Die Gemeinde Laodizäa

Predigt Jürgen vom 12. Mai 1996

 

Die Gemeinde Laodizäa

 

Offenbarung 3, 14-22

 

Ein Rabe hatte einmal aus einem offenen Fenster eines Wohnhauses ein Stück Käse gestohlen. Er setzte sich auf einen hohen Baum und wollte den Käse genüsslich verzehren. Und wie es eben Raben Art ist: Man hörte seine Freßgeräusche weit. Man hörte, dass es ihm schmeckte. Das vernahm ein Fuchs. Der dachte bei sich: „Wie komme ich zu dem Käse? Jetzt weiß ichs!“ Er schlich sich ganz nahe an den Baum, auf dem der Rabe saß, und sagte: „O, lieber Rabe! Ein ganzes Leben lang habe ich noch keinen so schönen Vogel wie dich gesehen. Und wenn deine Stimme auch so schön klingt wie du schön bist, dann sollte man dich zum König über alle Vögel krönen.“ Das tat dem Raben gut. Das hatte noch nie jemand zu ihm gesagt. Das der Fuchs so gut zu ihm sein konnte? Der Rabe wurde ganz stolz, plusterte sich auf und machte sich bereit zum Singen. Dabei vergaß er seinen Käse. Wie er nun seinen Schnabel aufmachte und den ersten Ton herauskrächzte, fiel der Käse auf den Boden, genau vor das Maul des Fuchses. Der Fuchs machte sich sofort ans Fressen und lachte über den dummen Raben.

 

Eine nette Geschichte, eine Fabel von Martin Luther, haben wir da gehört, über die wir wirklich schmunzeln können. Da gibt es einen dummen, arroganten Raben, der zudem noch Mundraub begangen hat. Mundraub, das ist ja nicht so schlimm. Vor lauter Stolz fällt er da auf die Verlockungen seines Widersachers, eines Fuchses, herein. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen! Auch der Fuchs hat eigentlich nichts Schlimmes gemacht, ein direkter böswilliger Angriff auf den stolzen, dummen und arroganten Raben war ihm eh nicht möglich! Aber

 

18 Wer zugrunde gehen soll, der wird zuvor stolz; und Hochmut kommt vor dem Fall“  

 

so lesen wir es in Sprüche 16, 18

 

Wenn wir diese kleine Rabengeschichte jedoch auf eine heutige Gemeindesituation übertragen, dann ist uns auf einmal nicht mehr so zum Lachen zumute! Ein ganz bestimmter Gemeindetypus wird uns in den Sendschreiben als stolz, dumm, blind, elendig und sorglos beschrieben. Diese Gemeinde lebt darüber hinaus in keiner schweren Sünde, auch der satanische Widersacher scheint sich bei seinen direkten Angriffen vornehm zurückzuhalten, er unterminiert den Glauben und die Moral dieser Gemeinde eher mit großer List und Hinter Tücke. Liebe Geschwister, als wir das letzte Mal die Gemeinde in Philadelphia besucht haben, da machten mir die Reisevorbereitungen viel Spaß. Doch diesmal reisen wir in eine Gemeinde, aus der es kaum etwas Schönes zu berichten gibt, entsprechend unmotiviert war ich. Liebe Freunde und Geschwister, wagen wir es zusammen, besuchen wir heute die Gemeinde in Laodizäa! In Philadelphia finden wir die Liebe, dort wohnen die Gewinner und Überwinder, in Laodizäa dagegen wird uns Hochmut begegnen, dort sind größtenteils die Verlierer zu Hause. Lesen wir zunächst aus Offenbarung 3, 14 – 22

 

„14 Und dem Engel der Gemeinde in Laodizäa schreibe: Das sagt, der Amen heißt, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes: 15 Ich kenne Deine Werke, dass Du weder kalt noch warm bist. Ach, dass Du kalt oder warm wärest. 16 Weil Du aber lau bist und weder warm noch kalt, werde ich Dich ausspeien aus meinem Munde. 17 Du sprichst: Ich bin reich und habe genug und brauche nichts! Und weißt nicht, dass Du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß. 18 Ich rate Dir, dass Du Gold von mir kaufst, dass im Feuer geläutert ist, damit Du reich werdest, und weiße Kleider, damit Du sie anziehst und die Schande Deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, Deine Augen zu salben, damit Du sehen mögest. 19 Welche ich lieb habe, die weise ich zurecht und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße! 20 Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir. 21 Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinem Thron. 22 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!“

 

Laodizäa liegt ungefähr 160 km von Ephesus entfernt, im Landesinneren, in der römischen Provinz Asien und ist sehr reich. In diesem wohlhabenden Handels- und Verkehrszentrum gibt es aber  keine eigene Wasserversorgung. Zu den bekanntesten Handelsprodukten zählen schwarze Wollstoffe, aber auch eine berühmte Augensalbe, welche in der dortigen medizinischen Hochschule hergestellt wird. Durch eine Naturkatastrophe wird Laodizäa im Jahr  62 n. Chr. zerstört. Zum Wiederaufbau wird ihr viel fremde Hilfe angeboten, doch diese Stadt ist zu stolz, um diese Hilfe anzunehmen. Die Stadt Laodizäa ist aber so reich, dass sie innerhalb kürzester Zeit aus eigenen Mitteln wieder aufgebaut werden kann! Heute jedoch liegt diese Stadt in Schutt und Asche, nur noch ein paar Ruinen erinnern an ein damaliges blühendes und sorgloses Leben.

