Das Wort Gottes ist lebendig…

Predigt Jürgen 16. März 2003
Hebräer 4,12
Das Wort Gottes ist lebendig…

„Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen…“, mit diesen feierlichen Worten beginnt das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Das war vor 54 Jahren. Die Wunden des zweiten Weltkrieges waren noch nicht verheilt, die Erinnerung an die Schrecken und Verbrechen des Krieges waren bei Jung und Alt noch lebendig. Die Menschen ahnten, dass die Verachtung Gottes und Seiner Gebote in dieses Elend geführt hatte, wenn auch nur wenige es wagten, das klar auszusprechen. In Zukunft sollte es anders werden. Der erste Bundespräsident, Theo Heuß, zitierte in seiner Antrittsrede die Heilige Schrift: „Gerechtigkeit erhöht ein Volk, aber die Sünde ist der Leute Verderben (Sprüche 14,34)“ Und heute?

Die RTL-Quizsendung „Wer wird Millionär?“ hat der Nation wieder einmal vorgeführt, wie gering das Bibelwissen in unserer Gesellschaft ist. Auf dem Kandidatenstuhl bei Günter Jauch saß am 3. März ein junger Mann, der sich bis hierher qualifiziert hat. Noch hat er alle Klippen umschifft, alle Fragen beantwortet. Jetzt geht es um 16.000,- Euro. Eine biblische Frage wird gestellt. Es geht um die Versöhnung mit Gott im Alten Testament: Wer trug die Sünden des Volkes Israel hinein in die Wüste? Vier Tierarten sind als Antwort möglich. Bibelwissen? Beim Kandidaten offenbar Fehlanzeige. Sollte es ein Eber gewesen sein, vielleicht ein Esel, beliebtes Tier im Orient, vielseitig zu verwenden, oder etwa der Ziegenbock? Fragende Augen auf den Moderator. „Nehmen wir den Publikumsjoker?“ Kurzes Überlegen. „Ziegenbock? Reichlich unwahrscheinlich!“ Also, das Publikum muss her. Mit Hilfe einer Tastatur kann das ausgewählte Publikum seine Antwort geben. Der Esel hat die Nase vorn. An zweiter Stelle, jedoch mit gutem Abstand der Ziegenbock. Der Eber ist reichlich abgeschlagen, nur wenige haben sich für ihn entschieden. Ein Esel als Sündenbock. So sieht es auch der Kandidat. Also: Esel ist die Antwort. Damit sind nun die erträumten 16.000 Euro dahin. Mit fünfhundert Euro Garantiesumme muss der Kandidat ausscheiden.

Es ist doch richtig „eselig“, wie minimal das Bibelwissen in unserer Gesellschaft ist. Filmhelden und Schlagerstars aus unterschiedlichen Generationen werden in der Regel im Schlaf beherrscht. Wer es in die engere Wahl zum Superstar geschafft hat, weiß fast jedes Kind. Inhalte der Bibel jedoch sind kaum bekannt. Sie werden als uninteressant und wenig bedeutsam ignoriert. Sogar der für die Erlösung der Menschen bereits im Alten Testament vorgebildete Sachverhalt der Stellvertretung wird heute von wenigen gekannt. Im israelitischen Versöhnungsritus wurde die Schuld des Volkes auf den Ziegenbock gelegt, der in die Wüste getrieben wurde (3. Mose 16,10). Im Neuen Testament liegt die Sünde der Welt auf Jesus Christus, der sie stellvertretend ans Kreuz trägt. Ob wohl am Ende des „Jahres der Bibel“ die Zuschauerbefragung beim Publikumsjoker anders ausgefallen wäre? Ob dann der Ziegenbock in der Quizsendung mit Günter Jauch die Mehrheit der Antworten erreicht hätte? Wer weiß es? Jedenfalls ist mehr Bibelwissen angesagt, und wir sollten keine Mühe scheuen, dafür zu arbeiten. Vor allem da, wo es um die Erlösung des Menschen und somit um den Weg Gottes zu uns geht. Hier geht es doch letztlich um Sein oder Nichtsein. (Der Autor, Pastor Wolfgang Dünnebeil (Witten), ist Bundessekretär im Bund Freier evangelischer Gemeinden) (idea) (29 Zeilen/2.669 Zeichen).

