- November
2Mo 20,14 Du sollst nicht ehebrechen.
1Thes 4,7 Denn Gott hat uns nicht berufen zur Unreinheit, sondern zur Heiligung.
Du sollst nicht ehebrechen…
Da bin ich ja heute fein raus, dachte ich im ersten Moment, als ich den heutigen Losungsvers las aus 2Mo 20,14: „Du sollst nicht ehebrechen…“. Das geht mich ja gar nichts an, als Single kann ich doch keine Ehe brechen! Also brauche ich mir darüber auch keine Gedanken machen… Doch schon bald fallen mir einige Verse aus dem Matthäusevangelium ein, und da ist mir klar, dass mir dieser heutige Vers, das siebente der zehn Gebote, ganz schön was zu sagen hat. Lesen wir doch jetzt einige Verse aus dem Matthäusevangelium, siehe Matth 5,27-30: „Ihr habt gehört, dass gesagt ist (2. Mose 20,14): ´Du sollst nicht ehebrechen.` Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. Wenn dich aber dein rechtes Auge zum Abfall verführt, so reiß es aus und wirf’s von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde. Wenn dich deine rechte Hand zum Abfall verführt, so hau sie ab und wirf sie von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle fahre.“
Diese Forderungen aus der Bergpredigt sind radikal, und sie richten sich an einen jeden von uns, nicht nur an einen Ehemann oder an eine Ehefrau… Wenn ich nach diesen Maßstäben sofort verurteilt worden wäre, dann hätte ich schon längst keine Augen und auch keine Hände mehr…. Ehebruch fängt demnach bei mir schon dann an, wenn ich einer anderen Frau nachschaue, um sie zu begehren, wie es so schön im alten Lutherdeutsch heißt. Und bereits das soll ich nicht tun, bereits das ist Sünde, und der Lohn der Sünde ist der Tod (vergl. Römer 6,23). Insofern ist dann ja der Verlust eines Auges oder einer Hand noch eine strafmildernde Alternative. Ich denke, diese Bibelverse dürfen wir nicht wörtlich auslegen, sie zeigen mir aber, wie schlimm in den Augen Gottes sexuelle Ausschweifungen sind, die naturgemäß schon mit lustvollen Blicken anfangen. Sexualität gehört nun mal nach Gottes Maßstäben in den geschützten Bereich einer Ehe hinein, alles andere ist Ehebruch! Ich kann mir gut vorstellen, dass heutzutage weltweit am meisten gegen diese siebente Gebot verstoßen wird…, auch ich bin einer dieser Übeltäter. Das ist ein hartes Wort für alle Menschen, die nicht verheiratet sind und die deshalb diesen Versuchungen nicht so leicht entgehen können. Es scheint im Fernsehen, im Internet und in vielen Zeitschriften kein wichtigeres Thema zu geben als diese ausschweifende Sexualität, möglichst mit vielen Bildern garniert. Und dennoch gilt jetzt erst recht für uns: „Denn Gott hat uns nicht berufen zur Unreinheit, sondern zur Heiligung (1Thes 4,7)!“
Wenigstens bin ich nicht der einzige Ehebrecher auf dieser Welt. Was für ein schwacher Trost… Selbst der König David, ein verheirateter, hingegebener Diener Gottes, beging Ehebruch und ließ sogar seinen Nebenbuhler, den rechtmäßigen Ehemann, ermorden. Alles fing mit scheinbar harmlosen Blicken an, siehe 2Sam 11,2: „Und es begab sich, dass David um den Abend aufstand von seinem Lager und sich auf dem Dach des Königshauses erging; da sah er vom Dach aus eine Frau sich waschen; und die Frau war von sehr schöner Gestalt.“
Der König David wäre verloren, wenn er nicht seine Schuld bekannt und Vergebung erfahren hätte. Und auch wir alle als gläubige Christen wären verloren, wenn Jesus nicht für all unsere Sünden gestorben wäre, wenn wir nicht Gottes Gnadengabe angenommen hätten. Leider erliege auch ich immer mal wieder den süßen Verführungen der Sünde, mir geht es da vielleicht ähnlich wie dem Paulus, siehe Römer 7,19-24 nach „Hoffnung für Alle“: „Ich will zwar immer wieder Gutes tun und tue doch das Schlechte; ich verabscheue das Böse, aber ich tue es dennoch. Wenn ich also immer wieder gegen meine Absicht handle, dann ist klar, dass es die Sünde in mir ist, die mich zu allem Bösen verführt. Ich mache immer wieder dieselbe Erfahrung: Das Gute will ich tun, aber ich tue das Böse. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als Gottes Gesetz zu erfüllen. Dennoch handle ich nach einem anderen Gesetz, das in mir wohnt. Dieser Widerspruch zwischen meiner richtigen Einsicht und meinem falschen Handeln beweist, dass ich ein Gefangener der Sünde bin. Ich stelle also fest: Innerlich stimme ich zwar dem Gesetz Gottes zu, aber in meinen Taten folge ich dem Gesetz der Sünde. Ich unglückseliger Mensch! Wer wird mich jemals aus dieser Gefangenschaft befreien? Gott sei Dank! Durch unseren Herrn Jesus Christus sind wir bereits befreit.“
Ja, Gott sei Dank, darf auch ich immer wieder Seine Gnade und Vergebung erfahren, danke, mein lieber HERR Jesus, Amen!