denn nicht in den Schriften bei Jesaja gelesen, daß dieser Davidssohn sogar der Sohn einer Jungfrau ist? Das könnt ihr dort nachlesen. Oder fragt eure Rabbis, die kennen bestimmt auch das Wort aus Jesaja 7,14:

14 Darum wird euch der HERR selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel.

 Jesus fährt fort: Und habt ihr damals vor über dreißig Jahren nicht die Geschichte gehört, dass ich nach meiner Geburt getötet werden sollte? Auch davon steht in den Propheten geschrieben. Jeremia hat darüber geweissagt… Kennt Ihr denn nicht diese Prophezeiung aus Jeremia 31,15…?

Die beiden Emmausjünger sind nun ganz und gar verunsichert, während sie interessiert diesem Prophetenwort lauschen…

„15 So spricht der HERR: Man hört Klagegeschrei und bittres Weinen in Rama: Rahel weint über ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen über ihre Kinder; denn es ist aus mit ihnen.“

 Jesus erklärt ihnen nun weiter

„Als Herodes nun sah, dass er von den Weisen betrogen war, wurde er sehr zornig und schickte aus und ließ alle Kinder in Bethlehem töten und in der ganzen Gegend, die zweijährig und darunter waren, nach der Zeit, die er von den Weisen genau erkundet hatte.“ (Matth 2,16)

Meine Eltern sind daraufhin mit mir nach Ägypten geflohen, dies hat bereits der Prophet Hosea gesehen. Er sagt nämlich über uns, siehe

Hosea 11,1

„Als Israel jung war, hatte ich ihn lieb und rief ihn, meinen Sohn, aus Ägypten…“

 Habt Ihr vielleicht auch etwas von Johannes gehört, von Johannes, der damals am Jordan gepredigt und getauft hat? Auch ich habe mich von ihm taufen lassen. Über diesen Johannes berichtet der Prophet Maleachi folgendes

Maleachi 3,1 Siehe, ich will meinen Boten senden, der vor mir her den Weg bereiten soll.

Matth 11,9  Ja, ich sage euch: Er ist mehr als ein Prophet.

 Dieser Johannes ist mir vorausgegangen und hat meinen Weg vorbereitet.“

Die Emmausjünger kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus… Noch erkennen Sie unseren HERRN Jesus nicht!

Jesus erklärt ihnen jetzt unverdrossen weiterhin viele Einzelheiten von dem, was die Schrift bisher über ihn geschrieben hat.

„Ihr Lieben, obwohl die Propheten so viel über mich geschrieben haben, wollten die allermeisten Juden von mir nichts wissen. Ich bin in mein Eigentum gekommen, doch die meinen nahmen mich nicht auf (nach Joh. 1,11). Ich war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit, Ich war so verachtet, daß man das Angesicht vor mir verbarg, sie haben mich für nichts geachtet! Das hat auch schon der Prophet Jesaja über mich geweissagt (Jesaja 53,5). Arm, wie ich war, bin ich vor meiner Verurteilung und Hinrichtung in Jerusalem eingeritten auf dem Füllen einer Eselin… Nachdem ich zuvor viele Zeichen und Wunder getan habe, dachten die Menschen in Jerusalem auf einmal, ich sei der neue König, der das Volk aus der römischen Herrschaft befreien wollte. Darüber schrieb bereits auch schon der Prophet Sacharja

Sacharja 9,9 Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin.

Matth 21,9 Die Menge aber, die  mir (ihm) voranging und nachfolgte, schrie: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!

 Doch die Freude über meinen Einzug in Jerusalem schlug bald darauf in Wut um. Ich wurde von so vielen Jüngern verlassen. Zum Schluß verriet mich sogar einer meiner allerengsten Mitarbeiter….“

…erzählte Jesus traurig weiter und zitiert dabei aus den alten Schriften, aus Psalm 41,20

„Auch mein Freund, dem ich vertraute, der mein Brot aß, tritt mich mit Füßen.“

 Dieser alte Freund hat mich für 30 Silberstücke verraten. Wenn ihr die Propheten kennt, dann wißt ihr vielleicht, was Sacharja dazu bereits vorausgesehen hat, siehe Sacharja 11,12

„Gefällt’s euch, so gebt her meinen Lohn; wenn nicht, so lasst’s bleiben. Und sie wogen mir den Lohn dar, dreißig Silberstücke.

