6. Februar

6. Februar

 Ps 94,19          Ich hatte viel Kummer in meinem Herzen, aber Deine Tröstungen erquickten meine Seele.

1Thes 5,14      Tröstet die Kleinmütigen, tragt die Schwachen.

Ich brauch Dich allezeit!

Der Verfasser des Psalms 94 beklagt sich sehr bitter über das Lebensglück seiner mächtigen und gottlosen und reichen Zeitgenossen. Dabei ruft er voller Vertrauen und Hoffnung unseren allmächtigen Gott als Richter und Helfer in der Not an, denn ihm selbst, dem Psalmisten, geht es sehr schlecht. Doch er hat schon oft Gottes Hilfe erfahren können, siehe Ps 94,17-19: „Wenn der HERR mir nicht hülfe, läge ich bald am Orte des Schweigens. Wenn ich sprach: Mein Fuß ist gestrauchelt, so hielt mich, HERR, deine Gnade. Ich hatte viel Kummer in meinem Herzen, aber deine Tröstungen erquickten meine Seele.“

Diesen Trost hat auch meine an Gehirntumor erkrankte Kollegin Ulrike erfahren. Voller Freude habe sie in der letzten Nacht gegen drei Uhr früh diese Psalmworte gelesen, so erzählte sie es uns heute. Und auch ich konnte in meinen großen Nöten kurz nach meiner Bekehrung erfahren, wie sehr der HERR tröstet, belebt und erquickt. Ein großes Gottvertrauen hatte ich ja bereits, und dieses Vertrauen verlangte eine permanente Bestätigung, sehnte sich nach Seiner Hilfe in allen Lebenslagen. Auch in den einfachen Dingen des täglichen Lebens konnte und wollte ich mir zunächst nicht selbst helfen, zu schwach war ich, zu verängstigt fühlte ich mich! Wenn mich im damals im  Krankenhaus während meiner Arbeitszeit mal wieder Menschenfurcht und Platzängste überfielen, ging ich oft auf die Toilette, fand dort in der Stille meinen HERRN, las rasch ein kurzes Bibelwort, und schon erlösten Seine Tröstungen meine Seele…, bis zu zehnmal täglich suchte ich deshalb dieses „stille Örtchen“ auf!

Der HERR hilft uns am liebsten dann, wenn wir schwach sind, dann, wenn wir eingesehen haben, dass wir aus eigener Kraft nicht mehr weitermachen können. So habe ich es immer wieder erfahren. Mittlerweile hat mich Sein Wort wieder gewaltig aufgerichtet, ich bin gesund und munter, mir geht es gut. Das hat aber auch den unerwünschten Nebeneffekt, dass ich mich oftmals zu stark fühle und ohne Seine Hilfe auskommen möchte. Es ist so wichtig, unserem HERRN auch dann voller Dankbarkeit zu vertrauen, wenn wir uns selbst besonders stark fühlen. In Seiner Kraft und Stärke lebe ich ja,  der HERR hat mir diese Energie und Leistungsfähigkeit geschenkt! Ich darf in Seinem Licht leben, welches täglich auch in mein Leben hinein leuchtet.

In meiner jetzigen Kraft und Stärke ist es meine Aufgabe, Sein Licht weiterzureichen, selbst den Schwächeren zu helfen, sie zu trösten, so weit mir der HERR die Gelegenheit dazu gibt. „Tröstet die Kleinmütigen, tragt die Schwachen (1Thes 5,14)“ legt uns der Apostel Paulus ans Herz. Mein lieber HERR Jesus, gerade die tätige Nächstenliebe ist ein ganz schwacher Punkt in meiner Leben. Bitte , hilf mir dabei, Deine Liebe weiterzugeben, Amen!