3. November

  1. November

1Mo 4,9          … soll ich meines Bruders Hüter sein?

Gal 6,2            Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.

Einer trage des anderen Last…

Wenn ich einen bestimmten Kollegen gefragt habe, wo die oder die Person denn gerade sei, bekam ich manchmal die biblisch klingende, aber flapsige Antwort: „… soll ich meines Bruders Hüter sein?“ Mit anderen Worten, dieser Kollege hat keine Ahnung, ihn interessiert es auch nicht, wo sich diese gewisse Person gerade herumtreibt oder er möchte mir ganz einfach nicht antworten. Wenn wir jetzt die Bibel aufschlagen, uns 1. Moses 4,9 anschauen, dann sehen wir, dass dieses Bibelzitat von Kain kommt. Kain antwortete mit diesem Satz ganz respektlos unserem allmächtigem Gott, nachdem Er ihn nach seinem Bruder Abel gefragt hat. Kain hat soeben seinen Bruder Abel getötet. Der erste Mord ist in der Bibel geschehen, gleich in einem der allerersten Kapiteln. Und das Motiv? Es wird Neid gewesen sein, Neid auf seinen Bruder Abel, dessen Schlachtopfer von unserem HERRN gnädig angenommen wurde, während Kains Opfer nicht das Wohlgefallen unseres Gottes fand. Kain fand das überhaupt nicht witzig, siehe 1Mo 4,5-7 nach ´Hoffnung für alle`: „Darüber wurde Kain zornig und starrte mit finsterer Miene vor sich hin. ´Warum bist du so zornig und blickst so grimmig zu Boden?` fragte ihn der Herr. ´Wenn du Gutes im Sinn hast, kannst du doch jedem offen ins Gesicht sehen. Wenn du jedoch Böses planst, dann lauert die Sünde dir auf. Sie will dich zu Fall bringen, du aber beherrsche sie!`“

Wenn Kain und Abel liebevoll zusammengearbeitet hätten, ihre Freude und ihr Leid geteilt hätten und gemeinsam dem HERRN gedient hätten…, dann wäre dieser Mord bestimmt nicht passiert. Der Apostel Paulus schreibt in diesem Zusammenhang in Gal 6,2: „Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ Wenn Kain und Abel ihre Lasten zusammen getragen hätten, dann hätten sie bereits unbewußt das Gesetz Christi erfüllt…! Und was besagt dieses Gesetz unseres HERRN?  Jesus hat doch bereits das Gesetz für uns erfüllt, so können wir es nachlesen in Matth 5,17: „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.“

Jesus hat dieses Gesetz bereits tatsächlich für uns erfüllt, als Seine Jünger hätten wir dieses mosaische Gesetz nie komplett erfüllen können. Droht doch schon bei einer einzigen Übertretung der Tod, denn Röm 6,23: „Denn der Sünde Sold ist der Tod…“ Doch Jesus stellt ein neues Gebot auf, ein neues, altes Gebot aus 5. Mose 6,5, ein Gebot, welches sogar über den berühmten zehn Geboten steht. Jesus erklärt es einem Schriftgelehrten so, siehe Matth 22, 37-40: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“ Ich denke, diese Worte von Jesus können wir wirklich als das ´Gesetz Christi` bezeichnen…!

Ja, wenn Adam und Eva und natürlich auch Kain und Abel bereits damals danach gehandelt hätten, dann sähe die Welt heute ganz anders aus, dann hätte es diese verhängnisvolle Antwort ´… soll ich meines Bruders Hüter sein?“ nie gegeben.

Danke, mein lieber HERR Jesus, dass Du mich trotz all meiner Schwachheit so lieb hast! Du weißt, was für ein Egoist ich bin! Bitte, hilf mir dabei, auch Deine Liebe immer liebevoller zu beantworten. Bitte hilf mir dabei, auch meine Nächsten immer mehr zu lieben, Amen!