 Jetzt erzählt ihnen Jesus dazu diesen Verrat, der sich erst vor wenigen Tagen zugetragen hat (nach Markus 14)

 43 Und alsbald… kam herzu Judas, einer von den Zwölfen, und mit ihm eine Schar mit Schwertern und mit Stangen, von den Hohenpriestern und Schriftgelehrten und Ältesten. 44 Und der Verräter hatte ihnen ein Zeichen genannt und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist’s; den ergreift und führt ihn sicher ab. 45 Und als er kam, trat er alsbald zu mir und sprach: Rabbi!, und küsste mich. 46 Die aber legten Hand an mich und ergriffen mich. 47 Einer aber von denen, die dabeistanden, zog sein Schwert und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab. 48 Und ich antwortete und sprach zu ihnen: Ihr seid ausgezogen wie gegen einen Räuber mit Schwertern und mit Stangen, mich zu fangen. 49 Ich bin täglich bei euch im Tempel gewesen und habe gelehrt, und ihr habt mich nicht ergriffen. Aber so muss die Schrift erfüllt werden. 50 Da verließen mich alle und flohen.“

 

Singen wir nun aus Lied 513 die ersten beiden Strophen:

 „O Haupt voll Blut und Wunden, voll Schmerz und voller Hohn. O Haupt, zum Spott gebunden mit einer Dornenkron! O Haupt, sonst schön gekrönet, mit höchster Ehr und Zier, jetzt aber arg verhöhnet: Gegrüßet seist Du mir!

Du edles Angesichte, davor sonst alle Welt erschrickt und wird zunichte, wie bist Du so entstellt! Wie bist Du so erbleichet! Wer hat Dein Augenlicht, dem sonst kein Licht hier gleichet, so übel zugericht?“

 Jesus berichtet den Emmausjüngern nun weiter: „Sodann haben mich falsche Zeugen angeklagt, auch darüber berichtet die Schrift, siehe Psalm 27

12 Gib mich nicht preis dem Willen meiner Feinde! Denn es stehen falsche Zeugen wider mich auf und tun mir Unrecht ohne Scheu.

Matth. 26, 60 Und obwohl viele falsche Zeugen herzutraten, fanden sie doch nichts. Zuletzt traten zwei herzu 61 und sprachen: Er hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes abbrechen und in drei Tagen aufbauen.

 Zu all den Anklagen habe ich geschwiegen wie ein Schaf, das zur Schlachtbank geführt wird. Der Prophet Jesaja wußte es damals schon, siehe Jesaja 53,7

„Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf.“

 Nach Matth 26, 62 Und der Hohepriester stand auf und sprach zu mir: Antwortest du nichts auf das, was diese gegen dich bezeugen? 63 Aber ich schwieg still.

 Schließlich wurde ich geschlagen und ausgespuckt, ihr könnt es nachlesen in Jesaja 50,6

Ich bot meinen Rücken dar denen, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften. Mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel.

Nach Markus 14, 65 Da fingen einige an, mich anzuspeien und mein Angesicht zu verdecken und mich mit Fäusten zu schlagen und zu mir zu sagen: Weissage uns! Und die Knechte schlugen mir ins Angesicht.

 Sie haben mich ohne Grund gehaßt. Siehe Joh 15,23

Wer mich hasst, der hasst auch meinen Vater. 24 Hätte ich nicht die Werke getan unter ihnen, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde. Nun aber haben sie es gesehen, und doch hassen sie mich und meinen Vater. 25 Aber es muss das Wort erfüllt werden, das in ihrem Gesetz geschrieben steht: »Sie hassen mich ohne Grund« (Psalm 69,5).

 Die beiden Emmausjünger sind nun total deprimiert, sie wissen immer noch nicht, was ihnen diese Leidensgeschichte zu sagen hat. Bewegt und tieftraurig fragen sie nun unseren HERRN Jesus, was das denn alles zu bedeuten hat, wozu das ganze denn gut sein soll…?!?