 

Der Name Laodizäa setzt sich aus zwei griechischen Worten zusammen, nämlich „laos“, das gewöhnliche Volk, Laie und „dikaia“,  die Gewohnheit, Meinung. Frei übersetzt bedeutet Laodizäa etwa: Meinung des gewöhnliches Volkes. Die Ansichten und Gewohnheiten des Volkes, der Zeitgeist werden hier zum Maßstab gemacht. Das Volk spricht hier Recht, das Volk herrscht hier, Gottes Wort ist dagegen nicht mehr so gefragt. Laodizäa hat seinen Namen aber auch von einer Frau mit einem schrecklichen Lebensstil, der Gemahlin des syrischen Königs Antiochus II.

 

Nach diesen einleitenden Gedanken möchte ich nun eine kurze Gliederung geben. Was erwartet uns heute hier?

 

Hauptteil

 

  1. Zustand der kranken, historischen Gemeinde in Laodizäa
  2. a) Die Diagnose: lauwarm
  3. b) Die Therapie: Rezepte und Ratschläge
  4. c) Der Arzt: Jesus klopft an

 

  1. Entwicklung und Zustand der heutigen Gemeinde Laodizäa
  2. a) Laodizäa aus prophetisch – endzeitlicher Sicht
  3. b) Wurde Moses gekreuzigt?
  4. c) geschichtlicher Rückblick
  5. d) Perspektiven: Sollen Christen drin bleiben?

 

C   Schlussgedanke

 

Singen wir doch zur Einstimmung die 1. Strophe aus Lied 202

 

„Ich blicke voll Beugung und Staunen hinein in das Meer Seiner Gnad und lausche der Botschaft des Friedens. die Er mir verkündiget hat. Am Kreuz trug Er meine Schuld. Sein Blut macht hell mich und rein; mein Wille gehört meinem Gott; ich traue auf Jesus allein.“

 

Was zeichnet nun diese historische Gemeinde aus, oder besser: Was zeichnet sie nicht aus? Unser HERR lobt hier nicht, Laodizäa ist die einzige Gemeinde in den Sendschreiben, die kein Lob erhält. Dafür kommt Jesus mit seinem Tadel sehr schnell zur Sache, lesen wir noch einmal die Verse 15 und 16

 

15 Ich kenne Deine Werke, dass Du weder kalt noch warm bist. Ach, dass Du kalt oder warm wärest. 16 Weil Du aber lau bist und weder warm noch kalt, werde ich Dich ausspeien aus meinem Munde.“

 

Laodizäa lebt nicht in schwerer Sünde, es gibt offensichtlich keine Irrlehren, keine direkten satanischen Angriffe wie bei den anderen Gemeinden – sie lebt nur in einem schlechten Zustand, Laodizäa wird als lau beschrieben. Unser Vers 15 sagt, dass Laodizäa weder kalt noch warm ist. Jesus hätte sich gewünscht, dass diese Gemeinde entweder kalt oder warm wäre.

 

In Hierapolis gibt es wertvolle heiße, heilende Quellen, in Kolossä erfrischend kalte. Laodizäa liegt zwischen diesen Orten. Es wird  durch heiße Wasserleitungen aus dem 8 km entfernten Hierapolis versorgt, dieses Wasser kommt in Laodizäa jedoch lauwarm an. Dieses Wasser ist sehr Carbonat haltig, schmeckt wohl nach Soda und wirkt lauwarm wie ein Brechmittel… Jesus wird es ausspeien… Jesus zeigt uns durch dieses Wortspiel, dass die Werke der Gemeinde Laodizäa zum Himmel schreien, sie sind lau und heuchlerisch. Diese Gemeinde gleicht einem Brechmittel, weil sie durch ihre Selbstzufriedenheit und Gleichgültigkeit nutzlos für Jesus geworden ist. Laodizäa ist eine Gemeinde ohne Christus, eine Schale ohne Kern!