Wir wissen es, das Wort Gottes ist so unbedeutend geworden in dieser Welt, dabei geht von diesem Wort eine solche Kraft aus… Kommen wir zum heutigen Predigttext aus Hebr 4,12

„Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer
als jedes zweischneidige Schwert, und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.“

Wer verbirgt sich hinter diesem Wort Gottes? Es ist das Licht der Welt, es ist unser HERR Jesus…, siehe Joh 1,1-4 (Das Wort ward Fleisch)

„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.“

Lesen wir dazu auch Joh 1,14

„Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“

Selbst wenn unser Kandidat aus der Sendung „Wer wird Millionär“ alle Fragen, auch diese Bibelfrage, richtig beantwortet hätte, er wäre trotz seiner Million ein armseliger Mensch geblieben ohne den Glauben an dieses Wort, ohne Glauben an unseren HERRN Jesus. Nur Jesus alleine kann reich machen, und wir werden dabei so reich, wenn wir im Glauben wie ein Schatzsucher in Seinem Wort graben, denn (nach Kol 2,3)

„in ihm liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.“

Dann gelangen wir zu einer Erkenntnis, die auch schon der Psalmist gemacht hat, der in Psalm 119 die Herrlichkeit des Wortes Gottes beschreibt, siehe

Ps 119,162 Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute macht.

Wenn wir heute ganz allgemein über dieses lebendige Wort Gottes reden wollen, dann bin ich mir klar, dass wir uns in dieser kurzen Zeit nur ganz wenige Aspekte anschauen können. Betonen möchte ich heute vor allem, dass wir in Seinem lebendigen Wort einen ganz reichen Schatz haben, mit dem wir eine große Beute machen können. Diesen Schatz sollten wir jedoch nicht für uns behalten, sondern als Geschenk weitergeben. Dieser Schatz, das lebendige Wort Gottes, ist das einzige Vermögen, welches durch Weitergabe für uns alle immer größer wird. Dazu sollten wir alle beitragen.

Nach diesen einleitenden Gedanken folgt jetzt wieder eine Gliederung über unseren heutigen Predigtext.

Hauptteil

1. Wer diesem Felsen fest vertraut
2. Fünf felsenfeste Aussagen über Sein Wort
3. Geöffnete Augen – Sein lebendiges Wort macht lebendig

Schlussgedanke: … wie am besten weitersagen?

Singen wir nun aus Lied 572 die erste Strophe

„Dass Dein Wort in meinem Herzen starke Wurzeln schlägt und Dein Geist in meinem Leben gute Früchte trägt, deine Kraft durch mich die Welt zu Deinem Ziel bewegt, HERR, Du kannst dies Wunder tun! Gut gemeint und schlecht gemacht, oberflächlich ausgedacht, ist so vieles, es verdorrt, ohne Dein Wort!“

„Wer diesem Felsen fest vertraut, der hat auf keinen Sand gebaut!“ So lautet eine Liedstrophe, die sich auf einen Vers aus Matthäus 7,24 bezieht, siehe

Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute.“

Mit diesem Felsen ist Sein Wort gemeint, oder auch das Gesetz Seines Mundes, wie es der Psalm 119,72 prosaisch ausdrückt, siehe:

„Das Gesetz deines Mundes ist mir lieber als viel tausend Stück Gold und Silber.“

