6. Mai

6. Mai

Psalm 97,10        Die ihr den HERRN liebet, hasset das Arge!

Römer 12,21       Laß dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.

 Lasst uns lieben…

„Laßt uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt (1Jo 4,19)“. So empfiehlt es uns der Apostel Johannes in seinem „Liebesbrief“, in seinem 1. Johannesbrief. Aus Seiner Liebe heraus dürfen wir leben, siehe auch Eph 5,2: „…und lebt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat und hat sich selbst für uns gegeben als Gabe und Opfer, Gott zu einem lieblichen Geruch.“

„Die ihr den HERRN liebet, hasset das Arge! (Ps 97,10). Die ´Hoffnung für alle` überträgt unseren heutigen Bibelvers so: „Liebt ihr den Herrn? Dann verabscheut das Böse!“ Wir werden also heute dazu aufgefordert, das Böse zu hassen und zu verabscheuen, wir werden also letztlich auch dazu aufgefordert, nicht mehr zu sündigen… Denn wer tut schon etwas gerne, wenn er es von ganzem Herzen verabscheut?!? Doch leider können wir dieser gutgemeinten Schlußfolgerung nicht immer nachkommen, denn es ist uns ganz einfach unmöglich, nicht mehr zu sündigen! Solange wir in dieser Welt leben, werden wir auch weitersündigen. Darüber hinaus stellt sich uns leider die Sünde, die wir ganz einfach tun, als etwas sehr Begehrliches dar und nicht als etwas, was wir von vornherein verabscheuen würden.

Unser Psalmist kennt sicherlich diesen Zwiespalt zwischen Anspruch und Wirklichkeit in unserem Leben. Wenn wir sein Wort aus Psalm 97,10 anwenden wollen, dann können wir uns dazu sicherlich einen Vers aus Römer 12,21 zu Hilfe nehmen. Unser Psalmdichter hätte bestimmt nichts dagegen, lesen wir Röm 12,21: „Laß dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ Der Apostel Paulus weiß aus eigener Erfahrung, dass uns das Böse immer wieder einmal zur Sünde verführen will. Wenn wir uns unseren Textzusammenhang anschauen, dann sehen wir, dass es hier um Rachegedanken und auch um Feindesliebe geht. Ganz praktisch zeigt uns Paulus hier, wie wir das Böse mit Gutem überwinden können. So sollen wir uns bitteschön nicht selber rächen, auch wenn wir dazu vielleicht allen Grund hätten. Die Überwindung des Bösen mit Gutem funktioniert so, indem wir ganz einfach unsere sicherlich berechtigte Rache unserem HERRN abgeben, siehe Röm 12,19: „Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr (sh 5. Mo 32,35).“ Auch unsere Gegner und Feinde sollten wir liebevoll überwinden, siehe Röm 12,20: „Vielmehr, wenn deinen Feind hungert, gib ihm zu essen; dürstet ihn, gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln…“

Es funktioniert also tatsächlich, wenn wir uns vom Geist Gottes führen lassen. Dann können wir das Böse verabscheuen, indem wir das Böse mit Gutem überwinden. Das ist praktizierte Liebe, die auch uns möglich ist. Denn Jesus hat uns zuerst geliebt, Jesus hat unser Böses mit Seinem Guten überwunden, Amen!