 

Was bedeutet es nun, wenn Jesus hier sagt: „Ach, dass Du kalt oder warm wärest!“? Ein glühend heißer Christ in der Nachfolge ist sicherlich besser als ein lauer Christ, aber ist ein kalter Sünder immer noch besser als ein lauwarmer Namenschrist? Lieber kalt als lau? Es lässt sich sicherlich eher ein ungläubiger Mensch, ein Verbrecher, ein Nichtsnutz, ein Sünder zu Jesus führen als ein scheinheiliger Namenschrist aus der Gemeinde Laodizäa… ! Jesus ist sicherlich gekommen, die Sünder zu rufen, nicht die Selbstgerechten aus Laodizäa; die Kranken zu heilen und nicht die Starken, welche meinen, sie seien gesund. Ein zerbrochener Sünder lässt sich einfacher heilen als ein selbstgerechter Pharisäer, welcher meint, sündlos zu leben.

 

Vielleicht sollen uns diese Verse auch nur dazu ermahnen, immer wärmer und heiliger in der Nachfolge zu werden?

 

„Ach, dass Du kalt oder warm wärest!“

 

Lieber kalter Nichtchrist als lauer Namenschrist? Mit dieser Auslegung kann es Probleme geben.

Heißes, heilendes Wasser kommt aus dem nördlich gelegenen Hierapolis, erfrischendes, kaltes Wasser gibt es im nahen Kolossä. Dieses heiße, heilende Wasser aus Hierapolis ist im übertragenem Sinne ein evangelistisches, heilsames und erweckliches Wasser, das erfrischende, kalte Wasser aus Kolossä kann, geistlich betrachtet, eine Erquickung für einen gläubigen Christen sein, erfrischend, erbaulich und durststillend.

 

Die Gemeinde Laodizäa ist lau, sie ist weder evangelistisch und erweckend noch erfrischend und durststillend.

 

Die Lauheit dieser Gemeinde verursacht weitere Krankheiten. Jesus diagnostiziert unerbittlich, lesen wir den Vers 17

 

„17 Du sprichst: Ich bin reich und habe genug und brauche nichts! Und weißt nicht, dass Du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß.“

 

Lauheit entwickelt sich zu Stolz und Hochmut. Wir alle wissen um die Gefahren von Wohlstand, Reichtum, Selbstüberheblichkeit und satter Zufriedenheit. Wir haben alles, uns braucht keiner zu helfen. Eine solche Haltung ist auch im geistlichen Leben von Christen zu finden. Wir haben ja schon das ganze Heil für uns. Konsumdenken und Lustprinzipien wollen sich jetzt einschleichen. 

 

Laodizäa ist hochmütig, eingebildet und stolz. Das erinnert mich an Lukas 18

 

11 Der Pharisäer stand für sich und betete so: Ich danke Dir, Gott, dass ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner.“

 

Jesus stellt dagegen knallhart fest: Laodizäa ist arm, blind und nackt. Die Diagnose ist gestellt.

 

Wie können wir da in diesem Zusammenhang unsere Gemeinde einordnen? Ich meine oft, Laodizäa, das sind immer nur die anderen. Wir denken oft, Laodizäa, das sind immer nur die anderen. Stimmen unsere Worte immer mit unseren Werken überein? Jesus wird diese laue Gemeinde Laodizäa ausspeien. Wenn jemand etwas ausgespien hat, wird er es normalerweise nicht mehr zu sich aufnehmen. Aber Jesus gibt auch dieser Gemeinde in Seiner Liebe noch eine Chance, wir werden es später sehen.

 

Singen wir nun die Strophe 2 aus Lied 202

„Wie lange hab ich mühvoll gerungen, geseufzt unter Sünde und Schmerz. Doch als ich mich Ihm überlassen, da strömte Sein Fried in mein Herz. Am Kreuz trug Er meine Schuld. Sein Blut macht hell mich und rein; mein Wille gehört meinem Gott; ich traue auf Jesus allein!“

 

Die Diagnose ist gestellt, jetzt kann die Therapie beginnen. Lesen wir den Vers 18 noch einmal

 

18 Ich rate Dir, dass Du Gold von mir kaufst, dass im Feuer geläutert ist, damit Du reich werdest, und weiße Kleider, damit Du sie anziehst und die Schande Deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, Deine Augen zu salben, damit Du sehen mögest.“

 

Jesus schlägt drei Mittel vor, um ihre Armut, Blindheit und Nacktheit zu therapieren.

 

Als Medizin gegen geistliche Armut rät er, die Gemeinde solle Gold von ihm kaufen. Gold war eine Quelle des Reichtums der Stadt Laodizäa. Es gab genügend materiellen Reichtum, diese Gemeinde braucht jedoch geistlichen Reichtum. Wenn einer arm ist, wie kann er dann Gold kaufen? Ist das nicht ein Widerspruch? Gott sei Dank, meint Jesus keine hochkarätigen Goldklumpen, nein! Gold kaufen bedeutet: Reichtum in Christus suchen! Den gibt’s umsonst! Schauen wir einige Kapitel weiter, lesen wir Offenbarung 22, Jesus spricht zu uns

 

„17 Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst!“

 

Dieser geistliche Reichtum in Jesus ist nicht mit Gold aufzuwägen, bezahlen dürfen wir natürlich trotzdem, nämlich mit unserem Leben, in einem Leben als lebendigen Gottesdienst.

