30. Januar

  1. Januar

Jeremia 6,13-14  Sie gieren alle, klein und groß, nach unrechtem Gewinn, und Propheten und Priester gehen alle mit Lüge um und heilen den Schaden meines Volkes nur obenhin, indem sie sagen: „Friede! Friede!“, und ist doch nicht Friede.

  1. Korinther 8,21 Paulus schreibt: Wir sehen darauf, dass es redlich zugehe nicht allein vor dem HERRN, sondern auch vor den Menschen.

Scheinheiligkeit!

Unser allmächtiger Gott ruft sein Volk Israel immer wieder zur Umkehr auf durch Seinen Propheten Jeremia.  Gott prangert ihre Unehrlichkeit und ihre Scheinheiligkeit an, bedroht sie mit Strafgerichten. Nicht nur einzelne Personen sind betroffen, sondern fast das ganze Volk. Nur ein Überrest aus diesem Volk ist nicht schuldig oder kehrt voller Reue zum HERRN um (siehe Jeremia 6,9). Die Vorwürfe sind schwerwiegend. Ob klein oder groß, sie alle streben nach unehrlichem Gewinn. Und selbst die Vorbilder des Volkes, die geistliche Elite, die Propheten und Priester, sie machen es nicht besser, sie belügen das Volk und versprechen ´Frieden`, da, wo kein Frieden sein kann. Sie kümmern sich um das Volk nur oberflächlich und trachten hauptsächlich nur nach eigenem Ansehen und Gewinn, lesen wir dazu Jeremia 6,13-14: „Sie gieren alle, klein und groß, nach unrechtem Gewinn, und Propheten und Priester gehen alle mit Lüge um und heilen den Schaden meines Volkes nur obenhin, indem sie sagen: „Friede! Friede!“, und ist doch nicht Friede.“ Wie soll da das einfache Volk besser sein, wenn sich bereits schon die gottlose priesterliche Führerschaft so eigennützig und scheinheilig benimmt?

Dieses Verhalten erinnert mich sehr stark an die oft schon kriminellen Machenschaften mancher Politiker, Unternehmer und Geschäftsleute in unserer heutigen Zeit. Sie ist voller Skandale, ob es dabei um Bestechung geht, oder um Spenden, um illegale Preisabsprachen, um Lebensmittel, um Rindfleisch oder um Schweinefleisch. Da geht es auch nur um unrechten Gewinn zum Schaden des Volkes, da geht es auch um falschen Ehrgeiz und um Machtstreben. Es sind alles Dinge, die Gott nicht die Ehre geben.

Was können wir dagegen tun? Sicherlich sind wir dazu aufgerufen, für diese Obrigkeit zu beten (siehe 1. Tim. 2,1-2). Aber Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit fängt schon bei einem jeden von uns an. Und dazu fordert uns der Apostel Paulus auf, ehrlich und redlich zu sein vor Gott und den Menschen, siehe 2. Korinther 8,21: „Wir sehen darauf, dass es redlich zugehe nicht allein vor dem HERRN, sondern auch vor den Menschen.“ Paulus möchte uns hier ein Vorbild sein mit seinen Geschwistern, und Paulus möchte, dass auch wir ehrlich bleiben, gerade in Geldangelegenheiten. Paulus, der sicherlich niemals auch nur die kleinste Summe veruntreut hätte, besteht darauf, bei dem Überbringen einer Kollekte von einem vertrauenswürdigen Mitarbeiter begleitet zu werden. Auch zu seinem Schutz. Wie schnell kann doch eine üble Nachrede, ein dummes Gerücht, den Ruf einer Person beschädigen.

Und Ehrlichkeit ist ein Lebensstil. Wenn wir versuchen, treu mit unserem HERRN Jesus zu gehen, dann wird sich immer schon recht bald unser schlechtes Gewissen melden. Immer dann, wenn wir sündigen, wenn wir scheinheilig und unaufrichtig handeln.. Und das fängt schon bei den kleinen „Notlügen“ des Alltages an. Zum Beispiel dann, wenn wir vielleicht einen frommen Grund vorschieben, der uns besser dastehen läßt als wir es natürlich sind. Da ertappe auch ich mich immer wieder. Vor Gott können wir keine Sünden verheimlichen, aber wir meinen, es immer wieder vor Menschen tun zu dürfen. Dann, wenn wir uns an ihnen versündigen und es ihnen nicht bekennen. In diesem Fall sind auch wir nicht viel besser dran als die Propheten und Priester, die das Volk belügen. Gottes Wille für uns ist es, dass wir ehrlich und aufrichtig untereinander handeln, und das fängt schon in kleinen Dingen an. Amen!