Sein Wort soll mir gar lieber sein als viele Tausend Stück Gold und Silber? Kann das denn sein? Ist das denn so? Ich bin sicherlich kein reicher Mann. Einige Stückchen Gold und Silber würden mir schon gut tun. Doch ich weiß, dass selbst Gold und Silber vergängliche materielle Werte sind, an denen ich mein Leben nicht aufhängen kann. Gottes Wort hingegen hat mir seit meiner Bekehrung bereits fast zwölf Jahre geschenkt, zwölf Jahre voller Freude, Kraft und Lebensmut. Das hätte ein toter Diamant nicht geschafft, auch wenn er noch so versilbert oder vergoldet gewesen wäre! In meinen Glaubensjahren erlebte ich immer wieder, wie wertvoll, faszinierend und lebendig Gottes Wort für mich ist, vor allen Dingen in guten Tagen, aber auch in weniger guten Tagen. Das hätten eintausend Gold- und Silberkrümmel nicht geschafft! Vielleicht hätten sie mich für ein paar Tage oder auch Wochen erfreut, vermutlich hätte ich mir dafür etwas schönes gekauft, vielleicht ein Auto oder eine schöne Wohnungseinrichtung… Diese paar Gold- und Silberkrümmel hätten mein Leben aber niemals so wunderbar verändern können, wie es das Wort Gottes in mir getan hat. In meinen schwierigen Lebenssituationen hätten Gold und Silber völlig versagt. Nein, das Wort Gottes möchte ich niemals mehr eintauschen gegen irdische Reichtümer…, niemals zurück, niemals zurück!

Die Kraft Seines Wortes liegt in der Ewigkeit, in der Unvergänglichkeit. Jesus Christus bemerkt dazu, siehe Matthäus 24,35:

„Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.“

Auch Gold und Silber werden vergehen, aber Seine Worte bleiben in alle Ewigkeiten hinein… Als Jünger von Jesus werden auch wir ewig leben, weil wir Seinen Worten glauben dürfen! Sein Wort in uns, Sein unvergänglicher Same in uns lässt uns ewig in Seiner Nähe leben, lesen wir dazu 1Petr 1,23:

„Denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, nämlich aus dem lebendigen Wort Gottes, das da bleibt.“

Sein Wort ist bei unserer Bekehrung in uns ein für alle Male eingepflanzt worden, und deshalb können wir nicht mehr verloren gehen wie sicherlich alle Gold- und Silberreserven dieser Erde, wie sicherlich auch diese eine Million Euro aus dem Quiz „Wer wird Millionär?“. Es stimmt, Sein Wort ist mir lieber als viel tausend Stück Gold und Silber (Psalm 119,72), Sein Wort ist mein allergrößter Schatz!

Singen wir nun aus Lied 572 die zweite Strophe:

„Dass Dein Wort in meinem Herzen starke Wurzeln schlägt und Dein Geist in meinem Leben gute Früchte trägt, deine Kraft durch mich die Welt zu Deinem Ziel bewegt, HERR, Du kannst dies Wunder tun! Erst komm ich und dann komm ich, pausenlos geht es um mich! Was mich aus dem Strudel reißt, ist, HERR, Dein Geist!“
Fünf besondere Aussagen unterstreichen hier die großartige Bedeutung des Wortes Gottes. Es ist lebendig, wirksam, scharf, durchdringend und richtend. Lesen wir dazu noch einmal aus Hebräer 4,12

„Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer
als jedes zweischneidige Schwert, und dringt durch, bis es scheidet Seele und Gst, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.“

Schauen wir uns jetzt die einzelnen Bedeutungen näher an, ich zitiere dabei aus der Wuppertaler Studienbibel. Wer will, kann sich jetzt dazu wichtige Bibelstellen notieren.

„Lebendig ist das Wort Gottes, weil es aus der nie versiegenden Quelle allen Lebens (Ps 36,10) strömt und imstande ist, neues Leben in Menschenherzen hineinzusenken (Jo 6,63;1 Pt 1,23-25 vgl. Jes 40,8). Auch von Christus, dem ewigen Sohn Gottes, bezeugt die Bibel, dass er das Leben in sich trägt und als der Lebendige Tote zum Leben rufen kann (Jo 5,24-26;14,6;Offb 1,18). Daran wird uns deutlich, dass wir die Leben schaffende Kraft des Wortes Gottes nie von der Person unseres Herrn Jesus Christus und dem Wirken des Heiligen Geistes lösen können.