 

Gegen ihre geistliche Bloßheit und Nacktheit empfiehlt Jesus, sie sollen sich weiße Kleider anziehen. Die Stadt war jedoch bekannt für ihre schwarze Wolle. Nackt zu sein bedeutet geistlich, ein Leben ohne Jesus zu führen. Deshalb sollen sich diese Namenschristen weiße Kleider anziehen. Sie brauchen die Reinheit in Christus. Sie brauchen die weiße Kleider der Gerechtigkeit anstatt ihre eigene Gerechtigkeit. Im alten Lutherdeutsch lesen wir in Offenbarung 19

 

8 Und es wurde ihr (der Braut) gegeben, sich anzutun mit schönem, reinen Leinen. Das Leinen aber ist die Gerechtigkeit der Heiligen.“

 

Gegen die geistliche Blindheit der Gemeinde rät Jesus, sie solle ihre Augen mit Augensalbe salben. Laodizäa ist blind in einer Stadt, die für ihre Augensalbe sehr berühmt ist. Es gibt eine medizinische Schule in der Stadt, die diese Salbe herstellt. Laodizäa braucht jedoch nicht dieses Medikament, sondern geistliche Salbe, um ihre elende Situation zu erkennen. Laodizäa braucht  den Heiligen Geist, der ihr die Augen öffnet, der dieser Gemeinde Sündenerkenntnis schenkt.

 

Der Apostel Paulus schreibt uns im Kolosserbrief an zwei Stellen etwas über die großen Schwierigkeiten, die er mit der Gemeinde in Laodizäa hat. Lesen wir aus

 

Kolosser 2,  „1 Ich will Euch nämlich wissen lassen, welchen Kampf ich um Euch führe und um die in Laodizäa und um alle, die mich nicht von Angesicht gesehen haben“                                                  

 

und

 

Kolosser 4, „13 Ich bezeuge ihm, dass er viel Mühe hat um Euch und um die in Laodizäa und in Hierapolis“

 

Auch Paulus kam mit dieser Gemeinde nicht ganz zurecht. Für Menschen wie Du und ich ist es unmöglich, dort entscheidend weiterzuhelfen.  Nachdem wir etwas über die Diagnose und über Therapiemöglichkeiten der Krankheit Laodizäa kennengelernt haben, stellt sich gleich der einzige Arzt persönlich vor, der diese lebensbedrohlichen Zustände heilen kann.

 

Doch zunächst möchte ich Euch einige Gedanken aus einem russischen Märchen weitergeben.

 

„Ein Dieb kam zum Himmelreich und pochte an die Tür. „Macht auf!“ Der Apostel Petrus, der die Schlüssel zum Himmelreich besitzt, hörte das Klopfen und ging zur Tür. „Wer ist da?“ – „Ich.“ – „Wer bist Du?“ – „Ein Dieb. Laß mich ins Himmelreich.“ – „Nein, hier ist kein Platz für Diebe.“ – „Und wer bist Du, dass Du mich nicht einlassen willst?“ – „Der Apostel Petrus.“ – „Dich kenn ich! Du bist der, der Christus verleugnete, noch bevor der Hahn krähte. Ich weiß alles, Bruder!“ Da kehrte Petrus um und suchte Paulus. „Geh, Paulus, sprich Du mit ihm.“ Paulus ging zur Tür. „Wer ist da?“ – „Ich, der Dieb. Laß mich ins Himmelreich!“ – „Hier ist für Diebe kein Platz.“ – „Und wer bist Du, dass Du mich nicht einlassen willst?“ – „Ich bin der Apostel Paulus.“ – „Ach, Paulus, ich weiß, Du bist jener, der die Christen verfolgte. Und Du bist jetzt im Paradies!“ Da kehrte auch Paulus um und erzählte Petrus, was der Dieb gesagt hatte. „Nun“, sprach Petrus, „dann werden wir den Evangelisten Johannes schicken. Er hat Christus keinmal verleugnet. Soll er mit dem Dieb reden.“ Johannes ging zur Tür. „Wer ist da?“ – „Ich, der Dieb, Laß mich ins Himmelreich!“ – „Da kannst Du lange bitten, Dieb. Für solche Sünder wie Dich ist hier kein Platz.“ – „Und wer bist Du, dass Du mich nicht einlassen willst?“ – „Ich bin der Evangelist Johannes.“ – „Aha, Du bist ein Evangelist. Weshalb betrügt ihr die Menschen? Ihr habt im Evangelium geschrieben: ‚Klopft an, so wird euch aufgetan; bittet, so wird euch gegeben.` Jetzt stehe ich hier schon seit zwei Stunden und klopfe an, aber niemand tut mir auf. Wenn Du mich nicht auf der Stelle ins Himmelreich einlässt, dann kehre ich auf die Erde zurück und sage den Menschen, dass ihr im Evangelium die Unwahrheit geschrieben habt!“ Da erschrak Johannes und ließ den Dieb ins Himmelreich.“

