5. Dezember

  1. Dezember

 Ps 9,3  Ich freue mich und bin fröhlich in dir und lobe deinen Namen, du Allerhöchster,

Lk 13,17  Und alles Volk freute sich über alle herrlichen Taten, die durch ihn geschahen.

In Dir ist Freude, in allem Leiden…

 Unser HERR Jesus heilt an einem Sabbat eine Frau, die seit vielen Jahren schwer behindert ist und nur noch gebeugt gehen kann. Jesus sieht diese Frau in einer Synagoge, während Er vor vielen Schriftgelehrten und auch vor dem einfachen Volk das Wort Gottes auslegt. Noch während dieses Gottesdienstes ruft Er sie zu sich, legt ihr die Hände auf und befreit sie von ihrer schweren Krankheit. Das passt diesen Schriftgelehrten nun gar nicht. Die wunderbare Heilung scheint ihnen egal zu sein – dass dieses Wunder aber an einem Sabbat geschieht, das ist für diese ´frommen` Juden ein Ding der Unmöglichkeit. Lesen wir dazu Lk 13,14-17: „Da antwortete der Vorsteher der Synagoge, denn er war unwillig, dass Jesus am Sabbat heilte, und sprach zu dem Volk: Es sind sechs Tage, an denen man arbeiten soll; an denen kommt und lasst euch heilen, aber nicht am Sabbattag. Da antwortete ihm der Herr und sprach: Ihr Heuchler! Bindet nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder seinen Esel von der Krippe los und führt ihn zur Tränke? Sollte dann nicht diese, die doch Abrahams Tochter ist, die der Satan schon achtzehn Jahre gebunden hatte, am Sabbat von dieser Fessel gelöst werden? Und als er das sagte, mussten sich schämen alle, die gegen ihn gewesen waren. Und alles Volk freute sich über alle herrlichen Taten, die durch ihn geschahen.“

Da ist diese schwerkranke Frau, die auch nach so vielen Jahren ihre Zuversicht nicht aufgibt und Trost und Hoffnung in einer Synagoge sucht. Ganz im Gegensatz zu den Schriftgelehrten zeigt sich so bei Ihr ein Glaube, der auch in nahezu hoffnungslosen Situationen noch festhält an Ihrem HERRN. Jesus sieht diesen Glauben und macht sie gesund. Jesus kennt ihre Sorgen und Nöte, Er kennt ihren bescheidenen Lebenslauf und heilt. Wir können aus dieser Geschichte natürlich nicht ableiten, dass Jesus alle gläubigen Kranken gesund machen wird! Jesus heilt bei weitem nicht jeden Kranken, aber hier tut Er es. Diese Frau hat Ihn nicht darum gebeten, Jesus heilt sie aus Gnade! Sie darf dabei bestimmt viel Freude erfahren, wie vielleicht der König David in Psalm Ps 9,2-3: „Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen und erzähle alle deine Wunder. Ich freue mich und bin fröhlich in dir und lobe deinen Namen, du Allerhöchster.“

Meiner ehemaligen Kollegin Ulrike ist heute bestimmt nicht so zumute. Wir haben heute Neuigkeiten von ihr bekommen. Ihre drei Gehirnoperationen und die vielen Chemotherapien haben den weiteren Ausbruch ihres Gehirntumors offensichtlich verlangsamt, aber nicht zum Stillstand gebracht. Nachdem sie jetzt schon mehr als elf Monate unter ihrer Krankheit leiden muss, verschlechtert sich wieder ihr Zustand, auch ihr Augenlicht wird dabei schwächer. Sie ist schwer enttäuscht, wenn nicht gar verzweifelt, sie möchte noch nicht sterben. Mit dieser Heilungsgeschichte aus Lukas 13 kann sie bestimmt nicht viel anfangen. Vielleicht fühlt sie ähnlich wie der König David in Ps 39,3: „Ich bin verstummt und still und schweige fern der Freude und muss mein Leid in mich fressen.“ Eine E-Mail, eine Nachricht einer weiteren ehemaligen Kollegin, bat uns, sich in ihre Lage zu versetzen, viel für sie zu beten. Auch uns könne täglich ein ähnliches Leiden treffen. Der HERR kann uns vor schweren Krankheiten bewahren, Er muss es aber nicht. Ich kann Ulrike auch nicht trösten, alleine der HERR kann es, vielleicht mit einem Wort aus den Apokryphen, siehe Sirach 6,29: „Denn am Ende wirst du Trost an ihr (göttlicher Weisheit) haben, und dein Leid wird in Freude verwandelt werden.“

Mein lieber HERR Jesus, bitte, lass mich nie meine himmlische Hoffnung vergessen, ob in meiner Freude oder erst recht in einem möglichen Leiden. Bitte, segne Du Deine Ulrike, bitte, lass sie voller Hoffnung und Freude auf Dich schauen. Spätestens im Himmel wirst Du all ihr Leiden in eine riesige Freude verwandeln! Du hast es auch für sie vollbracht, Amen!