25. März

25. März

 Am 6,6            Ihr trinkt Wein aus Schalen und salbt euch mit dem besten Öl, aber bekümmert euch nicht um den Schaden Josefs.

1Kor 10,24     Niemand suche das Seine, sondern was dem andern dient.

Das „dicke Ich“…

 In dem Buch von Stephan Holthaus „Trends 2000“ wird sehr anschaulich geschildert, wie unsere Gesellschaft immer mehr dem Individualismus verfällt, ich zitiere aus der Seite 73: „Der Einzelne sieht sich hier als Gesamtwirklichkeit und ist nicht mehr bereit, übergeordnete Normen und Bestimmungen  zu akzeptieren oder auf andere Rücksicht zu nehmen. Dieser Individualismus führt zum Egoismus, zur Rücksichtslosigkeit und zur totalen Selbstverwirklichung…“

Irgendwoher kenne ich das doch… Mehr als ¾  meines Lebens habe ich ohne den HERRN gelebt und mich immer mehr dem Zeitgeist angepaßt, dem Individualismus und Egoismus. Ohne viel Liebe zu meinen Freunden, Verwandten und Bekannten habe ich mich hauptsächlich um mich selber gekümmert. Am allerwichtigsten war ich mir selber, mit all meinen Freuden, Genüssen und auch Lastern. Dieser Egoismus, diese Suche nach der totalen Selbstverwirklichung, hat mich zerbrochen. Ich mußte erkennen, dass ich nicht fähig war, mein Leben glücklich zu gestalten. Irgend etwas fehlte da, was mir Kraft und Lebensfreude gibt.  Niemand außerhalb meiner Familie hat mich geliebt, weil ich mich auch nicht liebevoll um meinen Bekanntenkreis gekümmert habe. Ich habe eben nur auf mich selbst geschaut, so wie es auch Amos 6,6 beschreibt: „Ihr trinkt Wein aus Schalen und salbt euch mit dem besten Öl, aber bekümmert euch nicht um den Schaden Josefs.“ Meine Nächsten, die Bibel spricht hier vom „Schaden Josefs“, waren mir egal. Schon bald war ich mit meinem Latein am Ende, meine Zukunft sah zum Verzweifeln aus…

…bis mich dann die Liebe von Jesus eingeholt hat! Jesus hat mich zuerst geliebt. Er hat mich wieder aufgerichtet und mir gezeigt, dass es sinnlos ist, ein Leben als gottloser Einzelgänger zu führen. Ich habe erkannt, dass der Schlüssel zur  Lösung all meiner Probleme tatsächlich in der Liebe zu Gott und auch zu den Nächsten ist und eben nicht im oft selbstzerstörerischen Individualismus und Egoismus liegt. Die Bibel beschreibt dieses Patentrezept klar zum Beispiel mit diesen Worten, siehe 1Kor 10,24: „Niemand suche das Seine, sondern was dem andern dient.“ Lesen wir dazu auch die bekannten Worte vom höchsten Gebot, siehe Mt 22,37-39: „Jesus aber antwortete ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt« (5. Mose 6,5). Dies ist das höchste und größte Gebot.     Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3. Mose 19,18)“

Sicherlich bin ich in den letzten Jahren in der Liebe zu meinem HERRN weiter gewachsen, doch dafür fehlt es mir immer noch an tätiger Nächstenliebe. Da bin ich nach wie vor viel zu sehr ein Kind dieser Gesellschaft. Wie gut, dass mich der HERR trotzdem liebhat! Mein lieber HERR Jesus, bitte hilf mir dabei, auch meinen Nächsten immer mehr liebzuhaben, Amen!