 

Verkehrte Welt, aber es ist ja nur ein Märchen. Genauso, wie der Dieb vor der Himmelstür steht, um Einlass zu begehren, steht Jesus vor unserer Herzenstüre und will hinein. Über unseren göttlichen Heiland Jesus schreibt bereits das Alte Testament

 

„Ich bin der HERR, Dein Arzt!“  (2. Moses, 15, 26)

 

Jesus möchte die offenen Wunden Laodizäa heilen, Therapievorschläge hat Er bereits gemacht, und nun steht dieser Arzt vor dieser Gemeinde und klopft an, lesen wir die Verse

 

„19 Welche ich lieb habe, die weise ich zurecht und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße! 20 Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.“

 

Wahrscheinlich hat bis zu diesem Zeitpunkt nicht einmal überhaupt einer bemerkt, dass Jesus diese Gemeinde bereits seit längerer Zeit verlassen hat! Jesus liebt jedoch diese Gemeinde. Deshalb muss sie ernsthaft zurechtgewiesen, gegebenenfalls bestraft und zur Buße aufgerufen werden. Jesus verspricht Seine Gegenwart und Seine Gemeinschaft einem jeden, der bereit ist, aufzumachen.

 

Joh. 1, „12  Wie viele Ihn aber aufnahmen, denen gab Er Macht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an Seinen Namen glauben.“

 

Unsere Nachfolge in Jesus hat oftmals zwei Seiten, einerseits haben wir bereits das himmlische Bürgerrecht, andererseits leben wir aber auf dieser Erde, oftmals in Laodizäa Gemeinden. Nun klopft Jesus an die Türe dieser Gemeinde, denn Jesus lebt nicht mehr in dieser Gemeinde, in der sicherlich alles vorhanden ist, wie Bibel, Konfirmation, Taufe, Gottesdienst – nur Jesus nicht, er steht vor der Tür. Während Philadelphia entrückt werden wird, bleibt Laodizäa zurück, ausgespien – wenn da nicht Jesus vor der Türe wäre und,  vielleicht sogar verzweifelt, anklopft, um noch ein paar Schäflein zu retten. Das ist eine ernste Sache, Jesus muss anklopfen! Bei so vielen Millionen Menschen, Christen, auf der Erde haben wir nicht immer das Gefühl, dass sich der HERR persönlich um uns kümmert – aber Jesus hat Mitleid mit uns und möchte uns heilen, immer wieder. So weiß Jesus z. B. dass Er den Lazarus auferwecken wird, dennoch hat er voller Mitgefühl Tränen für ihn vergossen, als er noch tot war! Jesus kennt unser Leben, ist dabei, wenn es uns sehr schlecht geht. Jesus ist  auch bei den drei Freunden im Feuerofen dabei, siehe Daniel 3,  und hilft  ihnen, diese Feuersglut unbeschadet zu überstehen. Jesus möchte auch uns so gerne helfen, uns geistlich gesund und uns von Herzen fröhlich machen! Denken wir da dran, wenn Jesus auch bei uns wieder einmal anklopft. Lassen wir ihn herein, werfen wir all unsere Sorgen auf Ihn, und wir werden sehen, wir werden geheilt! 

 

Sind wir noch zu stolz – oder sind wir schon zerbrochen genug, um Jesus in uns hineinzulassen, um Jesus täglich in uns arbeiten zu lassen? Die Gemeinschaft mit Jesus sollte täglich erneuert werden.

Lassen wir es erst gar nicht so weit kommen und warten wir nicht solange, bis Jesus von selber anklopft. Im Gegenteil, laden wir doch unseren Heiland täglich neu ein, öffnen wir voller Erwartung von selber für Ihn unsere Herzenstür. Verbringen wir doch lieber freiwillig – wie sich das anhört – unsere Zeit mit Ihm im Gebet, lesen wir regelmäßig sein Wort, und wir werden sehen, der HERR

heilt auch unsere Wunden, unsere Seele wird wieder von Herzen lebensfroh!