Das Wort ist niemals nur „Schall und Rauch“, es ist immer unmittelbar wirksam. Die Begegnung mit dem Wort bringt uns in Berührung mit Gott; wer es missbraucht oder gering achtet, tastet Gottes Heiligkeit an. Es wird gespeist von der „Wirksamkeit“, die sich als umwandelnde Kraft Gottes nicht nur in unserem Heiligungsleben, sondern noch viel stärker in der Umgestaltung unseres irdischen Leibes in den Herrlichkeitsleib ausweisen wird (Phil 3,21).

Gottes Wort ist schärfer als jedes zweischneidige Schwert. Wir werden hier nicht nur an das Wort des Apostels Paulus erinnert, uns mit dem Wort Gottes wie mit einem Schwert zu rüsten, um allen Anfeindungen und Versuchungen irdischer und überirdischer Mächte standzuhalten (Eph 6,17). Vielmehr gebraucht schon Gott im AT den Mund des Propheten, d. h. das Wort, das er durch seinen Propheten spricht, „wie ein scharfes Schwert“ (Jes 49,2), das er auch gegen sein ungehorsames Volk richten kann. Der erhöhte Herr lässt seiner Gemeinde in Pergamon sagen: „Tue Buße! sonst komme ich schnell über dich und werde mit ihnen Krieg führen mit dem Schwert meines Mundes!“ (Offb 2,16).

Gottes Wort soll also nicht zuerst eine Waffe in unserer Hand sein, mit der wir gegen andere kämpfen, sondern es bleibt vor allem „das Schwert des Geistes“, das gerade auch das Leben der Gläubigen trifft. Ja, es dringt durch bis zur Scheidung von Seele und Geist, Gelenken und Mark und ist ein Richter der Vorstellungen und Gedanken des Herzens.

Zur offenbarmachende und richterlichen Funktion des Wortes hier ein Zitat von L. Präger, „Dieses Wort ist lebendig, denn Gott ist lebendig. Es ist durchdringender als Röntgenstrahlen; wir liegen offen vor ihm wie die Organe des Körpers vor dem Messer des Operateurs oder, im Bilde des Textes: wie die zum Schlachten freigelegte Kehle des Opfertieres. Da hört alles Versteckspielen auf. Da kommt Licht in das unglaubliche Gewirr unseres Herzens, da werden wir ganz erkannt. Der Mensch steht mit Leib, Seele und Geist unter dem Gericht (Schwert) des Wortes Gottes. Dass dieses Ganz-Erkanntwerden, Ganz-Durchrichtetwerden größte Hilfe ist, das hat eine aus unseren Reihen verstanden, wenn sie bittet: Herr, wir sind Steine, die Schatten werfen; mach uns zum Glas, durch das deine Liebe und dein Gericht hindurchglüht.“ Soweit die Wuppertaler Studienbibel.

Sein Wort scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein. Wenn die Bibel vom Menschen in seinem dreifachen Wesen spricht, ist die Reihenfolge immer Geist, Seele und Leib. Werden diese Ausdrücke aber von Menschen zusammen gebraucht, ist die Reihenfolge fast immer Leib, Seele und Geist. Die Sünde hat Gottes Ordnung verkehrt. Jetzt setzt der Mensch den Leib an die erste Stelle, dann kommt die Seele und ganz zum Schluss der Geist.

Die beiden nicht materiellen Teile des Wesens des Menschen sind sein Geist und seine Seele. Der Geist befähigt ihn zur Gemeinschaft mit Gott. Die Seele hat mit seinen Gefühlen und Leidenschaften zu tun. Sein Wort kann uns sehr tief treffen, es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein. Wir bemerken es besonders dann, wenn uns Sünde verführen will. Sein Wort, Sein Gewissen in uns, unser Geist, sagt uns aber gleichzeitig, dass unser Handeln nicht richtig ist…, dass sich hier Leib und Seele vergaloppieren wollen. Sein Wort heiligt uns auf diese Weise, stärkt dabei immer mehr unseren Geist, wenn wir Seinem Wort gehorchen.