Jesus antwortet ihnen frei nach

2.Kor 5, 21Denn mein Vater hat den, der von keiner Sünde wusste, für Euch zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.

 Mein Vater hat mich für Euch zur Sünde gemacht. Ihr könnt es bestimmt noch  nicht richtig begreifen. Aber Ihr kennt doch bestimmt die Geschichte von der ehernen Schlange, die Euch der Prophet Moses hinterlassen hat, siehe 4. Mose 21,

 4 Da brachen sie auf von dem Berge Hor in Richtung auf das Schilfmeer, um das Land der Edomiter zu umgehen. Und das Volk wurde verdrossen auf dem Wege 5 und redete wider Gott und wider Mose: Warum hast du uns aus Ägypten geführt, dass wir sterben in der Wüste? Denn es ist kein Brot noch Wasser hier und uns ekelt vor dieser mageren Speise. 6 Da sandte der HERR feurige Schlangen unter das Volk; die bissen das Volk, dass viele aus Israel starben. 7 Da kamen sie zu Mose und sprachen: Wir haben gesündigt, dass wir wider den HERRN und wider dich geredet haben. Bitte den HERRN, dass er die Schlangen von uns nehme. Und Mose bat für das Volk. 8 Da sprach der HERR zu Mose: Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben. 9 Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemanden eine Schlange biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.

 Diese eherne Schlange, das bin ich. Ich bin für Euch zur Sünde geworden. Wer mich ansieht und mir dabei all seine Sünden übergibt, der soll leben. Doch dafür muß ich allerdings selber sterben.

Johannes 3, 14 Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, 15 damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. 16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. 17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde. 18 Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er glaubt nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.

Nach Jes 53, 4 Fürwahr, ich trug eure Krankheit und lud auf mich eure Schmerzen. Ihr aber hieltet mich für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. 5 Aber ich bin um eure Missetat1 willen verwundet und um eure Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf mit, auf dass ihr Frieden hättet, und durch meine Wunden seid ihr geheilt. 6 Ihr ginget alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der HERR warf euer aller Sünde auf mich. 7 Als ich gemartert ward, litt ich doch willig und tat meinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat ich meinen Mund nicht auf. 9 Und man gab mir ein Grab bei Gottlosen und bei Übeltätern2, als ich gestorben war, wiewohl ich niemand Unrecht getan habe und kein Betrug in meinem Munde gewesen ist. 10 So wollte mich der HERR zerschlagen mit Krankheit…“

 Singen wir nun aus Lied 513 die dritte und die vierte Strophe:

„O Herr, was Du erduldest, ist alles meine Last; ich hab es selbst verschuldet, was Du getragen hast. Schau her, hier steh ich Armer, der Zorn verdienet hat: Gib mir, o mein Erbarmer, den Anblick Deiner Gnad!“

„Wenn ich einmal soll scheiden – Du scheidest nicht von mir. Wenn ich den Tod soll leiden, so tritt Du dann herfür. Wenn mir am allerbängsten wird um das Herze sein, so reiß mich aus den Ängsten, kraft Deiner Angst und Pein!“

 

Jesus berichtet den Emmausjüngern weiter von Seinen schlimmsten Stunden am Kreuz von Golgatha, als er auch mir meine und für Deine Sünden litt:

„Bei meiner Kreuzigung habe ich so sehr gelitten,  meine Hände haben sie durchbohrt, der König David hat dies bereits  in Psalm 22 geweissagt

 15 Ich bin ausgeschüttet wie Wasser, / alle meine Knochen haben sich voneinander gelöst; mein Herz ist in meinem Leibe wie zerschmolzenes Wachs. 16 Meine Kräfte sind vertrocknet wie eine Scherbe, / und meine Zunge klebt mir am Gaumen, und du legst mich in des Todes Staub. 17 Denn Hunde haben mich umgeben, / und der Bösen Rotte hat mich umringt; sie haben meine Hände und Füße durchgraben. 18 Ich kann alle meine Knochen zählen; sie aber schauen zu und sehen auf mich herab.