 

Und Jesus verheißt den Namenschristen, die ihre Sünden bekennen und Jesus in ihr Leben hineinlassen, Jesus verheißt diesen Überwindern Großartiges, Lesen wir den Vers

 

21 Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinem Thron.“

 

Mit Jesus auf dem Thron zu sitzen ist die kleinste aller sieben Belohnungen für alle Überwinder aus den sieben Gemeinden. Sie hört sich zwar so wichtig an, aber alle Überwinder, das sind die Gläubigen aus den Gemeinden, aus dem Alten Testament, aber auch die Überwinder aus der großen Trübsalszeit – sie alle dürfen in alle Ewigkeit Gemeinschaft mit ihm auf dem Thron genießen! Und das bleibt ganz einfach großartig und wunderbar!

 

Singen wir nun weiter mit der Strophe 3 aus Lied 202

„Sanft hat Seine Hand mich berühret; Er sprach: „Oh, mein Kind, Du bist heil!“

Ich fasste den Saum Seines Kleides, da ward Seine Kraft mir zuteil. Am Kreuz trug Er meine Schuld. Sein Blut macht hell mich und rein. Mein Wille gehört meinem Gott. Ich traue auf Jesus allein.“

 

Schauen wir uns nun im zweiten Hauptteil den Zustand der heutigen Gemeinde Laodizäa an.

 

Die prophetische – endzeitliche Auslegung der Briefe an die sieben Gemeinden sagt, dass die sieben Sendschreiben auf sieben aufeinander folgende Epochen der Kirchengeschichte hinweisen. Vier der in den Sendschreiben beschriebenen Gemeinden existieren heute noch. Sie begannen nicht im gleichen Augenblick, aber sie werden  gleichzeitig enden. Als mit der Gemeinde Sardes die protestantischen Kirchen erscheint, besteht die römisch – katholische Kirche, die in Tyatira ihr Spiegelbild findet, schon mehr als tausend Jahre. Als Philadelphia erscheint, gibt es die protestantischen Kirchen schon mehr als dreihundert Jahre. Als Laodizäa auftritt, ist Philadelphia schon Jahrzehnte alt. Laodizäa ist ein gefallenes Philadelphia. Diese Gemeinde hat zwar ein wenig Erkenntnis, aber es fehlt ihr an Kraft…, auch und erst recht heute noch.

 

Laodizäa heute – um diese Gemeindeform zu besuchen, da brauchen wir keine große Zeit- und Weltreise machen. Diese Gemeindeform befindet sich in unserer unmittelbaren Nachbarschaft.

 

Vor kurzem ging durch die Presse ein überhaupt nicht so amüsanter Ostfriesenwitz, ich zitiere aus „Idea“, Heft 16 vom 17. April 1996:

 

„In Ostfriesland ließ eine Pastorin sieben von zehn Konfirmanden durchfallen, verweigerte ihnen also die Konfirmation. Zumindest einer dieser Durchgefallenen hat wohl geschrieben, dass Moses statt Jesus gekreuzigt worden wäre. Die Eltern der Durchgefallenen verweigerten eine Nachprüfung und drängten auf eine Konfirmation in einer Nachbargemeinde. Ein angerufenes Gremium entschied jedoch, dass alle zehn Konfirmanden am 12. Mai – also heute ! – ohne Beteiligung der Gemeindepastorin, die nun ihrerseits ausgeschlossen wird, konfirmiert werden sollen.

 

Über diesen Ostfriesenwitz war in der BILD-Zeitung zu lesen: „Sie kreuzigten Moses statt Jesus und nannten als kirchlichen Feiertag nach Ostern nicht Pfingsten, sondern Rosenmontag.“ So stöhnte eine Pastorin in Ostfriesland über ihre Schüler im Konfirmandenunterricht und ließ sie durchfallen. Die Eltern protestierten und haben nun die Einsegnung für den 12. Mai erzwungen. Der Unterricht sei schlecht gewesen. Die Pastorin sei schuld. Wirklich nur die Pastorin? Ist man nicht auch im Elternhaus für ein bisschen Wissen um den Mann der Zehn Gebote und den Mann am Kreuz zuständig? Muss ein Kind erst in der Schule lernen, dass Kirche nicht Karneval ist und Amen nicht Alaaf? Hier geht es nicht um Religion, sondern um unsere Allgemeinbildung. Unsere Kinder wachsen in eine komplizierte Welt hinein. Wer sie so lückenhaft erzieht, bestraft sie lebenslänglich!“

 

Laodizäa heute – wie kann es nur so weit kommen?

 

Obwohl über rund 70 Prozent der Deutschen einer Kirche angehören, glauben nur 45 Prozent an ein Leben nach dem Tode und nur 35 Prozent an die Auferstehung Christi. Dies ergab eine Umfrage der Zeitung „Die Woche“. Dagegen glauben laut Focus 46 Prozent der Deutschen, ihr Leben durch Meditationstechniken oder fernöstliche Weisheiten bereichern zu können. Der Esoterik – Boom zeigt sich auch auf dem Zeitschriftenmarkt. Im vergangenen Jahr haben rund 40 Titel eine Gesamtauflage von 2,9 Millionen Exemplaren erzielt.