Singen wir nun aus Lied 572 die dritte Strophe

„Dass Dein Wort in meinem Herzen starke Wurzeln schlägt und Dein Geist in meinem Leben gute Früchte trägt, deine Kraft durch mich die Welt zu Deinem Ziel bewegt, HERR, Du kannst dies Wunder tun!
Ist die Weiche falsch gestellt, wird am Schluss das Ziel verfehlt. Dass ein Mensch die Umkehr schafft, wirkt Deine Kraft! Dass Dein Wort in meinem Herzen starke Wurzeln schlägt und Dein Geist in meinem Leben gute Früchte trägt, deine Kraft durch mich die Welt zu Deinem Ziel bewegt, HERR, Du kannst dies Wunder tun!“

Es kommen geistlich tote Menschen zum Glauben, alleine durch das Lesen des Alten und des Neuen Testamentes. So hören wir es in vielen Missionsberichten. Ich gehöre nicht dazu. Mich selbst hat der HERR erst in eine große Lebenskrise geschickt, bevor mich Sein Wort erlöst und befreit hat. Unser HERR Jesus möchte uns regelmäßig die Augen öffnen, zum Beispiel in einer täglichen Stillen Zeit, beim Lesen Seines lebendigen Wortes!

Der Psalm 147 ist ein Loblied auf unseren HERRN. Dieser Psalm preist Gott als Erretter der zerbrochenen Herzen, siehe Vers 3 und 6:

„Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden…. Der HERR richtet die Elenden auf und stößt die Gottlosen zu Boden.“

Dieser Psalm lobt unseren allmächtigen Schöpfer, siehe Verse 4, 8 und 9:

„Er zählt die Sterne und nennt sie alle mit Namen. der den Himmel mit Wolken bedeckt und Regen gibt auf Erden; der Gras auf den Bergen wachsen lässt, der dem Vieh sein Futter gibt, den jungen Raben, die zu ihm rufen.“

Dieser stellt fest, dass unser HERR Seine frohe Botschaft um die Erde laufen lässt, siehe Vers 15:

„Er sendet sein Gebot auf die Erde, sein Wort läuft schnell.“

Sein Wort läuft schnell und kommt ans Ziel, siehe die Verse 18 und 19:

„Er sendet sein Wort, da schmilzt der Schnee; er lässt seinen Wind wehen, da taut es. Er verkündigt Jakob sein Wort, Israel seine Gebote und sein Recht.“

Deshalb, siehe Vers 1:

„Halleluja! Lobet den HERRN! Denn unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding, ihn loben ist lieblich und schön.“

Vor etwa zweitausend Jahren war diese Welt in einem fast hoffnungslosen Zustand. Die Juden warten seit Jahrhunderten auf ihren Messias, und als Jesus kommt, erkennen sie ihn nicht… Jesus schart zwölf Apostel um sich, und diese Zwölf tragen Sein Wort in die nähere Umgebung hinaus. Zweiundsiebzig weitere Jünger kommen hinzu, siehe Lukas 10,1:

„Danach setzte der Herr weitere zweiundsiebzig Jünger ein und sandte sie je zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Orte, wohin er gehen wollte…“

Die gute Nachricht, das lebendige Wort vom kommenden Reich Gottes verbreitet sich rasend schnell, vor allem, nachdem unser HERR für Sein Evangelium selbst ans Kreuz geht und erbärmlich hingerichtet wird.