Kurz vor meinem Tod am Kreuz gaben sie mir noch Galle und Essig, es steht bereits auch schon geschrieben in Psalm 69

 „Sie geben mir Galle zu essen und Essig zu trinken für meinen Durst.“

 Daraufhin haben sie meine Seite durchbohrt…, siehe Sacharja 12,10

„Und sie werden mich ansehen, den sie durchbohrt haben…“

Dann haben Soldaten das Los über meine Kleider geworfen, siehe Psalm 22,19, David hat es vorausgesagt

 „19 Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand.“

Das habe ich auch für Euch getan, (nach 1. Petrus 2🙂

21 Denn dazu seid ihr berufen, da auch Christus gelitten hat für euch und euch ein Vorbild hinterlassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußtapfen; 25 Denn ihr wart wie die irrenden Schafe; aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.

 Nach meinem Tod am Kreuz hat es jedoch mein himmlischer Vater nicht zugelassen, dass ich in der Grube bleibe… Ich lebe und bin auferstanden aus den Toten, so wie es schon geschrieben steht von David in Psalm 16

„10 Denn du wirst mich nicht dem Tode überlassen und nicht zugeben, dass dein Heiliger die Grube sehe“.

 Die Emmausjünger erreichen nun mit Jesus ihr Tagesziel. Doch ihre Augen sind noch verblendet, sie erkennen ihren HERRN immer noch nicht, trotz aller Erklärungen und Auslegungen ihrer Heiligen Schrift. Dennoch verspüren sie ein heißes Verlangen nach einer tiefergehenden Gemeinschaft mit ihrem noch unbekanntem Mitwanderer!

29 Und sie nötigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns; denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben. 30 Und es geschah, als er mit ihnen zu Tisch saß, nahm er das Brot, dankte, brach’s und gab’s ihnen. 31 Da wurden ihre Augen geöffnet und sie erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen. 32 Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete? 33 Und sie standen auf zu derselben Stunde, kehrten zurück nach Jerusalem und fanden die Elf versammelt und die bei ihnen waren; 34 die sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden und Simon erschienen. 35 Und sie erzählten ihnen, was auf dem Wege geschehen war und wie er von ihnen erkannt wurde, als er das Brot brach.

 Beim Brotbrechen hat Jesus ihre Augen geöffnet, ihr Herz brannte sodann endgültig! Sie sind gewiß zu treuen Zeugen unseres auferstandenen HERRN Jesus geworden.

Was haben wir es doch gut! Wir haben nicht nur Mose und die Propheten, wir haben auch das inspiriert überlieferte Neue Testament! Wir haben das umfassende Wort Gottes, und wir haben dazu auch noch den Heiligen Geist, der den allermeisten Aposteln und Jüngern erst bei dem Pfingstwunder geschenkt worden ist. Wir haben also die allerbesten Voraussetzungen dafür, ein brennender Nachfolger unseres HERRN zu sein!

Brennt unser Herz für Jesus? Oder glimmt es nur ein wenig wie unter einem Scheffel im hintersten Winkel eines Raumes? Ich wünsche uns, dass wir nicht nur nach unserer heutigen Predigt wieder neu für Jesus brennen. Lassen wir uns nicht nur von vielleicht falschen Werbeversprechungen berühmter Automobilwerke anstecken. Von wegen… Aus Alt macht Neu! Das kann Jesus viel besser! Sein Wort reinigt uns tagtäglich neu! Ich wünsche uns, dass wir uns tagtäglich durch Sein kostbares Wort immer wieder neu anstecken lassen, auf dass auch wir zu treuen Zeugen und brennenden Nachfolgern unseres HERRN Jesus werden, in Seinem Licht wachsen und Sein Licht vor allem auch weitergeben, Amen!

Singen wir nun aus Lied 199 die zweite und die dritte Strophe:

„Alles, was Dich preisen kann, Cherubim und Seraphinen, stimmen Dir ein Loblied an; alle Engel, die Dir dienen, rufen Dir in sel`ger Ruh: >>Heilig, heilig, heilig!>> zu.

 Preis sei Dir, Du treuer Gott! Preis Dir, HERR der Himmelschöre! Starker Helfer in der Not! Himmel, Erde, Luft und Meere sind erfüllt von Deinem Ruhm, alles ist Dein Eigentum.“