 

Wie kommt es dazu, dass sich Laodizäa aus Philadelphia heraus entwickeln konnte? Wie kann so etwas heute passieren?

 

Arnold Fruchtenbaum, ein gläubiger Jude und Bibellehrer, hat bei Wort des Lebens schon einige Bibelseminare geleitet. Er schreibt über den beginnenden Abfall:

 

„Wenn das jetzige Zeitalter des Abfalls einen bestimmten Anfang hatte – und das ist unmöglich festzulegen -, könnte es der 20. Januar 1891 gewesen sein. An jenem Tag hielt ein Mann mit Namen Charles Augustus Briggs an dem Union Theological Seminary in New York City seine Antrittsvorlesung. Zu jener Zeit war Union eine presbyterianische Ausbildungsstätte für Pfarrer, die einmal auf presbyterianischen Kanzeln predigen sollten. In dieser Antrittsvorlesung brachte Briggs sechs entscheidende Punkte vor, von denen einige verhängnisvolle Irrlehren enthielten:

 

1.) Es gibt drei große Quellen für die Wahrheit: Die Bibel, die Kirche und die Vernunft. So wurden hier die Kirche und die Vernunft mit der Autorität der Bibel gleichgesetzt.

2.) Einige alttestamentliche Prophezeiungen wurden nicht nur nicht erfüllt, sondern sie wurden sogar aufgehoben.

3.) Briggs stellte die Verfasserschaft Moses bei den fünf Büchern Mose in Frage.

4.) Er stellte die Einheit des Jesaja Buches in Frage

5.) Er stellte fest, dass Menschen, die im Unglauben sterben, noch einmal eine zweite Chance nach dem Tode haben

6.) Die Heiligung ist mit dem Tode nicht abgeschlossen.

 

Briggs war nicht der erste Modernist und Bibelkritiker. Aber seine Antrittsvorlesung war das erste öffentliche Bekenntnis des Modernismus in einem theologischen Seminar in den USA. Der Abfall begann in einer Ausbildungsstätte, breitete sich immer mehr aus und beeinflusste die Ausbildung derer, die später auf den Kanzeln dieser Kirche predigten. Um dieser Flut unbiblischer Irrlehren Einhalt zu gebieten, gab die Generalversammlung der presbyterianischen Kirche im Jahre 1910 eine Schrift heraus, in der die fünf Fundamentalsätze des Glaubens festgehalten wurden:

 

 

 

 

 

1.) Die Inspiration der Heiligen Schrift

2.) die Jungfrauengeburt

3.) Das stellvertretende Erlösungswerk Christi

4.) Die Auferstehung Christi und

5.) Die Wunder Christi.

 

Diejenigen, die diese Erklärung durch ihre Unterschrift annahmen, wurden fortan als Fundamentalisten bezeichnet, damit war ein neues Wort, ein Schlagwort, geprägt worden.“

 

Parallel dazu begann um die Jahrhundertwende die sogenannte historisch-kritische Forschung an den theologischen Fakultäten, besonders in Europa, Fuß zu fassen. Viele der tonangebenden Bibelkritiker besaßen, gelinde gesagt, ein laues Verhältnis zu Jesus. Die radikalen Bibelkritiker leugneten offen die Wunder Jesus, und zwar im Namen der Wissenschaft, so wie diese sogenannten Theologen sie verstanden. Bald hatten sie  dann auch Jesus von einem Heiland, von einem Sohn Gottes, zu einem „Nur-Menschen entmythologisiert“. Auch diese dämonischen Lehren breiteten sich wie ein Steppenbrand aus. Bereits in den zwanziger Jahren konnte man sie von den Kanzeln der Kirchen hören. Eine traurige Folge dieser bibelkritischen Epidemie ist die Tatsache, dass sich Tausende von Gemeinden auf der ganzen Welt „christlich“ nennen, ohne dass Jesus in ihrem Gemeindeleben sichtbar ist. Es ist eine schlimme Tragödie, dass die ungläubige Welt auf diese sogenannten Christen schaut und nichts mit ihrer Heuchelei zu tun haben will.

 

Laodizäa heute: Christen tragen heute viel lieber Kronen als ihr Kreuz. Beruf, Politik, Sport, Fernsehen und Reisen sind wichtiger als Christus. William Mc Donald kommentiert dazu:

 

„Wir pflegen unsere Leiber zu Tode, die schon in wenigen Jahren zu Staub werden. Wir häufen an, statt abzugeben, wir sammeln Schätze auf Erden statt im Himmel.“

 

Singen wir nun die letzte Strophe aus Lied 202

„Der Fürst meines Friedens ist nahe. Sein Antlitz ruht strahlend auf mir. O horcht Seiner Stimme, sie rufet: „Den Frieden verleihe ich dir!“ Am Kreuz trug Er meine Schuld. Sein Blut macht hell mich und rein. Mein Wille gehört meinem Gott. Ich traue auf Jesus allein.“

 

Sollen nun Gläubige in einer Laodizäa – Gemeinde bleiben, in einer Gemeinde, in der Christus nicht wohnt, sondern draußen vor der Tür steht?