So finden alleine an einem einzigen Tag durch die Kraft Seines lebendigen Wortes über dreitausend Menschen in Seine Gemeinde hinein, siehe Apg 2,38-41:

„Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des heiligen Geistes. Denn euch und euren Kindern gilt diese Verheißung, und allen, die fern sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird. Auch mit vielen andern Worten bezeugte er das und ermahnte sie und sprach: Laßt euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht! Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen; und an diesem Tage wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen.“

Sein Wort läuft schnell! Die Apostel und auch die Jünger hören nicht auf, Sein Wort weiterzusagen, siehe Apg 5,42:

„Die Apostel hörten nicht auf, alle Tage im Tempel und hier und dort in den Häusern zu lehren und zu predigen das Evangelium von Jesus Christus.“

Sein lebendiges Wort läuft und läuft. Jesus schenkt Gnade um Gnade. Jesus zieht die Ungläubigen zu sich und macht sie zu Jüngern. Das ist auch heute noch Seine himmlische Aufgabe, siehe Joh 12,32:

„Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“

Irgendwann hat es dann auch mich und Dich getroffen. Jesus zieht weiter, Er lässt Sein Wort weiterlaufen, bis die Vollzahl der Heiden erreicht ist, bis hin zu unserer Entrückung. Aber auch in der nachfolgenden Trübsaleszeit wird Sein Wort rund um die Erde kreisen. Die 144.000 versiegelten Menschen aus allen Stämmen Israels werden erweckt, siehe Offb 14,1:

“Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion und mit ihm Hundertvierundvierzigtausend, die hatten seinen Namen und den Namen seines Vaters geschrieben auf ihrer Stirn.“

Aus Ihnen werden Priester und Evangelisten. Auch in dieser großen Trübsalszeit, in der Zeit des Antichristen, ist Jesus dabei, Menschen durch Sein lebendiges Wort zu erwecken und zu sich zu ziehen.

Sein lebendiges Wort läuft schnell in alle Welt hinein. Fast ein jedes Volk hat schon irgendwann einmal diese gute Nachricht gehört, sei es durch Missionare, sei es durch die verschiedensten Bibelübersetzungen, sei es durch Radios oder Fernseher oder sei es ganz einfach durch Freundschaftsevangelisationen. Sein Wort läuft schnell. Jesus kennt dazu alle Mittel und Wege, und unser HERR möchte auch uns so gerne dabei gebrauchen, siehe Mt 28,19-20:

„Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“

Singen wir nun aus Lied 578 die erste Strophe

„Vater, ich will Dich preisen, denn Dein Wort ist wunderbar. Vater, ich will Dich preisen, denn Dein Wort ist wunderbar und vollkommen. Jeden Morgen staun ich neu, was Dein Wort enthält, jeden Morgen Staun ich neu, was Dein Wort enthält! Vater, ich will Dich preisen, denn Dein Wort ist wunderbar. Vater, ich will Dich preisen, denn Dein Wort ist wunderbar und vollkommen.

„Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert.“ (Hebräer 4,12)

Wenn wir nun Gottes Wort ungläubigen Menschen bezeugen wollen, sollen wir da erst lange um den „heißen Brei“ herumreden? Oder ist es vielleicht besser, dieses lebendige und wirksame und scharfe Evangelium direkt weiterzusagen? Dies ist sicherlich auch sehr situationsbedingt, es gibt für beide Szenarien gute Gründe. Ich glaube jedoch vor allem, dass ein Mensch, den Gott erwählt hat, Sein lebendiges Wort ganz dringend braucht. Zum Schluss hierzu eine anschauliche Beispielsgeschichte von William Mc Donald.

„Ein gläubiger Student gab einmal einem liberalen Theologiestudenten Zeugnis. Als der Christ einen Bibelvers zitierte, antwortete der Theologe: »Ich glaube nicht an die Bibel.« Der Gläubige zitierte einen anderen Vers, nur um zur Antwort zu bekommen: »Ich habe dir schon gesagt, dass ich der Bibel nicht glaube.« Als der Christ den dritten Bibelvers zitierte, explodierte der Theologiestudent mit den Worten: »Ich will keine Bibelzitate von dir hören. Ich habe dir bereits gesagt, dass ich nicht daran glaube.« An diesem Punkt fühlte sich der Gläubige total frustriert und besiegt. Er hielt sich für einen völligen Versager als Seelengewinnler.