 

Vielleicht aus evangelistischen Gründen? Vielleicht, um Freunde aus dieser Laodizäa –  Gemeinde zu Jesus zu führen? Ich meine, die Bibel zeigt ganz klar, dass Gläubige, ganz gleich aus welchen Gründen, in einer Laodizäa – Gemeinde, in welcher Christus herausgeworfen ist,  nichts zu suchen haben. Sie sollten viel lieber eine Philadelphia – Gemeinde besuchen.

 

Die Gläubigen sollen mit sogenannten Abgefallenen keine Gemeinschaft haben. Sie sind, so bedauerlich es auch ist, Vertreter von Irrlehren! Wenn diese Abgefallenen in einer Gemeinde leben, dann empfiehlt Sein Wort die Gemeindezucht, den Gemeindeausschluß. Der 2. Timotheus Brief schreibt ab Vers 5 über diese Menschen

 

„sie haben den Schein der Frömmigkeit, aber deren Kraft verleugnen sie; solche Menschen meide!“

 

Paulus schreibt im 2. Korinther 6, in diesem Kapitel geht es um Gottesdienst und um Götzendienst, in Vers 14

 

„Zieh nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis?“

 

 

Ich selbst bin als katholischer Namenschrist sozusagen in einer Laodizäa Gemeinde, wenn ich die römische Kirche einmal so unrichtig bezeichnen darf, großgeworden. Ich glaubte an Maria, verehrte die Heiligen als persönliche Schutzpatrone, mich faszinierten die Wunder, die es in und rund um die katholische Kirche gibt, wie zum Beispiel in Lourdes oder in Fatima, doch ich hatte Jesus nicht im Herzen. Und ohne Jesus war ich schon bald arm, blind und nackt, der HERR Jesus hat mein versteinertes Herz gerade noch rechtzeitig, vor etwa fünf Jahren, zerbrechen können. Jesus hat vielleicht ein wenig zu heftig an  meiner Türe angeklopft und mich durchgerüttelt, doch es geschah nur zu meinem Besten. Nach dieser Zurechtweisung und Züchtigung, wie es so schön bei Luther heißt, durfte ich umkehren zu Jesus, durfte Ihn als meinen HERRN und Arzt annehmen. Jesus schenkte mir gleichzeitig bis heute viel Kraft und Zeit, um Seine Therapievorschläge zu befolgen. Und heute darf ich ein wunderbares, neues Leben führen, Jesus, mein Arzt, hat mich völlig geheilt! Sollte ich deshalb in der katholischen Kirche bleiben, zumal ich in München überhaupt keine katholischen Gläubigen kannte? Nein – Ich bin aus der katholischen Kirche ausgetreten und habe meine neue geistliche Heimat in Philadelphia – Gemeinden gefunden, in Gemeinden, in denen auch Jesus so gerne zu Hause ist. Ich habe hier eine Gemeinschaft gefunden, wie ich sie in den katholischen Kirchen nie kennengelernt habe. Meine Mutter zum Beispiel besucht ab und zu eine katholische Kirche, findet dort aber keinen Anschluss und keine Gemeinschaft. Nun war sie schon einige Male in unserer Versammlung, es hat ihr sehr gut getan, sie ist so froh über unseren Umgang und unsere Herzlichkeit – ein schönes Zeugnis für uns.  Ich persönlich kann also jedem Laodizäa – Christen nur raten, dort auszusteigen und in eine Gemeinde zu wechseln, in welcher unser HERR Jesus noch lebendig wirkt und regiert.

 

Zum Schluss möchte ich uns noch einmal wirklich ans Herz legen, Jesus täglich selber in Sein Leben neu einzuladen. Es sollte nicht dazu kommen, dass Jesus erst von sich aus bei uns klopfen, klingeln und uns auch wachrütteln muss. Wachet und betet allezeit. Nach Laodizäa wird es keine neue Gemeinde mehr geben. Wir leben am Ende der Gnadenzeit. Jesus möchte nicht nur im Himmel mit uns Gemeinschaft haben, sonst hätte er uns nicht aus Gnaden gerettet, sondern Er möchte auch heute schon mit uns zusammen sein, und zwar regelmäßig. Nur so können wir auf sein Wort hören, nur so kann Jesus durch Seinen Geist unser Leben entscheidend mit beeinflussen.

 

„22 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!“

 

Amen!