Nun war aber gerade am Abend dieses Tages Dr. H.A. Ironside bei seiner Familie zu Gast. Beim Abendessen erzählte ihm der Student
sein enttäuschendes Erlebnis mit dem Theologiestudenten. Dann fragte er Dr. Ironside: »Wenn Sie jemand Zeugnis geben und er ihnen antwortet: ,Ich glaube nicht an die Bibel‘, was machen Sie dann?« Dr. Ironside antwortete mit einem seligen Lächeln: »Ich zitiere einfach noch mehr.«

Dies ist ein ausgezeichneter Rat für alle zukünftigen Seelengewinnler. Wenn dir die Menschen sagen, dass sie der Bibel nicht glauben, dann zitiere einfach weiter aus ihr. Das Wort Gottes ist lebendig und wirksam. Es verfehlt nie seine Wirkung bei den Menschen, auch wenn sie es nicht glauben.

Stellen wir uns vor, zwei Männer befinden sich im Zweikampf. Nun sagt der eine zum anderen: »Ich glaube nicht, dass dein Schwert wirklich aus Stahl ist.« Was passiert? Wirft der andere sein Schwert weg und kapituliert? Oder hält er einen wissenschaftlichen Vortrag über den Karbongehalt und die Schmiedbarkeit von Metall? Das wäre mehr als lächerlich! Nein, er versetzt seinem Gegner einen tüchtigen schnellen Stoß und lässt ihn spüren, wie echt das Schwert ist. So ist es auch mit der Bibel. Das Wort Gottes ist das Schwert des Geistes. Es muss hauptsächlich gebraucht, nicht so sehr verteidigt werden. Es kann sich selber recht gut verteidigen.

Ich möchte hier nicht abstreiten, dass Beweise für die Inspiration der Heiligen Schrift durchaus ihren Sinn haben. Solche Beweise dienen zum einen dem wichtigen Zweck, den Glauben derer zu festigen, die bereits gerettet sind. In einigen wenigen Fällen helfen sie auch Menschen, zum rettenden Glauben zu kommen. Aber im allgemeinen werden die Menschen nicht durch menschliche Argumente und Schlussfolgerungen überzeugt.
»Ein Mensch, gegen seinen Willen zur Überzeugung gedrängt, meist immer noch seiner alten Meinung anhängt.«
Die Menschen müssen mit dem kraftvollen Wort Gottes konfrontiert werden. Ein einziger Bibelvers ist oft mehr wert als tausend Argumente.
Dies macht auch die Wichtigkeit des Auswendiglernens von Bibelversen deutlich. Wenn ich meinem Gedächtnis keine Verse anvertraut habe, kann sie der Geist auch nicht im entscheidenden Augenblick hervorholen. Der wichtigste Punkt ist aber, dass Gott nicht verheißen hat, meine Worte zu ehren, sondern das Seine. Wenn ich also mit Unbekehrten umgehe, muss ich freimütig das Schwert des Geistes gebrauchen und zusehen, wie es durch ein Wunder der Gnade Überführung und Überzeugung hervorbringt.“

Die Welt braucht Sein lebendiges Wort, ich denke da auch wieder an diesen offensichtlich verlorenen Menschen aus der Quizsendung „Wer wird Millionär?“ ! Es könnte unser Nachbar sein… Amen!

Singen wir nun aus Lied 578 die vierte Strophe
„Vater, ich will Dich preisen, denn Dein Wort ist wunderbar. Vater, ich will Dich preisen, denn Dein Wort ist wunderbar und vollkommen. Freude, Kraft, Mut, Zuversicht, all das schenkt Dein Wort! Freude, Kraft, Mut, Zuversicht, all das schenkt Dein Wort! Vater, ich will preisen, denn Dein Wort ist wunderbar und vollkommen.“